Störfaktoren und Klammerregeln - die 2. (oder die 3.)

Wann und warum sind sie zu berücksichtigen und wie sind sie feststellbar?
The-cycle1992
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Störfaktoren und Klammerregeln - die 2. (oder die 3.)

Beitrag von The-cycle1992 »

Huhu, da in einem anderen Thread das Thema mal wieder aufkam, verfasse ich nochmal einen Post dazu.
Und zwar geht es um die Klammerregeln, die ich manchmal etwas unlogisch finde:

"
Es darf nur geklammert werden, wenn
  • ein Wert aus dem üblichen Tieflagenniveau herausragt und einen Störfaktor aufweist, der sicher stört
  • wenn ein Wert potentiell zu den 3 höheren Messungen gehört und einen Störfaktor aufweist, von dem man noch nicht genau weiß, ob er nun stört oder nicht
"
Warum finde ich das widersprüchlich? - hierzu mal meine Gedanken ich versuche sie etwas zu ordnen:

TEIL 1:

-Nehmen wir an, Alkohol wäre ein STF. Dieser Störfaktor erhöht die Basaltemperatur bei einer NFP-lern IMMER um 0,1 Grad. Die Werte müssten also geklammert werden.

-Die Schwankungsbreite in der ungestörten Tieflage beträgt bei der NFPlerin 36,3 bis 36,8).
- Die Hilfslinie liegt in Zyklus A bei 36,7, in Zyklus B bei 36,8. Eben weil das Temperaturniveau in Zyklus A generell niedriger war oder die 6 Werte vor dem Anstieg niedriger waren (ich konnte bei mir schon beides beobachten).
- gehen wir nun davon aus, dass die Werte im Anstieg nicht direkt " durch die Decke gehen", sondern knapp über der Hilfslinie liegen. Dann wäre ein Wert von "36,8) in Zyklus A Hochlage bzw. Anstieg. In Zyklus B würde er noch zur Tieflage zählen. Man könnte also sagen, es gibt einen Grenzbereich mit Werten, die Mal obere Tieflage und mal Anstieg/niedrige Hochlage sein können. (Ich hatte das auch schon im selben Zyklus, dass es am Anfang Werte gab, die von ihrer Höhe her über der späteren HILI lagen).

TEIL 2: in Zyklus B (= relativ hohes Temperaturniveau) misst die NFP-lerin morgens ihre Temperatur. Sie hat am Abend davor große Mengen Alkohol getrunken. Ohne den STF hätte sie an diesem Tag einen Wert von 36,8 gemessen. Nun hat sie Alkohol getrunken, sodass der Wert um 0,1 höher ist als er sonst gewesen wäre (36,9). Da der Wert aus der normalen Tieflage herausragt, ist der Wert klar gestört.

Nun derselbe Fall in Zyklus B, wo das Niveau generell eher niedrig ist. Die NFPlerin hat ebenfalls am Abend zuvor größere Mengen Alkohol getrunken. Ohne den STF läge ihre Basaltemperatur bei 36,7. Durch den Alkohol ist die Temperatur wieder um die üblichen 0,1 erhöht. Er läge also bei 36,8. Laut den Klammerregeln darf sie den Wert jedoch nicht klammern, weil der Wert schonmal in der ungestörten Tieflage aufgetaucht ist,.nämlich in Zyklus A. Dabei ist der Wert ja trotzdem noch erhöht, nämlich um 0,1.

Wenn es nun um das Identifizieren von STF geht, müsste sie also sagen: " Alkohol ist kein STF. Denn in Zyklus B habe ich Alkohol getrunken und der Wert entsprach immer noch ihrer üblichen Tieflage ." Das ist ja aber de facto nicht richtig, denn der Wert war ja ebenfalls um 0,1 erhöht. Nur war das Temperaturniveau hier generell niedriger, sodass der erhöhte Wert nicht klar als solcher erkennbar ist.

Warum kann ein Wert in der Tieflage auf keinen Fall gestört sein? Ein Wert in derselben Höhe im Anstieg aber schon? (Warum gehe ich in dem einen Fall davon aus, dass 36,8 NICHT gestört ist - nichtmal gestört sein KÖNNTE - wenn es in der Tieflage.ist, aber wenn dadurch ein Anstieg zustande kommt, kann der Wert auf einmal doch gestört sein? Oder anders gesagt, wenn ich in einem Zyklus jeden Tag den Wert von 36,5 messe, trinke Alkohol und messe 36,7. Dann IST der Wert doch nach oben hin gestört - auch wenn er immer noch ins übliche Tieflagenniveau fällt. Und wenn dieser Wert jetzt einer der 6 niedrigen Werte ist, verhindere ich doch eine Auswertung. Das würde ja auch gelten, wenn ich WEISS, dass Alkohol stört.

Aus diesem Grund kommen mir die Regeln mitunter etwas willkürlich vor. Ich verzweifel leider komplett daran, wenn es um meine STF geht. Eben weil ich dann teilweise sagen müsste " nö, stört nicht, Wert ist zwar viel höher, aber könnte auch Tieflage sein. Also ist xy kein SFT. Aber im Anstieg soll die absolute Höhe des Temperaturwertes dann auf einmal egal sein?

Oder können generell nur Werte als gestört gelten, die ganz eindeutig HL sind (also auch keine "Grenzwerte")? Dann könnten sich Frauen, bei denen die ehm immer nur knapp über der HILI liegt (Werte, die von ihrer Höhe her auch gut Tieflage sein könnten, da sie in die Schwankungsbreite fallen) das Thema "Störfaktoren" ja getrost abhaken. Denn dann bestünde ja auch nicht die Gefahr, eines "falschen" Anstiegs - da.man gestörte Werte ja immer anhand ihrer Höhe erkennen würde. (36,9 = ok, der Wert könnte gestört sein. 36,8 = Wert ist nicht gestört, da er auch in der ungestörten Tieflage vorkommen kann. Das müsste - wenn man konsequent ist - aber ja auch für den Anstieg gelten. Also wenn 36,8 die potenzielle ehm ist, dann MUSS das auch so sein. Denn ein STF kann laut Regelwerk ja nicht vorliegen, da der Wert - absolut betrachtet - ja zur "üblichen" TL gehört.


Oh Gott, ich hoffe immer noch, dass sich das irgendwer durchliest und es irgendwie nachvollziehen kann. Ich weiß ja, dass solche Threads gerne mal unter gehen. Nur lässt es mir einfach keine Ruhe, da ich einfach nicht schlau draus werde. Vll habe ich aber auch irgendwo einen Denkfehler drin. ;) LG

Edit: ich frage mich echt, wie tief man in der Materia versunken sein muss, um solche Gedankengänge zu haben. Wenn ich es nochmal lese, klingt es, als hätte ich sie nicht mehr alle :mrgreen:
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Krachbum
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Re: Störfaktoren und Klammerregeln - die 2. (oder die 3.)

Beitrag von Krachbum »

Huhu!
Ich habe dich nicht vergessen, aber wir haben hier gerade eine Seuche nach der anderen und arbeitstechnisch ist es auch sehr voll.
Ich möchte deinen Gedanken aber auch gerecht werden und irgendwie versuchen deine Ängste (?) zu mildern, weil ich denke, dass du extrem verkopft an eine eigentlich total simple Methode herangehst.
Ich mache mir auf jeden Fall noch Gedanken :flower:

Ich habe vor ein paar Tagen aber auch nach langer Zeit iSprung hier gelesen, vielleicht liest sie das und kann auch Senf dazu geben :mrgreen:
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Re: Störfaktoren und Klammerregeln - die 2. (oder die 3.)

Beitrag von Evi_98 »

Hallo the-cycle,

ich verstehe deine Punkte und deine Argumentation alle, es klingt für mich definitiv nicht, als hättest du sie nicht mehr alle :D

Im Prinzip (zumindest meinem Verständnis nach) hast du vollkommen recht und es ist in dieser Argumentation unlogisch. Ich glaube, der Punkt ist aber, dass die Klammerregeln einzig der Verhütungssicherheit dienen. Es ist NFP nach Sensiplan "egal", ob dein Eisprung am Ende tatsächlich früher war, als ausgewertet wurde. Die Klammerregeln sollten korrekt angewandt in jedem Fall dazu führen, dass nicht zu früh freigegeben wird - egal, ob der ausgerechnete Eisprungzeitraum dann vielleicht am Ende falsch ist und dein Eisprung doch früher war. NFP hat sein Ziel erreicht: Du bist nicht ungewollt schwanger geworden.

Das gilt auch in deinen beschriebenen Szenarios.
- Im einen ist ein Wert in der Tieflage zwar gestört, ragt aber nicht aus dem Temperaturniveau heraus (dein Beispiel mit einem gestörten Wert von 36.7, der nicht geklammert werden darf). Ja, das würde eine Auswertung potentiell verhindern, weil die Hilfslinie dadurch höher gelegt werden muss. Aber das darüberliegende Ziel - die Verhinderung einer ungewollten Schwangerschaft - wird dadurch verhindert, da du ja nicht freigeben darfst. Wenn du zu 100% sicher bist, dass der Wert auf jeden Fall gestört ist, kannst du ihn in meinen Augen natürlich trotzdem klammern, auch wenn das nicht den Klammerregeln entspricht. Damit weichst du allerdings vom Regelwerk ab, riskierst eine frühere Auswertung und dadurch eine verfrühte Freigabe mit potentieller Schwangerschaft. Dieses "adaptierte" Klammern kann in dem Fall ja richtig sein und deinem tatsächlichen Zyklus entsprechen. Aber NFP nach Sensiplan ist dein tatsächlicher Zyklus letztendlich egal, relevant ist die maximal erreichbare Verhütungssicherheit.
- Im Anstieg wird ja in jedem Szenario im Zweifel geklammert, mit dem Ergebnis, dass die Auswertung nach hinten geschoben wird. Dass der eigentliche Eisprung tatsächlich schon früher war, wird hier in Kauf genommen, um die Verhütungssicherheit zu gewährleisten.

Ich glaube, die Regeln verunsichern und verwirren dich so sehr, weil du so gerne Sicherheit in Bezug auf deinen Zyklus, den Eisprungzeitraum usw. hättest. Leider ist NFP nach Sensiplan vom Regelwerk her dafür aber nicht ausgelegt. Die Klammerregeln dienen nicht dazu, deinen Eisprung und Zyklus sicher abzubilden, sondern die größtmögliche Verhütungssicherheit zu gewährleisten. Im besten Fall geht beides miteinander einher. Aber in einigen Zyklen, bei Hormonunregelmäßigkeiten, vielen Störfaktoren, etc., ist es wahrscheinlich leider einfach häufig, dass Zyklus und Auswertung nicht exakt übereinstimmen. Ziel des Ganzen ist aber immer die Verhinderung einer Schwangerschaft.

Ich, die verhüten möchte, gehe so an die Sache heran: In der Tieflage klammere ich tendenziell eher nicht, um möglichst sicher zu sein, es sei denn, ich bin wirklich krank und habe offensichtlich erhöhte Temperatur. Das ist in dem Fall auch kein Unterschied von 0.1 Grad oder so, sondern wirklich mindestens ein halbes Grad. Anderes klammere ich eigentlich nicht. Da ich selten Dinge mache, die stören, und morgens zur selben Zeit messe, da Uhrzeit bei mir stört, sind dadurch auch selten Werte wirklich gestört. Wenn ich wirklich am Vorabend erst um 3 im Bett bin und Alkohol getrunken habe o.Ä., dann messe ich einfach am nächsten Tag gar nicht, dann habe ich auch den hassle mit Klammern nicht. Klar, die Auswertung schiebt sich dadurch potentiell nach hinten, aber ich will ja verhüten. Im Anstieg bin ich vorsichtiger und klammere im Zweifel, zum Beispiel, wenn ich etwas krank bin. Ansonsten handhabe ich es wie zuvor: Wenn offensichtlich Störfaktor-Gefahr besteht, mit erst um 3 im Bett und etwas Alkohol, dann überspringe ich einen Tag Messen. Ansonsten sind Werte nur selten gestört.

(Ich sage das jetzt immer, mit Schwangerschaft verhindern. Wenn man gerne schwanger werden möchte, sollte man das Ganze ja umgekehrt betrachten. Die Klammerregeln dienen ja in erster Linie der Verhütungssicherheit, deswegen formuliere ich das so.)
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Re: Störfaktoren und Klammerregeln - die 2. (oder die 3.)

Beitrag von The-cycle1992 »

Evi_98 hat geschrieben: Donnerstag 25. Januar 2024, 12:25 Hallo the-cycle,

ich verstehe deine Punkte und deine Argumentation alle, es klingt für mich definitiv nicht, als hättest du sie nicht mehr alle :D

Im Prinzip (zumindest meinem Verständnis nach) hast du vollkommen recht und es ist in dieser Argumentation unlogisch. Ich glaube, der Punkt ist aber, dass die Klammerregeln einzig der Verhütungssicherheit dienen.
Danke! Ja, das habe ich mir auch gedacht. Leider hilft es mir halt in puncto Störfaktoren (also herausfinden, welche das sind), nicht weiter. Denn würde ich z
B. sehr späte Messzeiten ausschließen (nach 10 Uhr), weil der SFT ja schonmal in der Tieflage vorkam, ohne dass der Wert (deutlich!) erhöht war, hat das doch auch negative Auswirkungen auf die Verhütungssicherheit, oder? nämlich dann, wenn ich basierend auf dieser Beobachtung die Werte auch im Anstieg irgendwann nicht mehr klammern würde. Und ist es nicht die Idee von NFP das irgendwann zu können? Ich tendiere allerdings dazu, davon noch nicjt auszugehen, sondern den SFT (und mögliche Kombis eher nochmal zu beobachten).

Ich handhabe es übrigens genauso: was das Klammern angeht, würde ich immer die Option wählen, die mir die größtmöglichste Verhütungssicherheit gibt. Würde, da ich bisher noch nie freigegeben habe. Ich wende das Prinzip auch an, wenn ich mir bezüglich des Schleims unsicher bin: Hatte ich z.B. Sex, aber wenn das Ganze S+ wäre gäbe es einen neuen SH? Dann trage ich lieber nochmal s+ ein. Anwendungstechnisch finde ich das also schon plausibel.
Evi_98 hat geschrieben: Donnerstag 25. Januar 2024, 12:25 Aber NFP nach Sensiplan ist dein tatsächlicher Zyklus letztendlich egal, relevant ist die maximal erreichbare Verhütungssicherheit.
- Im Anstieg wird ja in jedem Szenario im Zweifel geklammert, mit dem Ergebnis, dass die Auswertung nach hinten geschoben wird. Dass der eigentliche Eisprung tatsächlich schon früher war, wird hier in Kauf genommen, um die Verhütungssicherheit zu gewährleisten.

Ich glaube, die Regeln verunsichern und verwirren dich so sehr, weil du so gerne Sicherheit in Bezug auf deinen Zyklus, den Eisprungzeitraum usw. hättest. Leider ist NFP nach Sensiplan vom Regelwerk her dafür aber nicht ausgelegt.
Genau deshalb bin ich dazu übergegangen, Zyklen im Nachhinein anzupassen und z.B. Klammerungen wiedwr ruaszunehmen, wenn der Zyklus abgeschlossen ist. Denn für mich mit PCOs ist die Länge der HL und der Zeitpunkt des Eisprungs enorm wichtig. Auch was die Mensprognose angeht, zähle ich die geklammerten 1hm immer mit. Denn es ist für mich hinsichtlich von Mensschmerzen eben besser, früher mit der Blutung zu rechnen als zu spät. Durch mein PCOs ist die Zykluslänge bei mir nur durch NFP absehbar, indem ich ab dem Tag der ehm die Tage zähle. Ich würde aber nicht sagen, dass der Verhütungssicherheit schadet. Das Ziel ist nur einfach vor und nach der Auswertung ein anderes.
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Re: Störfaktoren und Klammerregeln - die 2. (oder die 3.)

Beitrag von Evi_98 »

The-cycle1992 hat geschrieben: Donnerstag 25. Januar 2024, 21:41 Denn würde ich z
B. sehr späte Messzeiten ausschließen (nach 10 Uhr), weil der SFT ja schonmal in der Tieflage vorkam, ohne dass der Wert (deutlich!) erhöht war, hat das doch auch negative Auswirkungen auf die Verhütungssicherheit, oder? nämlich dann, wenn ich basierend auf dieser Beobachtung die Werte auch im Anstieg irgendwann nicht mehr klammern würde. Und ist es nicht die Idee von NFP das irgendwann zu können?
Jaaa, streng genommen hast du wahrscheinlich recht.

Ich glaube, ich würde es so machen: Wenn ich bei einem potentiellen Störfaktor (z.B. Messen nach 10 Uhr) mindestens einmal eine deutliche und eindeutig sichtbare Störung feststelle, die nicht auf etwas anderes zurückzuführen war, dann behalte ich den Störfaktor bei, auch wenn er manchmal nicht zu stören scheint. Zumindest für den Temperaturanstieg. Einfach, um auf Nummer sicher zu gehen. Ich würde den Faktor dann nicht verwerfen und bei Temperaturwerten im Anstieg alle möglichen Störfaktoren, die früher schon mindestens einmal deutlich gestört haben, berücksichtigen.

Ich weiß, dass das irgendwie blöd und unbefriedigend klingt. Aber so würde ich es machen. Alle Störfaktoren, die mindestens einmal sicher gestört haben, für die Zukunft als potentielle Störfaktoren betrachten und mit Vorsicht genießen, auch wenn sie vielleicht nicht jedes Mal stören. Dadurch kämst du auch wirklich auf die maximale Verhütungssicherheit.
Ich hab auch schonmal um 10:45 Uhr einen Wert von 36.4 gemessen, was bei mir immer in die Tieflage fällt, also nicht gestört war. Trotzdem hatte ich bei Messzeiten ab 8:00 und später einfach schon zu oft Werte über 36.5-36.6, was eher Hochlage für mich ist, deswegen sehe ich Messzeiten ab 8:00 und später grundsätzlich als Störfaktor. Wenn ich mal keinen Wecker stelle, aus Neugierde doch einmal später messe und zufällig eben ein Wert von 36.3 rauskommt, okay, offensichtlich diesmal nicht gestört. Dann trage ich den Wert ungeklammert ein und weiter gehts.
Im Anstieg aber würde ich um 10:00 gar nicht mehr messen, um mir genau dieses Dilemma zu ersparen. Dann ist die Auswertung eben einen Tag später.
Genau deshalb bin ich dazu übergegangen, Zyklen im Nachhinein anzupassen und z.B. Klammerungen wiedwr ruaszunehmen, wenn der Zyklus abgeschlossen ist. Denn für mich mit PCOs ist die Länge der HL und der Zeitpunkt des Eisprungs enorm wichtig. Auch was die Mensprognose angeht, zähle ich die geklammerten 1hm immer mit. Denn es ist für mich hinsichtlich von Mensschmerzen eben besser, früher mit der Blutung zu rechnen als zu spät.
Das ist dann in deinem Fall wahrscheinlich das beste Vorgehen.
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Re: Störfaktoren und Klammerregeln - die 2. (oder die 3.)

Beitrag von The-cycle1992 »

Das ist eine gute Idee. Ja, bei mir war es so, dass Messzeiten nach etwa 09:30 (?) In einigen Zyklen immer ganz krass gestört haben. Dann habe ich letzten Zyklus mal um 11 einen Wert gemessen, der jetzt nicht soo sehr erhöht war (obwohl auch nicht total niedrig). Daher meine Irritation. Aber scheinbar geht es ja nicht nur mir so.. also entweder es ist doch eine Kombination mit anderen Faktoren, oder es ist so wie bei dir, dass es eben nicht immer stört. Wobei das laut N+S ja eigtl nicht sein sollte. Da ein STF ja immer - also wirklich immer - stören sollte. Und jaaa, ich finde das übelst unbefriedigend. :mrgreen:

Wobei ich sagen muss, dass "spät Messen" bei mir eigentlich auch nicht vorkommt, wenn ich es nicht wirklich drauf anlege oder das messen vergesse. Denn ich bin generell sehr störubanfällig, was die Messzeiten angeht. Ob ich um 4 messe oder um 8, spielt bei mir keine Rolle und ich messe daher immer beim ersten Aufwachen (ohne Wecker). Dass ich durchschlafe, ohne zu einer früheren Zeit schonmal wachgewesen zu sein, gibt es eigtl nur selten (da fällt mir ein, vll lohnt es sich, das maö genauer zu beobachten, vll gibt es da einen Unterschied :-d). Deshalb wäre es für die Verhütung eh kaum relevant.

Dafür habe ich recht ausgefallene STF wie nächtliches Schwitzen (aber auch nur wenn ich beim Messen nassgeschwitzt bin, nicht, wenn ich "irgendwann in der Nacht halt mal geschwitzt habe"). Und dann noch irgendwelche Kombis, die ich vis dato nicht entschlüsseln konnte :think:

Meine Angst ist deshalb einfach, dass Werte gestört sein könnten - ich aber keinen STF ausmachen kann. Und ich das dann im Anstieg nicht erkernne. Auch wenn dad bisher noch nie vorkam. :roll:
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Re: Störfaktoren und Klammerregeln - die 2. (oder die 3.)

Beitrag von Evi_98 »

oder es ist so wie bei dir, dass es eben nicht immer stört. Wobei das laut N+S ja eigtl nicht sein sollte. Da ein STF ja immer - also wirklich immer - stören sollte.
Ich habs jetzt nicht nochmal nachgelesen. Aber ich denke mir, der Körper ist eben auch kein Uhrwerk, und ab einem Punkt muss man es auch einfach nehmen, wie es kommt :) Ich kenne eigentlich keinen Störfaktor bei mir, der wirklich IMMER stört. Ich dachte eine Weile, es wäre eben die Messzeit, aber siehe da, auch um 10 oder um 11 gab es mal ungestörte Werte (oder wer weiß, vielleicht wäre meine Temperatur um 7 einfach an dem Tag extrem niedrig gewesen, sodass die Störung einfach nicht ins Gewicht fällt. Aber jedes Mal ausgerechnet der Tag... auch nicht sehr wahrscheinlich). Von daher, nein, du bist absolut nicht die Einzige.
Meine Angst ist deshalb einfach, dass Werte gestört sein könnten - ich aber keinen STF ausmachen kann. Und ich das dann im Anstieg nicht erkernne. Auch wenn dad bisher noch nie vorkam
Das ist verständlich, aber eben nie zu 100% auszuschließen, gerade wenn du zu "komischeren" Störfaktoren neigst. Wenn es dich wirklich so sehr beunruhigt, bzgl der Verhütungssicherheit, wäre evtl. letztendlich doch noch eine zusätzliche Methode erwägenswert, wie z.B. Kupferspirale/-kette, Kondome, Diaphragma, etc.? Wobei du ja erwähnt hast, dass du bisher ohnehin noch nie freigegeben hast, also nehme ich an, dass du etwas davon bereits nutzt. Bist du da trotz zusätzlicher Verhütung so unsicher?
Evtl. wäre es sinnvoll, da nochmal ein paar Sitzungen mit einer NFP-Beraterin zu machen, der du deine Sorgen zu Beginn auch schilderst und mit der du dich allein auf Störfaktoren konzentrierst - evtl. könnte das helfen?
Das wäre in die eine Richtung. Vielleicht würde das aber auch dazu führen, dass du dich noch mehr auf das Thema konzentrierst und noch verunsicherter wirst. Die Alternative wäre zu versuchen, nicht mehr so viel darüber nachzudenken (ich weiß, blöder Ratschlag, tut mir leid), dich auf die Störfaktoren zu konzentrieren, die du schon identifiziert hast (mit dem Wissen, dass es absolut okay ist, wenn sie nicht IMMER stören), und zu versuchen, etwas Abstand von dem ganzen Thema zu gewinnen, wenn das möglich ist. Denn ich denke, du kennst das Regelwerk bereits besser als die meisten NFPlerinnen - vielleicht sogar zu gut.
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Re: Störfaktoren und Klammerregeln - die 2. (oder die 3.)

Beitrag von The-cycle1992 »

Evi_98 hat geschrieben: Samstag 27. Januar 2024, 12:53
Ich habs jetzt nicht nochmal nachgelesen. Aber ich denke mir, der Körper ist eben auch kein Uhrwerk, und ab einem Punkt muss man es auch einfach nehmen, wie es kommt :) Ich kenne eigentlich keinen Störfaktor bei mir, der wirklich IMMER stört. Ich dachte eine Weile, es wäre eben die Messzeit, aber siehe da, auch um 10 oder um 11 gab es mal ungestörte Werte (oder wer weiß, vielleicht wäre meine Temperatur um 7 einfach an dem Tag extrem niedrig gewesen, sodass die Störung einfach nicht ins Gewicht fällt. Aber jedes Mal ausgerechnet der Tag... auch nicht sehr wahrscheinlich). Von daher, nein, du bist absolut nicht die Einzige.
Habe nun wieder einen Tag, wo ich krass spät gemessen habe und der Wert war wirklich eindeutiges Tieflagenniveau. Werde das Ganze jetzt mal weiter beobachten (da ich gerade nicht arbeite, kann ich theoretisch undendlich viele Testläufe starten)...

Das ist verständlich, aber eben nie zu 100% auszuschließen, gerade wenn du zu "komischeren" Störfaktoren neigst. Wenn es dich wirklich so sehr beunruhigt, bzgl der Verhütungssicherheit, wäre evtl. letztendlich doch noch eine zusätzliche Methode erwägenswert, wie z.B. Kupferspirale/-kette, Kondome, Diaphragma, etc.? Wobei du ja erwähnt hast, dass du bisher ohnehin noch nie freigegeben hast, also nehme ich an, dass du etwas davon bereits nutzt. Bist du da trotz zusätzlicher Verhütung so unsicher?
Nein, überhaupt nicht. Ich habe schon immer mit Kondom verhütet und kenne es daher auch gar nicht anders (von ein paar Idioten, die spontan dachten, man könne das Ding einfach mittendrin abnehmen, mal abgesehen :roll:). Ich habe daher auch keine Bedenken, was die Sicherheit angeht (ich unterscheide also auch nicht zwischen "hochfruchtbar" und "normal" - also ich bin in meiner S+ Zeit nicht vorsichtiger als zu anderen Zeiten, wir verhüten da auch nicht doppelt o.ä.).

Das Gleiche gilt auch für NFP am Zyklusanfang (erste 5 Tage) oder nach abgeschlossener Auswertung (nach 4-6 höheren Messungen). Ich bin mir da wirklich tausendprozent sicher, wenn die HL erreicht ist und würde auch sofort freigeben. Zweifel hätte ich, wie gesagt, nur in den ersten zwei Tagen, aus Angst vor einer potenziell falschen ehm. Denn es kam eben schonmal vor, dass ich einen Hochlagenwert in der TL hatte, ohne dass es irgendeinen SFT gegeben hätte. Klar, man könnte jetzt sagen: Im Anstieg gilt das Prinzip der doppelten Kontrolle. Daher ist das jetzt nicht soo wahrscheinlich. Im Prinzip könnte ich natürlich auch einfach etwas später freigeben.

Allerdings war das Ganze bei uns noch nie ein Thema: Ich habe NFP zur Zyklusbeobachtung begonnen, weil ich wissen wollte, wie es überhaupt um meinen Zyklus bestellt ist, ob ich ES habe oder wirklich komplett unfruchtbar bin. Mittlerweile ist es vor allem das Voraussehen der Mens, was mir den Alltag am meisten erleichtert. Sprich: Das Ganze zur Verhütung zu nutzen, stand eigentlich nie zur Debatte, auch wenn mein Freund der Methode zumindest "passiv" vertraut (so hatte er Z.B. kein Problem damit, als ich die Pille danach nicht genommen habe am Zyklusanfang. Und die Kondommarke, mit der wir diese Panne hatten, wollte er dann nur noch verwenden "wenn das nach deiner Zyklusauswertung safe ist"). Trotzdem weiß ich nicht, ob eine Freigabe jemals infrage käme, was mich mittlerweile oft stört. Denn: Die Pille kommt für mich nicht mehr infrage, Spirale und Co. sind wegen meiner krassen Mensschmerzen auch raus - und manchmal wüsste ich dann doch gerne, wie es so "ohne alles ist", allein schon im mitreden zu können (klingt doof, ich weiß). ;)
Meine Angst ist deshalb einfach, dass Werte gestört
Evtl. wäre es sinnvoll, da nochmal ein paar Sitzungen mit einer NFP-Beraterin zu machen, der du deine Sorgen zu Beginn auch schilderst und mit der du dich allein auf Störfaktoren konzentrierst - evtl. könnte das helfen?
Das wäre in die eine Richtung. Vielleicht würde das aber auch dazu führen, dass du dich noch mehr auf das Thema konzentrierst und noch verunsicherter wirst. Die Alternative wäre zu versuchen, nicht mehr so viel darüber nachzudenken (ich weiß, blöder Ratschlag, tut mir leid), dich auf die Störfaktoren zu konzentrieren, die du schon identifiziert hast (mit dem Wissen, dass es absolut okay ist, wenn sie nicht IMMER stören), und zu versuchen, etwas Abstand von dem ganzen Thema zu gewinnen, wenn das möglich ist. Denn ich denke, du kennst das Regelwerk bereits besser als die meisten NFPlerinnen - vielleicht sogar zu gut.
Das ist schon lange in Planung, ich habe da auch eine Favoritin, der ich schon öfters über social media fragen gestellt hatte (die haben auch einen podcast). Allerdings ist das finanziell gerade ein großer Batzen Geld - und ich wollte es mir gerne aufheben für den Fall, dass ich das Thema "Freigabe" doch nochmal auf den Tisch bringen will --> "du, natürlich würde ich da echt auf nummer sicher gehen und auch nochmal eine professionelle Beratung in Anspruch nehmen. Die da dann drüber guckt". Aber gerade davor, möchte ich eben hundertprozentig Pro sein in der Methode - und ich weiß einfach nichr, wie ich das meinem Freund vermitteln soll, wenn ich selbst bei manchen Sachen noch Fragezeichen habe (wie eben in bezug auf dieses Störfaktorthema). Long story short: steht auf meiner to-do-liste, muss aber aktuell leider warten, da ich noch andere Baustellen habe gerade. :roll:
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Re: Störfaktoren und Klammerregeln - die 2. (oder die 3.)

Beitrag von Evi_98 »

von ein paar Idioten, die spontan dachten, man könne das Ding einfach mittendrin abnehmen, mal abgesehen :roll:
:roll:
und manchmal wüsste ich dann doch gerne, wie es so "ohne alles ist", allein schon im mitreden zu können (klingt doof, ich weiß). ;)
Klingt überhaupt nicht doof :D Ging mir lange sehr ähnlich. Mittlerweile bin ich da weitestgehend raus.
Aber gerade davor, möchte ich eben hundertprozentig Pro sein in der Methode - und ich weiß einfach nichr, wie ich das meinem Freund vermitteln soll, wenn ich selbst bei manchen Sachen noch Fragezeichen habe (wie eben in bezug auf dieses Störfaktorthema)
Das kann ich gut verstehen, ich weiß nur nicht, bis zu welchem Detail es möglich ist, bei der Methode auf absolut Nummer sicher zu gehen. z.B. bei den Störfaktoren: Ich denke, es ist einfach nicht möglich, haargenau zu wissen, dass ein Faktor IMMER um so und so viel stört. Zumindest bei mir ist das nicht möglich und ich denke, da kein Körper eine Maschine ist, wird das einfach schwierig sein. Du kannst einfach Störfaktoren sammeln, dir die notieren, die nur manchmal stören, und wahrscheinlich wird es dann dabei bleiben :/ Blöd, ich weiß, aber ich glaube, NFP ist eben nur bis zu einem bestimmten Grad an Sicherheit möglich.
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Re: Störfaktoren und Klammerregeln - die 2. (oder die 3.)

Beitrag von The-cycle1992 »

Evi_98 hat geschrieben: Montag 29. Januar 2024, 20:11
von ein paar Idioten, die spontan dachten, man könne das Ding einfach mittendrin abnehmen, mal abgesehen :roll:
:roll:
und manchmal wüsste ich dann doch gerne, wie es so "ohne alles ist", allein schon im mitreden zu können (klingt doof, ich weiß). ;)
Klingt überhaupt nicht doof :D Ging mir lange sehr ähnlich. Mittlerweile bin ich da weitestgehend raus.
Aber gerade davor, möchte ich eben hundertprozentig Pro sein in der Methode - und ich weiß einfach nichr, wie ich das meinem Freund vermitteln soll, wenn ich selbst bei manchen Sachen noch Fragezeichen habe (wie eben in bezug auf dieses Störfaktorthema)
Das kann ich gut verstehen, ich weiß nur nicht, bis zu welchem Detail es möglich ist, bei der Methode auf absolut Nummer sicher zu gehen. z.B. bei den Störfaktoren: Ich denke, es ist einfach nicht möglich, haargenau zu wissen, dass ein Faktor IMMER um so und so viel stört. Zumindest bei mir ist das nicht möglich und ich denke, da kein Körper eine Maschine ist, wird das einfach schwierig sein. Du kannst einfach Störfaktoren sammeln, dir die notieren, die nur manchmal stören, und wahrscheinlich wird es dann dabei bleiben :/ Blöd, ich weiß, aber ich glaube, NFP ist eben nur bis zu einem bestimmten Grad an Sicherheit möglich.
Ja, vermutlich nicht. Wobei sich das ja eigtl gut umgehen lässt, indem man auf Nummer sicher geht. Bisher waren meine Zyklen ja auch alle auswertbar. Nur habe ich gerade mal wieder in N+S nachgelesen - und laut Regelwerk "müsste" man eigtl sogar viel unvorsichtiger sein: "stellt sich irgendwann heraus, dass ein SFT doch nicht stört, muss der Wert in Zukunft nicht mehr geklammert werden". Überhaupt irritiert mich, dass dort gar kein Unterschied zwischen Anstieg und Tieflage gemacht wird. So habe ich es zumindest in Erinnerung.

Naja, ich werde das Ganze mal weiter beobachten und mache mir jetzt täglich Notizen zu meinem Schlafvethalten etc. So lässt sich das im Nachhinein noch besser beurteilen. Vielleicht kriege ich da ja - eventuell auch mit Hilfe einer NFP-Beraterin doch noch irgendwann mehr Klarheit rein ;)
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