Hallo zusammen,
ich weiß nicht, ob das hier das richtige Forum ist, falls nicht, dürft ihr meinen Beitrag gerne wieder verschieben.
Ich bin, was das Thema Kinder angeht, aktuell sehr hin und hergerissen und habe das Gefühl, dass das niemand so richtig nachvollziehen kann. Vielleicht bekomme ich hier etwas Input oder neue Denkanstöße.
Ich bin, wie man vielleicht an meiner Jahreszahl sehen kann, 31 und seit etwa zwei Jahren in meiner ersten richtigen Beziehung. Davor hat es leider nie geklappt, was sicher auch mit meinem früher nicht so guten Selbstwertgefühl zusammenhing. Daher hatte ich lange Zeit das Gefühl, dass etwas mit mir nicht stimmt bzw. etwas zu verpassen. Auch für meinen Freund ist es die erste Beziehung, er ist allerdings ein paar Jahre jünger als ich. Hinzu kommt, dass ich die letzten Jahre sehr viele Probleme hatte und auch den ein oder anderen Schicksalsschlag erlebt habe.
Auch beruflich bin ich noch nicht wirklich "gesettelt". Ich bin zwar kein wirklicher Karrieremensch, aber hätte schon gerne einen Job, der mich erfüllt und mit dem ich mich identifizieren kann. Im Moment tut sich in der Hinsicht zwar einiges, jedoch bin ich definitiv noch nicht "angekommen" und es ist alles gerade von großer Unsicherheit geprägt. Soweit so gut.
Nun zu meinem "Problem": In meinem Umfeld gibt es gefühlt nur Leute die a) Kinder haben oder aktuell haben wollen oder b) schon jetzt, wissen, dass sie auf keinen Fall Kinder möchten. Und ich, ja ich bin halt irgendwo dazwischen: Ich bin mir ziemlich sicher, später einmal Kinder zu wollen, aber eben noch nicht jetzt. Genauso wie ich mir JETZT überhaupt nicht vorstellen könnte, ein Haus zu bauen, auch wenn ich es mir in ein paar Jahren durchaus vorstellen könnte. Meinem Freund geht es ähnlich, wobei er sein Leben generell kaum plant. Auch er hat aktuell keinen Kinderwunsch, könnte aber auch nicht sagen, wie sich das in den nächsten Jahren entwickelt. Also im Prinzip ticken wir da recht ähnlich. Er versteht nur nicht, wieso mich das so beschäftigt. (Als Mann ist das von der biologischen Uhr her aber auch irgendwie einfacher )
Es ist, als wäre ich, biologisch betrachtet, viel älter als ich es vom Kopf her bin. Als wäre ich einfach mit allem zu spät dran. Auch hier im Forum sind alle Frauen, die sich derartige Gedanken machen, so viel jünger. Die haben mit Anfang 30 schon so viel gemacht, schon lange ihren absoluten Traumjob gefunden, hatten mehrere Beziehungen etc. Ich fühle mich immer noch eher wie Mitte 20, obwohl ich einen vergleichsweise "spießigen" Lebensstil habe
Aber dennoch fühle ich mich für all das noch so gar nicht "bereit", verspüre aber den Druck, mich doch jetzt bereit fühlen zu müssen. Zumal ich PCOs habe und es da ja angeblich, "besonders schwierig werden kann, schwanger zu werden (auch wenn ich meine Symptome sehr gut im Griff habe und bei meinem Zyklus (regelmäßige ES, optimale Lutealphase) eventuell nicht mal medizinische Hilfe nötig wäre). Dadurch wird der empfundene Druck aber noch größer. Als müsste ich mich, wenn überhaupt, in den nächsten zwei Jahren definitiv für oder gegen Kinder entscheiden. Denn Ü35 und eine eingeschränkte Fruchtbarkeit? Dann kann man es doch eigentlich gleich lassen, oder?
Und was ist, wenn mein Freund dann eben noch nicht soweit ist? Sollte ich mich jetzt von meinem Partner trennen, nur weil das in ein paar Jahren vielleicht mal Thema werden könnte? Oder weil für ihn Familienplanung im Moment kein Thema ist (ist es für mich ja eigentlich auch noch nicht)? Oder sollte ich jetzt ein Kind kriegen, das ich eigentlich (noch) gar nicht haben will, nur weil mir die Natur irgendwann einen Strich durch die Rechnung machen KÖNNTE? Das wäre doch total absurd. Trotzdem fühle ich mich oft fast schon "schuldig" dafür, wie ich mein Leben lebe - als hätte ich an irgendeinem Punkt versagt. Als hätte ich mich nicht rechtzeitig um all die anderen Dinge gekümmert.
Kann das irgendjemand nachvollziehen? Ich kann mir einfach auch nicht vorstellen, dass ich damit so ein "Alien" bin und bei allen anderen Frauen das Leben total gradlinig verläuft.
Danke für eure Antworten
Irgendwann zu spät für Kinder?
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Irgendwann zu spät für Kinder?
"beobachtend" im 18. Zyklus - #fightPCOS - 32 und aktuell noch kinder(wunsch)los glücklich
Re: Irgendwann zu spät für Kinder?
Hey du,
wir haben einige Gemeinsamkeiten. Zum einen das Geburtsjahr und zum anderen das Gefühl, mit allem spät dran zu sein. Mein Lebensweg war alles andere als geradlinig.. Ich bin ebenfalls noch nicht im Job angekommen (genau genommen studiere ich noch, hatte einen längeren Weg zu meinem Wunsch-Studienplatz, werde aber dieses Jahr fertig). Um mich herum haben viele schon die zweite Runde Kinder und ich bin noch an einem ganz anderen Punkt in meinem Leben. Damit hadere ich manchmal ganz schön.
Ich frage mich oft, ob die Entscheidungen zu meinem Werdegang richtig waren und wie mein Leben anders verlaufen hätte können, obwohl ich eigentlich glücklich bin so. Diese “Schuldgefühle” kenne ich also auch.
Dazu kommt, dass ich mich aktuell noch gar nicht in der Mutterrolle sehe. Ich bin gerne mit den Kindern in meinem Umfeld zusammen, liebe mein Patenkind über alles und bin gleichzeitig so froh, die Kinder wieder abgeben zu können und in “mein” Leben zurückzukehren wo ich am Wochenende ausschlafen kann, spontan sein kann und mir hauptsächlich nur um mich und mein Wohlbefinden Gedanken machen muss.
Du siehst also - du bist in der Hinsicht nicht alleine!!
Im Unterschied zu dir/euch wissen mein Partner und ich, dass wir definitiv Kinder wollen (nur nicht jetzt).
Wir haben uns so “geeinigt”, dass das nächste Jahr mein berufliches “Ankommen” Priorität hat, und dann definitiv der Kinderwunsch angegangen wird (ob das so einfach klappt, wissen wir natürlich nicht). Und seit wir das so “geplant” haben, ist irgendwie auch mehr Ruhe in mir und ich kann mit dem gesellschaftlichen (und biologischen) Druck besser umgehen.
Die Frage ob und wann ihr Kinder wollt, könnt letztendlich nur ihr beantworten. Wir sind ja noch jung und ein paar Jahre ist da meiner Meinung nach durchaus noch Spielraum, um das für sich und als Paar zu klären.
Sicherlich ist es einfacher, je früher man das angeht, aber das ist dann eben das Risiko, das man für sich tragen muss. Es gibt ja genug Frauen, die auch zwischen 35 und 40 noch problemlos schwanger werden (aber das weiß man halt vorher nicht).
Meiner Meinung nach ist Einigkeit beim Thema Kinder (und zwar vor allem das “ob”, aber auch das “wann”) schon essentiell wenn es darum geht, ob man in einer Beziehung wirklich langfristig zusammenbleiben will. Auch wenn die Einigkeit darin besteht, das Thema noch 1-3 Jahre Ruhen zu lassen, ist das völlig okay!
Ich weiß nicht, ob dir das wirklich weiterhilft - aber du bist nicht alleine. Es ist okay nicht den geradlinigsten Lebensweg zu haben. Nicht jeder hat mit 30 eine stabile Partnerschaft, ein Haus und Kinder.
wir haben einige Gemeinsamkeiten. Zum einen das Geburtsjahr und zum anderen das Gefühl, mit allem spät dran zu sein. Mein Lebensweg war alles andere als geradlinig.. Ich bin ebenfalls noch nicht im Job angekommen (genau genommen studiere ich noch, hatte einen längeren Weg zu meinem Wunsch-Studienplatz, werde aber dieses Jahr fertig). Um mich herum haben viele schon die zweite Runde Kinder und ich bin noch an einem ganz anderen Punkt in meinem Leben. Damit hadere ich manchmal ganz schön.
Ich frage mich oft, ob die Entscheidungen zu meinem Werdegang richtig waren und wie mein Leben anders verlaufen hätte können, obwohl ich eigentlich glücklich bin so. Diese “Schuldgefühle” kenne ich also auch.
Dazu kommt, dass ich mich aktuell noch gar nicht in der Mutterrolle sehe. Ich bin gerne mit den Kindern in meinem Umfeld zusammen, liebe mein Patenkind über alles und bin gleichzeitig so froh, die Kinder wieder abgeben zu können und in “mein” Leben zurückzukehren wo ich am Wochenende ausschlafen kann, spontan sein kann und mir hauptsächlich nur um mich und mein Wohlbefinden Gedanken machen muss.
Du siehst also - du bist in der Hinsicht nicht alleine!!
Im Unterschied zu dir/euch wissen mein Partner und ich, dass wir definitiv Kinder wollen (nur nicht jetzt).
Wir haben uns so “geeinigt”, dass das nächste Jahr mein berufliches “Ankommen” Priorität hat, und dann definitiv der Kinderwunsch angegangen wird (ob das so einfach klappt, wissen wir natürlich nicht). Und seit wir das so “geplant” haben, ist irgendwie auch mehr Ruhe in mir und ich kann mit dem gesellschaftlichen (und biologischen) Druck besser umgehen.
Die Frage ob und wann ihr Kinder wollt, könnt letztendlich nur ihr beantworten. Wir sind ja noch jung und ein paar Jahre ist da meiner Meinung nach durchaus noch Spielraum, um das für sich und als Paar zu klären.
Sicherlich ist es einfacher, je früher man das angeht, aber das ist dann eben das Risiko, das man für sich tragen muss. Es gibt ja genug Frauen, die auch zwischen 35 und 40 noch problemlos schwanger werden (aber das weiß man halt vorher nicht).
Meiner Meinung nach ist Einigkeit beim Thema Kinder (und zwar vor allem das “ob”, aber auch das “wann”) schon essentiell wenn es darum geht, ob man in einer Beziehung wirklich langfristig zusammenbleiben will. Auch wenn die Einigkeit darin besteht, das Thema noch 1-3 Jahre Ruhen zu lassen, ist das völlig okay!
Ich weiß nicht, ob dir das wirklich weiterhilft - aber du bist nicht alleine. Es ist okay nicht den geradlinigsten Lebensweg zu haben. Nicht jeder hat mit 30 eine stabile Partnerschaft, ein Haus und Kinder.
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- Beiträge: 90
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Re: Irgendwann zu spät für Kinder?
Hey liebe cycle,
erstmal möchte ich dir ganz viel Mitgefühl für deine Situation aussprechen, so hin- und hergerissen zu sein ist nicht leicht und kann einen viel Kraft kosten.
Für mich und uns war die Kinderwunsch-Frage wirklich jahrelang Thema, und gefühlt sind wir ewig nicht weitergekommen aus verschiedenen Gründen (Beruf, Wohnort, Beziehung, blabedibla...).
Mir wurde immer von allen gesagt "Ja ja, den richtigen Zeitpunkt um Kinder zu kriegen gibt es sowieso nicht, und man fühlt sich eh nie bereit", und ehrlich gesagt kann ich das überhaupt nicht unterschreiben. Ich bin total froh, dass wir uns Zeit gegeben haben, bis sich das Puzzle zusammenfügt, und der Moment des "Bereit-seins" hat sich tatsächlich irgendwann eingestellt. Das hat mich auch deutlich mehr gestresst als meinen Mann, und ja, das ist für (viele, nicht alle) Männer anders, aber letztendlich hatte er da auch eine gute Intuition.
Ich würde sagen, hör auf dein Bauchgefühl. Und so schwer das auch ist, vergleich dich nicht mit anderen. Du hast deine eigene Lebensgeschichte und anscheinend auch schon einiges erlebt, und was Zeit braucht, braucht halt Zeit. Dein Kinderwunsch und dein Weg zu einer Familie ist deine Geschichte.
Wenn es für dich jetzt aus verschiedenen Gründen noch nicht stimmig ist, dann ist das eben so! Und wenn du in deiner Partnerschaft ansonsten glücklich bist, dann genießt das jetzt und baut an einer starken Verbindung, das wird euch am weitesten bringen in dem was ihr euch wünscht.
Klar, physiologisch gesehen kann man immer sagen, dass diese oder jene Vorbedingung für einen früheren Zeitpunkt spricht, aber du sagst ja selbst, dass du momentan sehr gut eingestellt bist, und darauf würde ich mal vertrauen.
Es muss auch nicht heißen, dass du die Sache jetzt auf die ewig lange Bank schiebst. Ich kann aus Erfahrung sagen, dass sich auch innerhalb eines Jahres schon enorm viel fügen kann, was man sich gar nicht hätte vorstellen können
Falls du interessiert bist, ich kann das Buch "Das passende Leben" von Remo H. Largo sehr empfehlen. Ich habe da viel über mich selbst gelernt in der Kinderwunsch-Zeit, darüber, was für ein Mensch ich überhaupt bin und was mir wichtig ist im Leben. Vielleicht tut es dir auch gut.
Das wird schon! Und wie Joya09 sagt, du bist nicht allein
erstmal möchte ich dir ganz viel Mitgefühl für deine Situation aussprechen, so hin- und hergerissen zu sein ist nicht leicht und kann einen viel Kraft kosten.
Für mich und uns war die Kinderwunsch-Frage wirklich jahrelang Thema, und gefühlt sind wir ewig nicht weitergekommen aus verschiedenen Gründen (Beruf, Wohnort, Beziehung, blabedibla...).
Mir wurde immer von allen gesagt "Ja ja, den richtigen Zeitpunkt um Kinder zu kriegen gibt es sowieso nicht, und man fühlt sich eh nie bereit", und ehrlich gesagt kann ich das überhaupt nicht unterschreiben. Ich bin total froh, dass wir uns Zeit gegeben haben, bis sich das Puzzle zusammenfügt, und der Moment des "Bereit-seins" hat sich tatsächlich irgendwann eingestellt. Das hat mich auch deutlich mehr gestresst als meinen Mann, und ja, das ist für (viele, nicht alle) Männer anders, aber letztendlich hatte er da auch eine gute Intuition.
Ich würde sagen, hör auf dein Bauchgefühl. Und so schwer das auch ist, vergleich dich nicht mit anderen. Du hast deine eigene Lebensgeschichte und anscheinend auch schon einiges erlebt, und was Zeit braucht, braucht halt Zeit. Dein Kinderwunsch und dein Weg zu einer Familie ist deine Geschichte.
Wenn es für dich jetzt aus verschiedenen Gründen noch nicht stimmig ist, dann ist das eben so! Und wenn du in deiner Partnerschaft ansonsten glücklich bist, dann genießt das jetzt und baut an einer starken Verbindung, das wird euch am weitesten bringen in dem was ihr euch wünscht.
Klar, physiologisch gesehen kann man immer sagen, dass diese oder jene Vorbedingung für einen früheren Zeitpunkt spricht, aber du sagst ja selbst, dass du momentan sehr gut eingestellt bist, und darauf würde ich mal vertrauen.
Es muss auch nicht heißen, dass du die Sache jetzt auf die ewig lange Bank schiebst. Ich kann aus Erfahrung sagen, dass sich auch innerhalb eines Jahres schon enorm viel fügen kann, was man sich gar nicht hätte vorstellen können
Falls du interessiert bist, ich kann das Buch "Das passende Leben" von Remo H. Largo sehr empfehlen. Ich habe da viel über mich selbst gelernt in der Kinderwunsch-Zeit, darüber, was für ein Mensch ich überhaupt bin und was mir wichtig ist im Leben. Vielleicht tut es dir auch gut.
Das wird schon! Und wie Joya09 sagt, du bist nicht allein
33 mit -Mensch 35
Mama von Mini-Scherzkeks '08/23
Mama von Mini-Scherzkeks '08/23
Re: Irgendwann zu spät für Kinder?
liebe cycle
auch von mir eine Umarmung nein, du bist nicht allein. schau mal, das ist mein thread den ich vor etwa einem jahr eröffnet habe, so richtig weiter bin ich allerdings noch nicht wirklich viewtopic.php?f=46&t=18346&p=676557#p676557
ich hab zwei gedanken, die ich dir dalassen will (ujd die ich mir auch immer selber gerne sage):
erstens, etwas zu tun das man eigentlich (noch?) nicht will nur aus dem gedanken heraus, dass man es später bereuen könnte, es nicht getan zu haben, ist mEn keine gute entscheidungsgrundlage.
zweitens: ich weiss nicht, wie man sich denn fühlen sollte mit 31 oder 32. wer bestimmt das? wer sagt, dass man mit 30, 35, 40 so und so zu sein hat, dass sich "erwachsensein" so und so anzufühlen hat? ich fühle mich oft auch viel jünger als 32, merke dann aber, dass ich alles ganz gut auf die reihe bekomme. und wenn mal was nicht klappt, dann ist das auch nicht so wild. ich hatte auch immer das bild, dass leute mit 30 total gesettelt sind und "angekommen" und (jesses!) ein haus haben (gut, in meinem land baut niemand ein haus. niemand um die 30 hat das geld zu und bauland gibts eh fast nicht. das finde ich eh super seltsam in DE )
Und nun merke ich: es stimmt nicht. auch leute mit 30, 40, 50 oder älter sind nicht immer total angekommen und in sich-ruhend, beruflich erfolgreich und so weiter. je nach lebenssituation kann man weniger oder mehr "safe" sein in diversen bereichen, denke ich. natürlich ist es wichtig, grundsätzlich irgendwie durchzuwursteln, aber das tun die allermeisten menschen und wenn man mal hilfe braucht, lebt man in europa doch in einem tollen umfeld.
soll jetzt nicht heissen, los mach ein baby. es ist mehr eine überlegung dazu, wie man glaubt, sein zu müssen oder sich fühlen zu müssen.
ich bin immer wieder erstaunt, wer die ganzen gewürztmischungen in meinen gewürzschrank gefüllt hat und wer die abfallsäcke besorgt hat und den hund zum tierarzt gebracht hat (und überhaupt einen hund hat und gut für den sorgt!) alles so erwachsene handlungen und ich hab die vollbracht
ach und ps. meine freunde die schon kinder haben, sind übrigens mit der schwangerschaft auch nicht plötzlich zu solchen menschen geworden klar übernehmen sie die grosse verantwortung für ein kind (oder zwei) aber sie selber sind noch immer sie selber mit ihren wünschen, träumen und unsicherheiten.
auch von mir eine Umarmung nein, du bist nicht allein. schau mal, das ist mein thread den ich vor etwa einem jahr eröffnet habe, so richtig weiter bin ich allerdings noch nicht wirklich viewtopic.php?f=46&t=18346&p=676557#p676557
ich hab zwei gedanken, die ich dir dalassen will (ujd die ich mir auch immer selber gerne sage):
erstens, etwas zu tun das man eigentlich (noch?) nicht will nur aus dem gedanken heraus, dass man es später bereuen könnte, es nicht getan zu haben, ist mEn keine gute entscheidungsgrundlage.
zweitens: ich weiss nicht, wie man sich denn fühlen sollte mit 31 oder 32. wer bestimmt das? wer sagt, dass man mit 30, 35, 40 so und so zu sein hat, dass sich "erwachsensein" so und so anzufühlen hat? ich fühle mich oft auch viel jünger als 32, merke dann aber, dass ich alles ganz gut auf die reihe bekomme. und wenn mal was nicht klappt, dann ist das auch nicht so wild. ich hatte auch immer das bild, dass leute mit 30 total gesettelt sind und "angekommen" und (jesses!) ein haus haben (gut, in meinem land baut niemand ein haus. niemand um die 30 hat das geld zu und bauland gibts eh fast nicht. das finde ich eh super seltsam in DE )
Und nun merke ich: es stimmt nicht. auch leute mit 30, 40, 50 oder älter sind nicht immer total angekommen und in sich-ruhend, beruflich erfolgreich und so weiter. je nach lebenssituation kann man weniger oder mehr "safe" sein in diversen bereichen, denke ich. natürlich ist es wichtig, grundsätzlich irgendwie durchzuwursteln, aber das tun die allermeisten menschen und wenn man mal hilfe braucht, lebt man in europa doch in einem tollen umfeld.
soll jetzt nicht heissen, los mach ein baby. es ist mehr eine überlegung dazu, wie man glaubt, sein zu müssen oder sich fühlen zu müssen.
ich bin immer wieder erstaunt, wer die ganzen gewürztmischungen in meinen gewürzschrank gefüllt hat und wer die abfallsäcke besorgt hat und den hund zum tierarzt gebracht hat (und überhaupt einen hund hat und gut für den sorgt!) alles so erwachsene handlungen und ich hab die vollbracht
ach und ps. meine freunde die schon kinder haben, sind übrigens mit der schwangerschaft auch nicht plötzlich zu solchen menschen geworden klar übernehmen sie die grosse verantwortung für ein kind (oder zwei) aber sie selber sind noch immer sie selber mit ihren wünschen, träumen und unsicherheiten.
Re: Irgendwann zu spät für Kinder?
Ich glaube, den "richtigen" Zeitpunkt für Kinder gibt es nicht. Auch wenn das Leben total geordnet und perfekt ist, könnte sich das ja während der Schwangerschaft ändern.
Die Frage ist ähnlich wie "bis wann ist es zu früh für Kinder?"
Ich war (bin) eine sehr frühe Mutter, war überglücklich, dass es überhaupt geklappt hat, weil mir mit meinen damaligen Monsterzyklen gesagt wurde, ich könne nicht schwanger werden. Kinder im Studium zu bekommen war für mich das Richtige.
Jetzt, wo alle aus der Schule sind und ihr eigenes Leben haben, würde ich gerne nochmal schwanger werden, das ist mit 41 für manche zu spät, für viele aber inzwischen okay.
Meine Oma ist mit 53 (ungewollt) nochmal Mutter geworden und wir haben einige sehr späte Schwangerschaften in der Familie, weit zurückliegend. Heute wäre das auch noch für viele zu spät, früher war das für alle zu spät. Die Entscheidung, meine Tante zu bekommen, war für sie nicht leicht vom Umfeld her, dann ist sie 98 geworden und war fit bis fast zum Ende und hat den Schritt auch nie bereut. Aus ihrer Erfahrung fand sie es bei mir zu früh, sie hat das lange nicht verstanden.
Insofern kenne ich beide Varianten, "zu früh" aus der eigenen Erfahrung, "zu spät" aus Erzählungen. Weder das eine noch das andere führt zu mehr Glück. Es hat bei mir dazu geführt, dass ich finde, DAS richtige Alter gibt es nicht. Ja, klar, je älter man wird, umso länger dauert es, aber inzwischen ist es ja auch möglich, sich die eigenen Eizellen vorsorglich einfrieren zu lassen … Das würde ich eher tun als etwas übers Knie zu brechen, wenn ich selbst nicht bereit wäre oder mein Partner nicht.
Ich würde sagen: Leb Dein Leben, genieße es, schuldig brauchst Du Dich ganz sicher nicht fühlen. Denn damit tust Du doch Deinem Umfeld absolut gut, denn was ist ansteckender als Lebensfreude?
Es ist auch keine Sache von drum kümmern, ich glaube, wenn es für Dich an der Zeit ist, wirst Du es genau wissen. Und Dein Partner wird es auch wissen. Kinder in die Welt zu setzen, weil man sich irgendwie gezwungen fühlt innerlich (und / oder äußerlich), das ist doch keine Lösung.
Die Frage ist ähnlich wie "bis wann ist es zu früh für Kinder?"
Ich war (bin) eine sehr frühe Mutter, war überglücklich, dass es überhaupt geklappt hat, weil mir mit meinen damaligen Monsterzyklen gesagt wurde, ich könne nicht schwanger werden. Kinder im Studium zu bekommen war für mich das Richtige.
Jetzt, wo alle aus der Schule sind und ihr eigenes Leben haben, würde ich gerne nochmal schwanger werden, das ist mit 41 für manche zu spät, für viele aber inzwischen okay.
Meine Oma ist mit 53 (ungewollt) nochmal Mutter geworden und wir haben einige sehr späte Schwangerschaften in der Familie, weit zurückliegend. Heute wäre das auch noch für viele zu spät, früher war das für alle zu spät. Die Entscheidung, meine Tante zu bekommen, war für sie nicht leicht vom Umfeld her, dann ist sie 98 geworden und war fit bis fast zum Ende und hat den Schritt auch nie bereut. Aus ihrer Erfahrung fand sie es bei mir zu früh, sie hat das lange nicht verstanden.
Insofern kenne ich beide Varianten, "zu früh" aus der eigenen Erfahrung, "zu spät" aus Erzählungen. Weder das eine noch das andere führt zu mehr Glück. Es hat bei mir dazu geführt, dass ich finde, DAS richtige Alter gibt es nicht. Ja, klar, je älter man wird, umso länger dauert es, aber inzwischen ist es ja auch möglich, sich die eigenen Eizellen vorsorglich einfrieren zu lassen … Das würde ich eher tun als etwas übers Knie zu brechen, wenn ich selbst nicht bereit wäre oder mein Partner nicht.
Ich würde sagen: Leb Dein Leben, genieße es, schuldig brauchst Du Dich ganz sicher nicht fühlen. Denn damit tust Du doch Deinem Umfeld absolut gut, denn was ist ansteckender als Lebensfreude?
Es ist auch keine Sache von drum kümmern, ich glaube, wenn es für Dich an der Zeit ist, wirst Du es genau wissen. Und Dein Partner wird es auch wissen. Kinder in die Welt zu setzen, weil man sich irgendwie gezwungen fühlt innerlich (und / oder äußerlich), das ist doch keine Lösung.
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Re: Irgendwann zu spät für Kinder?
Vielen lieben Dank für eure Antworten! Es beruhigt mich, dass ich zumindest nicht die Einzige bin, die sich Gedanken in die Richtung macht.
Ich finde generell, dass unsere Gesellschaft das Thema "Kinder" sehr schwarz weiß darstellt (zumindest kommt es mir so vor). In meiner Wahrnehmung gibt es nur "Kinder sind das größte Glück auf Erden" oder " Kinder sind super anstrengend, du hast dann kein Leben mehr". Ich persönlich glaube halt, dass die Wahrheit da - wie bei so vielen Dingen - irgendwo in der Mitte liegt. Wenn dem nicht so wäre, könnte ich mit ziemlicher Sicherheit sagen, keine Kinder zu wollen. So will ich z.B. noch super viel reisen im Leben und weiß auch, dass ich das auch in den nächsten 2-3 Jahren nicht soweit ungesetzt haben werde, dass ich "gesättigt" bin. Auch da denke ich mir, da kann ich doch nicht die Einzige mit sein? Wer hat denn in seinen 20-igern/während des Studiums schon so viel Geld, um alle Länder zu bereisen? Aber ich denke mir, dass man auch mit Kindern verreisen kann, auch weiter weg (auch wenn die Art des Reisens dann sicher eine andere ist), gerade wenn die Kinder mal größer sind. Da finde ich es mit Hund fast schon schwieriger (keine Flugreisen möglich). Aber vielleicht habe ich da auch eine grenzenlos unrealistische Vorstellung, wenn ich glaube, dass "nicht das ganze Leben vorbei ist", sobald man Kinder hat.
Das Gleiche beobachte ich auch beim Thema "Kinderwunsch". Man hört immer nur von Frauen, die auf einmal einen ganz starken Kinderwunsch hatten oder von den Frauen/Paaren, die gar keine Kinder wollen. Etwas dazwischen scheint es fast nicht zu geben. Dabei weiß ich, dass es bei meinen Eltern z.B. so war. Die dachten sich wohl "Kinder wären schön, aber wenn es nicht klappt, ist das auch ok". Dann hat es ganz lange nicht geklappt (wegen einiger Probleme, aber es war zumindest kein PCOS) und dann kam ich. Meine Eltern waren da auch fast 40. Ich weiß jedoch, dass eine Kiwu-Behandllung nie Thema war und auch nie infrage gekommen wäre. Ich für meinen Teil sehe das ähnlich, auch wenn meine Tendenz stark in die Richtung " Kinder auf jeden Fall, aber halt noch nicht JETZT" geht. Ich wüsste nicht, ob ich mich der Tortur unterziehen würde, wenn ich ehrlich bin. Klar, ein paar Hormone/Medikamente nehmen würde ich vll schon, aber ich denke nicht, dass ich irre Mengen Geld für eine künstliche Befruchtung ausgeben würde. Auch würde mich ein unerfüllter Kinderwunsch vermutlich nicht in eine existenzielle Krise stürzen (kann ich jetzt natürlich nicht sagen, aber ich gehöre definitiv nicht zu den Frauen, die der Meinung sind, dass ein Leben ohne Kinder "sinnlos" wäre.
Ich finde es generell schwierig, in die Richtung irgendwie zu planen. Auch habe ich immer noch Schwierigkeiten mit der Vorstellung, dass man Kinder so richtig "plant", wie ein Projekt. Klar verhütet man zusätzlich, wenn ein Kind so gar nicht ins Leben passt, aber ich hatte immer die Vorstellung, dass das dann halt irgendwie passiert - oder auch nicht. Erst durch PCOs (und damit auch NFP, denn ich bein aufgrund der Erkrankung zu NFP gekommen) bin ich immer öfter in Schwangerschaftsforen gelandet und habe begriffe wie "Hibbeln" usw. kennengelernt. Das ist auch gar nicht abwertend gemeint (hoffe das kommt nicht so rüber), ich bin vielmehr regelrecht fasziniert davon, wenn ich Dinge lese wie "wir basteln gerade an Kind 4". Eben weil mir das so total fremd erscheint.
Im Prinzip bin ich aktuell zum ersten Mal in meinem Leben, irgendwie "zur Ruhe gekommen". Die letzten Jahre war immer irgendetwas, was ich verarbeiten musste oder womit ich zu kämpfen hatte. Auch in Sachen Beziehung habe ich immer noch das Gefühl, mich da erst so richtig reinfinden zu müssen (wir wohnen auch nicht zusammen, was viele ja schon seltsam finden) und beruflich ist, wie gesagt auch gerade einiges im Umbruch. Würde ich jetzt ungewollt schwanger werden, sähe das ganze vermutlich anders aus, vielleicht würde ich dann sagen "das passt schon irgendwie".
Gleichzeitig sträubt sich in mir so viel gegen die Vorstellung als Mutter lange Zeit allein zuhause zu bleiben wegen der Kinder. Ich beschäftige mich viel mit feministischen Themen und finde es einfach cool, wenn Paare sich da die Verantwortung teilen, beide in Elternzeit gehen und auch beide zeitnah wieder arbeiten. Allerdings ist mir auch klar, dass das hierzulande nicht so einfach ist wie z.B. in Skandinavien, wo es exzellente Betreuungsmöglichkeiten gibt Und da mein Partner wesentlich mehr verdient (liegt auch an der Branche, aber es wurmt nich trotzdem, da genau der Statistik zu entsprechen), wäre dann wahscheinlich ich diejenige. Nicht nur, dass sich das negativ auf mein Rentenkonto auswirken würde (Atersarmut ist nicht ohne Grund weiblich), ich sehe mich auch einfach nicht als alleinige (!) Hausfrau und Mutter. Allein beim Wort "Hausfrau" rollen sich mir die Zehennägel auf Heißt das jetzt, dass ich eine schlechte Mutter wäre?
Ich frage mich auch, warum ich gerade jetzt so viel darüber nachdenke. Vielleicht hängt es wirklich damit zusammen, dass man sich eher mit so etwas beschäftigt, wenn gerade nicht so viel ansteht. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich oft Angst habe, alles Gute im Leben wieder zu verlieren - also auch meine Beziehung. Wenn ich so mitbekomme, wegen was sich Leute teilweise trennen, denke ich mir nicht selten: "was stimmt nicht mit mir?" Mein Freund und ich sind teilweise sehr unterschiedlich und trotzden "läuft" alles so gut und ohne größere Dramen. Kann das denn sein? Wenn es doch so viele Trennungen gibt und selbst "Beziehungserfahrene" so viele Schwierigkeiten haben (wobei ich mir bei vielen Trennungen denke, dass sie gar nicht wirklich 'nötig' wären, wenn die Leure nicht so ein unrealistisches Traumbild von der perfekten Beziehung oder dem perfekten Partner im Kopf hätten. Jedoch frage ich mich dann, ob ich da überhaupt mitreden kann, da ich ja viel zu wenig Lebenserfahrung in der Hinsicht habe). Ich suche also gewissermaßen das Haar in der Suppe. Oder den Haken an der Sache. Und je besser meine Beziehung läuft, desto mehr spiele ich in meinem Kopf das Szenario durch, dass wir uns ja mit großer Sicherheit spätestens dann trennen werden, wenn ich irgendwann Kinder will und er (nocb) nicht. Denn das hört man ja immer wieder, dass Beziehungen deshalb auseinander gehen. Würde ich mich wegen der Kinderfrage trennen? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Das Argument ist ja immer, dass man dad auf jeden Fall tun sollte, weil man sonst sein Leben lang unglücklich ist. Ich finde das schwierig, denn dem liegt ja die Annahme zugrunde, dass man immer und jederzeit einen neuen Partner findet, mit dem man dann auch in absehbarer Zeit Kinder bekommt. Aufgrund meines jahrelangen Singledaseins schätze ich die Chance darauf aber z.B. deutlich geringer ein, als es die meisten Frauen tun würden.
Auf der anderen Seite habe ich schon von vielen gehört, dass gerade Männer erst wirklich über Kinder nachdenken, wenn SIE das Ganze zum ersten Mal auf den Tisch bringt. Liegt vielleicht an der Biologie. Ich würde jedoch behaupten, dass viele Männer (und Frauen!) heutzutage deutlich später eine Familie gründen würden, wenn es nicht alterstechnisch so schwierig wäre. Auch finde ich den Gedanken, sich (auch) wegen des Partners/der Partnerin für oder gegen Kinder zu entscheiden, nicht per se verwerflich. Natürlich gilt das nicht, wenn man wirklich partout keine/unbedingt Kinder will. Aber wenn man(n) es sich prinzipiell vorstellen kann, warum nicht? Wo wir wieder bei der Frage wären, ob es in Sachen Kinderwunsch wirklicb nur dieses "schwarz und weiß" gibt.
Mir geht es tatsächlich etwas besser mit der Situation, seit ich mit meinem Freund darüber gesprochen habe. Er weiß also, wie ich dazu stehe und das mich das beschäftigt sowie dass ich mit großer Sicherheit schon irgendwann mal Kinder möchte. Er ist zwar eigentlich der deutlich "sesshaftere" Typ von uns beiden, plant aber generell nicht so viel. Auch Urlaube etc. muss meistens ich organisieren, zumindest den Stein mal ins Rollen bringen.
Auch habe ich ein deutlich besseres Gefühl, seit ich NFP mache und begonnen habe, mein PCOs auf natürliche Weise (Ernährung, Schlaf, Lebensstil,...) in den Griff zu bekommen. Zum einen, weil ich so genau sehen kann, wie es um meinen Zyklus bestellt ist, ob und wann ich ES habe - und weil ich das Gefühl habe, selbst etwas zu tun. Würde ich einfach nur die Pille nehmen und irgendwann absetzen (wie es leider PCOS Frauen immer wieder von den Ärzten und Ärztinnen geraten wird), wäre meine Unsicherheit vermutlich viel größer. Eben weil ich ja gar nicht wüsste, wie sich mein Körper nach dem Absetzen verhält und ich mit meiner PCOS-Journey dann praktisch bei 0 starten würde - was bei vielen Frauen ja auch der Fall ist, die entweder erst dann diagnostiziert werden oder erst bei einem Kinderwunsch die Pille absetzen. Da bin ich zumindest auf einem guten Weg, da ich immer wieder neue Sachen ausprobiere und schaue, wie sich was auf meinen Zyklus und meine Symptomatik auswirkt. Ich tue das zwar in erster Linie für meine Gesundheit, aber es ist natürlich auch in Hinblick auf einen späteren Kinderwunsch eine gute Herangehensweise.
Sorry für den Roman, aber es tut gut, da mal in Ruhe drüber zu reflektieren. Liebe Grüße
Ich finde generell, dass unsere Gesellschaft das Thema "Kinder" sehr schwarz weiß darstellt (zumindest kommt es mir so vor). In meiner Wahrnehmung gibt es nur "Kinder sind das größte Glück auf Erden" oder " Kinder sind super anstrengend, du hast dann kein Leben mehr". Ich persönlich glaube halt, dass die Wahrheit da - wie bei so vielen Dingen - irgendwo in der Mitte liegt. Wenn dem nicht so wäre, könnte ich mit ziemlicher Sicherheit sagen, keine Kinder zu wollen. So will ich z.B. noch super viel reisen im Leben und weiß auch, dass ich das auch in den nächsten 2-3 Jahren nicht soweit ungesetzt haben werde, dass ich "gesättigt" bin. Auch da denke ich mir, da kann ich doch nicht die Einzige mit sein? Wer hat denn in seinen 20-igern/während des Studiums schon so viel Geld, um alle Länder zu bereisen? Aber ich denke mir, dass man auch mit Kindern verreisen kann, auch weiter weg (auch wenn die Art des Reisens dann sicher eine andere ist), gerade wenn die Kinder mal größer sind. Da finde ich es mit Hund fast schon schwieriger (keine Flugreisen möglich). Aber vielleicht habe ich da auch eine grenzenlos unrealistische Vorstellung, wenn ich glaube, dass "nicht das ganze Leben vorbei ist", sobald man Kinder hat.
Das Gleiche beobachte ich auch beim Thema "Kinderwunsch". Man hört immer nur von Frauen, die auf einmal einen ganz starken Kinderwunsch hatten oder von den Frauen/Paaren, die gar keine Kinder wollen. Etwas dazwischen scheint es fast nicht zu geben. Dabei weiß ich, dass es bei meinen Eltern z.B. so war. Die dachten sich wohl "Kinder wären schön, aber wenn es nicht klappt, ist das auch ok". Dann hat es ganz lange nicht geklappt (wegen einiger Probleme, aber es war zumindest kein PCOS) und dann kam ich. Meine Eltern waren da auch fast 40. Ich weiß jedoch, dass eine Kiwu-Behandllung nie Thema war und auch nie infrage gekommen wäre. Ich für meinen Teil sehe das ähnlich, auch wenn meine Tendenz stark in die Richtung " Kinder auf jeden Fall, aber halt noch nicht JETZT" geht. Ich wüsste nicht, ob ich mich der Tortur unterziehen würde, wenn ich ehrlich bin. Klar, ein paar Hormone/Medikamente nehmen würde ich vll schon, aber ich denke nicht, dass ich irre Mengen Geld für eine künstliche Befruchtung ausgeben würde. Auch würde mich ein unerfüllter Kinderwunsch vermutlich nicht in eine existenzielle Krise stürzen (kann ich jetzt natürlich nicht sagen, aber ich gehöre definitiv nicht zu den Frauen, die der Meinung sind, dass ein Leben ohne Kinder "sinnlos" wäre.
Ich finde es generell schwierig, in die Richtung irgendwie zu planen. Auch habe ich immer noch Schwierigkeiten mit der Vorstellung, dass man Kinder so richtig "plant", wie ein Projekt. Klar verhütet man zusätzlich, wenn ein Kind so gar nicht ins Leben passt, aber ich hatte immer die Vorstellung, dass das dann halt irgendwie passiert - oder auch nicht. Erst durch PCOs (und damit auch NFP, denn ich bein aufgrund der Erkrankung zu NFP gekommen) bin ich immer öfter in Schwangerschaftsforen gelandet und habe begriffe wie "Hibbeln" usw. kennengelernt. Das ist auch gar nicht abwertend gemeint (hoffe das kommt nicht so rüber), ich bin vielmehr regelrecht fasziniert davon, wenn ich Dinge lese wie "wir basteln gerade an Kind 4". Eben weil mir das so total fremd erscheint.
Im Prinzip bin ich aktuell zum ersten Mal in meinem Leben, irgendwie "zur Ruhe gekommen". Die letzten Jahre war immer irgendetwas, was ich verarbeiten musste oder womit ich zu kämpfen hatte. Auch in Sachen Beziehung habe ich immer noch das Gefühl, mich da erst so richtig reinfinden zu müssen (wir wohnen auch nicht zusammen, was viele ja schon seltsam finden) und beruflich ist, wie gesagt auch gerade einiges im Umbruch. Würde ich jetzt ungewollt schwanger werden, sähe das ganze vermutlich anders aus, vielleicht würde ich dann sagen "das passt schon irgendwie".
Gleichzeitig sträubt sich in mir so viel gegen die Vorstellung als Mutter lange Zeit allein zuhause zu bleiben wegen der Kinder. Ich beschäftige mich viel mit feministischen Themen und finde es einfach cool, wenn Paare sich da die Verantwortung teilen, beide in Elternzeit gehen und auch beide zeitnah wieder arbeiten. Allerdings ist mir auch klar, dass das hierzulande nicht so einfach ist wie z.B. in Skandinavien, wo es exzellente Betreuungsmöglichkeiten gibt Und da mein Partner wesentlich mehr verdient (liegt auch an der Branche, aber es wurmt nich trotzdem, da genau der Statistik zu entsprechen), wäre dann wahscheinlich ich diejenige. Nicht nur, dass sich das negativ auf mein Rentenkonto auswirken würde (Atersarmut ist nicht ohne Grund weiblich), ich sehe mich auch einfach nicht als alleinige (!) Hausfrau und Mutter. Allein beim Wort "Hausfrau" rollen sich mir die Zehennägel auf Heißt das jetzt, dass ich eine schlechte Mutter wäre?
Ich frage mich auch, warum ich gerade jetzt so viel darüber nachdenke. Vielleicht hängt es wirklich damit zusammen, dass man sich eher mit so etwas beschäftigt, wenn gerade nicht so viel ansteht. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich oft Angst habe, alles Gute im Leben wieder zu verlieren - also auch meine Beziehung. Wenn ich so mitbekomme, wegen was sich Leute teilweise trennen, denke ich mir nicht selten: "was stimmt nicht mit mir?" Mein Freund und ich sind teilweise sehr unterschiedlich und trotzden "läuft" alles so gut und ohne größere Dramen. Kann das denn sein? Wenn es doch so viele Trennungen gibt und selbst "Beziehungserfahrene" so viele Schwierigkeiten haben (wobei ich mir bei vielen Trennungen denke, dass sie gar nicht wirklich 'nötig' wären, wenn die Leure nicht so ein unrealistisches Traumbild von der perfekten Beziehung oder dem perfekten Partner im Kopf hätten. Jedoch frage ich mich dann, ob ich da überhaupt mitreden kann, da ich ja viel zu wenig Lebenserfahrung in der Hinsicht habe). Ich suche also gewissermaßen das Haar in der Suppe. Oder den Haken an der Sache. Und je besser meine Beziehung läuft, desto mehr spiele ich in meinem Kopf das Szenario durch, dass wir uns ja mit großer Sicherheit spätestens dann trennen werden, wenn ich irgendwann Kinder will und er (nocb) nicht. Denn das hört man ja immer wieder, dass Beziehungen deshalb auseinander gehen. Würde ich mich wegen der Kinderfrage trennen? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Das Argument ist ja immer, dass man dad auf jeden Fall tun sollte, weil man sonst sein Leben lang unglücklich ist. Ich finde das schwierig, denn dem liegt ja die Annahme zugrunde, dass man immer und jederzeit einen neuen Partner findet, mit dem man dann auch in absehbarer Zeit Kinder bekommt. Aufgrund meines jahrelangen Singledaseins schätze ich die Chance darauf aber z.B. deutlich geringer ein, als es die meisten Frauen tun würden.
Auf der anderen Seite habe ich schon von vielen gehört, dass gerade Männer erst wirklich über Kinder nachdenken, wenn SIE das Ganze zum ersten Mal auf den Tisch bringt. Liegt vielleicht an der Biologie. Ich würde jedoch behaupten, dass viele Männer (und Frauen!) heutzutage deutlich später eine Familie gründen würden, wenn es nicht alterstechnisch so schwierig wäre. Auch finde ich den Gedanken, sich (auch) wegen des Partners/der Partnerin für oder gegen Kinder zu entscheiden, nicht per se verwerflich. Natürlich gilt das nicht, wenn man wirklich partout keine/unbedingt Kinder will. Aber wenn man(n) es sich prinzipiell vorstellen kann, warum nicht? Wo wir wieder bei der Frage wären, ob es in Sachen Kinderwunsch wirklicb nur dieses "schwarz und weiß" gibt.
Mir geht es tatsächlich etwas besser mit der Situation, seit ich mit meinem Freund darüber gesprochen habe. Er weiß also, wie ich dazu stehe und das mich das beschäftigt sowie dass ich mit großer Sicherheit schon irgendwann mal Kinder möchte. Er ist zwar eigentlich der deutlich "sesshaftere" Typ von uns beiden, plant aber generell nicht so viel. Auch Urlaube etc. muss meistens ich organisieren, zumindest den Stein mal ins Rollen bringen.
Auch habe ich ein deutlich besseres Gefühl, seit ich NFP mache und begonnen habe, mein PCOs auf natürliche Weise (Ernährung, Schlaf, Lebensstil,...) in den Griff zu bekommen. Zum einen, weil ich so genau sehen kann, wie es um meinen Zyklus bestellt ist, ob und wann ich ES habe - und weil ich das Gefühl habe, selbst etwas zu tun. Würde ich einfach nur die Pille nehmen und irgendwann absetzen (wie es leider PCOS Frauen immer wieder von den Ärzten und Ärztinnen geraten wird), wäre meine Unsicherheit vermutlich viel größer. Eben weil ich ja gar nicht wüsste, wie sich mein Körper nach dem Absetzen verhält und ich mit meiner PCOS-Journey dann praktisch bei 0 starten würde - was bei vielen Frauen ja auch der Fall ist, die entweder erst dann diagnostiziert werden oder erst bei einem Kinderwunsch die Pille absetzen. Da bin ich zumindest auf einem guten Weg, da ich immer wieder neue Sachen ausprobiere und schaue, wie sich was auf meinen Zyklus und meine Symptomatik auswirkt. Ich tue das zwar in erster Linie für meine Gesundheit, aber es ist natürlich auch in Hinblick auf einen späteren Kinderwunsch eine gute Herangehensweise.
Sorry für den Roman, aber es tut gut, da mal in Ruhe drüber zu reflektieren. Liebe Grüße
"beobachtend" im 18. Zyklus - #fightPCOS - 32 und aktuell noch kinder(wunsch)los glücklich