Sumsi,
erstmal möchte ich dir sagen, dass es mir unglaublich Leid tut.
![Crying or Very Sad :cry:](./images/smilies/icon_cry.gif)
Es ist immer wieder so unglaublich unfair und so unglaublich traurig..
Da du nach Erfahrungen gefragt hast und ich weiß, wie wichtig dieser Austausch auch damals für mich war, möchte ich dir auch meine teilen, auch wenn jeder Weg höchst individuell ist und am Ende jede für sich ihren ganz persönlichen Weg ausloten und finden muss.
Meine MA wurde in der 8. SSW festgestellt, das Wachstum der FH hörte Ende der 6. SSW auf, es gab embryonale Anlagen, aber nie einen Herzschlag. Ich entschied mich zunächst dafür abzuwarten. Ehrlich gesagt unter anderem auch, weil ich Sorge vor möglichen OP-Komplikationen hatte, weil mir die Vorstellung schwanger in die Klinik zu gehen und sie nicht schwanger wieder zu verlassen ohne irgendwas davon mitzukriegen und sich die Vorstellung des natürlichen Abgangs für den Körper am schonendsten für mich angefühlt hat. Ich habe auch verschiedene Tees getrunken, Bauchmassagen gemacht, in der Hoffnung irgendwas anregen zu können, aber es ist nichts passiert. Ich hatte mich nach der Diagnose sehr bemüht eine Hebamme für die Begleitung zu finden, was recht schwierig war, aber nach 2 Tagen hatte ich eine gefunden, die mich begleiten wollte und am nächsten Tag auch direkt für ein Gespräch kommen konnte. Ich hatte insgesamt 2 lange Gespräche in dieser Zeit mit der Hebamme und die waren eine sehr große Unterstützung für mich und haben mir sehr geholfen meinen Weg zu finden. Daher kann ich dir dies bei Unsicherheiten und wenn du das Bedürfnis nach mehr Unterstützung hast, absolut empfehlen.
Die Wartezeit war psychisch sehr belastend, vor allem weil sich überhaupt nichts tat. Es war allerdings gut, dass ich im Hinterkopf von den Ärzten aus der Klinik wusste, dass ich mich jederzeit umentscheiden und kommen kann und nicht bis zum Ende abwarten muss, nur weil ich mich am Anfang dafür entschieden habe. Das habe ich auch nach 1,5 Wochen gemacht, insbesondere auch weil ich starke Symptome (vor allem Übelkeit und Erbrechen) seit der 6.SSW hatte, die auch nach der MA nicht aufhörten, und ich das schwierig fand zu ertragen, als es keinen Sinn mehr machte.
Ich habe mich dann für den medikamentösen Abgang mit Cytotec entschieden. Dies musste ich leider nach einer Woche noch einmal wiederholen, weil die Blutung beim ersten Mal nicht ausreichend war (was ich auch gemerkt hatte) und die FH noch im US zu sehen war. Beim zweiten Mal hat es dann geklappt. Das Medikament kann wohl je nach Frau unterschiedlich wirken, löst Krämpfe und kleine Wehen aus... Ich habe es (also die Wirkung des Cytotec) als körperlich sehr heftig empfunden und kann für mich trotzdem sagen, dass ich nach meinem jetzigen Gefühl sicher bin, dass ich mich wieder genau so entscheiden würde, sollte ich wieder in dieser Situation sein. Mir hat es - so glaube ich - geholfen, den Prozess selbst durchzumachen, zu sehen, was da kommt (aber das ist sehr individuell und kann sicher auch genau das Gegenteil bewirken!) und es dann tatsächlich auch im Wald an einer schönen Stelle "beerdigen" zu können.
Aber natürlich dauert es rein zeitlich länger als eine Ausschabung, die Diagnose MA hatte ich am 2.8. und die Bestätigung, dass alles abgegangen ist (eine Woche nach der 2. Cytotec-Einnahme) erst am 26.8.