Hi zusammen,
jetzt muss ich doch noch mal schreiben (nach dem ich hier auch so lange zugehört, gehibbelt und gejammert habe).
Ich kann so gut verstehen, dass man sich nicht recht für die Freundinnen, die schwanger werden, freuen kann.
Bei mir wurde damals meine beste Freundin schwanger als ich grad die FG hatte. Sie selbst wusste überhaupt nicht, wie sie es mir sagen soll. Wir hatten danach auch tatsächlich sehr wenig Kontakt über zwei Jahre und ich habe es nicht mal übers Herz gebracht, sie zu besuchen, als der Nachwuchs dann da war. Ich konnte es einfach nicht. Das wirklich positive ist: sie hatte Verständnis und wir nähern uns jetzt - seit dem ich schwanger bin - wieder an.
Eine andere Freundin hatte Panik, dass ihr Hibbelzeit auch so grausig lang werden könnte und hat dann losgelegt. Natürlich war es ein Schuss, ein Treffer.
Dennoch fällt es mir immer noch und immer wieder schwer, mich für andere zu freuen - obwohl ich schwanger bin. Weil ich weiß, wie sich eil früher Verlust anfühlt und Angst vor einem „späten“ Verlust habe. Und gerade weil ich denke „das sollte jetzt schon mein zweites sein“ oder „warum gibt es so viele, die es gar nicht drauf anlegen und es klappt“.
Erst gestern hab ich von einer Bekannten erfahren, die nun das dritte mal schwanger ist, obwohl er definitiv kein drittes wollte (sie hat es aber drauf angelegt).
Irgendwann findet man alles nur noch unfair, vergleicht, missgönnt (auch wenn man es nicht möchte).
Warum ich hier noch mal schreibe? Ich hoffe so sehr, dass ihr Ängste und Sorgen irgendwann ablegen könnt. Ich hoffe, dass ihr nun zum Teil dank eindeutiger Diagnose einen Fahrplan machen könnt, der erfolgsversprechend ist. Dass euch die ganze kiwu-Klinik-Zeit nicht so zermürbt wie mich.
Denn auch, wenn wir es nun gefühlt geschafft haben, hören die Sorgen nicht auf. Jeden Tag habe ich Angst, dass noch irgendetwas passiert, dass die Schwangerschaft gefährdet. Und so lange kann ich mich immer noch nicht aufrichtig für andere Schwangere freuen. Weil ich immer noch Angst habe, dass sie mich überholen und ich nachher ohne alles dastehe. An guten Tagen erkenne ich, dass es übertrieben beknackt ist, an schlechten ... naja.
Geholfen hat mir aber immer der Austausch hier. Weil man einfach nicht alleine ist. Weil so viele ohne Grund kinderlos sind. Weil so viele ausprobieren und warten müssen wie wir.
Die Zeit ist so zermürbend und anstrengend. Versucht bitte, Diagnosen als Wegweiser und neue Hoffnung zu sehen. Dann die Chancen stehen doch dann plötzlich wieder gut und besser als wenn man gar nicht weiß, wo man ansetzen soll.
Ich drücke ganz arg die Daumen, dass es hier noch ganz viele Kugelbäuche 2020 geben wird!
Liebe Grüße
Jane