
Ich denke generell, dass das Kinderwunschthema ein sehr emotionales Thema ist und oft irrational oder unfair reagiert wird. Ich kann das auch nachvollziehen und habe Verständnis. Erwarte aber auch, dass die Personen ihr Verhalten selbst reflektieren.
In meinem Freundeskreis gab es quasi einen Fall (noch bevor ich schwanger war), den ich sehr bezeichnend fand. Wir sind eine Gruppe aus 5 Mädels, die sich zu einem bestimmten Thema zusammengefunden haben und daraus wurde eine doch recht gute Freundschaft. Inzwischen immerhin seit 3 Jahren. Nun wurde eine von uns schwanger. Eine andere versucht allerdings seit einigen Jahren schwanger zu werden und ist jetzt leider in einem Alter, wo man davon ausgehen kann, dass es auch nichts mehr wird. Allerdings war sie auch nie in einer Kiwu und hat nie weiterführende Untersuchungen gemacht, weil ihr Mann das nicht wollte (

Ich habe absolutes Verständnis, dass es sie schmerzt, eine schwangere Frau um sich herum zu haben. Aber deswegen 4 Leuten die jahrelange Freundschaft kündigen und sich dafür fadenscheinige Gründe auszudenken finde ich unglaublich unfair und ausnahmsweise bin ich da auch mal nachtragend und vergesse das nicht so schnell.
Es ist aber auch andersrum schwer. Eine weitere Freundin von mir versucht es auch seit fast 2 Jahren. Bisher leider erfolglos. Sie und ihr Mann gehen da zwar sehr, sehr locker ran und sagen sich: "Wenn es nicht klappt, ist das eben so". Besuchen aber dennoch eine Kiwu. Machen aber sonst nichts. Wollen keinen Sex nach Temperatur oder Teststäbchen (Ich hab keine Diskussion darüber angefangen, dass man eh keinen Sex nach Temperatur haben kann, weil die Temperatur eh erst nach dem ES steigt. Sie hat mich schon für völlig wahnsinnig und verkrampft gehalten, als ich mal erzählt habe, dass ich Ovus gemacht habe..). Ein bißchen bewundere ich sie, denn sie ist noch ein paar Jahre älter als ich und ich hätte auch gern ein Stück ihrer Gelassenheit bei dem Thema gehabt. Andererseits find ich es auch positiv ausgedrückt "mutig", in dem Alter nicht strukturierter an die Sache ran zu gehen. Die genaue Kenntnis über den Eisprung erhöht immerhin die Chancen gewaltig. Wie viele Leute hab ich in Foren kennengelernt, die "die Uhr nach ihrem Zyklus stellen können" und am Ende den Eisprung völlig falsch eingeschätzt haben..
Ich hab unheimlich viel Schiss davor, ihr zu sagen, dass ich schwanger bin. Vor allem deswegen, weil der Kinderwunsch bei mir ja ziemlich schnell (zumindest nach außen hin) von "niemals" zu "wir fangen jetzt an" schwenkte und es für sie aussehen muss, als würd ich erst seit 2 Monaten ein Kind wollen.
Oh Gott ist das jetzt lang geworden.

