Hm, ok, für mich hatte es sich so an gehört, als hätte sie dir mitgeteilt, dass sie schwanger sei und daraufhin hast du dich erstmal komplett abgekapselt und sie wusste nicht warum und du hast dich erst im Nachgang erklärt und dann könnte ich ihre Reaktion sehr gut nachvollziehen, aus ihrer Sicht. Auch, wenn man das nicht hören mag, aber ich versuche immer mich in mein Gegenüber rein zu versetzen und wenn ich mir vor stelle, dass ich gerade einen unglaublich wichtigen Moment mit meiner Freundin teilen möchte und diese dreht sich dann einfach um und wendet sich von mir ab, dass mich das unendlich verletzen und enttäuschen würde, genau in diesen Moment, denn genau da hätte ich meine Freundin gebraucht, denn man hat vielleicht als Schwangere auch Ängste und Sorgen und braucht dann eine Freundin. Und versteht nicht, was los ist und man empfindet es so, als würde die beste Freundin einem das Kind nicht gönnen und das ist bestimmt unglaublich schmerzhaft. Was ja eigentlich wiederum zeigt, wie wichtig du ihr bist. Aber gut, hast du dich genau in dem Moment erklärt, dann hast du natürlich Recht, dann ist es nicht fair von ihr, dann hätte sie Verständnis aufbringen müssen für dich und zumindest versuchen sollen dich zu verstehen und wenn sie das nicht kann, dann hat die Freundschaft wohl wirklich keinen Wert. Freundschaft beruht ja auf Gegenseitigkeit, du verstehst sie und sie versteht dich, oder man bemüht sich zumindest Ich habe auch nicht gesagt, ich könne dich nicht verstehen, ich denke, nach vier Jahren weiß ich durchaus, wie es sich anfühlt. Ich bin mittlerweile vielleicht auch schon etwas abgedroschen, was das Emotionale an geht, aber mir ist einfach bewusst geworden, dass es eben ein Leben lang so weiter gehen wird und ich mich damit arrangieren muss, wenn ich noch weiter am Leben teilnehmen möchte. Um mich herum haben alle Kinder bekommen und bekommen sie auch jetzt noch, ständig werden mir Babys auf den Arm gedrückt und dumme Kommentare abgelassen. Anfangs hat mich das alles sehr getroffen, aber jetzt... Nun, irgendwann werden alle Großeltern werden, mir von den Enkelkindern erzählen usw. Da geht das ja weiter. Es endet ja nicht damit, dass irgendwann alle ihre Familienplanung abgeschlossen haben, es wird ja immer weiter gehen. Deshalb, finde ich, ist es sehr wichtig, dass man irgendwie einen Weg für sich findet damit um zu gehen, auch aus Selbstschutz.
Ich finde auch nicht, dass die Gesellschaft von mir erwartet, dass ich mich freuen muss, das ist mir mittlerweile relativ egal. Ich finde, es kommt darauf an, wie man zu jemanden steht. Sagt mir eine Nachbarin, dass sie schwanger ist, dann gratuliere ich höflich und gehe weg, aber auch deshalb, weil es mich nicht weiter interessiert. Sagt mir aber eine Freundin, dass sie schwanger ist, dann empfinde ich es als schon angebracht, dass ich mich mal einen Moment zusammen reiße, meine Belange hinten an stelle, und zumindest versuche mich zu freuen so gut es geht, sie einmal feste drücke, ihr dann sage, wen ich denke, dass ich das sagen muss, dass ich nicht damit gerechnet habe und es mich gerade etwas trifft, sie es bitte nicht persönlich nehmen soll, ich ein bissl Zeit brauche, um das eben sacken zu lassen. Ich mag es deshalb gern, wenn man mir zB über Whats app mitteilt schwanger zu sein, dann sieht eben keiner, wie mir in dem Moment kurzzeitig die Gesichtszüge entgleiten

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