Sicherlich gibt es teilweise andere Auslöser, aber ich denke die Pille kann einen da schon ganz gut beeinflussen bzw. die Problematik verstärken.
Pixelfee, wie krass, dass die Panikattacken über so lange Zeit in deinem Leben waren! Darf man fragen, wie du es schlussendlich geschafft hast symptomfrei zu werden? Hast du eine Therapie gemacht?Pixelfee hat geschrieben:[...] es wurde später richtig schlimmm, hat sich eben auch über 5 Jahre ganz langsam eingeschlichen und eingenistet.[...] und mit viel Mühe hab ich mich durchgekämpft und habe mittlerweile keine Panikattacken mehr
Noch ein Update zu mir:
Ich war bei der Psychologin und habe ihr alles erzählt und sie hat mir auch gesagt, dass es die richtige Entscheidung war die Pille abzusetzen. Das würde sie vielen Patientinnen raten. Auch die Schilddrüsenhormone habe ich abgesetzt (und zwei Monate später bei der halbjährlichen Schilddrüsenkontrolle ging es der Schilddrüse bestens und der Arzt meinte, dass es gut war die abzusetzen, da ich die augenscheinlich nicht brauche). Die Psychologin ist mit mir meine Autofahr-Erlebnisse durchgegangen (ein kleiner Unfall vor 2 Jahren und der Kreislaufzwischenfall letzten Spätsommer). Der Unfall war gut verarbeitet, der Zwischenfall... naja... Sie hat dann allerdings auch meine Beziehung, meine Familie, meine Freunde genau durchleuchtet und meinte mein Umfeld habe sich ja nicht verändert in der Zeit, als die Panikattacken anfingen, von daher könnte sie sich nicht so richtig erklären, dass mich das so aus dem Gleichgewicht bringt. Sie hat mir dann noch erklärt, was Panikattacken sind und sie hat mir auch erklärt, dass Panikattacken nicht einfach aufhören, nur weil man sich aus der Situation, die sie auslösen, zurückzieht. Die Panikattacke dauert 5-20 Minuten, ganz egal was man macht und wo man ist. Die Erkenntnis hat mir sehr weitergeholfen! Außerdem hab ich verstanden, dass ich mittlerweile auch echt oft Angst vor einer Panikattacke hatte und diese Angst schon die ersten Symptome auslöste. Sie hat mir noch eine Übung gezeigt, die ich machen kann, wenn ich Angst/Panik bekomme, um mich davon abzulenken. Und das klappt sehr gut! Die Psychologin meinte, dass ich wohl keinen weiteren Termin bei ihr bräuchte, bot mir allerdings an, dass ich gerne nochmal kommen könne, falls das mit den Panikattacken weitergeht. Aber ich war danach nicht noch einmal bei ihr, weil ich das Gefühl hatte allein zurechtzukommen.
Nach dem Termin bei der Psychologin habe ich mich gezwungen wieder mit dem Autofahren anzufangen. Zunächst nur kleine Strecken, bis ins Nachbardorf. Zur Uni bin ich zunächst dann mit Zug und Bus, anders ging es nicht. Aber ich habe nach ein paar Wochen angefangen dann wenigstens mit dem Auto bis zum Bahnhof zu fahren und so das Autofahren wieder ins tägliche Leben einzubauen. Tatsächlich klappt das mittlerweile echt gut. Ich fahre immer noch nicht oft längere Strecken und noch keine Autobahn, leider. Aber ich bin zuversichtlich, dass das irgendwann wieder wird. Ich zwinge mich auch die kurzen Strecken zu fahren, selbst wenn es mir nicht gut geht. Und wenn ich frei habe, dann fahre ich ab und an lange über die Dörfer, damit ich doch mal länger fahre (Anfang des Jahres waren es mal 40km am Stück), also ich arbeite daran...
Die letzte Panikattacke hatte ich tatsächlich im Oktober. Seitdem wird es stetig besser. Ab und an fühle ich mich nochmal unwohl, gerade wenn irgendwo viele Leute sind oder so. Aber ich weiß mittlerweile, dass mir meine Psyche dann einen Streich spielt, wenn mir schwindelig wird. Ich merke immer mehr, dass ich wieder "Ich selbst" werde und ich glaube mein Freund merkt es auch, dass ich wieder die werde, in die er sich mal verliebt hat. Ich glaube ohne meinen Freund, hätte ich das ganze nicht so gut durchgestanden, er war wunderbar in der Zeit und stand immer an meiner Seite.
Im Januar hatten wir ein wunderbares Erlebnis. Ich hatte einer Freundin zugesagt bei einer Schwarzlichtgruppe mitzumachen auf einer Karnevalssitzung. Ich hatte Angst vor der Sitzung, 600 Menschen in einer großen Halle und ich mittendrin. Aber ich war total entspannt und habe den Abend total genossen! Direkt vor dem Auftritt hatte ich etwas Panik und dachte ich kipp gleich um, aber gleichzeitig habe ich mich so gefreut, nach drei Jahren endlich wieder auf der Bühne zu stehen. Und es war super!! Wir waren bis vier Uhr nachts noch feiern in der "Sektbar" (ein minikleiner Raum, wo ungefähr nach dem Sitzungsprogramm alle jungen Leute reinwollen zum feiern) und ich war so gut gelaunt wie lange nicht mehr und hatte kein bisschen Panik. Ein halbes Jahr zuvor, hätte ich mir das nicht annähernd vorstellen können!
Also was ich sagen will: Mir geht es wieder gut! Ich kämpfe noch etwas mit den Nachwirkungen (Autofahren...), aber es wird immer besser!