Langzeit-Hibbeln - gemeinsam halten wir durch!

Wer „bekennt“ sich mit mir?
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Cyanistes
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Re: Langzeit-Hibbeln - gemeinsam halten wir durch!

Beitrag von Cyanistes »

Nur ganz kurz MadameEE: Mach Dir keine solchen Sorgen wegen der "Unromantik"! Ich wollte eigentlich nie heiraten, weil ich der Ansicht bin, dass es eine Beziehung eher schlechter macht als besser und ich meine Liebe einfach nicht "vertraglich zusichern" wollte. Tatsächlich sehe ich weder in der Ehe noch in der Hochzeitszeremonie irgendwas Romantisches. Sowieso ist ja die "Liebesheirat" ein relativ neumodernder Kram, geschichtlich betrachtet.
Und wenn es schon etwas gibt, das einen - abgesehen von der Liebe - an einen Partner bindet, dann ein Kind. Deshalb war es für mich dann auch okay, zu heiraten, als wir entschieden haben, dass wir ein Kind wollten. Mein Mann meinte damals echt so pragmatisch: "Gut, aber dann will ich auch heiraten!" und ich so: "Äähhh.... :shock: " Irgendwann haben wir dann einen Spaß draus gemacht und ich hab gesagt, dass ich bitte einen Antrag haben will und da ist er dann so total theatralisch vor mir auf die Knie gesunken und so :lol:
Und trotzdem war unsere Hochzeit dann wirklich schön, auch wenn es von der Sache her reiner Pragmatismus war. Es kommt immer drauf an, was man draus macht ;)
Das mit der künstlichen Befruchtung muss man sich wirklich gut überlegen, egal mit welcher Methode. Wir haben uns ganz klar dagegen entschieden, u.a. weil ich nüchtern die Wahrscheinlichkeiten abwäge: Ich bin jetzt fast 36 und was ich so gelesen hab, ist da die Wahrscheinlichkeit, dass es klappt, einfach sooo gering, dass ich dafür weder meine ethischen Grundsätze verletzen, noch mich verschulden will. Und die Nebenwirkungen, gerade die psychischen, sind enorm.
Aber das steht ja auch grad (glücklicherweise ?!?) eh nicht zur Debatte, weil wir schlicht kein Spermium haben, mit dem wir es versuchen könnten.
Ich glaub, ich würde an Deiner Stelle wirklich erst alle Möglichkeiten ausloten, damit es vielleicht doch noch natürlich klappt. Und vielleicht kann man bei einer BS ja doch was beheben? Schwierige Entscheidung, ich weiß, aber die kann Dir leider niemand abnehmen :flower:
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Minky
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Re: Langzeit-Hibbeln - gemeinsam halten wir durch!

Beitrag von Minky »

*reinschleich*
meine Ex-Chefin und ihr Freund sind nicht verheiratet, haben 2 Kinder, sie hat mir immer eingetrichtert, ich soll heiraten.
Bei unverheirateten Paaren, wenn beide das Sorgerecht haben, ist selbst einen Reisepass zu beantragen ein totaler Aufriss.
Es hat auch später sehr viele Vorteile, bzw sind mache Sachen sooo viel komplizierter, nur weil man nicht verheiratet ist.
Eine andere unverheiratete Freundin hatte viel Spaß als ein Drehtag im Kindergarten anstand und der Vater auf Montage war :lol: usw usw... ich könnte ewig schreiben.
MadameEE, ich versteh dich, aber dass es das Beste wäre, ist nicht von der Hand zu weisen. Aber triff deine Entscheidung vom Herzen, alles Gute :flower:
*rausschleich*
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Hasi 08/20 💕
Zwillinge 09/22 💙❤️
simo16
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Re: Langzeit-Hibbeln - gemeinsam halten wir durch!

Beitrag von simo16 »

madamee, ich kann total verstehen was bei dir grad los ist. Wegen dem heiraten würde ich versuchen es nicht so negativ zu sehen, da ihr ja grundsätzlich heiraten wolltet. Ich habe auch eeeewig gewartet, bis ich da Thema einfach auf den Tisch gebracht hatte und wir gemeinsam entschieden haben, dass wir heiraten. Klar, kein toller Antrag, aber einen Ring habe ich trotzdem bekommen, da dass meinen Mann wichtig war. Macht einfach eine schöne Feier mit freier Trauung (hatten wir auch) nächstes Jahr. Unsere freie Rednerin war super. Es hatten alle Pipi im Auge.

Wegen ICSI kann ich nur sagen, dass ich immer Kinder wollte und es nicht versucht zu haben, wäre keine Option, da ich Angst hätte, dass es mal rausbricht und der Beziehung schadet. Klar ist es nicht natürlich, aber heute gibt es die Möglichkeit und ich finde, dass man die auch nutzen darf. Aber jeder hat hier einfach seine eigenen Punkte, die er abwägen muss.
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Cyanistes
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Re: Langzeit-Hibbeln - gemeinsam halten wir durch!

Beitrag von Cyanistes »

simo16 hat geschrieben: Freitag 11. Mai 2018, 12:25 Wegen ICSI kann ich nur sagen, dass ich immer Kinder wollte und es nicht versucht zu haben, wäre keine Option, da ich Angst hätte, dass es mal rausbricht und der Beziehung schadet. Klar ist es nicht natürlich, aber heute gibt es die Möglichkeit und ich finde, dass man die auch nutzen darf. Aber jeder hat hier einfach seine eigenen Punkte, die er abwägen muss.
Sicher Simo, da hast Du recht. Es tut mir auch leid, wenn ich Dir da zu nah getreten bin, das war keine Absicht! :flower:
Ich sag ja auch immer, dass ich es vielleicht auch anders sehen würde, wenn wir nicht schon ein Kind hätten.
Wenn ich ehrlich bin, muss ich sagen, dass es mich vor ein paar Monaten, als wir das mit der Azoospermie erfahren haben, irgendwie auf seltsame Art beruhigt hat, zu lesen, wie gering die Wahrscheinlichkeit wäre, dass es mit der KB klappt. Ich musste mir da einfach nichts vorwerfen, weil wir ja das eingefrorene Sperma haben wegschmeißen lassen und somit, sollte nicht ein Wunder geschehen und bei meinem Mann wieder was produziert werden, jede Aussicht auf ein zweites Kind dahin ist. Aber das sind eben auch nur MEINE Gefühle und Ansichten dazu. Ich kann trotzdem verstehen, dass der KiWu einfach sehr mächtig ist und man bereit ist, sehr viel dafür zu tun, egal, wie niedrig die Erfolgsaussichten sein mögen. Letztlich ist das ja auch alles nur Statistik und sich am Ende nicht vorwerfen zu müssen, es nicht wenigstens versucht zu haben, ist mit Sicherheit auch wichtig.
Ich habe momentan einfach die Strategie entwickelt, dass ich mir sage: Ich habe ein wundervolles Kind und für dieses Kind will ich voll und ganz da sein. Nicht für eins, dass eventuell, vielleicht mal sein wird - oder eben vielleicht auch nicht. Das geht ja schon damit los, dass ich mich fragen müsste, ob diese ganzen Mittel, die man da nehmen muss, stillverträglich sind :crazy: Und dann hat das ja auch alles Nebenwirkungen, die manchmal heftig sein können und dann falle ich aus für mein Kind.
Nein, wenn ein zweites Kind auf natürlichem Weg zu uns kommen möchte, sind wir unendlich dankbar. Und wenn nicht, ist das auch okay.
Aber klar, dass hilft denen unter Euch, die noch kein Kind haben, jetzt auch nicht weiter, sorry :shamebag:
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kelly1412
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Re: Langzeit-Hibbeln - gemeinsam halten wir durch!

Beitrag von kelly1412 »

Cyanistes, ich kann verstehen dass du da anders rangehst, gerade nachdem ihr schon Chemo etc. durchgemacht habt, kann ich mir vorstellen dass ihr genug von ärztlichen Eingriffen habt.

Simo, ich bin auch der Meinung dass man alle Mittel nutzen können sollte, letztendlich ist es hinterher egal wie das Kind genau gezeugt wurde.

In meiner Familie gibt es ein Paar das schon zwei Kinder durch ICSI bekommen hat. Die beiden sind recht schnell in die KiWu gegangen und dann ging es auch Schlag auf Schlag. Sie haben sich gar nicht groß Gedanken gemacht sondern einfach auf die Ärzte vertraut, wird schon richtig sein. Das könnte ich nicht, dazu hab ich zu wenig Vertrauen in die Ärzte. Manchmal denk ich mir aber schon, es könnte so einfach sein, warum machen wir das nicht und schalten den Kopf aus? Wir wissen noch nicht genau ob wir uns dafür entscheiden, momentan hoff ich immernoch dass es natürlich klappt. Aber wenn ich dann die zwei Kinder sehe... Das denk ich mir schon, vielleicht wäre das die einfachere Lösung...
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simo16
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Re: Langzeit-Hibbeln - gemeinsam halten wir durch!

Beitrag von simo16 »

cyanist, du bist mir nicht zu nahe getreten. ;) ich kenn ja deine Meinung. Ich finde wirklich, dass das jeder für sich entscheiden muss. Es fühlst sich schon komisch an, wenn man eigentlich kein Einfluss auf die ganze Prozedur hat. Als ich da bei der Punktion lag, war das schon komisch. Ist einfach ein künstlicher Eingriff. Aber hoffentlich mit schnellen Erfolg. :D

kelly, ich weiß was du meinst. Ich versuch auch nicht all zuviel nachzulesen, sondern mich auf den Arzt verlassen, was er mir gibt und rät. Ist nicht so einfach heutzutage. ;)
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Lee_tana
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Re: Langzeit-Hibbeln - gemeinsam halten wir durch!

Beitrag von Lee_tana »

ich schleich mich hier auch mal kurz rein.. ich lese hier immer wieder mal gerne quer bei euch, weil ich euch allen ganz fest die Daumen drücke! :flower:
MadamEE, mein Mann und ich haben auch aus rein pragmatischen Gründen geheiratet. Wir (vor allem ich :shamebag: ) hatte/n davor auch eine ähnliche Sichtweise wie Cyanistes: Wenn Kinder da sind, dann ists einfach rein rechtlich von Vorteil... Aber so richtig romantisch etc haben wir das auch nie wirklich gesehen... Wir haben dann auch wegen diverser Auslandspläne, die dann auch recht spontan gekommen sind, ebenso spontan und klein geheiratet und ein paar Monate später eine Party geschmissen. Das war total unser Ding und wir bereuen bis heute nix! :thumbup:
Wobei... Antrag hab ich auch gesagt, dass ich gerne einen "echten" hätte, auch wenn damals alles so schnell gehen musste...
Ich wollte nur diese, meine Story mit dir teilen, weil ich dachte, es beruhigt dich vielleicht ein wenig, wenn du ähnliche "Spontanhochzeitserlebnisse" zu hören bekommst... ;)
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Re: Langzeit-Hibbeln - gemeinsam halten wir durch!

Beitrag von simo16 »

Ich wollte kurz von meinem Termin heute erzählen. Beide EZ haben sich weiterentwickelt. Eine war kurz vor Blasto, die würde eingesetzt. Die andere darf weiterreifen. Morgen erfahren wir, ob sie eingefroren werden konnte.

Der Transfer war total skurril, da ich auf einen Minitor erst beide EZ in dem Schälchen gesehen habe und verfolgen konnte wie die eine aufgezogen wird. Dann wurde der Transfer gemacht und auch nochmal per US geschaut, wo sie sitzt. Dann kurz hinlegen. Haben auch ein Foto von beiden EZ mitbekommen. Komisch zu wissen, das da was befruchtes drin ist.

Nächster Termin ist Freitag zur BT und am Montag nochmal.
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Cyanistes
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Re: Langzeit-Hibbeln - gemeinsam halten wir durch!

Beitrag von Cyanistes »

Wow Simo, das klingt echt skurril - kann total nachvollziehen, dass Du Dich grad komisch fühlen musst! Sag mal, ich les die Abkürzung häufig - was ist BT? :shamebag:
Ich wünsch Dir jedenfalls alles Gute und drück alle verfügbaren Daumen, dass sich der Krümel kuschelig einnistet und Du bald positiv testen darfst! :flower:
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Cyanistes
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Re: Langzeit-Hibbeln - gemeinsam halten wir durch!

Beitrag von Cyanistes »

Lee_tana hat geschrieben: Samstag 12. Mai 2018, 00:32 Wenn Kinder da sind, dann ists einfach rein rechtlich von Vorteil...
Offen gestanden hatte ich mir darüber gar keine Gedanken gemacht, auch wenn es natürlich total stimmt :shamebag:
Für mich fühlt es sich einfach mehr nach Familie an, dass wir eben verheiratet sind und ALLE denselben Nachnamen haben - mein Mann hat übrigens meinen angenommen :D Sein vorheriger ist total häufig und ich sag immer, dass meiner zwar nicht schön ist, aber wenigstens selten :lol: Er hat da keine Sekunde diskutiert! :love: Lustig waren eher die Reaktionen von Leuten, denen ich erzählt habe, dass ich heirate und die mich gefragt haben, wie ich denn dann heiße und als ich gesagt habe, dass sich an meinem Namen nichts ändern wird, war die nächste offenbar logische Schlussfolgerung, dass wir BEIDE unseren Nachnamen behalten. Auf die Variante, dass der Mann auch den Namen der Frau annehmen kann, ist keiner gekommen :shock:
Klar muss das jedes Paar selbst entscheiden, aber ich würde es für mich nicht wollen, dass unser Kind z.B. einen anderen Nachnamen hat als der Vater. So haben wir alle denselben und das fühlt sich für mich sehr stimmig an. Und NUR deshalb war es für mich wichtig, zu heiraten. Dass es dann auch noch so eine Punktlandung war, dass ich einen Tag vor der Hochzeit den positiven Test in der Hand hatte, war natürlich die Krönung! :love: :love: :love:
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