SchmiddyHH hat geschrieben:Es ist nun aber komplett Falsch! Selbst wenn der Doc es schon sagt, das die Klammern richtig sitzen, muss meins doch stimmen... Zudem soll man nicht niedrige werte klammern in der Hochlage wenn keine störfaktoren vorlagen... Das war aber der Fall - Ergo ist das klammern wieder richtig. Es ist komplett nach Ärztliher Rücksprache RICHTIG so wie es ist.
Nur weil er Arzt ist, wird eine falsche Aussage nicht richtiger.
1.) Weder in Hochlage, noch in Tieflage werden niedrige Werte geklammert.
Es gibt keine Störfaktoren, die die Temperatur nach unten stören, das ergibt physiologisch keinen Sinn, da man die Basaltemperatur messen will. Sprich, die Grundtemperatur des Körpers = die niedrigste Temperatur im absoluten Ruhezustand. Alle körperlichen Vorgänge (Verdauung, da spätes Essen, Alkoholabbau etc.)
erhöhen diese Temperatur. Das ist auch bei deinem Körper der Fall.
Aber: was vorkommen kann: wenn man sonst immer eher später misst und dann plötzlich 2h früher, dann kann sein, dass man im "normalen Fall" nicht die Basaltemperatur misst, sondern eine Temperatur, die vllt. 0.1°C drüber liegt (weil der Kreislauf schon langsam hochfährt o.ä.).
In dem Fall kann die Temperatur nach unten "gestört" sein, weil man nun die (niedrigere) "echte" Basaltemperatur misst. Wobei genau genommen alle anderen Werte gestört sind. Was i.d.R. nicht schlimm ist, solange die Störung gleichmäßig ist (also man z.B. jeden Tag einen Wert misst, der in etwa 0.1°C über der Basaltemperatur liegt).
Da dies aber leider pure Raterei ist und nur schwerlich verifiziert werden dann, klammert man auch in dem Falle keine niedrigen Werte!
2.) Deine ehM ist nicht am 23.12., das geben die Werte schlicht nicht her, weder AR1, noch AR2 greifen. Die ganzen niedrigeren Werte danach machen doch deutlich, dass die ehM da nicht gewesen sein kann.
Weil das hier angesprochen wurde: nein, die niedrigeren Werte danach können auch nicht durch das Östrogenhoch in der 2. ZH erklärt werden.
Dieses Hoch (und damit die typischen Temperaturabsacker, wie sie bei manchen in der 2. ZH zu beobachten sind) kommt daher, dass der Gelbkörper nebst Progesteron auch Östrogen produziert, so dass das Östrogen mehrere Tage nach dem ES nochmal ansteigt. Dein ES war aber zu spät um diese Absacker nach dem 23.12. zu erklären.
3.) Dein Ovu war am 22.12. nicht positiv, sondern bei 80% (wie auch immer du die Zahl bestimmt hast). Der positive Ovu war am 23.12, der ES findet 24-48h
nach dem positivem Ovu statt.
4.) Dein ES war dem LH-Test entsprechend erst
nach dem 23.12.
5.) Gemäß dieser Tabelle auf diesem Wissensteil (
https://www.mynfp.de/wahrscheinlichkeit-schwangerschaft" target="blank), ist es hingegen eine Rarität, wenn der ES erst nach der ehM kommt.
![Bild](https://www.mynfp.de/public/images/articles/wahrscheinlichkeit-schwangerschaft-temperatur.png)
Somit kann man eine ehM am 23.12. quasi ausschließen!
6.) Siehe Bild: die ehM ist
nicht der Tag des ES. Die ehM kann durchaus auch 3-4 Tage später sein und ist nur in seltenen Fällen am Tag des ES.
Der war bei dir vermutlich am 24.12. (vllt. auch am späten 23.12. oder erst am 25.12., genau wird man es niemals wissen), somit hast du an ES+10 positiv getestet, was sich mit den Erfahrungen hier im Forum deckt, dass Frühtests in der Regel zwischen ES+9 und ES+11 erstmals anschlagen.
7.) Eine spätere ehM heißt inbesondere nicht, dass der Embryo deswegen weniger weit entwickelt sein müsste oder so. Wichtiger ist hier, wann die Befruchtung und anschließende Einnistung stattfand, was komplett unabhängig von der ehM ist.
Ich habe das Gefühl, dass du dich deswegen so sehr gegen die Bestimmung der richtigen ehM sträubst, weil du denkst, dass man dadurch den Embryo zurückstufen würde. Das ist nicht der Fall!
Zum Abschluss:
Ja, deine Kurve ist fies zum auswerten. Ich bin auch absolut kein Freund oraler Messungen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die niedrigen Werte nach dem 23.12. z.B. daher kamen, dass du mit offenem Mund gemessen hast, was schonmal passiert, v.a. wenn man beim messen wegdöst.
Generell sind oral gemessene Werte sehr viel störanfälliger.
Deine "wahre" ehM wird man wohl nicht rausfinden. Regelkonform wäre diese erst am 29.12., was sehr spät wäre, da der ES sich doch recht sicher auf den Zeitraum vom 23.12.-25.12. eingrenzen lässt.
Würde man den 23.12. klammern, wäre der 27.12. die ehM, was zumindest etwas wahrscheinlicher ist. Es kommt nicht so selten vor, dass die ehM erst 3 Tage nach dem ES ist. Vor allem ist das immer noch einiges wahrscheinlicher, als eine ehM vor dem ES.
Vielleicht sind auch alle drei Werte vom 21.12.-23.12. gestört, ohne dass dieser Störfaktor bekannt ist. In dem Falle wäre der 25.12. die ehM, was perfekt passen würde zu einem ES am 24.12. (und auch zu einem ES am 23.12.).
Allerdings ist das halt geraten und eine solche Auswertung somit gepfuscht. Aber ehrlich gesagt deutlich weniger gepfuscht, als die aktuelle Auswertung mit der ehM am 23.12.