Sprecht ihr offen mit Freunden und Familie?
Sprecht ihr offen mit Freunden und Familie?
Hallo liebes Forum,
ab wann gilt ein Kinderwunsch als Langzeitkinderwunsch? Vermutlich dürfte ich hier noch gar nicht hineinschreiben, aber es fühlt sich so an.
Wir (ich 35 und mein Partner 40) haben uns vor einem Jahr dazu entschieden, dass wir Kinder wollen. Wir haben gesundheitlich soweit alles abklären lassen, aufgehört zu verhüten, waren voller Vorfreude - und seitdem ist nichts passiert. Wir sind jetzt beim achten Versuch.
Das ist noch nicht so viel, ich weiß, dass viele andere viel länger warten und ein Kinderwunsch erst nach einem Jahr als unerfüllt gilt, aber all diese Fakten ändern nichts an meinen Gefühlen, dass ich das Gefühl habe, uns wird etwas verwehrt bleiben, was alle anderen bekommen. Ich hasse mich dafür, dass für mich jede neue Nachricht aus dem Freundes-, Bekannten- oder Kollegenkreis über eine frische Schwangerschaft wie ein Schlag ins Gesicht ist. Ich freue mich aufrichtig für alle, aber es ist jedes Mal, als würde mir jemand kurz in die Magengrube boxen und sagen "Ja, du aber nicht".
Wir haben niemandem von unserem Kinderwunsch erzählt. Doch es vergeht keine Familienfeier, auf der nicht irgendwer fragt, wann es denn bei uns so weit ist, gefragt wird, ob wir schon einmal üben wollten, wenn wir unsere Nichten oder Neffen auf den Arm nehmen oder mir verstohlen auf den Bauch geguckt wird. Ich habe aus gesundheitlichen Gründen keinen Alkohol mehr getrunken, so dass alle mehr oder weniger fest davon überzeugt waren, dass ich wohl schwanger sei. Als ich dann bei einem feierlichen Anlass doch ein Glas Sekt mitgetrunken habe, waren einige so perplex, dass ihnen gefühlt fast das Glas aus der Hand gefallen ist.
Warum plötzlich alle wittern, dass das Thema akut ist, weiß ich nicht... vielleicht, weil ich die magische 35 überschritten habe.
Manchmal bin ich kurz davor, alle anzuschreien, dass ich ja auch gerne schwanger wäre, es aber nicht so klappt, wie wir uns das wünschen.
Ich sitze mitten zwischen Menschen, die mir alle etwas bedeuten, und niemand weiß, was los ist. Ich saß schon in fröhlichen Runden und bekam meine Tage, wieder eine Ohrfeige, über die ich mit niemandem sprechen konnte oder wollte.
Mein Partner hat schon vorgeschagen, offen damit umzugehen und es allen zu sagen. Ich habe einfach Angst davor, dass es dann noch schlimmer wird. Ich möchte weder häufiges Nachfragen noch mitleidige Blicke noch den großen Elefanten, der immer im Zimmer steht, sobald wir im Raum sind. Ich nöchte, dass alle Schwangeren unbeschwert und fröhlich über ihre Schwangerschaft mit mir reden können, auch, wenn es mir irgendwie weh tut.
Wie geht ihr damit um? Ich merke, wie ich richtig Angst vor Weihnachten habe, weil ich keine weiteren Nachfragen aushalten kann. Aber sich alleine zu verkrümeln macht ja nur noch einsamer.
ab wann gilt ein Kinderwunsch als Langzeitkinderwunsch? Vermutlich dürfte ich hier noch gar nicht hineinschreiben, aber es fühlt sich so an.
Wir (ich 35 und mein Partner 40) haben uns vor einem Jahr dazu entschieden, dass wir Kinder wollen. Wir haben gesundheitlich soweit alles abklären lassen, aufgehört zu verhüten, waren voller Vorfreude - und seitdem ist nichts passiert. Wir sind jetzt beim achten Versuch.
Das ist noch nicht so viel, ich weiß, dass viele andere viel länger warten und ein Kinderwunsch erst nach einem Jahr als unerfüllt gilt, aber all diese Fakten ändern nichts an meinen Gefühlen, dass ich das Gefühl habe, uns wird etwas verwehrt bleiben, was alle anderen bekommen. Ich hasse mich dafür, dass für mich jede neue Nachricht aus dem Freundes-, Bekannten- oder Kollegenkreis über eine frische Schwangerschaft wie ein Schlag ins Gesicht ist. Ich freue mich aufrichtig für alle, aber es ist jedes Mal, als würde mir jemand kurz in die Magengrube boxen und sagen "Ja, du aber nicht".
Wir haben niemandem von unserem Kinderwunsch erzählt. Doch es vergeht keine Familienfeier, auf der nicht irgendwer fragt, wann es denn bei uns so weit ist, gefragt wird, ob wir schon einmal üben wollten, wenn wir unsere Nichten oder Neffen auf den Arm nehmen oder mir verstohlen auf den Bauch geguckt wird. Ich habe aus gesundheitlichen Gründen keinen Alkohol mehr getrunken, so dass alle mehr oder weniger fest davon überzeugt waren, dass ich wohl schwanger sei. Als ich dann bei einem feierlichen Anlass doch ein Glas Sekt mitgetrunken habe, waren einige so perplex, dass ihnen gefühlt fast das Glas aus der Hand gefallen ist.
Warum plötzlich alle wittern, dass das Thema akut ist, weiß ich nicht... vielleicht, weil ich die magische 35 überschritten habe.
Manchmal bin ich kurz davor, alle anzuschreien, dass ich ja auch gerne schwanger wäre, es aber nicht so klappt, wie wir uns das wünschen.
Ich sitze mitten zwischen Menschen, die mir alle etwas bedeuten, und niemand weiß, was los ist. Ich saß schon in fröhlichen Runden und bekam meine Tage, wieder eine Ohrfeige, über die ich mit niemandem sprechen konnte oder wollte.
Mein Partner hat schon vorgeschagen, offen damit umzugehen und es allen zu sagen. Ich habe einfach Angst davor, dass es dann noch schlimmer wird. Ich möchte weder häufiges Nachfragen noch mitleidige Blicke noch den großen Elefanten, der immer im Zimmer steht, sobald wir im Raum sind. Ich nöchte, dass alle Schwangeren unbeschwert und fröhlich über ihre Schwangerschaft mit mir reden können, auch, wenn es mir irgendwie weh tut.
Wie geht ihr damit um? Ich merke, wie ich richtig Angst vor Weihnachten habe, weil ich keine weiteren Nachfragen aushalten kann. Aber sich alleine zu verkrümeln macht ja nur noch einsamer.
Re: Sprecht ihr offen mit Freunden und Familie?
Hallo MsGalotti,
Wann man von Langzeitkinderwunsch reden kann muss jedem selbst überlassen bleiben. Das Empfinden ist da individuell. Außerdem beginnt der Kinderwunsch ja meist nicht mit dem Beginn des 1. ÜZ, sondern viel früher. Manche warten Jahre, bis es endlich los gehen kann.
Ich selbst gehe mit Freunden und Verwandten relativ offen um. Ich erzähle es nicht jedem und ich lasse auch nicht alle an meiner Gefühlswelt teilhaben. Dieses Gefühl der Entkopplung bleibt nämlich meistens trotzdem, weil es den anderen sehr schwer fällt das nachzuempfinden.
Was mir geholfen hat, war nach den Leuten im Freundeskreis Ausschau zu halten, denen es genauso geht oder ging. Mit denen kann man ganz anders reden. Der Austausch im Forum hilft mir auch etwas.
Ich wünsche dir, dass du jemand findest mit dem du dein Leid teilen kannst.
Wann man von Langzeitkinderwunsch reden kann muss jedem selbst überlassen bleiben. Das Empfinden ist da individuell. Außerdem beginnt der Kinderwunsch ja meist nicht mit dem Beginn des 1. ÜZ, sondern viel früher. Manche warten Jahre, bis es endlich los gehen kann.
Ich selbst gehe mit Freunden und Verwandten relativ offen um. Ich erzähle es nicht jedem und ich lasse auch nicht alle an meiner Gefühlswelt teilhaben. Dieses Gefühl der Entkopplung bleibt nämlich meistens trotzdem, weil es den anderen sehr schwer fällt das nachzuempfinden.
Was mir geholfen hat, war nach den Leuten im Freundeskreis Ausschau zu halten, denen es genauso geht oder ging. Mit denen kann man ganz anders reden. Der Austausch im Forum hilft mir auch etwas.
Ich wünsche dir, dass du jemand findest mit dem du dein Leid teilen kannst.
Wir (40 + 38) begleiten seit 9/2019 unsere Wutzeline und seit 9/2021 unseren Krümel durch's Leben
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- Registriert: Mittwoch 21. November 2018, 12:15
Re: Sprecht ihr offen mit Freunden und Familie?
Hallo MsGalotti,
Ich habe es bisher eher verschwiegen bis auf unsere Eltern und ganz ganz wenige Freunde. Das sind dann die, die auch das Problem haben.
Ja ich werde auch ständig gefragt und überlege, das dann einfach zu sagen. Vielleicht wäre das eine Option für dich. Ich glaube auch nicht, dass die Leute dann gehemmt sind. Ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass andere dankbar für Offenheit sind. Aber ich kam verstehen, wenn du dich zurückhältst. Bei mir kommt immer noch das Gefühl der Niederlage und des Versagt-habens dazu. Vor allem ggü Leuten, bei denen es sofort geklappt hat.
Dass eine frische Schwangerschaft für dich wie ein Schlag ist, kann ich verstehen!
An Weihnachten werde ich im verwandtenkreis auch ein Neugeborenes erleben und alle werden begeistert davon sein. Erst hat mich der Gedanke angekotzt ohne ende! Mittlerweile sehe ich das mit ein bisschen Nachdenken anders: in unserer Familie sind vor 1.5 Jahren 2 kleine Kinder und ihre Eltern ums Leben gekommen. Ein Schock für uns alle. Schwer zu verkraften. Dann lieber ein gesundes Kind, an dem sich jeder erfreut.
Viele Grüsse
Ich habe es bisher eher verschwiegen bis auf unsere Eltern und ganz ganz wenige Freunde. Das sind dann die, die auch das Problem haben.
Ja ich werde auch ständig gefragt und überlege, das dann einfach zu sagen. Vielleicht wäre das eine Option für dich. Ich glaube auch nicht, dass die Leute dann gehemmt sind. Ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass andere dankbar für Offenheit sind. Aber ich kam verstehen, wenn du dich zurückhältst. Bei mir kommt immer noch das Gefühl der Niederlage und des Versagt-habens dazu. Vor allem ggü Leuten, bei denen es sofort geklappt hat.
Dass eine frische Schwangerschaft für dich wie ein Schlag ist, kann ich verstehen!
An Weihnachten werde ich im verwandtenkreis auch ein Neugeborenes erleben und alle werden begeistert davon sein. Erst hat mich der Gedanke angekotzt ohne ende! Mittlerweile sehe ich das mit ein bisschen Nachdenken anders: in unserer Familie sind vor 1.5 Jahren 2 kleine Kinder und ihre Eltern ums Leben gekommen. Ein Schock für uns alle. Schwer zu verkraften. Dann lieber ein gesundes Kind, an dem sich jeder erfreut.
Viele Grüsse
Re: Sprecht ihr offen mit Freunden und Familie?
Danke für eure Antworten!
Hallo Bergfex,
ich glaube auch, dass es nicht viele nachempfinden können und in meinem Freundes- und Familienkreis kenne ich tatsächlich niemanden, von dem ich wüsste, dass es ihnen genauso geht. Entweder sie haben bereits Kinder oder sie planen (meines Wissens) (noch) keine oder es fehlt sowieso ein Partner.
Ich möchte auch nicht jeden an meiner Gefühlswelt teilhaben lassen, weil das wirklich sehr emotional für mich ist und ich selbst bei Ärzten das Gefühl habe, sie würden die Wartezeit relativieren. Meine Ängste sind aber nicht völlig unbegründet, wir möchten mehrere Kinder und ich bin über 35... außerdem habe ich eine Erkrankung, die rein statistisch gesehen die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft mindert, ohne dass die Gründe dafür bekannt sind.
Ich habe übrigens - alleine durch diesen einen Beitrag und das Lesen hier im Forum - schon das Gefühl, dass der Austausch hilft.
Hallo Katzendame,
ich bin mir nicht so sicher, wie Freunde und Familie reagieren würden. Ich musste schon mal einen Erlebnis verarbeiten, über das ich ganz offen gesprochen habe. Viele wussten damit überhaupt nicht umzugehen und irgendwie stand dann da dieses große Thema im Raum, zu dem keiner etwas zu sagen wusste. Es hat ein bisschen gedauert, bis alle wieder unbeschwert mit mir umgehen konnten.
Das Gefühl des Versagens habe ich auch.. und irgendwie auch des Selbst-Schuld-Seins. Wir hätten nicht so lange warten müssen, aber ich war noch nicht bereit dazu und wusste nicht, ob ich es überhaupt sein würde und jetzt habe ich Angst, dass es einfach schon zu spät ist.
Es hört sich wirklich schlimm an, was eurer Familie wiederfahren ist. Ich hoffe, ihr könnt nach vorne schauen und die Weihnachtstage euer Zusammensein genießen. Dass ein Neugeborenes es dabei schwerer und trotzdem schöner macht, ist nur ein scheinbarer Widerspruch. Man kann ja durchaus erkennen und sich für andere freuen und trotzdem traurig sein, dass einem selbst das Glück verwehrt bleibt...
Hallo Bergfex,
ich glaube auch, dass es nicht viele nachempfinden können und in meinem Freundes- und Familienkreis kenne ich tatsächlich niemanden, von dem ich wüsste, dass es ihnen genauso geht. Entweder sie haben bereits Kinder oder sie planen (meines Wissens) (noch) keine oder es fehlt sowieso ein Partner.
Ich möchte auch nicht jeden an meiner Gefühlswelt teilhaben lassen, weil das wirklich sehr emotional für mich ist und ich selbst bei Ärzten das Gefühl habe, sie würden die Wartezeit relativieren. Meine Ängste sind aber nicht völlig unbegründet, wir möchten mehrere Kinder und ich bin über 35... außerdem habe ich eine Erkrankung, die rein statistisch gesehen die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft mindert, ohne dass die Gründe dafür bekannt sind.
Ich habe übrigens - alleine durch diesen einen Beitrag und das Lesen hier im Forum - schon das Gefühl, dass der Austausch hilft.
Hallo Katzendame,
ich bin mir nicht so sicher, wie Freunde und Familie reagieren würden. Ich musste schon mal einen Erlebnis verarbeiten, über das ich ganz offen gesprochen habe. Viele wussten damit überhaupt nicht umzugehen und irgendwie stand dann da dieses große Thema im Raum, zu dem keiner etwas zu sagen wusste. Es hat ein bisschen gedauert, bis alle wieder unbeschwert mit mir umgehen konnten.
Das Gefühl des Versagens habe ich auch.. und irgendwie auch des Selbst-Schuld-Seins. Wir hätten nicht so lange warten müssen, aber ich war noch nicht bereit dazu und wusste nicht, ob ich es überhaupt sein würde und jetzt habe ich Angst, dass es einfach schon zu spät ist.
Es hört sich wirklich schlimm an, was eurer Familie wiederfahren ist. Ich hoffe, ihr könnt nach vorne schauen und die Weihnachtstage euer Zusammensein genießen. Dass ein Neugeborenes es dabei schwerer und trotzdem schöner macht, ist nur ein scheinbarer Widerspruch. Man kann ja durchaus erkennen und sich für andere freuen und trotzdem traurig sein, dass einem selbst das Glück verwehrt bleibt...
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- Beiträge: 316
- Registriert: Mittwoch 21. November 2018, 12:15
Re: Sprecht ihr offen mit Freunden und Familie?
Hallo MsGalotti,
Ich hab schon etwas Schiss vor den Weihnachtstagen. Das, was uns mit der Tragödie passiert ist, ist einfach unverzeihlich und unfassbar schlimm. Es waren sehr nahe Verwandte. Und Kindersärge möchte ich nie mehr sehen. Schon gar nicht 2 auf einmal.
Tja. ..werden wohl den Schwiegereltern beibringen müssen, dass es bei uns länger dauert. Das wird sicher Tränen geben. Oh je.
Aber du hast recht: der Austausch hilft.
Bin heute auf dem Weihnachtsmarkt, werde aber keinen Glühwein trinken. Hab zwar sonst immer was getrunken bis Nmt, aber jetzt will ich aus Vernunftgründen keinen Glühwein trinken.
Viele Grüße
Katzendame
Ich hab schon etwas Schiss vor den Weihnachtstagen. Das, was uns mit der Tragödie passiert ist, ist einfach unverzeihlich und unfassbar schlimm. Es waren sehr nahe Verwandte. Und Kindersärge möchte ich nie mehr sehen. Schon gar nicht 2 auf einmal.
Tja. ..werden wohl den Schwiegereltern beibringen müssen, dass es bei uns länger dauert. Das wird sicher Tränen geben. Oh je.
Aber du hast recht: der Austausch hilft.
Bin heute auf dem Weihnachtsmarkt, werde aber keinen Glühwein trinken. Hab zwar sonst immer was getrunken bis Nmt, aber jetzt will ich aus Vernunftgründen keinen Glühwein trinken.
Viele Grüße
Katzendame
- Klapperstorch84
- Beiträge: 1229
- Registriert: Samstag 1. April 2017, 08:55
Re: Sprecht ihr offen mit Freunden und Familie?
Hey ihr,
nicht mehr ganz aktuell das Thema, aber hierzu kann ich auch was beitragen
Ich bin in dem gleichen Zwiespalt wie du, MsGalotti, auch mein Mann hat den gleichen Vorschlag gemacht wie deiner, nämlich offener damit umzugehen. Er kann das auch, ich nicht. Wenn man mich falsch erwischt würde ich sofort losheulen.
Wir haben uns allerdings jetzt dazu entschieden, es seinen Geschwistern (es sind 3...) zu erzählen. Einzig und alleine aus dem Grund dass wir (hauptsächlich ich) es nicht mehr ertragen, zig Familienfeiern im Jahr zu haben und wie blöd immer danebenzusitzen. Seine Geschwister haben nömlich alle jeder 2 Kinder, wir gar keins. Dieses Gefühl von "Ich bin hier extrem über" ist da oft schon recht stark, sodass wir häufig auch versuchen diese Einladungen abzusagen. Und damit da kein Gerede aufkommt bzw. sie es womöglich noch persönlich nehmen, wollen wir ihnen nach der nächsten Feier am Montag sagen was los ist. Wir sagen aber ganz klar dazu, dass es sehr belastend ist, vor allem für mich, und wir keine Nachfragen wünschen und auch keine Sachstandsmeldungen abgeben werden bzgl. der Behandlung. Sie sollen einfach nur wissen dass es uns momentan gar nicht gut damit geht und es schmerzt sie als glückliche Familien zu sehen und selber nicht zu wissen ob man das jemals selber haben wird.
Wie sie es aufnehmen, ob sie Verständnis haben, kann ich nicht sagen. Meine Schwägerin hat ihre damalige beste Freundin "auf dem Gewissen" wg. Kiwu, da diese Freundin bis heute keine Kinder hat und damals verständlicherweise neidisch war als es bei meiner Schwägerin losging. Diesen Neid konnte meine Schwägerin nicht verstehen und das wars dann mit der Freundschaft...
Naja, ich bin gespannt wie es wird... Wie ging es bei dir weiter, habt ihr euch geöffnet?
Gruß Jenny
nicht mehr ganz aktuell das Thema, aber hierzu kann ich auch was beitragen
Ich bin in dem gleichen Zwiespalt wie du, MsGalotti, auch mein Mann hat den gleichen Vorschlag gemacht wie deiner, nämlich offener damit umzugehen. Er kann das auch, ich nicht. Wenn man mich falsch erwischt würde ich sofort losheulen.
Wir haben uns allerdings jetzt dazu entschieden, es seinen Geschwistern (es sind 3...) zu erzählen. Einzig und alleine aus dem Grund dass wir (hauptsächlich ich) es nicht mehr ertragen, zig Familienfeiern im Jahr zu haben und wie blöd immer danebenzusitzen. Seine Geschwister haben nömlich alle jeder 2 Kinder, wir gar keins. Dieses Gefühl von "Ich bin hier extrem über" ist da oft schon recht stark, sodass wir häufig auch versuchen diese Einladungen abzusagen. Und damit da kein Gerede aufkommt bzw. sie es womöglich noch persönlich nehmen, wollen wir ihnen nach der nächsten Feier am Montag sagen was los ist. Wir sagen aber ganz klar dazu, dass es sehr belastend ist, vor allem für mich, und wir keine Nachfragen wünschen und auch keine Sachstandsmeldungen abgeben werden bzgl. der Behandlung. Sie sollen einfach nur wissen dass es uns momentan gar nicht gut damit geht und es schmerzt sie als glückliche Familien zu sehen und selber nicht zu wissen ob man das jemals selber haben wird.
Wie sie es aufnehmen, ob sie Verständnis haben, kann ich nicht sagen. Meine Schwägerin hat ihre damalige beste Freundin "auf dem Gewissen" wg. Kiwu, da diese Freundin bis heute keine Kinder hat und damals verständlicherweise neidisch war als es bei meiner Schwägerin losging. Diesen Neid konnte meine Schwägerin nicht verstehen und das wars dann mit der Freundschaft...
Naja, ich bin gespannt wie es wird... Wie ging es bei dir weiter, habt ihr euch geöffnet?
Gruß Jenny
Kiwu seit 10/2016
1.-4. ICSI: negativ
1. Kryo: biochemische Schwangerschaft
2.-5. Kryo: negativ
nach 6 Jahren: Wir werden glücklich ohne Kinder
1.-4. ICSI: negativ
1. Kryo: biochemische Schwangerschaft
2.-5. Kryo: negativ
nach 6 Jahren: Wir werden glücklich ohne Kinder
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- Beiträge: 316
- Registriert: Mittwoch 21. November 2018, 12:15
Re: Sprecht ihr offen mit Freunden und Familie?
Hallo Jenny
Ja. Wir haben es an Weihnachten meinem Bruder und der Schwägerin sowie meinen Schwiegereltern gesagt. Meine Eltern wissen es bereits.
Meinem Bruder und der Schwägerin hat es schon leid getan, aber natürlich bekommt man tolle Tips . Ich bekam den Hinweis von meinem Bruder, dass ich weniger Sport machen sollte. Nun ja. ..ich mache 2- bis 3 mal pro Woche Sport...Aber auf einem Hobbyniveau und keineswegs Hochleistungssport. Ich nehme auch kein Doping und habe keine Zyklusbeschwerden durch die Ertüchtigung . Daher frage ich mich, was dieser Rat soll. Naja...es kam auch der Entspannungshinweis. Da hab ich mal klipp und klar gesagt, wie demütigend so ein Hinweis ist, weil et dem Paar die Schuld gibt!!
Aber ich weiß, dass sie es gutgemeint haben und ich glaube, es hat meinem Bruder selbst wehgetan, mich so traurig zu sehen.
Meine Schwiegereltern haben das ganz ruhig aufgenommen und drücken uns die Daumen.
Ich finde es sehr gut, dass du es deinen Geschwistern sagen willst und auch einen Riegel vorschiebst, wenn Nachfragen kommen bzw du keine Statusmeldung abgeben willst! Leg dir aber schon mal passende Antworten für gutgemeinte Tippst zurecht und rechne damit, dass du weinen musst. So war es jedenfalls bei mir.
Ich drücke dir die Daumen!
Ja. Wir haben es an Weihnachten meinem Bruder und der Schwägerin sowie meinen Schwiegereltern gesagt. Meine Eltern wissen es bereits.
Meinem Bruder und der Schwägerin hat es schon leid getan, aber natürlich bekommt man tolle Tips . Ich bekam den Hinweis von meinem Bruder, dass ich weniger Sport machen sollte. Nun ja. ..ich mache 2- bis 3 mal pro Woche Sport...Aber auf einem Hobbyniveau und keineswegs Hochleistungssport. Ich nehme auch kein Doping und habe keine Zyklusbeschwerden durch die Ertüchtigung . Daher frage ich mich, was dieser Rat soll. Naja...es kam auch der Entspannungshinweis. Da hab ich mal klipp und klar gesagt, wie demütigend so ein Hinweis ist, weil et dem Paar die Schuld gibt!!
Aber ich weiß, dass sie es gutgemeint haben und ich glaube, es hat meinem Bruder selbst wehgetan, mich so traurig zu sehen.
Meine Schwiegereltern haben das ganz ruhig aufgenommen und drücken uns die Daumen.
Ich finde es sehr gut, dass du es deinen Geschwistern sagen willst und auch einen Riegel vorschiebst, wenn Nachfragen kommen bzw du keine Statusmeldung abgeben willst! Leg dir aber schon mal passende Antworten für gutgemeinte Tippst zurecht und rechne damit, dass du weinen musst. So war es jedenfalls bei mir.
Ich drücke dir die Daumen!
- Klapperstorch84
- Beiträge: 1229
- Registriert: Samstag 1. April 2017, 08:55
Re: Sprecht ihr offen mit Freunden und Familie?
Vor den "gut gemeinten" Ratschlägen hab ich auch Angst. Das ist auch mit unter ein Grund warum ich mich eher ungern anvertrauen möchte. Auch will ich keine mitleidigen Blicke und plötzlich verstummende Gespräche wenn ich dazu komme.
Aber ich will auch nicht ständig Ausreden parat haben müssen warum ich mal wieder nicht zum Kindergeburtstag komme... ich bin es leid zu "lügen" und so zu tun als wäre alles in Ordnung.
Wir werden es per Whatsapp "sagen"... sehr unpersönlich, ich weiß. Aber wir kriegen niemals alle zusammen und dann auch noch ohne Kinder um in Ruhe zu quatschen. Und es allen einzeln sagen und alles somit 3 mal erzählen pack ich nicht... haben auch bewusst nächste Woche gewählt weil danach erstmal keine Familienfeiern anstehen und alle es erstmal sacken lassen können.
Hast du es bereut dass du es erzählt hast oder bist du froh?
Mein Bruder weiß es schon, aber wenn jmd selber keine Ahnung hat redet man nicht viel darüber. Aber wenn ich ihn bräuchte wäre er auf jeden Fall da! Von daher tat das schonmal gut.
Aber ich will auch nicht ständig Ausreden parat haben müssen warum ich mal wieder nicht zum Kindergeburtstag komme... ich bin es leid zu "lügen" und so zu tun als wäre alles in Ordnung.
Wir werden es per Whatsapp "sagen"... sehr unpersönlich, ich weiß. Aber wir kriegen niemals alle zusammen und dann auch noch ohne Kinder um in Ruhe zu quatschen. Und es allen einzeln sagen und alles somit 3 mal erzählen pack ich nicht... haben auch bewusst nächste Woche gewählt weil danach erstmal keine Familienfeiern anstehen und alle es erstmal sacken lassen können.
Hast du es bereut dass du es erzählt hast oder bist du froh?
Mein Bruder weiß es schon, aber wenn jmd selber keine Ahnung hat redet man nicht viel darüber. Aber wenn ich ihn bräuchte wäre er auf jeden Fall da! Von daher tat das schonmal gut.
Kiwu seit 10/2016
1.-4. ICSI: negativ
1. Kryo: biochemische Schwangerschaft
2.-5. Kryo: negativ
nach 6 Jahren: Wir werden glücklich ohne Kinder
1.-4. ICSI: negativ
1. Kryo: biochemische Schwangerschaft
2.-5. Kryo: negativ
nach 6 Jahren: Wir werden glücklich ohne Kinder
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- Beiträge: 316
- Registriert: Mittwoch 21. November 2018, 12:15
Re: Sprecht ihr offen mit Freunden und Familie?
Ich habe es absolut nicht bereut, dass ich die Wahrheit gesagt habe. Es hat mir viel Druck genommen.
Mitleidige Blicke und plötzlich verstummenden Gespräche gibt es nicht, denke ich mal. Das stellst du dir viel zu dramatisch vor. Deine Familie wird nicht viel damit anfangen können, dass es bei euch aktuell nicht klappt. Man kann sich halt schwer reinversetzen, wenn man selbst nicht betroffen ist.
Ich wusste auch nix damit anzufangen, wenn ich sowas von anderen erfahren habe. ..und stecke jetzt selbst in der Situation.
Also: nur Mut!
Mitleidige Blicke und plötzlich verstummenden Gespräche gibt es nicht, denke ich mal. Das stellst du dir viel zu dramatisch vor. Deine Familie wird nicht viel damit anfangen können, dass es bei euch aktuell nicht klappt. Man kann sich halt schwer reinversetzen, wenn man selbst nicht betroffen ist.
Ich wusste auch nix damit anzufangen, wenn ich sowas von anderen erfahren habe. ..und stecke jetzt selbst in der Situation.
Also: nur Mut!
- Klapperstorch84
- Beiträge: 1229
- Registriert: Samstag 1. April 2017, 08:55
Re: Sprecht ihr offen mit Freunden und Familie?
Ja du hast recht. Wenn ich es früher erfahren hab von anderen hab ich dem auch nicht soviel Beachtung geschenkt. Naja ich bin mal gespannt
Kiwu seit 10/2016
1.-4. ICSI: negativ
1. Kryo: biochemische Schwangerschaft
2.-5. Kryo: negativ
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