falsche Auswertung?

Wer schaut sich mal meine Kurve an?
Kesselchip
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falsche Auswertung?

Beitrag von Kesselchip »

Hallo ihr Lieben,
Ich suche nach euren Rat weil ich etwas skeptisch bezüglich meiner Auswertung geworden bin. Ich bin jetzt in Zyklus 7 und laut der automatischen Auswertung war an Tag 17 die EhM. Mit meiner Schleimauswertung passt das auch ganz wunderbar zusammen. Ich grüble jedoch über die Temperatur an Tag 19 nach,da das schon ziemlich knapp war. Gemessen wurde 36,63. An diesen Morgen habe ich noch paar Minuten länger gebraucht um wach zu werden, was normalerweise kein Störfaktor ist (mehrmals beobachtet). Da meine Auswertung sowieso noch nicht durch war, habe ich mich durch den weiteren Tag Abwarten in Sicherheit gewiegt. Allerdings fühle ich mich seit einigen Tagen etwas neben der Spur (Übelkeit, ziehen im Unterleib). Üblich wären für mich auch bereits Schmierblutungen. Das kann natürlich auch alles seinen Grund woanders haben. Allerdings habe ich mich im Nachhinein gefragt was wäre, wenn die Temperatur an Tag19 nur minimal gestört wäre? Statt 36,63 36,62 ... probeweise hab ich das dann eingegeben und einen mega Schreck gekriegt, denn dann wäre die Auswertung tatsächlich für mich falsch gewesen. Was ich nun aber gar nicht verstehe ist: wenn ich bei Tag 19 36,60 eingebe, dann befinde ich mich immer noch in keiner Hochlage? Obwohl man eine deutliche Kurve sieht und viele Werte vorliegen. Ich verstehe nicht ganz warum beispielweise Tag 19, 20 oder 21 nicht als EhM in Frage kämen. Falls Tag 19 tatsächlich minimal gestört war, weiß ich dass nun auch ein erhöhtes Risiko besteht für eine Schwangerschaft, was jetzt nicht schlimm wäre. Dennoch verwende ich NFP zur Verhütung und würde das gerne nachvollziehen können, warum sonst noch keine Auswertung stattfand oder wo sie vielleicht in euren Augen trotzdem liegt. Ich habe bereits vieles durch das Forum gelernt, aber hier bin ich überfordert, auch wenn es für einige klar auf der Hand liegt. Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ich wieder etwas dazu lernen kann und sich das jemand anschaut.
Denn auch wenn ich eventuell zu früh panike und bis morgen abwarten sollte, möchte ich das nachvollziehen können.
Danke und liebe Grüße :)

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Kesselchip
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Re: falsche Auswertung?

Beitrag von Kesselchip »

Es kann auch sein, dass die Kurve und auch die Messung an Tag19 passen, allerdings würde ich trotzdem gerne die Auswertung im Falle von 36,60 nachvollziehen können.
Kesselchip
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Re: falsche Auswertung?

Beitrag von Kesselchip »

Und noch eine Anmerkung, ich meinte: warum Tag 20,21,22 nicht in Frage kommen für den Start der Hochlage ... da hab ich mich mit Tag 19 verschrieben!
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SunnyFrani
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Re: falsche Auswertung?

Beitrag von SunnyFrani »

Ich möchte gleich mal vorausschicken, dass die Auswertung für mich grob i.O. aussieht, also so überblicksweise (zum mit STF markierten ZT 19 später mehr).
Du bist ja in Deinem HL-Niveau angekommen, oder siehst Du das anders?
Auch ich habe manchmal einen steilen Tempi-Anstieg zum Ende der HL, der Absturz ist dann halt umso krasser.
Man sollte auch nicht über die Tempi grübeln - sonst müsste man ja grad beim digitalen Messen viele Zyklustage anzweifeln, und somit das ganze System. ;)

Warum kommen spätere Tage nicht für eine ehM (und Auswertung) in Frage?
Weil die Werte eben so sind, wie sind sind: also ZT 19 wurde nun mal mit ,63° eingetragen (folglich wird regelkonform aufgerundet); und es sind keine Werte im Anstieg geklammert (das muss die Anwenderin selber, nur eingetragene STFs am betreffenden ZT erfasst das System nicht).
Zudem gilt im Hinblick auf die Minus 8-Regel der Grundsatz, dass immer die frühestmögliche ehM verwendet werden sollte (es soll ja nicht ausgerechnet die (neue) fehM übersehen oder gar "einfach so" ohne regelkonforme Grundlage (wäre KR 5, s.u. a)) nicht beachtet werden).
Also: für das System ist die ehM und die Auswertung astrein. Es kann gar nicht anders, wenn ihm die Daten so vorliegen.

Eine Auswertung, stur regelkonform, ist halt nur der 1. Schritt.
Im nächsten Schritt ist immer die Anwenderin und Hirn, ihre Zykluserfahrung und Wissen gefragt (und zwar möglichst vor einer Freigabe). Passt für sie alles - super. Sollte sie aus irgendeinem Grund die Tempi-Auswertung anzweifeln, gibt es 2 Möglichkeiten:

a) entweder gab es nicht sicher auszuschliessende STF im Anstieg, dann muss man eben klammern (KR 5). Somit verschiebt man evtl. die ehM, in jedem Fall die Auswertung nach hinten.
In Deinem Fall kann die ehM nicht verschoben werden (keine STF an ZT 17), somit bleibt es auch bei derzeit HL 12. An betreffenden ZT 19 sind aber STF eingetragen. Hast Du das jetzt nachträglich wegen der Verunsicherung gemacht, und sind welche davon nicht sicher auszuschliessen? Wenn nein (= hattest Du an jenem Tag bereits eingetragen), und ja (= einige sind davon nicht sicher auszuschliessen); dann hättest Du eigentlich damals schon klammern müssen und somit hättest Du erst einen ZT später freigeben dürfen. Ist jetzt aber auch müßig, darüber nachzudenken, der Drops ist gelutscht und du bist eh verunsichert. :)

b) Es gibt ja keinen Zwang, nach einer Auswertung auch freigeben zu müssen, nur weil das System anzeigt, dass man dürfte. Soll heissen: eine fertige Auswertung und die Möglichkeit der Freigabe sind 2 verschiedene Paar Schuhe. Also unabhängig von einer Auswertung kann eine Anwenderin entscheiden, erst später freizugeben, sollte beispielsweise der letzte Tempi-Wert immer noch nicht in das gewohnte HL-Niveau passen (was bei Dir jetzt, mMn nicht zutrifft). Dann zeigt das System halt ab ZT x grün an, egal, bleibt so - das erste unverhütete Herz gibt's halt trotzdem erst 1-2 Tage später, wenn das die Anwenderin so möchte.
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Kesselchip
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Re: falsche Auswertung?

Beitrag von Kesselchip »

Danke liebe Sunny für deine Antwort:)
Ich bin auch der absoluten Meinung in der Hochlage zu sein.
Dass mir keine andere erste hohe Messung angezeigt wird, wenn an Tag 19 36,65 steht ist mir bewusst. Was mich aber so verwundert hat ist, dass als ich probeweise daraus die (im nachhinein) befürchtete 36,60 draus gemacht habe es keinerlei Auswertung gibt. Null. Nada! Und DAS verstehe ich nicht, weil man ja eindeutig eine Hochlage beobachten kann.

Wenn ich auswärts übernachte trage ich das für mich als möglichen Störfaktor ein, selbst wenn ich nach mehrmaliger Erfahrung weiß, dass es die Tempi nicht gestört haben dürfte. Aber als Orientierung handhabe ich das so. Wenn ich denke das stört tatsächlich dann klammere ich auch.
Wenn ich jetzt eine falsche Auswertung haben sollte, weiß ich auch, dass es ganz alleine an mir liegt und nicht am System.
Geklammert hab ich da nicht, weil die Zerfixschleimauswertung eh noch nicht durch war und ich auch nichts schön klammern wollte.

Dass ich nicht dann sofort freigeben muss, wenn die App das sagt ist mir auch klar :D aber ich wollte gerne und hab meinen Eintragungen und der Auswertung vertraut.

Das einzige was mich zum zweifeln gebracht, war mein Körper. Aber erst im Nachhinein. Wie gesagt mir ist seit paar Tagen dauerübel und mein Unterleib fühlt sich an, als würde der Mittelschmerz seit einer Woche bei mir wohnen. So was hab ich sonst nie, aber das kann auch an etwas anderem liegen.
Falls an Tag 19 doch etwas schief gelaufen ist, frage ich mich wo der ES dann war ... und ab wann ich womöglich testen sollte, wenn in den weiteren Tagen alles so bleibt.
Kesselchip
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Re: falsche Auswertung?

Beitrag von Kesselchip »

Und noch mal zu den Störfaktoren: Umgebungswechsel hat bis jetzt nicht sichtbar gestört und auch nicht, wenn ich morgens noch ein paar Minütchen mehr zum wach werden und messen benötige ... aber fürs Protokoll ist mir das trotzdem wichtig, weil man ja manches erst sieht, wenn man das große Ganze betrachtet.

Aber wenn ich meinen Körper so beobachte ... dass ich empfindlich auf Gerüche reagiere mit Übelkeit und anderen bekannten Symptomen, dann muss das noch lange nichts heißen, aber es bringt mich zum grübeln, ob im Nachhinein da nicht doch etwas mehr gestört hat als vermutet ... wenn 0,01 Grad alles zum kippen bringen könnten in meinem Beispiel.
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SunnyFrani
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Re: falsche Auswertung?

Beitrag von SunnyFrani »

@"ZT 19 hätte abgerundet werden müssen"
Naja, spielen wir mal den Konjunktiv an der Zeitlinie entlang Schritt für Schritt durch:
1. Wenn ZT 19 auf der HiLi läge, welche Ausnahmeregel träte dann in kraft und welche Bedingung müsste für den Folgetage gelten?
2. Wo läge dann die HiLi?
3. Gäbe es eine neue pot. ehM?
4. Funktioniert dann mit deren Folgewerten eine Auswertung?

... tatsächlich gäbe es keine Auswertung mehr. Wo dann der ES lag? Spielt eigentlich keine Rolle mehr, denn es gäbe keine Freigabe.
Manchmal gibt es Zyklen, die sehen biphasisch aus, aber eine saubere Auswertung klappt halt nicht, weil z.B. das eine halbe Zehntel fehlt. Hatte ich auch schon mal. Wo dann in jenem Zyklus ein ES läge, ist mir persönlich dann auch relativ egal, ich mache ja Sensiplan weniger, um aaaaalle meine Eisprünge als Selbstzweck zu sammeln, sondern das mit dem "ES möglichst zeitnah eingrenzen" ist ja nur Mittel zum Zweck, um zu schauen, ab wann ich sicher freigeben darf. Ich hab ja genügend nette Zyklen beinander für eine solide Statistik, die zeigt, dass das immer ganz nett funktioniert, und bei Dir wird das auch so werden. :)

So, das klingt jetzt alles irgendwie verrückt, aber denk dran: du hast ,63° gemessen und die STF kannst Du durch Vorerfahrung ausschliessen, also wird aufgerundet und der Wert besteht.

Auch hattest Du einen schönen ZS-Umschwung - auf das Östrogenzeichen bin ich gar nicht näher eingegangen bisher, aber wenn man von Beginn der unfruchtbaren Zeit bzw. Freigabe spricht, dann setzt das ja unausgesprochen voraus, dass auch das Östrogenzeichen regelkonform ausgewertet werden konnte.

Und denk daran: laut Buch ist alles unter 18 Tagen HL normal :lol:

Vielleicht kommt ja heute etwas SB. Es gab schon Zyklen, da hast erst einen Tag vorher SB bekommen, zumindest den Symbolen nach.
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Kesselchip
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Re: falsche Auswertung?

Beitrag von Kesselchip »

Vielen vielen lieben Dank noch mal für deine weitere Hilfestellung.
Für mich ist die Einschätzung des "alternativen" Eisprungs deshalb so wichtig, weil ich ja freigegeben habe und erst später etwas stutzig geworden bin ... aber die Zeit wird es zeigen und mehr als abwarten kann ich jetzt eh nicht... bislang sind weder Schmierblutungen noch die Blutung gekommen, stattdessen immer noch Hochlage und Zerfixschleim S ... aber je nach dem wo der Eisprung stattgefunden hat, könnte es ja normal sein, dass die Blutung noch nicht da ist. Hmmmm ....
Aber was ich mich frage ... der vierte Wert nach der EhM muss doch nicht auch 0,2 über der Hilfslinie sein oder? Es reicht doch dass dieser einfach nur darüber ist ... dann dürfte der Wert an Tag 19 doch auch auf der HL liegen und die Auswertung wäre immer noch richtig? Oder bin ich da falsch informiert?
iSprung
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Re: falsche Auswertung?

Beitrag von iSprung »

Kesselchip hat geschrieben:Aber was ich mich frage ... der vierte Wert nach der EhM muss doch nicht auch 0,2 über der Hilfslinie sein oder? Es reicht doch dass dieser einfach nur darüber ist ... dann dürfte der Wert an Tag 19 doch auch auf der HL liegen und die Auswertung wäre immer noch richtig? Oder bin ich da falsch informiert?
Hallo Kesselchip,
das dürfte er nicht, da Du dann Ausnahmeregel 1 und 2 kombinieren würdest, um eine ehM auszuwerten. Eine Anwendung beider Ausnahmeregeln auf einmal ist aber nicht zulässig. Entweder ein Wert fällt während des Anstiegs auf oder unter die HiLi, dann darfst Du diesen ignorieren und auswerten, sofern der dritte höhere Messwert mindestens 0.2°C über der HiLi liegt. Oder sämtliche Messwerte liegen über der HiLi, der dritte höhere Messwert erfüllt aber nicht den Mindestabstand von 0.2°C zur HiLi für die reguläre Temperaturauswertung. Dann kannst Du einen weiteren Wert abwarten und darfst die ehM auswerten, wenn dieser auch über der HiLi liegt, egal mit welchem Abstand. (Die Ausnahmeregeln sind auch hier noch einmal erklärt: https://www.mynfp.de/temperatur-auswerten#q3" target="blank)
Kesselchip
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Re: falsche Auswertung?

Beitrag von Kesselchip »

Achjaaaaa stimmt! Das hat sich in meinem Kopf irgendwie vermischt, aber jetzt erinnere ich mich wieder. Vielen lieben Dank für die Auffrischung :)
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