Hallo Ihr Lieben,
darf ich mich zu euch gesellen? Der Anlass ist zwar traurig, wie bei allen neuen hier

aber ich habe mir vorgenommen, den Kopf nicht hängen zu lassen.
Zu mir, ich bin die Ulli, 31 Jahre alt und habe gestern bei 6+6 endgültig erfahren, dass mein kleines Krümelchen leider nur ein Windei ist. Ich hatte die Woche zuvor schon mit Schmierblutungen zu kämpfen und war daher schon 2 mal sehr früh (bei 5+4 und bei 6+0) beim FA. Dort konnte man jeweils immer nur die Fruchthöhle sehen, was mich sehr beunruhigte, die FA aber scheinbar noch nicht sonderlich, sie gab mir keinen Anlass zur Sorge, aber mein Unterbewusstsein war direkt einfach skeptisch. Gestern hatte ich dann den ersten Termin zur „Vorsorge“, nachdem meine Schmierblutungen seit Mittwoch vorbei waren hatte ich wieder einen Funken Hoffnung, doch leider wurde meine Befürchtung dann wahr, es hatte sich kein Dottersack und natürlich auch kein Embryo entwickelt. Die Fruchthöhle ist zwar gewachsen – mein Körper scheint es noch nicht gemerkt zu haben – aber sie ist einfach leer.
Meine FA hat mir geraten, dass jetzt erstmal alles sacken zu lassen und bis nächste Woche abzuwarten. Sie hat mir zwar gesagt, dass es Momentan nicht so aussieht, dass es von alleine abgeht (Mumu ist hart und geschlossen) und dass ich vermutlich um eine Ausschabung nicht drum rum komme. Aber erstmal könnte ich warten und schauen, ob ich nicht doch noch eine richtige Blutung bekomme. Nächste Woche Donnerstag habe ich dann einen Kontroll-Termin bei der FA. Ich habe auch gefragt, ob es ein Hilfsmittel gibt, um einen Natürlichen Abgang zu beschleunigen. Davon hat sie mir aber abgeraten, bzw. so etwas verschreiben die hier bei uns auf dem Lande gar nicht, weil es bei Komplikationen dann einfach zu weit zum nächsten Krankenhaus ist.
Nun überlege ich aber, ob ich nicht doch noch mal beim FA anrufe und frage, ob ich nicht möglichst schnell eine Ausschabung durchführen lassen kann. Ich möchte einfach mit dieser SS komplett abschließen und weiter nach vorne schauen. Ich habe mich ja schon über eine Woche damit beschäftigt, dass es wahrscheinlich nicht gut ausgeht und habe gestern und auch schon vorher viel geweint und mir schon überlegt, dass ich ein kleines Paket für mein Sternchen packe. Ich möchte gerne einen Abschiedsbrief schreiben und ein kleines Geschenk einpacken und meinen SST dazu legen, etc. Mein Partner möchte vielleicht auch einen Abschiedsbrief schreiben und dazu legen. Ich denke einfach, ich bin mit der Trauerarbeit schon sehr weit, was nicht heißt, dass ich schon drüber hin weg bin, aber in meiner Vergangenheit habe ich (durch professionelle Hilfe) gelernt, so ein Trauma zu überwinden und das hilft mir jetzt natürlich sehr, die Trauer zuzulassen und auszuleben und dann weiter nach vorne zu schauen.
Für mich sitzt mein Sternchen jetzt bei meinem Schutzengel (Opa) auf dem Schoß und wartet darauf, dass es dann der Schutzengel für unser nächstes Krümelchen werden darf!
Danke für’s lesen
Liebe Grüße
Ulli