wir haben im letzten jahr beschlossen, dass wir es nochmal versuchen möchten. das spermiogramm war erst ok, jetzt top, der zyklus läuft regelmäßig, ich habe immer eisprünge, amh, fsh, e2, progesteron: alles gut. schwangerschaft erstes kind verlief gut.
ich bin im ersten üz (!) im letzten sommer schwanger geworden, nur biochemisch, und war dann mal beim arzt. als der erste prof mich sehr unsanft darauf hinwies, dass mein alter von 43 meinem wunsch komplett entgegengesetzt stünde und ich das ganze besser abhakte, war ich erstmal beleidigt. und dann habe ich mich informiert.
wir haben 2 x geschlechtsverkehr nach plan mit hormonen, 2 x insemination ohne hormone, einige zyklen mit nfp und im januar eine icsi versucht. meine empörung habe ich überwunden.

ich halte mich immer noch für sehr schön furchtbar, sehe aber ein, dass ich auf den letzten metern renne rein alterstechnisch. also doping, wo es helfen könnte.
wir werden noch zwei, drei weitere icsis versuchen, eine davon dann auch im ausland. danach werde ich mich, hoffentlich mit anstand, von dem wunsch verabschieden. ich habe einen wunderbaren gesunden sohn, es gab gute gründe, wieso wir nicht sofort ein zweites machen konnten – ich werde lernen, das zu lernen. aber bis dahin gebe ich alles.
das ist es, was ich versuche, anzustubsen: die ärzte wollen nicht abzocken. ihnen ist ein patient mehr oder weniger schlicht egal. sie wissen nur besser als wir, dass die uhr ab 35 massiv laut tickt. man ist eben nicht bis mitte ende 40 fruchtbar...
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1. „40 ist das neue 30“
Noch nie haben Frauen den Zeitpunkt für das „Projekt Wunschkind“ so weit verschoben wie heute. Jede zwölfte Frau in den USA, zum Beispiel, wird heute erst im Alter von 35 Jahren Mutter. Vor 40 Jahren traf das nur auf jede hundertste Frau zu.
Gleichzeitig glauben heute viele Frauen, dass sie bis weit in ihre Vierziger gleich fruchtbar sind. Ein Gedankenfehler. Das Risiko der Unfruchtbarkeit, bei Twens bei lediglich 6%, steigert sich bei Frauen im Alter von 40+ auf 64%
An jeder Hand Glück.