Ja, das ist hier die standard Therapie. Mir wurde erklärt, dass die Erfahrung einfach zeigen würde, dass durch das wesentlich bessere Timing (durch den ausgelösten ES), die Chancen auf Erfolg deutlich höher sind. Das Sperma wird am selben Tag morgens abgegeben, gereinigt (oder so ähnlich) und dann ein paar Std später über einen Katheter in den Muttermund gesprizt. Die Krankenschwester heute meinte, dass dann der Schleimpropf verhindert, dass es wieder rauskommt, man gleich aufstehen kann, und das ganze nur 15 min dauert. Es soll leicht unangenehm sein, da kein Gel verwendet wird, da das den Spermien schaden könnte. Wenn ich es mir richtig gemerkt habe, hat man dann eine 25% Wahrscheinlichkeit. Aber wenn sie mit einem reden, dann scheint keiner wirklich zu erwarten dass es gleich klappt. Ich glaube, sie versuchen einem auch nicht direkt zu viel Hoffnung zu machen, damit man nicht enttäuscht wird.
Der US zeigte jedenfalls ein 14mm Follikel. Irgendwie scheine ich mich da letztes Mal verhört zu haben, es war wohl nur ein Follikel da (werden wohl keine Zwillinge, dieses Mal

Am Sonntag abend soll ich spritzen, dann ist am Dienstag die Insemination. Gefühlsmässig bin ich glaube ich unterschwellig schon etwas mitgenommen. Das ganze überprüfen etc ist insofern gut, dass man ja jetzt auch ein bildliches Feedback bekommt, darüber, ob das Ei reift etc. Ausserdem kann ich sicher sein, dass wenn durch das Medikament irgendwas merkwürdig läuft das gleich entdeckt wird. Aber es ist schon auch alles sehr merkwürdig. Man verliert irgendwie die Privatsphäre. Da arbeiten ca. 30 Leute, sie arbeiten 7 Tage die Woche, in einem strickt getakteten System - und ich habe bisher jedes Mal mit einem anderen gesprochen. Sie sind sehr professionell, freundlich und antworten auf alle Fragen, die Übergabe von einem zum anderen funktioniert sehr gut und wir sind da schon in guten Händen. Trotzdem bin ich vielleicht etwas traurig, und es ist schon auch anstrengend, diese ständige Kontrolle. Also ich meine mehr Gefühlsmässig anstrengend... andererseits, wird endlich mal was gemacht. Vermutlich sollte ich einfach dankbar sein, dass es diese Möglichkeit gibt...
Ich habe es nur einer Freundin und einer Kollegin erzählt (andere Freunde wissen, dass wir nun in Ärztlicher Betreuung sind, aber nicht dass wir jetzt die Stimu machen). Ich denke ich muss das ersteinmal selber verarbeiten. Ich weiß gar nicht warum, aber mir kullern gerade die Tränen...