PCOS heilen?

Probleme, Krankheiten, Schwierigkeiten
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Selin611
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PCOS heilen?

Beitrag von Selin611 »

Heyy Leute

also ich habe leider das PCO Syndrom und irgendwie hilft so garnichts, weder Nahrungsergänzungsmittel noch Ernährung umstellen noch Sport... hat jemand von euch vielleicht gute Tipps was gut hilft?
PS: Ich habe PCOS OHNE! Insulinresistenz und bin sportlich unterwegs :)
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N1ghthasfallen
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Re: PCOS heilen?

Beitrag von N1ghthasfallen »

Heyy was nimmst du den schon für NeM? Bzw was hast du den schon versucht
1990 & 1988 - Hibbeln seit 08/2022 |Endomitriose| DOR | Chemo 2017
ÜZ 28 - natürlicher Zyklus
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The-cycle1992
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Re: PCOS heilen?

Beitrag von The-cycle1992 »

Selin611 hat geschrieben: Sonntag 21. Juli 2024, 12:25 Heyy Leute

also ich habe leider das PCO Syndrom und irgendwie hilft so garnichts, weder Nahrungsergänzungsmittel noch Ernährung umstellen noch Sport... hat jemand von euch vielleicht gute Tipps was gut hilft?
PS: Ich habe PCOS OHNE! Insulinresistenz und bin sportlich unterwegs :)
Hey, ich habe dir auf deinen anderen Beitrag schonmal ausführlicher geatnwortet. PCOs ist sehr sehr komplex (ich habe es seit 10 Jahren und bin auch immer noch nicht komplett zufrieden mit dem Ergebnis. Das Problem ist, dass es sehr stark auf die individuellen Ursachen ankommt - und selbst dann ist es eine sehr individuelle Geschichte. Auch ich habe PCOs ohne IR, bin nicht übergewichtig, bewege mich viel - und ernähre mich gesund. Aber viel ist ausprobieren. Ich persönlich habe mich davon verabschiedet, irgendwann einen perfekten Zyklus zu haben. 40-45 Tage, das ist zwar etwas länger als normal, aber für mich im Rahmen.

Ich kann ja mal schreiben, was mir auf die schnelle alles einfällt (ansonsten gibt es sehr sehr viele gute Podcasts, Blogs etc. im Netz). Aber ein Allerheilmittel gibt es einfach nicht. Abet auch ohne IR sollte man bei PCOs seinen Blutzukerspiegel konstant halten:

1. Die Basis sollte immer Gemüse (kein stärkereiches) sein. Egal wen man fragt, alle Frauen, die erfolgreich waren, haben ihre Portionen wirklich auf an die 6 Portionen (verschiedene Farben!!!) erhöht. Ich habe gemerkt, dass ich da noch lange nicht angelangt bin.
2. Jede Mahlzeit (und auch jeder Snack!) sollte, sofern KH dabei sind immer mit einer Eiweiß oder Fettquelle kombiniert werden. Immer das Gemüse zuerst essen, dann Protein, dann KH - das ist besser für den Blutzuckerspiegel. Süßigkeiten am besten im Anschluss an eine Mahlzeit essen und Zucker generell reduzieren
3. Entgegen der weirverbreiten Annahme, ist Low Carb bei PCOs nicht immer sinnvoll. Es kann sogar die gegenteilige Wirkung haben. Gleiches gilt auch für zu viel Sport.
4. Antientzündlich essen: Wenig gesättigte Fette, unbedingt mehr Omega-3 und wenig Omega 6-Fettsäuren verwenden, keine Transfette, Zucker.und Koffein reduzierem, Alkohol vor allem in Kombination mit Zucker reduzieren (lieber wein als z.B. ein Cocktail), viel Fisch, Kurkuma, Ingwer, Beeren (Antioxidantien). Gerade beim Entzündungsaspekt ist es sehr entscheidend, verschiedene Gemüsesorten zu essen.
5. Protein erhöhen (ich habe gemerkt, wie wenig wir davon eigentlich essen)
6. Stress reduzieren sowie für ausreichend Schlaf sorgen (wird immer total unterschätzt).
7. Auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten testen lassen oder eine Auslassdiät machen, ggf. Darmgesundheit verbessern (habe ich auch noch vor mir).
8. nicht blind irgendwelche Ratschläge ausprobieren, weil es gerade in ist oder schnelle Heilung verspricht. Beispiel: "Gluten und Milchprodukte auf jeden Fall weglassen". Damit nimmt man sich oft ohne Grund einige wertvolle Ballaststoffquellen. Dabei gibt es keine Studien, die belegen, dass ein Gluten und Milchprodukteverzicht bei PCOs generell sinnvoll ist.
9. Zum intermettierenden Fasten ist die Datenlage nicht ganz klar. Manche erleben positive effekte, andere sollten keinesfalls auf das Frühstück verzichten.
10. Bei Frauen, die statt des Abendessens das Frühstück zu ihret Hauptmahlzeit machen, konnte man beobachten, dass sich die Ovulationsrate um 50 % erhöht hat. Es spielt also auch eine Rolle, wann man etwas ist.
11. Hast du dich schon mit dem Thema endokrine Disruptoren befasst?

Generell ist es also sehr schwierig, da allgemeine Tipps zu geben. Was mir hilft, hilft dir nicht unbedingt. Es hängt einfach super stark davon ab, welche Ursachen/Trigger bei dir dominieren - und welche Symptome dich am meisten belasten. Das gilt auch für Nahrungsergänzungsmittel. Ich habe jetzt mit Magnesium und Zink gestartet, weil ich sehr stark mit erhöhten Androgenen (Hirsutismus) zu kämpfen habe - und weil Mangesium gleichzeitig auch die Krämpfe während der Periode reduzieren soll. Allerdings sollte men NEMs immer ergänzend nehmen und sie mindestens 3 Monate testen.

Ich kann deinen Frust aber voll verstehen! Ich bin jetzt seit 2 Jahren auf meiner PCOs-Journey. Und habe das Gefühl, es geht einfach nicht mehr weiter. Allerdings merke ich schon, dass mein Zyklus und auch die anderen Symptome viel schlechter werden, wenn ich wieder zu meiner "alten" Lebensweise zurückkehre. Aber trotzdem bleibe ich bei meinen 40-45 Tagen und mein Hirsutismus ist leider auch nicht ganz weg. Akne ist hingegen seitdem kein Thema mehr. Aber mich nervt es auch, dass einem überall suggeriert wird, jede Frau könnte ihr PCOs komplett eliminieren (heilbar ist es ja sowieso nicht), gerade die ganzen PCOs Gurus wie die bekannte Julia (man stößt wohl unweigerlich auf ihren Content, wenn man beginnt, sich damit zu beschäftigen), erwecken in mir immer den Eindruck

" wow alle schaffen es, das natürlich in den Griff zu kriegen. Nur ich nicht. Dabei lebe ich doch schon soo gesund".

Ich denke, man darf sich da nicht unter druck setzen. Ich persönlich frage mich immer wieder: ok, was kann ich mir und meinem Körper noch Gutes tun, was ausprobieren, um mein PCOs in die richtige Richtung zu lenken. Selbst wenn es nie optimal sein wird, sind diese Schritte wichtig und richtig - einfe Form von Selfcare. Mit diesem Mindset fällt es mir definitiv leichter, an die Sache ranzugehen.

Aber es wäre wirklich hilfreich, zu wissen
a) was deine Hauptsymptomatik ist, welche Trigger bei dir vielleicht mitreinspielen
und
b) was genau du unternommen hast und über welchen Zeitraum (gerade Ernährung ist ein riesenthema, wo man definitiv mehr ins Detail gehen müsste).

Liebe Grüße :flower:

PS: Gerade zum Beispiel beim Thema Inositol. Habe einen Blick auf den Beitrag geworfen, wo du es verkaufen wolltest. Nachdem, was ich weiß, ist das das völlig falsche Präparat bei PCOs (nicht das richtige Verhältnis der Inositolarten und auch der Zusatz von Folsäure ist sehr umstritten bei PCOs). Auch hier frage ich mich (ähnlich wie bei dem synthetischen Progesteron: weißt du, warum Inositol bei PCOs empfohlen wird? - es beeinflusst in erster Linie den Insulinstoffwechsel (ähnlich wie Metformin). Zwar soll es auch bei Frauen ohne IR u.U. etwas bringen, aber es wäre z.B. für mich nicht das erste Präparat der Wahl.
"beobachtend" im 17. Zyklus - #fightPCOS - 32 und aktuell noch kinder(wunsch)los glücklich :flower:
Ariella
Beiträge: 11
Registriert: Donnerstag 29. Juni 2023, 11:47

Re: PCOS heilen?

Beitrag von Ariella »

Hey!
Ich würde mich da auch der Nachricht vor mir anschließen, da sind super Tipps drin. Habe vor einem Jahr auch die Diagnose PCOs bekommen (allerdings bei mir mit beginnender Insulinresistenz), und viele der Tipps haben bei mir auch sehr gut funktioniert! Mittlerweile habe ich auch wieder einen regelmäßigen wenn auch leicht verlängerten Zyklus.
Wenn man am Angang anfängt zu recherchieren stößt man schnell auf Beiträge, die suggerieren, man könnte PCOS komplett heilen. Das stimmt so leider nicht, aber man kann daran arbeiten, die Symptome loszuwerden und dann ist es quasi nichtmehr nachweisbar! Vielleicht meintest du das ja aber auch in deiner Frage :)
Bei mir hat aufgrund der Insulinresistenz natürlich Ernährungsumstellung und auch Inositol sehr viel geholfen, allerdings glaube ich dass Stress auch ein großes Thema war. Das kann auch einen großen Einfluss auf PCOS haben. Wie und ob man Stress reduzieren kann ist natürlich sehr individuell - ich habe an den Stellen, wo es bei mir ging, versucht ein wenig Dampf rauszunehmen und nichtmehr permanent über meine Grenzen zu gehen :roll:
Man braucht auf jeden Fall ein bisschen Ausdauer und viele der Veränderungen brauchen auch Zeit. Ich wünsche dir viel Erfolg :flower:
The-cycle1992
Beiträge: 547
Registriert: Montag 5. Juni 2023, 18:32

Re: PCOS heilen?

Beitrag von The-cycle1992 »

Ariella hat geschrieben: Dienstag 23. Juli 2024, 15:48 Hey!
Ich würde mich da auch der Nachricht vor mir anschließen, da sind super Tipps drin. Habe vor einem Jahr auch die Diagnose PCOs bekommen (allerdings bei mir mit beginnender Insulinresistenz), und viele der Tipps haben bei mir auch sehr gut funktioniert! Mittlerweile habe ich auch wieder einen regelmäßigen wenn auch leicht verlängerten Zyklus.
Wenn man am Angang anfängt zu recherchieren stößt man schnell auf Beiträge, die suggerieren, man könnte PCOS komplett heilen. Das stimmt so leider nicht, aber man kann daran arbeiten, die Symptome loszuwerden und dann ist es quasi nichtmehr nachweisbar! Vielleicht meintest du das ja aber auch in deiner Frage :)
Bei mir hat aufgrund der Insulinresistenz natürlich Ernährungsumstellung und auch Inositol sehr viel geholfen, allerdings glaube ich dass Stress auch ein großes Thema war. Das kann auch einen großen Einfluss auf PCOS haben. Wie und ob man Stress reduzieren kann ist natürlich sehr individuell - ich habe an den Stellen, wo es bei mir ging, versucht ein wenig Dampf rauszunehmen und nichtmehr permanent über meine Grenzen zu gehen :roll:
Man braucht auf jeden Fall ein bisschen Ausdauer und viele der Veränderungen brauchen auch Zeit. Ich wünsche dir viel Erfolg :flower:
Ja, Stres kann definitiv eine Rolle spielen. Stress kann aber auch sein: Kohlenhydrate weglassen, exzessiv Sport treiben etc. - also Dinge, die wir nicht per se als Stress einordnen würden. Generell habe ich den Eindruck, dass Frauen die PCOs mit IR meist schneller gute Ergebnisse erzielen, wenn sie ihre Ernährung umstellen, als ohne IR. Wobei fast alle Trigger bei PCOs irgendwie mitreinspielen. Ich habe ja vor 2 Jahren damit begonnen, an meinem PCOs zu arbeiten - und davon, dass es nicht mehr nachweisbar ist, bin ich mach wie vor meilenweit entfernt. Daher weiß ich auch nicht, ob dieser Zustand wirklich bei allen erreichbar ist.
"beobachtend" im 17. Zyklus - #fightPCOS - 32 und aktuell noch kinder(wunsch)los glücklich :flower:
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