Leonie hat geschrieben: ↑Dienstag 28. Mai 2024, 19:41
Es lohnt sich, wenn Du das abklären lässt. Ich denke nicht, dass der generell späte ES das Problem ist, vielleicht nur insofern, als es dann schwieriger ist, die fruchtbaren Tage zu bestimmen. Ich hatte früher immer lange Zyklen (ca. 2-3 Monate Dauer) und bin damit 3x schwanger geworden, das erste Mal bedingt durch Leistungssport, die beiden anderen Male war ich noch am Stillen. Einen recht regelmäßigen Zyklus, wie er im Lehrbuch steht, hatte ich erst die letzten Jahre.
Allerdings kann der verspätete ES nur das Symptom sein für etwas wie PCOS oder Schilddrüsenprobleme und das stört dann eben doch die Fruchtbarkeit.
Ein später ES ist insofern problematisch, dass er a) entweder wirklich spät ist (die Folikelphase also zu lang) oder b) der Zyklus zwar eine normale Länge hat, aber die Lutealphase dann zu kurz ist. Beides tritt bei PCOs häufig auf, kann aber auch andere Ursachen haben wie bei Leonie z.B. Leistungssport. Generell gelten Zyklen, die dauerhaft (!) länger als 35 Tage sind als "unnormal".
Womit ich allerdings gerne aufräumen würde:
PCOs stört nicht generell die Fruchtbarkeit, es kann nur das Schwangerwerden erschweren aufgrund einiger Mechanismen. Erstens, unregelmäßige Zyklen erschweren es, den richrtigen Zeitpunkt zu "treffen" (dafür gibt es NFP), zweitens, eine zu kurze Lutealphase, drittens eine vermeintlich schlechtere Eizellqualität und viertens, tatsächlich anovulatorische Zyklen.
Diese
müssen aber nicht auftreten. Es gibt auch viele Frauen, die haben PCOs, werden mehrfach schwanger und kriegen dann nach mehreren Kindern die Diagnose. Es ist ein sehr komplexes Krankheitsbild, dass aber nicht automatisch unfruchtbar macht - auch wenn manche Ärzte einem das so vor den Kopf knallen
Ich habe PCOs, bin im 14. NFP Zyklus - und keiner dieser Zyklen war anovulatorisch. Da Progesteron nur nach dem ES ausgeschüttet wird, gilt : Ein (mit NFP korrekt festgestellter) ES ist ein ES ist ein ES. Wenn dem nicht so wäre, würde mich das sehr beunruhigen, da ich NFP begonnen habe, um zu gucken, ob ich überhaupt Eisprünge habe (und das ist die einzige Möglichkeit das festzustellen, selbst im Ultraschall kann es passieren, dass man einen Eisprung nicht richtig erkennt oder er unentdeckt bleibt). Zitat einer Podcasterin mit PCOs: " Mein laut Gyn nicht-stattgefundener ES ist jetzt 7 Jahre alt". Und: gleichzeitig möchte ich aktuell nicht schwanger werden.

für die Verhütung wäre es doof, wenn es "falsche" und richtige Eisprünge gäbe.
Natürlich kann die Eizellqualität auch noch beieinträchtigt oder Progesteron zu niedrig sein, was das schwanger werden dann auch wieder behindert. Aber kann, nicht muss. Abklären lassen würde ich es auf jeden Fall, da dauerhaft verlängerte Zyklen eben immer einen Grund haben. Der 28-Tage Bilderbuch Zyklus ist trotzdem ein Mythos. Ist eher die Ausnahme als die Regel. LG
