Leonie hat geschrieben: ↑Sonntag 20. August 2023, 12:55
Mina0503 hat geschrieben: ↑Samstag 19. August 2023, 23:54
Hallo Leonie,
Ja das tu ich, weil ich die Yamswurzel zukünftig zur Verhütung mit nutze neben der Portiokappe.
Da ist es normal sie durchgehend ohne Pause einzunehmen.
Die Yamswurzel, richtig eingenommen, verhütet bei mir zu 97% Sicherheit. Um die Sicherheit zu erhöhen, werde ich die Portiokappe mit verwenden mit Spermizidgel.
Lg Mina
Das ist spannend! Auch das, was @The-cycle über Hormonschwankungen schrieb.
Ich nehme Yamswurzel nur in der 2. Zyklushälfte (Kinderwunsch), um das Verhältnis Östrogen - Progesteron auszugleichen, was auch gut funktioniert, damit sind Zwischenblutungen weg. Allerdings finde ich den Effekt der Yamswurzel recht stark, Tempiabstürze habe ich nur ohne Yamswurzel, mit bleibt die Tempi oben. Insofern bin ich für das Thema Yamswurzel und Verhütung auch nicht versiert.
Verhütet habe ich 17 Jahre nur mit NFP, was auch gut geklappt hat. Ich glaube, das ist eine Kopfsache, ob dann das Vertrauen in die Methode da ist. In der "gefährlichen" Zeit hatte ich jahrelang keinen Sex, "nur" Berührung. Mich und meinen Mann hat das aber nicht gestört, im Gegenteil haben wir es auch sehr genossen. Das ist natürlich individuell, was dann der beste Weg ist.
Naja, ob ich einer Methode prinzipiell vertrauen
kann oder nicht, ist ja keine Kopfsache. Entweder es gibt evidentbasierte Studien zur Sicherheit einer Verhütungsmethode oder es gibt sie nicht. Bei "natürlicher hormoneller" Verhütung gibt es sie bis dato nicht. Bei NFP schon, was fälscherlicherweise öfters in die gleiche Ecke gestellt wird.
Klar, könnte man jetzt argumentieren, dass ja auch viele Völker jahrtausendelang erfolgreich damit verhütet haben. Doch was bedeutet "erfolgreich"? Erfolgreich wäre auch, wenn ich halt nicht jedes Jahr schwanger werde, sondern vll nur alle 2-3 Jahre mal. Aber ob das die Werte sind, die wir heutzutage in puncto Verhütungssicherheit haben wollen, wage ich zu bezweifeln. Hinzu kommt, dass die Wirkung der Yamswurzel durch so vieles minimiert, wenn nicht sogar aufgehoben werden soll: Alkohol, ja sogar zu viel Zucker. Die Anwendersicherheit der Pille (!) liegt etwa bei 9 (und die ist wesentlich weniger störungsanfällig). Was bedeutet das dann übertragen auf die Yamswurzel, deren Wirkung noch nicht einmal vollständig erforscht ist?
Auch ist es nahezu unmöglich, das ganze zu standardisieren. Bei einer synthetisch hergestellten Pille kann ich dafür sorgen, dass jede Frau immer exakt das gleiche Präparat einnimmt - mit genau der gleichen Dosis. Bei einer Pflanze kann ich das nicht: Die Herkunft, Standort etc. können sehr stark variieren.
Ich bin generell ein sehr großer Fan von pflanzlichen Präparaten. Dennoch sollte man damit immer vorsichtig sein, egal, ob man sie aus medizinischen Gründen oder jetzt zur Verhütung nimmt. Denn, wie gesagt, nur weil etwas natürlich ist, ist es nicht zwangsläufig besser oder nebenwirkungsfreim Nikotin ist auch rein pflanzlich und dennoch massiv gesundheitsschädlich. Viele Neben- oder Wechselwirkungen sind vielleicht noch gar nicht erforscht. Und bei Verlaub, Mina, ich finde eine so starke Libido, dass du selbst darunter leidest, ist keine Lapalie, sondern eine durchaus heftigr Nebenwirkung. Es gibt auch Frauen, die nehmen die Pille und sind damit zufrieden. Das ist völlig in Ordnung, aber man sollte sich eben bewusst sein, was man da einnimmt und wie es im Körper wirkt. Und im Internet wird die Wirkung der Yamswurzel massiv runtergespielt. Auch unter der Spirale oder Minipille haben viele Frauen einen Zyklus. Das bedeutet jedoch nicht, dass diese nicht in den Hormonkreislauf eingreifen! Und auch die Yamswurzel wirkt hormonell. Dessen sollte man sich bewusst sein. Als Frau mit PCOS erlebe ich am eigenne Leib jeden Tag, wie empfindlich der weibliche Zyklus ist und was alles den Zyklus mitbeeinflussen kann (z.B. hängt der Insulinhaushalt sehr eng mit dem Hormonhaushalt zusammen. Schlaf, Stress, all das kann den Zyklus beeinflussen. Dass bei einer Pflanze, die eine Schwangerschaft verhindert, der Hormonhaushalt überhaupt nicht beeinflusst wird, ist genauso naiv wie zu sagen, der Hormonring würde nur lokal wirken. Das ist nicht möglich, unsere Hormone werden vom Gerhirn gesteuert, drehe ich an einer Stellschraube, hat das immer in irgendeiner Form Auswirkungen auf das gesamte System.
Ich für meinen Teil würde das immer ärztlich abklären lassen. Und auch bei jedem Arzt- oder KH Besuch erwähnen, dass ich die Yamswurzel nehme, auch wenn die Behandlung auf den ersten Blick ao gar nichts damit zu tun hat. Beispielsweise: Johanniskraut gilt auch als vermeintlich harmlos. Nehmen viele Frauen zum Einschlafen. In Kombination mit Antidepressiva oder Migränemitteln kann das jedoch verheerende Folgen haben.
Ich will hier niemanden persönlich angreifen und wie gesagt, jede muss etwas selbst entscheiden, aber so "harmlos" wie es immer dargestellt wird, ist das Ganze halt nicht. Man sollte sich einfach bewusst sein, dass man da etwas nimmt, dessen Wirkung UND Nebenwirkungen nicht ausreichend wissenschaftlich erforscht sind und das unter Umständen erheblich in den eigenen Körper eingreift, gerade bei der relativ hohen dosis, die nötig ist, wenn man mit der Yamswurzel verhüten will.