Kata0888 hat geschrieben: ↑Mittwoch 9. August 2023, 11:30
Hi,
wie Leonie schon schreibt, sind deine Zyklen bisher plausibel auswertbar gewesen. Deine Sorgen diesbezüglich also für mich auch unbegründet. In deinem Fall würde ich eher für eine gewisse Zeit mal „Zykluskurvenoptimierung“ betreiben, damit du deine Unsicherheiten ablegen kannst. Hab ein bisschen mehr vertrauen in dich und deinen Körper… NFP ist ja im Grunde dazu da, den Eisprung zu bestimmen, um so Rückschlüsse auf Fruchtbarkeit und Unfruchtbarkeit zu schließen. Du hast mit dem Zusammenspiel Temperatur und Zervixschleimverlauf bisher immer auswerten können. Deine Unsicherheit ist ja nur an die Störfaktoren und dem wann Ausklammern gekoppelt.
Deine Zyklen sehen stark nach PCO/PCOS aus. Ist dahingehend schon mal eine Diagnose erfolgt? Dieses zieht ja auch mehrere Rattenschwänze hinter sich her, wovon auch ich ein Lied singen kann. (Schilddrüse, Insulinresistenz, Ernährungsweise, o. Ä.)
Bei Migräne z. B. spielen ja auch Medikamente eine Rolle. Eine Aufzeichnung diesbezüglich kann ich nicht erkennen.
Zudem fehlt mir noch eine Info: Wie misst du denn? Oral, Vaginal? Hier gibt es auch meistens die gravierendsten Unterschiede bezüglich einer ruhigen und unruhigen Kurve.
Ich nehme an, dass das evtl. deine ersten NFP-Kurvenaufzeichnungen sind. Hier würde ich dir raten vllt. mal ein oder zwei Zyklen mit gleicher Uhrzeit zu messen, sofern es geht. Damit könntest du schon mal einen, für mich wahrscheinlichen, Störfaktor eliminieren und sehen, ob in deinen Augen weiterhin so ein Chaos entsteht und wo dein normales Temperaturniveau liegen könnte.
Mir hat es definitiv geholfen es dahingehend umzustellen, um meine Störfaktoren am Anfang weiter zu identifizieren. Ich habe sogar die Uhrzeit nach und nach weiter nach vorne verschoben. Dementsprechend ist natürlich auch die Hilfslinie weitergewandert, aber der Unterschied zw. Tief- und Hochlage deutlicher geworden und die Störfaktoren erkennbarer.
Je mehr Zyklen du weiter aufzeichnest, desto weniger wird deine Unsicherheit sein.
Bzgl. dem Ausklammern:
Misst du einen in deinen Augen höheren Wert und stellst zusätzlich einen Störfaktor fest, würde ich definitiv Klammern und dies vermerken. Umgekehrt dann also nicht. Vllt. hilft es dir auch mittels Mynfp mal ein kleines Tagebuch zu führen, was du so an dem Tag davor gemacht hast oder ob es was Besonderes gab. (Sport, Streit, Stress auf Arbeit, schlechter Schlaf, kurz, lang…) Du musst ja schließlich für dich deine Störfaktoren erst einmal identifizieren. Hier geht es in meinen Augen auch darum, dabei konsequent zu bleiben. Zukünftig kannst du dann daraus vllt. mehr Rückschlüsse ziehen.
Deine bisherige Vorgehensweise hat die Auswertung ja auch nicht beeinflusst, also Kopf hoch das wird schon..
Ich hoffe ich konnte dir etwas behilflich sein.
Hey Kata, vielen Dank für deine ausführliche Antwort

Ja, ich habe PCOs (ohne IR und ohne Übergewicht, Schildrüse ist top, alle gängigen Blutwerte sonst auch), das weiß ich seit 10 Jahren. Seit gut einem Jahr habe ich angefangen, meine Ernährung zu optimieren und meinen Lebensstil anzupassen - seitdem haben sich meine Zyklen erheblich verkürzt (die 63 Tage waren wieder ein krasser Rückfall leider, wobei ich Vermutungen habe, woran es gelegen haben könnte

). Habe hier im Forum auch schon in einigen Strängen etwas dazu geschrieben. Das ist auch der Hauptgrund, warum ich überhaupt NFP betreibe - um zu sehen, was sich wie auf den Zyklus auswirkt.
Ich messe vaginal, anfangs 5 Minuten - seit diesem Zyklus nur noch 3. Vielleicht war es nicht so gut, das zu ändern?
Du wirst lachen, aber an der
Messzeit habe ich mich ganz lange "versucht" , anfangs immer um 7 gemessen, auf keinen Fall früher. Irgendwann habe ich dann festgestellt, dass das so ziemlich der einzige STF ist, den ich komplett ausschließen kann. Ich kann um 4:30 messen (das ist meist die Zeit, wo ich zuerst aufwache) und messe 36,85 - und messe um 7/8/9 h und 36,5 ---> und umgekehrt. Ich habe da wirklich einiges ausprobiert, aber wenn man sich die Werte anguckt, gibt es partout keinen Zusammenhang zur Messzeit erkennen. Das Gleiche gilt für Schlafdauer und ins-Bett-geh-Zeit. Also wenn ich konstant um 23 Uhr ins Bett gehe und um 7 messe, wird meine Kurve nicht ruhiger. Daher messe ich mittlerweile immer beim ersten Aufwachen. Das einen kompletten Zyklus durchzuhalten, weiß ich nicht, ob das was bringt? Denn ich sehe ja auch so, dass die Werte dadurch nicht höher oder niedriger sind und mich stören ja eher die Werte, die sich nicht erklären lassen.
Eigentlich finde ich meine Kurve auch gar nicht soo ruhig und bisher konnte ich für alle Ausreißer zumindest eine Erklärung finden:
1. Tag: wenig und gestörter Schlaf+ um 10:30 gemessen, also wirklich sehr spät ---> geklammert, da Wert bei 36,9
2. Tag: Viel Alkohol + spät ins Bett --> Wert geklammert da Anstieg. Konnte ich also nicht ausschließen
3. Party mit Tanzen, aber ohne Alkohol; spät gegessen; Bauchkrämpfe und Blasenentzündung (aber über mehrere Tage) --> im nachhinein geklammert, jedoch total unklar was da jetzt gestört hat?
4. Mit richtig krasser Migräne aufgewacht (keine Medikanete genommen), aber auch schlecht geschlafen und gestresst = die besagten 36,9 (geklammert)
5. Bauchschmerzen, Stress und morgens klätschnass aufgewacht. Wahrscheinlich also nächtliches Schwitzen (nachdem ich mich wieder runtergekühlt, hatte war die Temperatur wieder auf Tieflagenniveau) (geklammert, da bei über 37 Grad und ganz klar gestört)
6. Nächtliches Schwitzen im Zelt, ebenfalls schweißgebadet aufgewacht. Temperatur fast im Fieberbereich.
7. Aktueller Wert: Der, den ich mir nicht erklären kann. Da fällt mir ein: ich habe das erste Mal ein spezielles Medikament genommen (am Tag davor aber auch schonmal und da war die Tempi normal, das passt also zeitlich nicht wirklich?). An den beiden Migränetagen hatte ich dieses Mal aber normale Werte, wobei der zweite auch sehr heftig war. Geschwitzt habe ich heute Morgen auch etwas, allerdings nicht so, dass es mir beim Aufwachen extrem aufgefallen wäre (erst als der Wert doch recht hoch war, ich also schon gemessen hatte)
Ausschließen kann ich mittlerweile weitgehend: Die Messuhrzeit (bis 9:40), Unterschiede in der Messdauer, geringe Mengen Alkohol, Stress, Umgebungswechsel (zumindest hatte ich schon verschiedene Orte, Bett/Boden/Zelt, zu zweit vs. alleine, mit Hund/ohne Hund; kühl vs. heiß,...), Bettgehzeit, Schlafdauer, nach dem Aufwachen noch rumwälzen, spätes Essen am Abend, Streit vor dem Schlafengehen (wobei ich einmal sogar krass emotional war), simple Kopfschmerzen. Einfach weil die genannten Faktoren nun schon mehrfach in der Tieflage aufgetreten sind, OHNE das der Wert erhöht war.
Selbst "nächtliches Schwitzen" scheint sich nur auf die Zeit wirklich kurz vor der Messung zu beziehen --> kühle ich mich nochmal runter (lüften, wasser trinken, abkühlen), schlafe weiter und wache später wieder auf und fühle mich nicht "schwitzig" ist die Temperatur auch nicht erhöht. Habe das am selben Oet sogar getestet. Die Bedingungen waren sonst also die gleichen.
Das heißt, immer wenn ich denke, ich kenne meine Niveaus- und einige Faktoren langsam, kommt wieder so ein Wert, der gar nicht in die Reihe passt und bringt mich komplett aus dem Konzept. Das macht es für mich super schwer, der Methode Glauben zu schenken, weil mir alles so willkürlich vorkommt

und wenn Störfaktoren so gut wie nie isoliert auftreten, nur im Anstieg oder nur in Kombination stören, ist es ja fast unmöglich da was rauszulesen irgendwie.
Vielleicht ist das hier das falsche Forum. Kann man den Beitrag vll zu Störfaktoren verschieben?