Verdacht auf Gelbkörperschwäche - direkt zur FA?

[Nilpferddame]

Hallo zusammen!
Ich verfolge seit 3 ÜZ meinen Kurve wg. Kindeswunsch und bis jetzt war jedes Mal die Hochlage zu kurz (ca. 9 Tage), deshalb habe ich die Vermutung, dass ich vielleicht eine Gelbkörperschwäche habe.
Hier der Link: https://www.mynfp.de/zyklus/freigabe/J- ... BmQrC1lbym
Pille nehme ich seit Jahren nicht mehr, Zwischenblutungen habe ich auch keine. Allerdings habe ich schon überdurchschnittlich viel Körperbehaarung und bin auch mehr so der androgyne Typ (Von PCOS war bei den Frauenärztinnen, bei denen ich war, aber nie die Rede. Nur mein Schleimhaut war beim letzten Termin wohl eher schwach aufgebaut, das war aber an ZT9, ich weiß nicht, wie aussagekräftig das ist.).
Meint ihr, ich sollte bei der Frauenärztin überprüfen lassen, ob ich eine Gelbkörperschwäche habe, oder würdet ihr erst mal weiter probieren, ob es so klappt? Oder einfach selbst einen Versuch starten, ob Mönchspfeffer hilft? Eigtl. meinte die FA, ich soll erst in einem Jahr wiederkommen. Werde allerdings demnächst 35 und fühle mich eh schon alt für das erste Kind.
Würde mich sehr über eure Einschätzungen freuen!
Liebe Grüße!

[Krachbum]

Mir wurde gesagt, dass man ab Mitte 30 nach 6 Monaten üben zu einem entsprechend fortgebildeten Arzt/Ärztin gehen sollte. Ich würde da auch gar nicht selber rumdoktorn. Mönchspfeffer kann zwar die Gelbkörperphase verlängern aber kuriert ja nicht die Ursache, nämlich die eventuell schlechte Eizellreifung.

LG

[Leonie]

Das Problem scheint ähnlich wie bei mir zu sein, ich habe keine Gyn, wo ich jetzt wirklich sagen würde: Wow, sie versteht mich, da komme ich weiter.

"Mönchspfeffer" habe ich auch zu hören gekriegt (zwischendurch verstärkte SB ab Monatsmitte), im Grunde kam es so rüber wie "Stellen Sie sich mal nicht so an, wird schon alles stimmen", aber sie hat nicht mal genau zugehört.

Als Lösung sehe ich:
- Arztwechsel (hier schwer, weil überlaufen)
- eben "Ruhe geben" (für mich war das auch keine Lösung)
- in die KiWu mit Überweisung vom Hausarzt, da bekommst Du meiner Erfahrung nach sofort das Vollprogramm.

Ich habe mich jetzt entschieden, die Sache mal selbst anzugehen, auch wenn es etwas kostet, weil das für mich am stressfreiesten ist. Da Du NFP machst, kannst Du die nötigen Zeitpunkte für die Probenentnahmen auch gut bestimmen:
Es gibt für Progesteron:
- Labordiagnostik / Hormonprofil als Speicheltest (ca. 50 Euro) - für den Progesteronwert zu einem Zeitpunkt in Abhängigkeit zum Östrogen-Wert, weil das Verhältnis ja auch stimmen muss.
- Progesteronstäbchen (Urintest) Proov PDG-Test oder ausführlicher diesen Mira Analyser (mir zu teuer), die macht man 4 bis 5x hintereinander, sieht so, ob der richtige Level lang genug gehalten wird.

Klar, das ist keine Diagonose mit einem Arzt vergleichbar, ABER wenn Du das vorlegst, ist es schwer, darauf zu sagen "ist doch nichts, warten wir mal". Es gibt Dir selbst auch mehr Selbstvertrauen, dann die Diagnostik einzufordern (mit oder ohne Arztwechsel), es schafft eine Basis. Oder Du würdest sehen: Ist doch alles in Ordnung. Ich finde es halt auch schwer, zum Arzt zu gehen, sich hinzustellen und quasi randalieren zu müssen, bis endlich gemacht wird, was ich will, dann nehme ich die Dinge lieber selbst in die Hand.
KiWu ist wie gesagt eine Option generell, für mich konkret auch nicht, weil ich so weit auch in der Behandlung dann doch nicht gehen will und wenn man erst mal anfängt ist es für mich auch nicht einfach, den Stoppunkt zu setzen.

[Krachbum]

Ich würde nicht selber irgendwelche Werte mit Tests vom dm feststellen. Erstens sind das Momentaufnahmen, die dann durch finden Laien (fehl)interpretiert werden. Und dann? Kannste immernoch nichts machen, um ein eventuelles Problem anzugehen.
In einer guten KiWu wird auch erstmal nur eine Diagnostik gemacht und dann bespricht man, wie es weitergehen könnte. Außerdem muss der Partner genauso durchgecheckt werden!

[Leonie]

Generell stimme ich Dir zu, Krachbaum. Diagnostik betrifft auch den Partner. Allerdings gibt es ja auch konkrete Fragestellungen (Gelbkörperschwäche), das wollte ich für mich separat betrachten.

Es ist auch kein Test von DM, sondern ein üblicher Labortest / Speicheltest aus verschiedenen Speichelproben, die Auswertung kommt schriftlich, man kann zudem im Labor anrufen und Dinge nachfragen oder sich erläutern lassen. Selbst meine beste Freundin (Medizinerin) meint, was anderes wird in der Praxis auch nicht gemacht.

Bei mir hat es jetzt dazu geführt, dass ich gesehen habe: Das Problem existiert anscheinend nicht, auch wenn alle vermutet haben: beginnende Wechseljahre und Progesteronmangel. Gerade bei vielen Selbstzahlleistungen im KiWu muss man in der Arztpraxis mehr bezahlen als wenn man nur ein Labor beauftragt.
Aber die Meinungen sind da geteilt, meine Freundin und auch der Hausarzt finden die Möglichkeit nicht schlecht bei konkreten Fragestellungen, ich finde das auch super.

Klar, wenn ein Problem sichtbar wird, muss man trotzdem zum Arzt, aber ich selbst finde, mit einer klaren Argumentation und Werten, die nicht stimmen, ist die Diskussionsgrundlage besser, besonders bei Ärzten, die eher kein Handlungsbedarf sehen.

[Krachbum]

Dann gehe ich zu einem Arzt/einer Ärztin mit entsprechender Spezialisierung und zahle dann genau nichts für die Diagnostik und werde unterstützt (ja ich weiß, dass die Wald und Wiesen Ärzte und Ärztinnen da oft... langsam sind).

[Nilpferddame]

Danke euch für die Antworten und die interessante Diskussion! Habe jetzt noch mal einen Termin bei meiner FA gemacht. Allerdings zum falschen Zeitpunkt. Die Arzthelferin am Telefon wusste nicht so recht, was GKS ist und dass die Untersuchung nach dem Eisprung sein sollte. Werde den Termin daher noch mal verschieben müssen. Aber nachdem die (sehr nette) Frau 10 Termine vorgeschlagen hat und ich entweder nicht konnte oder der Tag nicht gepasst hat, habe ich irgendwann aufgegeben. Ich hoffe, die Ärztin ist kundiger^^.

[Nilpferddame]

Huhu, ich nochmal
War inzwischen dort und das Gespräch hat mich erst beruhigt, im Nachhinein bin ich aber nun doch unsicher. Sie hat einen Blick auf meine Zyklen geworfen und gemeint, bei einer Zykluslänger von 26 Tagen und regelmäßigen Eisprüngen sei alles in Ordnung, das sei völlig ausreichend. Da müsse man nicht unnötig mit Medikamenten drauflosschießen. Ich sei ja auch noch jung und solle dann ggf. in einem halben Jahr wiederkommen (also nach einem Jahr 'üben'), falls es nicht geklappt hat. Immerhin hat sie mir Mönchspfeffer verschrieben, aber eben ins Blaue hinein.
Angesichts der Hochlage wäre es doch besser, sie würde ein Zyklusmonitoring/Hormonuntersuchungen machen, oder? Oder können 9 Tage echt reichen?
Ich überlege jetzt, ob ich zu einer anderen FA-Praxis wechsle, die richtig gut klingt. Auf der Homepage steht, dass die bei Kinderwunsch die besagten Untersuchungen machen und schon im Erstgespräch zur Zylkus-Selbstkontrolle beraten. Was meint ihr, sollte ich in dem Fall dann erst mal keinen Mönchspfeffer nehmen, um bei evtl. Untersuchungen das Ergebnis nicht zu verfälschen?
Bei der Vorstellung, quasi hinter dem Rücken meiner FA in eine richtige KIWU-Praxis zu gehen, komme ich mir dagegen blöd vor. Mein Freund (der alte Optimist ) findet eh, ich soll der FA vertrauen.

[Leonie]

"Hinter dem Rücken der Frauenärtzin" sehe ich nicht als Argument, Du bist ihr ja zu nichts verpflichtet. Schau in erster Linie, wie es DIR damit geht mit Deiner Entscheidung.

Wenn Du ein schlechtes Gefühl hast mit dem aktuellen Vorgehen, wechsele. Und es kann auch möglich sein, dass Möpf den Zyklus "zerschießt", so war es bei mir, die HL wurde nicht länger, dafür die TL deutlich kürzer. Das hat sich zum Glück dann schneller eingependelt.

[Nilpferddame]

Ja, da hast du schon recht. Aber KiWu fühlt sich für mich im Moment auch noch 'zu krass' an. FA-Wechsel kann ich mir besser vorstellen.
Nimmst du den Mönchspfeffer denn weiterhin oder hast du ihn dann wieder abgesetzt? Und in welcher Dosierung hast du ihn genommen? Mein Präparat hat nur 4 mg Trockenextrakt je Tablette, die Apothekerin hat aber beiläufig fallen lassen, dass viele eine höhere Dosierung wählen, und im Internet werden auch oft so 20 - 40 mg empfohlen.