Einseitiger Kinderwunsch
Einseitiger Kinderwunsch
Hallo ihr Lieben.
Lange habe ich überlegt, ob ich hier schreibe. Aber nun wollte ich es gerne mal versuchen. Vielleicht finde ich hier ja tatsächlich einige Gleichgesinnte oder Mutmachende Geschichten.
Zu mir. Mein Kinderwunsch besteht eigentlich schon immer und wurde nun aber vor allem in den letzten 5 Jahren von Jahr zu Jahr stärker, phasenweise unerträglich. In all diesen 5 Jahren war ich in keiner festen Beziehung und habe mir schon ausgemalt, dass ich diesen Kinderwunsch wohl irgendwann ohne festen Partner verwirklichen muss. Nun bin ich seit einigen Monaten in einer Beziehung mit einem sehr tollen Mann und prompt melden sich die Hormone in voller Stärke zurück, ich weiß nicht wohin mit mir vor Sehnsucht nach einem Baby.
Mein Freund ist da leider noch gar nicht so weit. Wir sind beide 31, aber gefühlt noch in unterschiedlichen Lebensphasen. Ich bin seit mehreren Jahren im festen Job und habe auch noch täglich mit Schwangeren und Neugeborenen zutun, bin viel gereist und habe mich ausgetobt.
Ich verstehe ihn (rational) total. Wir kennen uns noch gar nicht so lange, es gibt zur Zeit einige andere Unsicherheiten in seinem Leben, um die sich erstmal gekümmert werden muss und mit Anfang 30 hat man ja, vor allem als Mann, auch noch Zeit. Ich würde mich so unglaublich gerne entspannt und unbeschwert fühlen. Aber ich fühle nunmal anders!
Ich wäre wirklich dankbar über etwas Austausch oder Erfahrungsberichte.
Liebe Grüße, Miwi
Lange habe ich überlegt, ob ich hier schreibe. Aber nun wollte ich es gerne mal versuchen. Vielleicht finde ich hier ja tatsächlich einige Gleichgesinnte oder Mutmachende Geschichten.
Zu mir. Mein Kinderwunsch besteht eigentlich schon immer und wurde nun aber vor allem in den letzten 5 Jahren von Jahr zu Jahr stärker, phasenweise unerträglich. In all diesen 5 Jahren war ich in keiner festen Beziehung und habe mir schon ausgemalt, dass ich diesen Kinderwunsch wohl irgendwann ohne festen Partner verwirklichen muss. Nun bin ich seit einigen Monaten in einer Beziehung mit einem sehr tollen Mann und prompt melden sich die Hormone in voller Stärke zurück, ich weiß nicht wohin mit mir vor Sehnsucht nach einem Baby.
Mein Freund ist da leider noch gar nicht so weit. Wir sind beide 31, aber gefühlt noch in unterschiedlichen Lebensphasen. Ich bin seit mehreren Jahren im festen Job und habe auch noch täglich mit Schwangeren und Neugeborenen zutun, bin viel gereist und habe mich ausgetobt.
Ich verstehe ihn (rational) total. Wir kennen uns noch gar nicht so lange, es gibt zur Zeit einige andere Unsicherheiten in seinem Leben, um die sich erstmal gekümmert werden muss und mit Anfang 30 hat man ja, vor allem als Mann, auch noch Zeit. Ich würde mich so unglaublich gerne entspannt und unbeschwert fühlen. Aber ich fühle nunmal anders!
Ich wäre wirklich dankbar über etwas Austausch oder Erfahrungsberichte.
Liebe Grüße, Miwi
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Re: Einseitiger Kinderwunsch
Hallo liebe Miwi,
in gewisser Weise kann ich etwas nachvollziehen, wie es dir geht, aufgrund unserer ähnlichen Beziehungskonstellation bzw. weil mein Freund und ich, als das Thema Kinder aufkam (wenn auch aus anderen Gründen), auch noch nicht ewig zusammen waren. Ich glaube, wichtig wäre in deiner Situation zu wissen, ob dein Partner generell mal eine Familie möchte und er sich da sicher ist.
Ich kann deinen Kinderwunsch wirklich gut verstehen, allerdings sehe ich auch die Gefahr, dass du deinen neuen Partner damit überfährst und im schlimmsten Falle ggf. von dir wegtreibst. Vielleicht wäre eine Lösung für euch beide, dass ihr darüber sprecht, ob ihr beide generell einen Kinderwunsch habt (kann ja auch in 5 Jahren sein) und falls ja, kannst du dich mit dieser Sicherheit im Rücken etwas entspannen und in nächster Zeit erstmal anderen Dingen zuwenden? Ich glaube, bei diesem Thema Druck auf deinen Freund auszuüben (dazu zählt mMn auch, das Thema oft anzuschneiden) wäre der falsche Weg.
Viele Männer müssen so etwas auch erstmal mit sich selbst ausmachen, ein bisschen drüber brüten, und in ein paar Monaten oder einem Jahr sieht die Welt schon ganz anders aus.
Liebe Grüße
Dornröschen
in gewisser Weise kann ich etwas nachvollziehen, wie es dir geht, aufgrund unserer ähnlichen Beziehungskonstellation bzw. weil mein Freund und ich, als das Thema Kinder aufkam (wenn auch aus anderen Gründen), auch noch nicht ewig zusammen waren. Ich glaube, wichtig wäre in deiner Situation zu wissen, ob dein Partner generell mal eine Familie möchte und er sich da sicher ist.
Ich kann deinen Kinderwunsch wirklich gut verstehen, allerdings sehe ich auch die Gefahr, dass du deinen neuen Partner damit überfährst und im schlimmsten Falle ggf. von dir wegtreibst. Vielleicht wäre eine Lösung für euch beide, dass ihr darüber sprecht, ob ihr beide generell einen Kinderwunsch habt (kann ja auch in 5 Jahren sein) und falls ja, kannst du dich mit dieser Sicherheit im Rücken etwas entspannen und in nächster Zeit erstmal anderen Dingen zuwenden? Ich glaube, bei diesem Thema Druck auf deinen Freund auszuüben (dazu zählt mMn auch, das Thema oft anzuschneiden) wäre der falsche Weg.
Viele Männer müssen so etwas auch erstmal mit sich selbst ausmachen, ein bisschen drüber brüten, und in ein paar Monaten oder einem Jahr sieht die Welt schon ganz anders aus.
Liebe Grüße
Dornröschen
♀ 1990 & ♂ 1993 | 01/20 | Kinderwunsch 06/21 | 09/21 | Baby L. 10/23
Re: Einseitiger Kinderwunsch
Liebe Dornröschen,
danke für deine zügige Antwort.
Als wir uns kennengelernt haben, kam das Thema natürlich einmal auf den Tisch. Da sagte er, dass er mal Kinder will, er weiß nur noch nicht wann. Das hat mir für den Anfang natürlich erstmal gereicht.
Und ich kann wirklich behaupten, dass ich danach alles dafür getan habe, um ihn NICHT unter Druck zu setzen, sprich, wir haben monatelang auch gar nicht über das Thema gesprochen, zumindest nicht, was uns als Paar betrifft. Das war für mich auch gut und völlig in Ordnung.Kurz vor Weihnachten sind wir dann (leider) zufällig im Gespräch auf das Thema gestoßen und da hat er mir noch einmal sehr deutlich klar gemacht, dass er erstmal gar nicht dafür Bereit ist Vater zu werden und er kann mir nicht sagen, wann er es sein wird. Ich denke, ich bin ein ziemlich offenes Buch für alle Menschen, die mich besser kennen und ich war total erschrocken darüber, wie bewusst ihm mein Kinderwunsch ist, auch wenn ich ihn doch mit Absicht gar nicht so kommuniziert habe, um keinen Druck zu erzeugen. Das hat also trotz aller Bemühungen nicht geklappt
danke für deine zügige Antwort.
Als wir uns kennengelernt haben, kam das Thema natürlich einmal auf den Tisch. Da sagte er, dass er mal Kinder will, er weiß nur noch nicht wann. Das hat mir für den Anfang natürlich erstmal gereicht.
Und ich kann wirklich behaupten, dass ich danach alles dafür getan habe, um ihn NICHT unter Druck zu setzen, sprich, wir haben monatelang auch gar nicht über das Thema gesprochen, zumindest nicht, was uns als Paar betrifft. Das war für mich auch gut und völlig in Ordnung.Kurz vor Weihnachten sind wir dann (leider) zufällig im Gespräch auf das Thema gestoßen und da hat er mir noch einmal sehr deutlich klar gemacht, dass er erstmal gar nicht dafür Bereit ist Vater zu werden und er kann mir nicht sagen, wann er es sein wird. Ich denke, ich bin ein ziemlich offenes Buch für alle Menschen, die mich besser kennen und ich war total erschrocken darüber, wie bewusst ihm mein Kinderwunsch ist, auch wenn ich ihn doch mit Absicht gar nicht so kommuniziert habe, um keinen Druck zu erzeugen. Das hat also trotz aller Bemühungen nicht geklappt
Re: Einseitiger Kinderwunsch
Auf der anderen Seite behagt es mir auch nicht, ein Thema, das mich so sehr beschäftigt und ihn ja auch mit einbezieht, gar nicht zu kommunizieren und nur mit mir auszumachen. Ich bin ein großer Fan von offener und ehrlicher Kommunikation. Aber da die Waage zu finden zwischen "ihn an meinen Gefühlen teilhaben lassen" und "keinen übergroßen Druck erzeugen" ist wirklich sehr sehr schwierig.
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Re: Einseitiger Kinderwunsch
Aber wenn er schon mitbekommen hat, dass dein Wunsch so groß ist, nimmt er doch bereits an deinen Gefühlen teil bzw. ihm ist bewusst, dass es dein Wunsch ist. Ein weiteres einbeziehen ist in diesem Fall kaum möglich, er hat seinen Standpunkt ja klar gemacht. Ich glaube, jede weitere Diskussion führt da in eine Sackgasse.
Von wie vielen Monaten Beziehung sprechen wir denn? Theoretisch ist es ja immernoch "der Anfang", oder?
Die andere Option wäre natürlich, deinen Kinderwunsch selbst zu erfüllen, das wird aber die Partnerschaft nicht überleben, nehme ich mal an.
Bei diesem Thema gibt es leider keine Grauzone und keinen Kompromiss, so schlimm das auch ist.
Vielleicht hilft dir an dieser Stelle ja auch meine Erfahrung weiter, auch wenn es etwas anders lief als bei dir? Falls nein, tut es mir leid, dass ich diesen Roman in diesen Thread hier pflanze
Zur Vorgeschichte ist es wichtig zu wissen, dass ich aufgrund einer Krebserkrankung eine Chemotherapie erhalten habe und danach 3 Jahre lang dachte, ich könnte eh nicht auf normalem Weg schwanger werden (die Chemotherapie zerstört leider auch Eizellen, ich habe mich daher vorab zu einer Kryokonservierung des Ovargewebes entschieden). Im Januar 2020 lernte ich meinen Freund kennen. Im April 2021 war ich bei einer neuen Frauenärztin, die mit mir plötzlich Tacheles redete und mir klar machte, dass ich zwar aktuell vermutlich noch Kinder bekommen könnte, aber ich müsste mir JETZT darum Gedanken machen und hätte voraussichtlich keine 1-2 Jahre mehr Zeit dafür.
Nach diesem Gespräch war ich völlig verwirrt, da ich davor dachte ich hätte locker noch 5 Jahre Zeit meinen Kinderwunsch zu erfüllen, vor allem da ich erst ein gutes Jahr in einer Beziehung war.
Mit diesen Infos fuhr ich also zu meinem Freund, mit dem ich damals noch nicht zusammengewohnt habe, und habe ihm gezwungenermaßen die Pistole auf die Brust gesetzt. Es war, als hätte meine Frauenärztin einen Molotow-Cocktail in meine Beziehung geworfen, irgendwie waren wir beide völlig sprachlos und durcheinander. Mir war sofort klar, dass ich es versuchen will, aber ob sofort oder erst in einem halben Jahr - keine Ahnung. Mein Freund war anfangs in einer Art Schockstarre, hat abgewiegelt und das Thema auf Ende des Jahres verschoben. Er wollte zwar immer irgendwann mal Kinder haben, aber noch nicht jetzt. Wir haben VIEL miteinander gesprochen, wochenlang, monatelang.
Mit der Zeit hat sich aber alles immer mehr gefügt, wir hatten seit Februar eine gemeinsame Wohnung in Aussicht für die wir dann den Mietvertrag unterschreiben durften. Mein Freund hat nicht abgeblockt, wenn ich das Thema doch mal angeschnitten habe (ich habe es versucht zu vermeiden) und so hat die Zeit für uns gearbeitet. Nach langen Gesprächen habe ich dann im Juni die Pille abgesetzt und wir haben uns nach und nach dafür entschieden, es zu versuchen. Zuerst wollten wir "nur mal schauen und es drauf ankommen lassen", aber halbe Sachen gibts bei mir bei diesem Thema nicht. Und schließlich hat er auch mitgezogen. Alles in allem haben wir als Paar, trotz dieser gezwungenen Situation, mehrere Monate gebraucht um uns mit dem Gedanken wohlzufühlen und daran zu gewöhnen. Das Zauberwort heißt in meinen Augen: Zeit (geben, nehmen, lassen).
Von wie vielen Monaten Beziehung sprechen wir denn? Theoretisch ist es ja immernoch "der Anfang", oder?
Die andere Option wäre natürlich, deinen Kinderwunsch selbst zu erfüllen, das wird aber die Partnerschaft nicht überleben, nehme ich mal an.
Bei diesem Thema gibt es leider keine Grauzone und keinen Kompromiss, so schlimm das auch ist.
Vielleicht hilft dir an dieser Stelle ja auch meine Erfahrung weiter, auch wenn es etwas anders lief als bei dir? Falls nein, tut es mir leid, dass ich diesen Roman in diesen Thread hier pflanze
Zur Vorgeschichte ist es wichtig zu wissen, dass ich aufgrund einer Krebserkrankung eine Chemotherapie erhalten habe und danach 3 Jahre lang dachte, ich könnte eh nicht auf normalem Weg schwanger werden (die Chemotherapie zerstört leider auch Eizellen, ich habe mich daher vorab zu einer Kryokonservierung des Ovargewebes entschieden). Im Januar 2020 lernte ich meinen Freund kennen. Im April 2021 war ich bei einer neuen Frauenärztin, die mit mir plötzlich Tacheles redete und mir klar machte, dass ich zwar aktuell vermutlich noch Kinder bekommen könnte, aber ich müsste mir JETZT darum Gedanken machen und hätte voraussichtlich keine 1-2 Jahre mehr Zeit dafür.
Nach diesem Gespräch war ich völlig verwirrt, da ich davor dachte ich hätte locker noch 5 Jahre Zeit meinen Kinderwunsch zu erfüllen, vor allem da ich erst ein gutes Jahr in einer Beziehung war.
Mit diesen Infos fuhr ich also zu meinem Freund, mit dem ich damals noch nicht zusammengewohnt habe, und habe ihm gezwungenermaßen die Pistole auf die Brust gesetzt. Es war, als hätte meine Frauenärztin einen Molotow-Cocktail in meine Beziehung geworfen, irgendwie waren wir beide völlig sprachlos und durcheinander. Mir war sofort klar, dass ich es versuchen will, aber ob sofort oder erst in einem halben Jahr - keine Ahnung. Mein Freund war anfangs in einer Art Schockstarre, hat abgewiegelt und das Thema auf Ende des Jahres verschoben. Er wollte zwar immer irgendwann mal Kinder haben, aber noch nicht jetzt. Wir haben VIEL miteinander gesprochen, wochenlang, monatelang.
Mit der Zeit hat sich aber alles immer mehr gefügt, wir hatten seit Februar eine gemeinsame Wohnung in Aussicht für die wir dann den Mietvertrag unterschreiben durften. Mein Freund hat nicht abgeblockt, wenn ich das Thema doch mal angeschnitten habe (ich habe es versucht zu vermeiden) und so hat die Zeit für uns gearbeitet. Nach langen Gesprächen habe ich dann im Juni die Pille abgesetzt und wir haben uns nach und nach dafür entschieden, es zu versuchen. Zuerst wollten wir "nur mal schauen und es drauf ankommen lassen", aber halbe Sachen gibts bei mir bei diesem Thema nicht. Und schließlich hat er auch mitgezogen. Alles in allem haben wir als Paar, trotz dieser gezwungenen Situation, mehrere Monate gebraucht um uns mit dem Gedanken wohlzufühlen und daran zu gewöhnen. Das Zauberwort heißt in meinen Augen: Zeit (geben, nehmen, lassen).
♀ 1990 & ♂ 1993 | 01/20 | Kinderwunsch 06/21 | 09/21 | Baby L. 10/23
Re: Einseitiger Kinderwunsch
Danke, dass du deine Erfahrungen mit mir geteilt hast und ich wünsche euch auf eurem Weg alles Gute!
Ich gebe dir da recht, Zeit ist sicherlich das Schlüsselwort.
Wir kennen uns erst seit April, also nicht mal ein Jahr. Und haben auch noch eine Weile gebraucht, um uns als Paar zu definieren. Deshalb muss ja auch der rationale Teil in mir total über mich selbst lachen, aber den hormonellen "Ich will jetzt ein Kind" Teil interessiert das leider nicht.
Nur um das nochmal klarzustellen, ich spiele nicht mit dem Gedanken, mich jetzt deshalb von ihm zu trennen, das wäre nicht angebracht und nur eine Option, wenn er sagen würde, dass er niemals Kinder will. Denn von Liebeskummer und der darauffolgenden erneuten Dating Phase wird man ja vermutlich auch nicht direkt schwanger.
Ich gebe dir da recht, Zeit ist sicherlich das Schlüsselwort.
Wir kennen uns erst seit April, also nicht mal ein Jahr. Und haben auch noch eine Weile gebraucht, um uns als Paar zu definieren. Deshalb muss ja auch der rationale Teil in mir total über mich selbst lachen, aber den hormonellen "Ich will jetzt ein Kind" Teil interessiert das leider nicht.
Nur um das nochmal klarzustellen, ich spiele nicht mit dem Gedanken, mich jetzt deshalb von ihm zu trennen, das wäre nicht angebracht und nur eine Option, wenn er sagen würde, dass er niemals Kinder will. Denn von Liebeskummer und der darauffolgenden erneuten Dating Phase wird man ja vermutlich auch nicht direkt schwanger.
Re: Einseitiger Kinderwunsch
Ich finde es irgendwie beruhigend und auch schön, eure Erfahrungen und Gedanken zu dem Thema zu lesen. Ich habe den Eindruck, überall liest und hört man vor allem: Wenn ein einseitiger Kinderwunsch besteht, kommt man früher oder später um die Trennung nicht herum. Das macht mir Angst und macht mich auch sehr traurig.
Mein Freund und ich haben zwar noch viel Zeit (sind 23 (ich) und 22 (er)), sind dahingehend aber auch in einer eher schwierigen Situation. Ich weiß, dass ich irgendwann ein Kind möchte. So richtig klar geworden ist mir das erst, nachdem ich die Pille abgesetzt habe - Hormone lassen grüßen. Bei meinem Freund sieht das anders aus. Er hat sich eigentlich nie richtig eindeutig Kinder gewünscht (sie aber auch nie entschieden abgelehnt). Zu einem nicht sehr geringen Teil spielt da auch hinein, dass er beinahe seine gesamte Schulzeit lang massiv von seinen Mitschülern gemobbt wurde, und seine jüngere Schwester zudem ein sehr "schwieriges" Baby und Kleinkind war. Sprich, er hat nur negative Assoziationen mit Kindern. Zudem hat er autistische Züge und tut sich sehr schwer, zu anderen Menschen eine Bindung aufzubauen. Deswegen hat er Angst, einem potentiellen Kind kein guter Vater zu werden und es nicht lieben zu können. Das Ganze ist etwas kompliziert, und vor allem spielen bei ihm Ängste hinein.
Wir beide sind recht überfordert damit. Wir lieben uns von ganzem Herzen und möchten den Rest unseres Lebens miteinander verbringen. Wir sind bereits einige Jahre zusammen. Seit mein Freund weiß, dass Kinder bei mir eine Herzenssache ist und ich mich nicht einfach so dagegen entscheiden kann, beschäftigt er sich auch mehr mit dem Thema und setzt sich damit auseinander. Ich versuche, ihm Zeit zu geben und ihn nicht zu bedrängen, und wir kommunizieren so offen miteinander darüber, wie es geht. Ich bin optimistisch veranlagt und mache mir meistens keine großen Sorgen darum, auch da er allmählich immer offener dem Thema gegenüber wirkt. Wir sind ja noch jung. Trotzdem ist es natürlich schwierig.
Ich glaube, es ist komplizierter mit dem Kinderwunsch, als viele so zeigen. Die Traumsituation, in der beide sich zu 100% sicher sind, dass sie ein Kind wollen, und dann auch noch zum selben Zeitpunkt, ist zwar sehr schön, aber auch nicht die Regel. Und den Rat, sich bei (möglichem) einseitigem Kinderwunsch besser früher als später vom Mann zu trennen, um rechtzeitig einen zu suchen, der sich sicher ist, Kinder zu wollen, finde ich auch zu einfach.
Mit 31 Jahren bist du für heutige Verhältnisse ja noch jung und hast wahrscheinlich noch ausreichend Zeit. Trotzdem klingt es nach einer echt blöden Situation. Ich habe zwar keinen Rat für dich, schicke dir aber Beistand und Mitgefühl!
Mein Freund und ich haben zwar noch viel Zeit (sind 23 (ich) und 22 (er)), sind dahingehend aber auch in einer eher schwierigen Situation. Ich weiß, dass ich irgendwann ein Kind möchte. So richtig klar geworden ist mir das erst, nachdem ich die Pille abgesetzt habe - Hormone lassen grüßen. Bei meinem Freund sieht das anders aus. Er hat sich eigentlich nie richtig eindeutig Kinder gewünscht (sie aber auch nie entschieden abgelehnt). Zu einem nicht sehr geringen Teil spielt da auch hinein, dass er beinahe seine gesamte Schulzeit lang massiv von seinen Mitschülern gemobbt wurde, und seine jüngere Schwester zudem ein sehr "schwieriges" Baby und Kleinkind war. Sprich, er hat nur negative Assoziationen mit Kindern. Zudem hat er autistische Züge und tut sich sehr schwer, zu anderen Menschen eine Bindung aufzubauen. Deswegen hat er Angst, einem potentiellen Kind kein guter Vater zu werden und es nicht lieben zu können. Das Ganze ist etwas kompliziert, und vor allem spielen bei ihm Ängste hinein.
Wir beide sind recht überfordert damit. Wir lieben uns von ganzem Herzen und möchten den Rest unseres Lebens miteinander verbringen. Wir sind bereits einige Jahre zusammen. Seit mein Freund weiß, dass Kinder bei mir eine Herzenssache ist und ich mich nicht einfach so dagegen entscheiden kann, beschäftigt er sich auch mehr mit dem Thema und setzt sich damit auseinander. Ich versuche, ihm Zeit zu geben und ihn nicht zu bedrängen, und wir kommunizieren so offen miteinander darüber, wie es geht. Ich bin optimistisch veranlagt und mache mir meistens keine großen Sorgen darum, auch da er allmählich immer offener dem Thema gegenüber wirkt. Wir sind ja noch jung. Trotzdem ist es natürlich schwierig.
Ich glaube, es ist komplizierter mit dem Kinderwunsch, als viele so zeigen. Die Traumsituation, in der beide sich zu 100% sicher sind, dass sie ein Kind wollen, und dann auch noch zum selben Zeitpunkt, ist zwar sehr schön, aber auch nicht die Regel. Und den Rat, sich bei (möglichem) einseitigem Kinderwunsch besser früher als später vom Mann zu trennen, um rechtzeitig einen zu suchen, der sich sicher ist, Kinder zu wollen, finde ich auch zu einfach.
Mit 31 Jahren bist du für heutige Verhältnisse ja noch jung und hast wahrscheinlich noch ausreichend Zeit. Trotzdem klingt es nach einer echt blöden Situation. Ich habe zwar keinen Rat für dich, schicke dir aber Beistand und Mitgefühl!
Mitte 20
Kupferkette (Gynefix) + NFP
Kupferkette (Gynefix) + NFP
Re: Einseitiger Kinderwunsch
Hallo,
ich lasse das mit dem Partner mal aussenvor, weil ich da nicht Objektiv bin.
Aber was ich dir rückblickend hätte machen sollen (bin fast 10 Jahre älter), wenn du mehrere Kinder möchtest und der Druck bei dir schon so stark ist, bereite dich vor - bist du gesund, hast du evtl Probleme mit der Schilddrüse, Vitamine etc.
Vielleicht auch über die Möglichkeit Eizellen einzufrieren. Mit Anfang 30 ist es super Alter.
Vielleicht brauchst du es nicht.
Aber ich bin so ein Mensch, wenn ich nichts tue, um dem Ziel näher zu kommen, dann kann ich nicht ruhig sein.
Das würde bei mir den Druck etwas rausnehmen.
Es dauert dann auch etwas, bis alles abgeklärt ist, dann weisst du aber, dass dem gesundheitlich nichts im Wege steht.
Drücke dir die Daumen.
ich lasse das mit dem Partner mal aussenvor, weil ich da nicht Objektiv bin.
Aber was ich dir rückblickend hätte machen sollen (bin fast 10 Jahre älter), wenn du mehrere Kinder möchtest und der Druck bei dir schon so stark ist, bereite dich vor - bist du gesund, hast du evtl Probleme mit der Schilddrüse, Vitamine etc.
Vielleicht auch über die Möglichkeit Eizellen einzufrieren. Mit Anfang 30 ist es super Alter.
Vielleicht brauchst du es nicht.
Aber ich bin so ein Mensch, wenn ich nichts tue, um dem Ziel näher zu kommen, dann kann ich nicht ruhig sein.
Das würde bei mir den Druck etwas rausnehmen.
Es dauert dann auch etwas, bis alles abgeklärt ist, dann weisst du aber, dass dem gesundheitlich nichts im Wege steht.
Drücke dir die Daumen.
Re: Einseitiger Kinderwunsch
Das finde ich einen super Tipp! Jede Frau, die Kinder möchte, sollte sich mE vor der aktiven Hibbelzeit checken lassen. Es kann sein, dass man so viel Zeit dadurch verliert und das den ganzen Druck dann noch größer macht. Wünsche dir alles Gute!Coba hat geschrieben: ↑Donnerstag 20. Januar 2022, 11:27 Hallo,
ich lasse das mit dem Partner mal aussenvor, weil ich da nicht Objektiv bin.
Aber was ich dir rückblickend hätte machen sollen (bin fast 10 Jahre älter), wenn du mehrere Kinder möchtest und der Druck bei dir schon so stark ist, bereite dich vor - bist du gesund, hast du evtl Probleme mit der Schilddrüse, Vitamine etc.
Vielleicht auch über die Möglichkeit Eizellen einzufrieren. Mit Anfang 30 ist es super Alter.
Vielleicht brauchst du es nicht.
Aber ich bin so ein Mensch, wenn ich nichts tue, um dem Ziel näher zu kommen, dann kann ich nicht ruhig sein.
Das würde bei mir den Druck etwas rausnehmen.
Es dauert dann auch etwas, bis alles abgeklärt ist, dann weisst du aber, dass dem gesundheitlich nichts im Wege steht.
Drücke dir die Daumen.
(87, SD-UF, IR, Endo) & (84) & (02/23, 2. IVF)
Re: Einseitiger Kinderwunsch
Liebe Miwi!
Ich kann dich total verstehen. Die Hormone machen Frau zum Teil wirklich verrückt was den Kinderwunsch angeht!
Ich hatte etwa vier Jahre diesen Wunsch und in den letzten zwei Jahren davon ging es mir manchmal auch richtig schlecht. Mein Mann und ich sind schon länger zusammen, aber er war einfach nicht bereit (dazu auch noch 2 1/2 Jahre jünger, als ich). Manchmal hat es mich so gequält, dass ich schon vage über Trennung nachgedacht habe. In meiner Verzweiflung dachte ich auch daran, mir meinen Wunsch alleine zu erfüllen. Im Nachhinein betrachtet, hätte ich das wohl niemals gemacht, aber die Verzweiflung und die Hormone lassen die Gedanken kreisen. Jetzt bin ich schwanger und mein Mann ist darüber fast noch glücklicher, als ich. Er war einfach eines Tages bereit. Einfach so.
Eigentlich finde ich, dass die Länge der Beziehung in deinem Alter keine große Rolle mehr spielt. Wenn ihr euch liebt und alles passt, warum warten.
Wenn er aber noch nicht bereit ist und von deinem starken Wunsch weiß, dann kann ich dir aus meiner Erfahrung leider auch nur raten, es nicht monatlich zur Sprache zu bringen, sondern vielleicht nur halbjährig. Entspannt und locker. Kurz mal nebenbei. Und ich rate dir, lenke dich ab, sobald die fiesen Gedanken kommen. Auch wenn du dich schon ausgelebt hast, vielleicht machst du Liste mit Dingen, die du schwanger nun wirklich nicht (mehr) machen kannst, die aber toll sind! Ich musste mich auch zwingen, hier nicht mehr durch die Threads zu lesen, vor allem natürlich die, in denen die Hibbelnden, Schwangeren und Mamis schreiben. Man quält sich so selbst, oder??
Liebe Grüße und halt durch!
Ich kann dich total verstehen. Die Hormone machen Frau zum Teil wirklich verrückt was den Kinderwunsch angeht!
Ich hatte etwa vier Jahre diesen Wunsch und in den letzten zwei Jahren davon ging es mir manchmal auch richtig schlecht. Mein Mann und ich sind schon länger zusammen, aber er war einfach nicht bereit (dazu auch noch 2 1/2 Jahre jünger, als ich). Manchmal hat es mich so gequält, dass ich schon vage über Trennung nachgedacht habe. In meiner Verzweiflung dachte ich auch daran, mir meinen Wunsch alleine zu erfüllen. Im Nachhinein betrachtet, hätte ich das wohl niemals gemacht, aber die Verzweiflung und die Hormone lassen die Gedanken kreisen. Jetzt bin ich schwanger und mein Mann ist darüber fast noch glücklicher, als ich. Er war einfach eines Tages bereit. Einfach so.
Eigentlich finde ich, dass die Länge der Beziehung in deinem Alter keine große Rolle mehr spielt. Wenn ihr euch liebt und alles passt, warum warten.
Wenn er aber noch nicht bereit ist und von deinem starken Wunsch weiß, dann kann ich dir aus meiner Erfahrung leider auch nur raten, es nicht monatlich zur Sprache zu bringen, sondern vielleicht nur halbjährig. Entspannt und locker. Kurz mal nebenbei. Und ich rate dir, lenke dich ab, sobald die fiesen Gedanken kommen. Auch wenn du dich schon ausgelebt hast, vielleicht machst du Liste mit Dingen, die du schwanger nun wirklich nicht (mehr) machen kannst, die aber toll sind! Ich musste mich auch zwingen, hier nicht mehr durch die Threads zu lesen, vor allem natürlich die, in denen die Hibbelnden, Schwangeren und Mamis schreiben. Man quält sich so selbst, oder??
Liebe Grüße und halt durch!
88&90
Hormonfrei und NFP seit April 2020.
Mit kleiner Krabbe zu dritt seit Juli 2022.
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