Lara, versuch dich da ein bisschen zu entspannen. Wir werden es im Nachhinein nicht herausfinden, ob du tatsächlich schwanger warst oder nicht. Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, dass es dieses Mal geklappt hat!
Ich bin da in der gleichen Situation wie du. Wir hibbeln ja schon seit 2015/16 und haben 2018-20 mehr oder weniger eine (ungeschützte) Hibbelpause eingelegt. Jetzt sind wir wieder aktiv dabei und ich bin - genauso wie du - kinderlos und immer noch nicht schwanger. Diesen Druck, den du spürst, den hatte ich in den ersten 2 Jahren enorm. Mich hat das richtig fertig gemacht und ich war regelmäßig mind. 1x/Monat am heulen (weil es mal wieder nicht geklappt hatte). Mein Mann konnte damit gar nicht umgehen, weil er selbst den Druck noch gar nicht hatte. Jetzt haben sich die Rollen getauscht, ich bin ganz entspannt und er wünscht sich immer mehr, dass es klappt.
Was mir geholfen hat, entspannt zu werden? Mein Leben neu ausrichten. Es hängt nicht alles davon ab, ob ich Kinder habe oder nicht. Auch ohne Kinder ist das Leben lebenswert. Ich kann so viele Dinge machen, die ich ohne nicht machen könnte. Außerdem habe ich ganz viele Patenkinder (von meinem Mann), Nichten und Neffen. Die sehe ich groß werden und sehe sie regelmäßig. Mir reicht das, um mich zu erfüllen. Und ich erfülle eben meinen absoluten Berufswunsch: Psychotherapeutin werden. Niemals hätte ich geglaubt, das mal machen zu dürfen (als schwerhörige Hauptschülerin).
Vllt hilft es dir, den Druck abzubauen, wenn du deinen Fokus ein wenig erweiterst und dir überlegst, was dir noch Freude macht, wofür du vllt mal gebrannt hast, es aber nicht mehr weiterverfolgt hast? Egal ob beruflich oder privat. Mir geht es jedenfalls so gut wie schon lange nicht mehr, bei gleichzeitig bestehendem (aber nicht schmerzendem) Kinderwunsch.
Und bzgl. Moral/Ethik. Das ist der Grund, warum wir es bisher noch nicht durchgeführt haben. Wir haben uns da sehr gegen gesträubt und tun es immer noch. Ob wir den Schritt letzten Endes wagen werden, das steht in den Sternen. Wir sind mal dafür, mal dagegen. Ich kann deine bzw. eure Bedenken da sehr nachvollziehen. Es hat halt eben auch eine egoistische Komponente und es ist nun einmal so, dass das noch ein recht neues medizinisches Gebiet ist und laut den aktuellen Studien die Fehlbildungsrate auch etwas erhöht ist. Von daher, ich kann es gut verstehen.