Erfahrungen mit Heilpraktikern/Kinesiologie

Vom Mönchspfeffer bis zum Kindlein-Komm-Tee, Mineralien und Vitamine sowie Naturheilverfahren bei allen gynäkologischen Problemen
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Naturmädchen
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Registriert: Sonntag 2. August 2020, 19:56

Erfahrungen mit Heilpraktikern/Kinesiologie

Beitrag von Naturmädchen »

Hallo zusammen!
Nachdem ich lange Zeit stille Mitleserin war, schreibe ich nun meinen zweite Post. :)
Hier meine Geschichte:
Kinderwunsch seit knapp 2 Jahren; seit März 2021 im Kiwu in Behandlung.
Es wurde PCOS diagnostiziert. (Kein Übergewicht, keine Insulinresistenz, ansonsten kerngesund. Die Spermien meines Partners sind top.)
Nun wurde 3 Zyklen mit Letrozol stimuliert und mit Ovitrelle ausgelöst; hat nicht geklappt.
Jetzt soll eine Eileiterspülung gemacht werden.
In der Kiwu erklärt man leider nur sehr spärlich. Einen FA habe ich nicht - mich nimmt auch keiner auf, da ich gesetzl. versichert und nicht schwanger bin.

Jetzt habe ich mich parallel bei einer Heilpraktikerin gemeldet, da ich mir wünsche, die hormonellen Störungen auch ohne die Stimulierung in den Griff zu bekommen. Hatte zwischenzeitlich zwei Termine. Zuerst wurde ich „entgiftet“ und beim zweiten Termin wurden noch ein paar weiter homöopathische Mittelchen verschrieben. Außerdem soll ich an Glaubenssätzen arbeiten. Weiß noch nicht so recht, was ich davon halten soll.
Hat jmd von Euch Erfahrungen in die Richtung gemacht und mag sie teilen?

Freue mich auf einen Austausch. :)
melee
Beiträge: 24
Registriert: Samstag 30. Oktober 2021, 21:29

Re: Erfahrungen mit Heilpraktikern/Kinesiologie

Beitrag von melee »

Hallo liebe NeuHier5531401,

schön, von dir zu lesen!
Ich glaub, mein Text hierzu wird lang... aber ich hab grad Zeit, von daher ;)

Zu Kinesiologie in Verbindung mit Kinderwunsch kann ich leider nichts sagen, nur generell zur Kinesiologie - aber vielleicht hilft dir das ja auch ein bisschen.

Vorab: ich bin absolute Vertreterin der Schulmedizin, glaube an Wissenschaft, Zahlen, Daten, Fakten. Ich lehne Heilmittel wie Globuli ab und glaube auch nicht an Homöopathie, sondern halte es wenn Menschen sich nur auf Natürliches verlassen (eben auf Medikamente ohne Wirkstoffe o.Ä., siehe Globuli - damit meine ich allerdings nicht die durchaus wirksame Kraft des Placebo-Effekts!). Genauso halte ich Heilpraktiker für gefährlich, da sie keine fundierte Ausbildung benötigen, um sich so nennen zu dürfen. Es kann sich quasi jeder Heilpraktiker nennen und die dubiosesten Praktiken ausführen. Krebs kann man bspw. nicht durch Handauflegen heilen 🤷‍♀️ Ist meine persönliche Meinung, das weiter auszuführen würde jetzt zu weit gehen und auch zu nichts führen :) Möchte das nur klarstellen, bevor ich weiterschreibe.

Ich glaube jedoch genauso daran (vor allem durch eigene Erfahrungen), dass der Körper einem oft Dinge mitteilt, die man vielleicht nicht wahrhaben möchte und dass der eigene Körper oftmals mehr weiß, als das Gehirn. Und dass man dem Körper auch anders unterstützend helfen kann, als nur mit schulmedizinischen Dingen.

Meine erste Erfahrung mit Kinseiologie habe ich gemacht, als ich eine Prüfung machen musste. Dass mir daran etwas nicht behagte (durch Bestehen der Prüfung hätte ich die Verantwortung von Menschen und auch deren Leben gehabt), war mir lang nicht bewusst. Prüfung 1 kam, ich fiel durch. Büffelte, um noch einen Versuch zu starten - und fiel wieder durch. Beim 2. Mal spürte ich richtig eine Last von meinen Schultern rollen - es sollte nicht sein. Mir wurde dann erst klar, dass ich mich zu der Verantwortung nicht bereit fühlte und das nicht tun möchte. Als ich das erkannte, war ich fein mit mir und habe seitdem nie bereut, die Prüfung nicht bestanden oder keinen weiteren Versuch gemacht zu haben.
In der ganzen Zeit, in der ich nicht im Reinen mit mir selbst war, wollten die (kleinen) Kinder eines Bekannten nichts mit mir zu tun haben - keine Ahnung warum. Kaum war die 2. Prüfung rum, kamen sie wieder zum Spielen zu mir. Das hat mir die Augen etwas geöffnet ;)

Aktuell habe ich schon seit Monaten große Probleme mit der Schulter und nach vielen versch. Behandlungen mit Dehnen, Stärken, Physio etc. habe ich angefangen, "anders" nachzuforschen und kam auf Meridiane. Kurzum: meine Schlaflosigkeit zur immer gleichen Zeit nachts und die Schulterschmerzen sowie ein paar andere Dinge passten perfekt zusammen - und ich las mir dazu passende Affimationen (Glaubenssätze) durch. Diese sagte ich mir inkl. Druckpunkthaltung am Kopf auf, so lang bis sie drin waren. Ich fühlte es richtig :)
Am nächsten Tag waren die Schmerzen nur noch halb so stark wie all die Wochen zuvor.

Das sind jetzt nur 2 Beispiele, ich arbeite mehr in diese Richtung und merke, wie gut es mir tut.

Ich würde niemals nur einen einzigen Weg , eben z.B. den der Kinesiologie o.Ä. beschreiten, dafür bin ich zu sehr Schulmedizin-geprägt und das ist auch gut so. Aber unterstützend kann man damit mMn viel erreichen, wenn man offen ist. Affirmationen helfen sowieso in vielen Dingen im Leben weiter - simpelstes Beispiel aus der Psychotherapie: wenn man sich jeden Tag sagt, wie toll man ist und/oder wie gut man ausschaut, hat man nach einiger Zeit ein viel besseres Bild von sich selbst, als wenn man sich immer nur sagen würden "ich bin fett" oder "ich bin nicht gut genug".

Ich betrachte die Kinesiologie als eine Mischung aus Osteopathie, Psychotherapie und Chiropraxis. Ist vielleicht nicht ganz richtig, aber stimmig für mich und so leuchtet es Menschen auch ein, wenn ich davon erzähle.

Ich persönlich würde allerdings eher zu einem/einer Kinesiolog:in gehen, als zum/zur Heilpraktiker:in. Von meiner Kinesiologin weiß ich, dass sie sehr viel in ihre Ausbildung investiert und diese auch lang gedauert hat. Dazu hat sie auch ein fundiertes Wissen über das Zusammenspiel von Knochen, Muskulatur, Sehnen etc. . Mehr als ich teilweise, und ich habe Sportwissenschaften studiert ;)

Viele liebe Grüße und viel Erfolg bei deiner Suche - ich wünsche dir das Beste!
melee
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Naturmädchen
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Registriert: Sonntag 2. August 2020, 19:56

Re: Erfahrungen mit Heilpraktikern/Kinesiologie

Beitrag von Naturmädchen »

Liebe Melee,

vielen lieben Dank für Deine ausführliche Antwort!!

Es gibt einfach so viele (leider auch so viel Humbug) Möglichkeiten. Und gerade in solchen Situationen versucht man (Ich zumindest), sich an jeden Strohhalm zu klammern. 😔

Liebe Grüße!
Sie: 32 Er: 36
Kiwu seit 06/19 - hibbeln seit 12/19
seit 03/21 in der Kiwu
Spermiogramm 🔝
PCOS
4 x GVNP
1 ⭐️ durch ELSS; ein EL entfernt, der andere verwachsen
melee
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Registriert: Samstag 30. Oktober 2021, 21:29

Re: Erfahrungen mit Heilpraktikern/Kinesiologie

Beitrag von melee »

Das glaube ich dir gerne :)

Ja, egal wo man hinschaut, es gibt überall Humbug. Aber immer wieder auch tolle Menschen, die wissen was sie tun und einem helfen können.
Ich hoffe, du hast da die Richtigen gefunden oder findest sie noch :flower:

Ich wünsche dir nur das Beste auf deinem Weg und dass dein Kinderwunsch hoffentlich bald in Erfüllung geht!
...verhütet erfolgreich seit >10 Jahren mit NFP :D
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Morimi
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Re: Erfahrungen mit Heilpraktikern/Kinesiologie

Beitrag von Morimi »

Hallo,

vorab: auch ich bin grundsätzlich der Meinung, dass Heilpraktiker bei "echten" Erkrankungen/Diagnosen niemals alleine therapieren, sondern nur unterstützen sollten. Und dann eben nur, wenn man das Geld locker hat, denn das kostet ja auch eine Menge.

Ich selbst habe zwar beim Kinderwunsch keine Hilfe gebraucht, hatte aber oft Zwischenblutungen und habe mich daher osteopathisch behandeln lassen, was auch immer gut geholfen hat. Daher bin ich grundsätzlich der Meinung, wenn man ein gutes Gefühl hat und es eher als Unterstützung nutzt, dann kann man das doch super ergänzend nutzen.
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