Hallo zusammen,
ich schraube immer wieder an Artikeln im Wissensteil. Seit heute habe ich den Einführungsartikel mal wieder stark umgeschrieben:
https://www.mynfp.de/einfuehrung-in-nfp
Mir sind in letzter Zeit einige Dinge in Bezug auf NFP klar geworden, die ich im Artikel verarbeitet habe. Mich würde eure Meinung dazu interessieren, speziell die Überlegungen zu "NFP als Alternative zur Pille / als Verhütungsmittel".
Was denkt ihr?
Update: Einführungsartikel
Re: Update: Einführungsartikel
Diese Stelle finde ich schwierig formuliert, da sie so verstanden werden kann, dass Veränderungen des Zervixschleims für sich genommen bereits kausal mit einem Eisprung in Zusammenhang stehen. Dem ist nicht so, sonst wäre die Billings-Methode prima. Vielleicht den Satzanfang anders formulieren und von "zeitlich miteinander korrelierten Veränderungen von Temperatur und Zervixschleim" sprechen?Veränderungen der Temperatur und des Zervixschleims (und des Muttermundes) stehen in kausalem Zusammenhang mit dem Eisprung. Das bedeutet, dass diese Symptome nicht zufällig entstehen, sondern eine Begleiterscheinung des Eisprungs sind. Durch diesen kausalen Zusammenhang kann man den Spieß umdrehen und von den Symptomen auf den Eisprung schließen.
Ich stimme inhaltlich nicht zu, dass die symptothermale Methode in erster Linie besser als Regelwerk zur Beobachtung des Zyklus zu verstehen ist. Die symptothermale Methode ist definitionsgemäß eine Verhütungsmethode, sie setzt dann eben bloß eine Enthaltsamkeit während der fruchtbaren Zeit voraus. Das mag für Personen, die hormonfrei verhüten wollen, in vielen Fällen keine Alternative sein, sodass dann eine Kombination mit anderweitigen Barrieremethoden bevorzugt wird, aber das sehe ich als Erscheinung separat davon, dass die symptothermale Methode nach der AG NFP sehr genau erklärt, wie Schwangerschaften vermieden werden können, und durch Studien abgesichert ist. Rein auf dieser Grundlage sehe ich nicht, wieso die symptothermale Methode besser nicht als Verhütungsmethode angesehen werden sollte. Mich hat beim Erlernen der Methode damals motiviert, dass sie eine eigenständige Verhütungsmethode ist, aber ich muss da nicht zwangsläufig wie andere ticken. Ich sehe auch, dass Du diesen Standpunkt weiter unten relativierst.
Vielleicht ist mir nach sieben Jahren auch schon viel eher klar, wo die Grenze verläuft zwischen "Verhüten mit NFP" und "Verhüten in der fruchtbaren Zeit", also hm.
Ich würde hier von Barrieremethoden sprechen und meinetwegen Diaphragma und Kondome als Beispiele anführen. Um den Schutz vor STIs geht es Dir hier ja nicht, richtig? Der Punkt mit den Kondomen zieht sich durch den ganzen Absatz.Methode erlernen, Körper beobachten, Zweifel haben und sich unsicher fühlen. Kondome werden bei jedem Geschlechtsverkehr verwendet.
Ich finde, das klingt so bzw. kann so verstanden werden, als würde das Regelwerk über die Zeit bessere/sicherere Aussagen über Fruchtbarkeit und Unfruchtbarkeit treffen. Wenn man einmal von der Minus-8-Regel absieht, ist das nicht der Fall, rein algorithmisch funktioniert das System ab Tag 1. Vielleicht wäre es möglich, direkt zu betonen, dass die eigene Kompetenz und erlebte Sicherheit i. S. v. Selbstständigkeit bei der Auswertung zunimmt, nicht die Sicherheit der Methode als solche? Und "Sicherheit der Methode als solche" meint meinerseits wohl den Methoden-PI... Was die Anwendungssicherheit angeht, meine ich mich zu erinnern, dass diese über längere Zeiten eher schlechter wurde laut NFP heute, das würde sich auch nicht mit Deiner Aussage vereinbaren lassen. Allerdings wird bei der Anwendungssicherheit ja auch immer ein festes Zeitintervall (13 Monate, iirc) betrachtet, insofern ist die Information eigentlich irrelevant.Unfruchtbare Phase immer sicherer ermitteln, Kondome nach und nach weglassen.
Ich glaube, ich merke beim Lesen, dass ich diese Unsicherheit und den Stress, alles richtig machen zu wollen, mit so viel Abstand zur Anfangszeit gar nicht richtig nachvollziehen kann, sodass ich schon denke, dass Du durch Deinen Text womöglich psychische Entlastung schaffst. (Auf die Du vielleicht zielst.)
Bei dem "End-Entwicklungspunkt" "nur mehr stichprobenartig messen und notieren" bin ich zwiegespalten, Christian. Ich weiß, dass es einige so handhaben, rein regeltechnisch ist meine Ansicht dazu aber: Wenn nach Sensiplan freigegeben und verhütet werden soll, muss nach Sensiplan ausgewertet werden, alles Weitere ist NFP nach eigener Façon, da kann man auch nicht mehr von der STM als Goldstandard zur Verhütung mit krassem Pearl-Index reden, falls Du verstehst, was ich meine.
Ein weiterer Gedanke von mir zu dem Text ist, dass Du wahrscheinlich schon eine Art Zeitgeist damit triffst. Vielleicht können noch einmal Nutzerinnen, die eher neu hier sind, etwas dazu sagen, da sie ja Deine Zielgruppe sind. Ohne Deinen Post hier hätte ich den Text ja nie gelesen.
Das war es erst einmal.
Re: Update: Einführungsartikel
Danke für das ausführliche Feedback. Ich habe festgestellt, dass die Version viel zu negativ und zu warnend ist. Irgendwie hab ich mich da auf ein Gedankenspiel eingelassen, das nicht förderlich ist und was den meisten Anfängerinnen nicht gut hilft. Ich hab es nochmal geändert und ich denke, so passt es wieder und ist ähnlich wie zuvor.
Re: Update: Einführungsartikel
Ich glaube ich hab nur die überarbeitete Version gelesen, aber ich finde den Artikel soweit gut. Ich mag den Schreibstil, weil auf lange Sätze und Fachbegriffe verzichtet wird. Das macht die Sache sehr zugänglich.
Was für Anfängerinnen/Interessierte ohne Vorwissen vielleicht verwirren könnte ist der Punkt "Da muss ich ja total diszipliniert sein" und die Beispielkurve dazu. Ich gehe davon aus, dass die Anfängerin, die das liest, auf dem Stand ist, dass sie noch gar keine Details kennt (Wie viel Temperaturwerte und Schleimbeobachtungen brauche ich überhaupt? Wie muss das aussehen, damit ich regelkonform auswerten kann? etc). Man sieht natürlich, dass deutlich weniger Werte notiert sind, aber welchen Mehrwert hat das für die komplette Anfängerin, gerade mit dem Kommentar, bitte nicht nachmachen? Auf dem Stand sieht man nicht, was theoretisch alles fehlt und man versteht auch nicht, warum das nur was für erfahrene Anwenderinnen und warum es für die Erfahrenen auch kein Tanz auf der Rasierklinge ist. In der Realität sehen viele Kurven nach Jahren so aus, ich bin ja auch ein Minimalist, aber das wäre für mich was für einen separaten Artikel.
Was für Anfängerinnen/Interessierte ohne Vorwissen vielleicht verwirren könnte ist der Punkt "Da muss ich ja total diszipliniert sein" und die Beispielkurve dazu. Ich gehe davon aus, dass die Anfängerin, die das liest, auf dem Stand ist, dass sie noch gar keine Details kennt (Wie viel Temperaturwerte und Schleimbeobachtungen brauche ich überhaupt? Wie muss das aussehen, damit ich regelkonform auswerten kann? etc). Man sieht natürlich, dass deutlich weniger Werte notiert sind, aber welchen Mehrwert hat das für die komplette Anfängerin, gerade mit dem Kommentar, bitte nicht nachmachen? Auf dem Stand sieht man nicht, was theoretisch alles fehlt und man versteht auch nicht, warum das nur was für erfahrene Anwenderinnen und warum es für die Erfahrenen auch kein Tanz auf der Rasierklinge ist. In der Realität sehen viele Kurven nach Jahren so aus, ich bin ja auch ein Minimalist, aber das wäre für mich was für einen separaten Artikel.
Literatur über NFP - Wissensbereich - FAQ
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Verhütung mit mittlerweile dreistelliger Kurvensammlung
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Re: Update: Einführungsartikel
Guter Hinweis -V-, der Mehrwert für Anfängerinnen ist tatsächlich recht gering und es fehlt der Bezug dazu, wie ein Zyklus richtig aussehen sollte. Ich habe den Abschnitt etwas gekürzt und belasse es dabei, dass der Aufwand für Fortgeschrittene abnimmt.
Danke auch für das Lob zum Schreibstil
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