Schmierblutungen

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NeuHier5b76abc
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Schmierblutungen

Beitrag von NeuHier5b76abc »

Hallo zusammen,

ich habe eigentlich schon immer Schmierblutungen vor der Mens, mit Anfang/Mitte 20 waren es 2 Tage oder so, irgendwann ist es etwas mehr geworden, jetzt sind es in der Regel zwischen 4 und 8 Tagen. Ich habe einen superstabilen Zyklus von 26-28 Tagen, ehM ist immer an Tag 13 oder 14, darauf folgt eine Hochlage von immer mindestens 14 Tagen, öfter auch mal 15 oder sogar 16, letzten Monat waren es 17 (vielleicht biochem. Schwangerschaft, weiß ich aber nicht, weil nicht getestet). Ich habe eine latente Schilddrüsenunterfunktion und nehme daher L-Thyroxin; Progesteron wurde erst letzten Monat nochmal gecheckt, ist in Ordnung. Was allerdings nicht gecheckt wurde, ist das Verhältnis von Progesteron und Östrogen, das ja eigentlich das Entscheidende ist. Meine Frage: Wenn das Verhältnis zwischen Progesteron und Östrogen nicht ganz im Lot wäre, dann wäre ja auch die Temperatur durcheinander, oder? D.h. wenn die Temperatur in der 2. ZH stabil hoch und auch ausreichend lang ist, kann ich dann davon ausgehen, dass nicht nur kein Progesteronmangel besteht, sondern auch kein Problem im Verhältnis von Östrogen und Progesteron? (Es gibt ja schließlich auch den "Östrogen-Absacker", d.h. wenn das Östrogen im Verhältnis zum Progesteron steigt, sinkt die Temperatur, das müsste ja dann auch sonst so sein, oder liege ich falsch?)

Danke schonmal und liebe Grüße
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Krachbum
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Re: Schmierblutungen

Beitrag von Krachbum »

Davon würde ich nicht ausgehen. Östrogenabsacker sind möglich aber nicht wirklich eindeutig. Einzig der erhöhte Progesteronwert lässt sich sicher an Hand der Temperatur nachweisen. Daher kannst Du aus deinem Kurvenverlauf keine Rückschlüsse auf das Verhältnis von Östrogen zu Progesteron ziehen. Dafür musst du leider Blut lassen.

LG
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NeuHier5b76abc
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Re: Schmierblutungen

Beitrag von NeuHier5b76abc »

Aber es heißt ja immer, eine Östrogendominanz wäre im Umkehrschluss eine (relative) Progesteronschwäche. Ich habe es immer so verstanden, dass sich Progesteron und Östrogen in der Summe neutralisieren, d.h. solange das Verhältnis stimmt, stimmt auch die Temperatur. Die Temperatur in der 1. ZH ist niedrig, weil das Östrogen im Verhältnis zum Progesteron überwiegt, in der 2. ist sie hoch, weil umgekehrt. Das müsste doch eigentlich auch heißen, dass, solange die Temperatur stimmt, auch das Verhältnis i.O. sein müsste... :think:
(Test darüber hinaus ist eh klar, ich würde es nur gerne verstehen)
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Krachbum
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Re: Schmierblutungen

Beitrag von Krachbum »

Ich habe nochmal in nfp heute nachgelesen. Es ist definitiv das Progesteron, das irgendwie (Mechanismus ist noch nicht geklärt) auf die "hypothalamische Wärmeregulation" einwirkt, nicht das Östrogen. Das heißt, dass die niedrige Temperatur in der ersten Zyklusphase auf die niedrige Progersteronkonzentration zurückzuführen ist, nicht auf das niedrige Verhältnis von Progesteron zu Östrogen. In der zweiten Zyklusphase kommt die erhöhte Körpertemperatur eben durch die hohe Konzentration an Progesteron zustande.

Das ist ja auch der Grund warum es augenscheinlich manchmal zu s.g. Östrogenabsackern kommt, diese aber eher umstritten sind. Hier spielt wohl eher der Zufall die größte Rolle.
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NeuHier5b76abc
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Re: Schmierblutungen

Beitrag von NeuHier5b76abc »

Vielen Dank für's Nachlesen! Das klingt plausibel. Mich würde auch noch interessieren, was genau denn das Östrogen eigentlich anstellt, wenn es in der 2. ZH zu hoch ist, also warum genau das Verhältnis zwischen Ö und P eigentlich so wichtig ist bzw. was genau passiert, wenn das Verhältnis nicht passt. Habe dazu nichts Genaueres gefunden, nur unspezifische Feststellungen à la das Östrogen würde die Progesteron-Wirkung "zerschießen" o.ä. ... aber was heißt das konkret, warum und inwiefern? Falls da jemand Bescheid weiß ... :flower:
iSprung
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Re: Schmierblutungen

Beitrag von iSprung »

Ich glaube, da bist Du mit einer medizinisch ausgebildeten Person als Auskunftgeber*in am besten beraten. Die Antworten auf Deine Fragen gehen inhaltlich weit über die Grundlagen der STM bzw. das, was in nfp heute steht, hinaus. Das sind Themen, die meinem Stand nach zur gynäkologischen Endokrinologie gehören.
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Krachbum
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Re: Schmierblutungen

Beitrag von Krachbum »

Allgemein wird dieses Ungleichgewicht ja als Östrogendominanz bezeichnet und trifft irgendwann alle Frauen in der Prämenopause.

Ich fand jetzt spontan diesen Beitrag ganz ok:

https://www.gyn-praenatal-koenigstein.d ... ndominanz/
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NeuHier5b76abc
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Re: Schmierblutungen

Beitrag von NeuHier5b76abc »

iSprung hat geschrieben: Samstag 13. Februar 2021, 18:21 Ich glaube, da bist Du mit einer medizinisch ausgebildeten Person als Auskunftgeber*in am besten beraten. Die Antworten auf Deine Fragen gehen inhaltlich weit über die Grundlagen der STM bzw. das, was in nfp heute steht, hinaus. Das sind Themen, die meinem Stand nach zur gynäkologischen Endokrinologie gehören.
schon klar, aber könnte ja sein, dass sich hier auch jemand tummelt, die sich da zufälligerweise auskennt oder ein ähnliches Problem hat(te) und sich daher mit der Thematik mal eingehender befasst hat... meine Gyn nimmt sich zwar generell Zeit, hat aber immer nicht so Bock, lauter medizinische Detailfragen zu beantworten :roll:
Krachbum hat geschrieben: Samstag 13. Februar 2021, 18:29 Allgemein wird dieses Ungleichgewicht ja als Östrogendominanz bezeichnet und trifft irgendwann alle Frauen in der Prämenopause.

Ich fand jetzt spontan diesen Beitrag ganz ok:

https://www.gyn-praenatal-koenigstein.d ... ndominanz/
merci! das hatte ich tatsächlich gestern auch schon gefunden und fand ich auch nicht schlecht, auch wenn es meine Frage nicht beantwortet :) . Die dort genannten Symptome treffen auf mich alle nicht zu, insofern ist es wohl eher unwahrscheinlich, dass das das Problem ist. Aktuell beschäftigt es mich auch nur deshalb wieder mehr, da ich nach einem halben Jahr oder so, in dem die SB nur noch minimal waren (dank Möpf etc) diesen Monat wieder ziemlich viel habe, sogar teils mit (wenig) frischem Blut :eh:

Liebe Grüße
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Krachbum
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Re: Schmierblutungen

Beitrag von Krachbum »

iSprung hat geschrieben: Samstag 13. Februar 2021, 18:21 Ich glaube, da bist Du mit einer medizinisch ausgebildeten Person als Auskunftgeber*in am besten beraten. Die Antworten auf Deine Fragen gehen inhaltlich weit über die Grundlagen der STM bzw. das, was in nfp heute steht, hinaus. Das sind Themen, die meinem Stand nach zur gynäkologischen Endokrinologie gehören.
Das denke ich auch. Und da ist nfp als (alleiniges) diagnostisches Mittel wohl ungeeignet. Auch ein Progesteronmangel muss sich nicht zwangsläufig im Kurvenverlauf niederschlagen.
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Re: Schmierblutungen

Beitrag von NeuHier5b76abc »

Krachbum hat geschrieben: Samstag 13. Februar 2021, 18:54
iSprung hat geschrieben: Samstag 13. Februar 2021, 18:21 Ich glaube, da bist Du mit einer medizinisch ausgebildeten Person als Auskunftgeber*in am besten beraten. Die Antworten auf Deine Fragen gehen inhaltlich weit über die Grundlagen der STM bzw. das, was in nfp heute steht, hinaus. Das sind Themen, die meinem Stand nach zur gynäkologischen Endokrinologie gehören.
Das denke ich auch. Und da ist nfp als (alleiniges) diagnostisches Mittel wohl ungeeignet. Auch ein Progesteronmangel muss sich nicht zwangsläufig im Kurvenverlauf niederschlagen.
Da meint meine Gyn übrigens was anderes – sie meinte, wenn die Temperatur ausreichend lang ausreichend hoch ist, gebe es keinen Progesteronmangel. Sie hat den absoluten Progesteronwert auch überprüft, der ist ok – aber sie hat es halt nicht im Verhältnis zum Östrogen überprüft, da muss ich sie nochmal drum bitten. Klar dass NFP allein diagnostisch nicht reicht; es wurde aber bis auf das Ö-P-Verhältnis fast alles schon überprüft und nichts gefunden (außer latenter SD-Unterfunktion, aber mit dem L-Thyroxin gehen die SB auch nicht weg).
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