Fredi, ich habe leider die Erfahrung gemacht, dass Freundschaften oft zerbrechen, wenn einer schon Familie hat und der andere (noch) nicht. Man lebt dann einfach in komplett verschiedenen Welten.
Außerdem erzählt sie wohl offener von sich, während du gefragt werden möchtest. Das ist auch eine Temperamentsache. Ich erzähle zb von mir das was ich teilen möchte und es ist mir total unangenehm wenn mich jemand darüber hinaus etwas fragt. Umgekehrt bin ich da auch ganz vorsichtig und frage eher nach wenn ein Thema eine Richtung einschlägt, nie würde ich aber „rumstochern“ und dem anderen auf den Zahn fühlen. Du kennst jetzt deine Freudin besser, aber vielleicht könnte sie halt vom Typ auch so sein. Auf jeden Fall klingt das aber so als ob ihr gerade mit euren Bedürfnissen und eurem Alltag nicht zusammen passt.
Ich kenne beide Perspektiven, habe Freunde verloren, als ich noch jung und Single war und die schon Familien gründeten. Umd als ich dann Mutter wurde verlor ich die Single-Freunde aus den Augen.
Ein Beispiel für eine Situation in der es mir bzw uns ähnlich ging:
Wir haben ein sehr anstrengendes Kind und eine super anstrengende Zeit hinter uns (extremes Schreikind, keinerlei Unterstützung durch Familie, mein Mann hat noch seinen Master gemacht). Die Schwester meines Mannes aber ist immer neidisch auf uns. Sie hat nie ihre Hilfe angeboten, dachte wir leben den Traum und hat sich wahrscheinlich vernachlässigt gefühlt.
Jetzt im ersten lockdown hatte sie mal gefragt wies läuft und mein Mann hat sich etwas ausgekotzt. Darauf kam von ihr als Antwort wir sollen nicht rumheulen, sie sei Single und müsste den Lockdown alleine durchstehen, während wir einander haben und ein süßes Kind und ein Haus mit Garten (in München, was bedeutet wir jammern auf Luxusniveau!).
Sie war so mit sich beschäftigt, dass sie nicht auf die Idee kam dass man auch Sorgen und Schwierigkeiten haben kann, wenn man alles hat, was sie sich wünscht. Man hätte ihr nie erklären können, dass wir richtige Existenzängste haben, da der berufliche Wiedereinstieg bei mir dieses Jahr nicht geklappt hat, und wir Angst hatten unser Haus zu verlieren. Dass ich auf dem Zahnfleisch gehe weil ich Hausmeister, Gärtner, Putzfrau, Kantine, Sekretärin und Trostfelsen für alle sein muss, dass wir körperlich am Ende sind, und auch in unserer Familie jeder Einsamkeit fühlt, weil uns die sozialen Kontakte fehlen. Dass wir Ehekrisen haben, weil wir am Limit sind. Dass es schon ohne Pandemie für mich ein enormer Kraftakt ist, ein halbwegs normales Leben zu führen und eine Familie zu haben (ich habe eine komplexe PTBS und kämpfe täglich mit den Folgen). Meine Schwägerin bemeidet mich schon immer und denkt ich habe im Leben immer Glück gehabt.
Sie sieht unser Leben durch den Filter ihrer eigenen Bedürfnisse und Bedürftigkeit. Und da kann man nicht miteinander reden, es teilen uns einfach Welten.
Oft stellt man in solchen Situationen auch fest, dass man einfach aus Gewohnheit mit jemandem befreundet ist, den man eigentlich nicht wirklich wirklich mag, also so schätzt und respektiert, wie es unter echten Freunden sein sollte. Ich habe auch leider gemerkt, dass bei Überforderung die Empathie ziemlich schnell flöten geht. Ich merks bei mir teilweise und leider extrem bei Mehrfachmüttern. Das laugt dich so aus, da hast du gar nicht mehr die Kapazität dich noch groß für andere zu interessieren. Ärger dich nicht über sie und such dir Freunde, die in der gleichen Situation wie du sind.
Ich hab eine Frage, weil das Thema gerade heiss diskutiert wird: was ist denn das Problem bei einem frühen Eisprung? Ich habe zb immer kurze Hochlagen, ist es dann nicht gut wenn der ES früh und die Hochlage besonders lang ist?