Die Artikel auf "Brigitte" sind gut.
Sonst so au weia: Auch wenn’s ein „nur“ ein Kommentar ist, der Artikel aus der „Süddeutschen“ tut wirklich weh. Sehr sehr ärgerlich. Die Überschrift mag ja irgendwie noch eine gewisse Berechtigung haben für alle, die Kalender-Apps „blind“ benutzen, aber ansonsten wird da ja so ziemlich alles in einen Topf geworfen: „Natural Cycles“ und STM und die beruhe ja auf jahrhundertealten (????????) Verfahren und für eine NFP-Methode sei „Natural Cycles“ mit einer Effektivität von 93% gar nicht mal sooooo unsicher (gemessen an welcher Methode: Kalender?) - WTF!?!?!?
Ich nehm das Werner Bartens einfach nicht ab, der müsste wissen (können), dass es so einfach nicht ist, wie er es sich macht.
Den Artikel in „ZON“ find ich nicht so verkehrt und daher regt mich das jetzt nicht wirklich auf. Ich find es gut, dass endlich mal was Kritisches über „Daysy“, zu der es als optionales Feature den Sync mit "Daysyview" gibt, veröffentlicht wird.
Ärgerlich ist allerdings, dass die STM nirgends erwähnt wird, aber wenigstens wird sie auf diese Weise nicht mit „Natural Cycles“ in einen Topf geworfen. Das hätte ich noch schlimmer gefunden. Siehe SZ.
Das Problem ist, dass „Natural Cycles“ im Artikel leider nicht näher eingeordnet wird sondern fälschlich als Variante der Temperaturmethode gelabelt wird, so wie das Start-Up es auch selber verkauft. Dabei ist das ziemlich irreführend.
Die App bestimmt das fertile Fenster im aktuellen Zyklus nicht auf „klassische Weise“ anhand der Temperatur, also so wie wir uns das dank unserer NFP-Routine spontan beim Stichwort „Temperatur“ vorstellen, sondern die App macht’s eben „verkehrt“ rum: Sie benutzt die Temperaturanstiege plus Kalenderdaten dazu, um den nächsten Zyklus vorherzusagen. Das sind reine Prognosen und sonst nix. Klarer Fall von Kalendermethode und vom Prinzip her einfach nur ein gruseliger Rückfall à la Knaus-Ogino, nur halt symptombasiert.
Sehr sehr schade auch, dass nicht erwähnt wird, dass „Natural Cycles“ von „Stiftung Warentest“ nur „mangelhaft“ bekam. Dann wäre man auch automatisch auf „Sensiplan“ als Goldstandard und seriöse NFP-Apps gekommen. Dr. Frank-Herrmann hätte das auseinander nehmen können, wie die App „funktioniert“. Hier ist das ganz aktuell im Detail erklärt und auch auf welcher abenteuerlichen Grundlage die Zertifizierung als „Verhütungsmittel“ eigentlich beruht:
https://sektion-natuerliche-fertilitaet ... tungs-app/
Den Hype um „Natural Cycles“ find ich erschreckend, aber irgendwie auch interessant. Ich empfehle ein lesenswertes Stück aus dem „Guardian“ weiter. Gut geschrieben und aus einer sehr persönlichen Perspektive erzählt. Die Autorin hat vier Monate mit „Natural Cycles“ verhütet, dann war sie ungewollt schwanger. Sie hat abgetrieben. Ihr war passiert, dass die App von „Unfruchtbar“ auf „Fruchtbar“ zurückgeswitcht war. Da war es zu spät um verhütet zu haben. Offenbar eine Berechnungslücke zwischen Vorhersage und Auswertung, in die sie da geraten war.
Im Artikel wird - finde ich - sehr gut beleuchtet, wie die App per „Instagram“ durch „Influencer“ vermarktet wird. Funktioniert aber offenbar (noch):
https://www.theguardian.com/society/201 ... ontrol-app