Hey Ihr,
ich sitz hier grad mit einem Glas Wein während sich nebenan im Zimmer meines Mannes und im Bettchen neben ihm meine Tochter in den Schlaf singt
Heute haben wir zusammen Kräuter geerntet - Thymian und Frauenmantel und ich hab es so genossen, ihr zu erklären, was das ist. Sie hat da total Spaß dran und hilft mir auch fleißig, die trockenen Kräuter später in Gläser zu stecken!
Irgendwo hier im Faden hatte ja eine von Euch geschrieben, dass man dieses Wissen über Kräuter ja nur von irgendwelchen Omas kennt. Ja, aber auch die waren ja mal jung und haben das von ihren Müttern und Omas gelernt. Und ich find es total schön und wichtig, dass mein Kind auch das Wissen über die Natur erlernt und das schon mit 2 Jahren
Sie erkennt zum Beispiel schon eine Kohlmeise am Gesang und kann Löwenzahn und Scharbockskraut voneinander unterscheiden. Damit ist sie in ihrer Altersgruppe bestimmt eine Ausnahme - gut so
Mir ist es zum Beispiel auch total wichtig, dass sie Respekt vor ALLEN Lebewesen lernt und nicht bestimmte Tiere als nutzlos oder eklig ansieht. Ich hatte mal einen kleinen Nachbarsjungen, mit dem ich draußen gespielt hab und der beim Anblick einer Spinne meinte "Iihh, eine Spinne!" Als ich meinte: "Spinnen sind doch nicht iihh, wer sagt denn sowas?", war seine Antwort "Mama!" und in dem Moment kam Mama um die Ecke und bestätigte "Ja, Spinnen sind iihh!" Das fand ich total schlimm. Klar, ich würde jetzt auch nicht mit einer Hauswinkelspinne kuscheln wollen. Aber es hat doch trotzdem jedes Wesen seine Daseinsberechtigung, unabhängig davon, ob wir es schön und wichtig finden - letzteres können wir oft gar nicht beurteilen! Und ich setze echt alles dran, meiner Tochter diesen anerzogenen (!!!!) Ekel vor Spinnen nicht weiterzugeben, sondern ihr eher die Faszination über alles, was da so kreucht und fleucht nahezubringen.
So viel zu meiner etwas weinseligen Sonntagabend-Philosophie - gute Nacht Euch allen!
