So, und nun noch wie versprochen meine Geschichte zum Thema, das
Starah heute Morgen geschildert hat (Scheinbar kann ich das leider nicht mehr zitieren, weil seitdem schon zu viele weitere Beiträge gefolgt sind
):
Mein Mann ist auch einer von der Sorte, der zwar grundsätzlich schon immer Kinder wollte, bei dem aber nie akut der Wunsch danach entstanden ist. Laut eigener Aussage fühlt er sich eher noch wie Mitte 20 als wie Mitte 30
Wir haben die letzten Jahre immer mal über das Thema geredet und es war klar, dass wir rund um meinen 30. Geburtstag und wenn unser Haus fertig ist anfangen wollen. Der Tag kam für ihn dann schneller als erwartet
Gesträubt hat er sich zwar auch nicht, als ich gesagt habe, dass ich die Pille jetzt absetze, aber einen Partner an seiner Seite, mit dem man die Begeisterung teilen kann, stellt man sich dann doch anders vor
Im ersten ÜZ kam es dann am Anfang zu Situationen, in denen es einfach nicht klappen wollte. Sein Kopf spielt da generell sehr mit. Natürlich habe ich mir dann gleich Sorgen gemacht, habe mir aber geschworen, ihm etwas Zeit zu geben. Im zweiten ZK lief es dann zum Glück schon wieder
Viel über den Kiwu haben wir aber nach wie vor nicht geredet. Dass ich dann mit den Ovus angefangen habe, hat er zwar akzeptiert, meinte aber, dass er nicht wissen möchte, wann sie positiv sind. Trotzdem gab es immer wieder diese neckenden Sprüche von seiner Seite, wenn ich die Initiative ergriffen habe, mit denen er mir unterstellt hat, ich würde nur ankommen, um schwanger werden zu wollen. Das habe ich dann eine Zeit über mich ergehen lassen, obwohl es einfach nicht die Wahrheit war, weil sich bei mir wie bei vielen anderen mit dem Absetzen der Pille auch die Libido zum Positiven geändert hat. Aber sowas gärt dann natürlich in mir. Und als ich einen Tag äußerst verliebt nach Hause kam
und auf ihn zugegangen bin (Mein Ovu hat mir passend dazu 5 min vorher zusätzlich auch noch ein "Go" angezeigt), war er nur schlecht gelaunt und hat mich abgewehrt. An dem Abend kam es dann noch zum Eklat. Ich habe ihm alles auf sehr hysterische Art und Weise vorgeworfen, also besonders wie allein ich mich mit dem Kiwu fühle, dass ich es leid bin nicht mit ihm darüber reden zu können, dass GvnP was etwas Schlechtes sein kann, aber nicht sein muss usw. Und das begleitet von vielen Tränen, also ein Männer-Traum
An dem Abend hat er natürlich kaum noch was mit mir geredet. Aber das Ganze hat dennoch etwas bewirkt. 2 Tage später haben wir ganz in Ruhe ohne Tränen ausführlich über alles gesprochen. Er hat einfach auch mal meine Seite gesehen und mich besser verstanden. Und seitdem ist er wie ausgewechselt. Er hat überhaupt kein Problem mehr mit den Ovus, er findet es sogar gut, dass ich teste. Und auch er freut sich jetzt bewusster auf ein Baby. Gestern war er sogar so aufmerksam meine schlechte Laune zu bemerken und wusste sofort, dass ich wohl meine Mens bekommen habe, hat mich getröstet und mir positiv zugesprochen.
Was ich damit sagen möchte: Ich denke auf jeden Fall, dass viele Männer eine gewisse Zeit brauchen. Die sollte man ihnen auch geben. Aber man merkt selbst, wenn man an einem Punkt ist, an dem es für einen selbst nicht mehr vertretbar ist immer nur zurückzustecken. Und dann sollte man das auch offen und direkt thematisieren. Natürlich ist jeder anders und auch jede Beziehung funktioniert anders. Aber ich möchte jedem Mut zusprechen, doch mit ihrem Partner offen zu sprechen, so schwer es auch fällt, weil man sie ja nicht noch mehr verschrecken möchte. Ich hätte nicht gedacht, dass sich innerhalb von ein paar Wochen bei meinem Mann so viel ändern kann und wurde überaus positiv überrascht!
Und
Starah, da du ja noch nicht genau weißt, woran es bei deinem Liebsten genau liegt, würde ich mir ein Herz fassen und ein Gespräch zu einem passenden Zeitpunkt wagen. Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass es sich für euch genauso gut entwickelt wie für uns