Die Android-App geht zuerst in die Beta-Phase und ist ab sofort im Play Store verfügbar. Die iOS-App folgt dann bald.
myNFP Mobile im Play Store (geht nur über diesen Link und ihr müsst euch ggf. mit eurem Google-Account einloggen, der zu eurem Android-Smartphone gehört).
Es gibt allerdings eine Einschränkung: myNFP Mobile ist mit der jetzigen Website nicht mehr voll kompatibel. Den Grund dafür erkläre ich gleich. Es gibt aber einen Daten-Import, damit ihr eure Zyklusdaten in die neue App laden könnt. Ein Rück-Export oder Sync mit der jetzigen Website ist nicht möglich.
myNFP Mobile, was ist drin?
myNFP Mobile richtet sich an NFP-Anwenderinnen, die sowieso zu 95% das Smartphone verwenden.
- Offline-Support inklusive Zyklusblatt
- Alle NFP-relevanten Symptome eintragbar
- Automatische und manuelle Auswertung nach Sensiplan-Regelwerk
- Unterstützung für mehrere Kataloge
Die jetzigen Apps fliegen allerdings aus dem Play Store raus, sobald die neuen Apps aus der Beta-Phase raus sind. Wenn ihr sie noch installiert habt, laufen sie aber weiter.
Beta-Phase
Beta bedeutet: Die Kernfunktionalität ist vorhanden, aber es gibt einige ungeschliffene Ecken und Kanten:
- Das Auswertungs-Log ist komplett auf Englisch
- über manche Fehler wird nicht informiert (z. B. bei schlechter Internet-Verbindung beim Login)
- es könnte hier und dort ein Ladebalken kommen, wenn die App was berechnet
Warum überhaupt neue Apps?
Viele myNFP-Nutzerinnen verwenden primär die Website und sind damit glücklich. Ergänzend werden morgens ein paar Daten über die mobile Website eingetragen. Das geht ganz schnell und einfach. Eine super Lösung, die zuverlässig funktioniert und aus meiner Sicht wäre das auch ausreichend
Der Hauptgrund für die neuen Apps ist schlicht und ergreifend, weil nach Apps gefragt wird, insbesondere dann, wenn eine NFP-Anwenderin zu 95% mit dem Smartphone arbeitet und keinen Computer mehr verwendet oder viel offline unterwegs ist.
Warum nicht einfach die jetzigen Apps verbessern?
Weil das zum Teil nicht möglich ist. Die jetzigen Apps haben einen relativ umständlichen Sync (Android) bzw. Daten-Import/Export (iOS). Daten-Synchronisierung ist ein komplexes Thema, das ganze Fachbücher füllt und es ist schwierig, nachträglich eine Synchronisierung einzubauen, wenn diese nicht von Anfang an geplant wurde.
Wenn ich außerdem Sachen an der Usability ändern will, dann müsste ich das immer auch gleich auf der Website machen für die Kompatibilität. Das geht für oberflächliche Sachen schon, aber nicht für Dinge, die sehr tief verwurzelt sind und sich auf verschiedene Bereiche von myNFP auswirken. Ich hab einiges am Datenmodell von myNFP und der Beziehung von Zyklustagen zu Zyklen geändert. Das lässt sich einfach nicht mehr 1:1 übertragen.
Kompatibilität mit der Website um jeden Preis erschwert oder blockiert Verbesserungen an der App und auch anders herum: Ich kann die Website nicht verbessern, wenn die Apps dadurch inkompatibel werden. Daher gab es einen Punkt, an dem ich dachte: Was soll’s, überdenkst du eben alles neu. Die neuen Apps sind ein Neustart – ein Redesign von Grund auf mit den Erfahrungen aus 11 Jahren myNFP.
Bei den neuen Apps ist der Sync von Anfang an geplant. Im Moment werden Daten nur auf dem Smartphone gespeichert und nicht synchronisiert, aber in den nächsten Wochen wird es speziell für myNFP Mobile eine Art Web-Ansicht + Online-Backup geben, damit man Zykluskurven auch am Laptop anschauen, verlinken, weiterleiten, im Forum besprechen, mit dem Partner teilen und ausdrucken kann.
Der Plan: So geht’s weiter mit myNFP Mobile
Die neuen Apps werden zunächst weniger Features haben, die dann nach und nach ausgebaut werden. Zuerst fokussiere ich mich auf Android, weil man da besser Beta-testen kann und weil Android-Nutzerinnen bisher sträflich vernachlässigt wurden. Die iOS-App ist dann aber nur noch ein kleiner Schritt, weil beide Apps dieselbe Technologie verwenden.
Zusatzleisten
Viele myNFP-Anwenderinnen tragen zusätzliche Symptome ein. Auf dem Smartphone lassen sich Zusatzleisten jedoch nur sehr umständlich erstellen. Der Icon-Upload funktioniert auf dem Desktop einfach und schnell. Auf dem Smartphone ist das ziemlich fummelig. Zusatzleisten werden wieder eingebaut inklusive der Möglichkeit, eigene Zusatzleisten zu erstellen, allerdings wird dies entweder über eine Auswahl vorgefertigter Icons geschehen oder über Emoji. Übrigens auch so ein Punkt, bei dem Kompatibilität zur jetzigen Website praktisch unmöglich ist.
Webanwendung: Kurve teilen und ausdrucken
Die Zyklusdaten werden zunächst nur auf dem Smartphone selbst gespeichert. Was noch fehlt, ist die Möglichkeit, Zykluskurven auch am Laptop anzuschauen und per Link zu teilen.
Es wird daher nach und nach eine Webversion für die App geben:
- Man kann dann seine Zykluskurven wieder per Link teilen und ausdrucken
- Viele Frauen schätzen die große Kurvenansicht am Laptop wegen der besseren Übersicht
- Online-Backup der eigenen Zyklen schützt vor Datenverlust
Was die App jetzt schon anders macht
Eine Sache, die die jetzige App schon deutlich anders macht und etwas Umgewöhnung braucht, aus meiner Sicht aber intuitiver ist:
Keine Überschneidungen mehr
Auf der Website kann ich Zyklus #1 anlegen mit 01.07.2017 als Anfangsdatum und trage dort 30 Tage ein. Zyklus #2 kann am 02.07.2017 beginnen und auch 30 Tage haben. Das sind getrennte Zyklusblätter wie auf Papier. Die Tagesdaten können vollkommen unterschiedlich sein, auch wenn das Datum gleich ist. 29 Tage würden sich überschneiden, weil myNFP in Zyklusblättern denkt und das Datum vollkommen irrelevant ist.
Das ändert sich in der App: Dort trägt man Symptome zu einem bestimmten Datum ein. Ein neuer Zyklus beginnt an einem Datum und endet mit Beginn des nächsten Zyklus. Es gibt keine Überschneidungen mehr (die App zeigt aber die nächsten paar Tage des Folgezyklus an – coole Sache ).
Der Vorteil ist, dass sich die Zykluslänge automatisch immer korrekt berechnet. Ein weiterer Vorteil: Das Konzept des "Zyklus trennen" oder "Zyklus zusammenführen" fällt damit auch weg. Man setzt einfach ein neues Anfangsdatum und damit ist der Zyklus getrennt. Das geht auch rückwirkend für jeden beliebigen Tag. Perfekt vor allem dann, wenn abends erst die Periode kommt und man diesen Tag dann rückwirkend als 1. Zyklustag setzen will. Zyklus zusammenführen: Einfach das Häkchen "ist 1. Zyklustag" entfernen.
Was damit nicht mehr geht: Anfangsdatum eines Zyklusblattes ändern und damit alle Tage verschieben. D. h. man sollte Zyklustage auch zum richtigen Datum eintragen und sich dabei eher nicht vertun.
An iButton-Userinnen und Kurvenexperimentierinnen hab ich aber auch gedacht: Natürlich kann man einfach einen zweiten Katalog anlegen und den parallel führen. Dadurch kann man zum selben Datum auch verschiedene Zykluskurven haben.
Für den Daten-Import bedeutet das: Wenn ihr jetzt Überschneidungen drin habt (z. B. letzter Zyklustag = erster Blutungstag), dann wird immer Eintragung aus dem späteren Zyklus genommen (also der erste Blutungstag statt dem letzten Zyklustag).
Damit entfällt außerdem das mit dem "Leer abspeichern". Die App unterscheidet nicht mehr zwischen "gespeicherten" und "ungespeicherten" Tagen wie die Website.
Früheste 1.hM
Die früheste 1.hM wird nun nur noch pro Katalog berücksichtigt, falls jemand sich dagegen entscheidet, die früheste 1.hM aus alten Katalogen zu übernehmen. Man kann pro Katalog einstellen, welche früheste 1.hM zusätzlich zu den darin liegenden Zyklen gelten soll.
Kompaktere Darstellung + verbesserte Kurve
Die Zykluskurve ist das Herzstück von myNFP und da fließt auch die meiste Arbeit rein. Die Farben sind etwas optimiert und die Auflösung ist deutlich schärfer (auch wenn das auf meinem Testgerät noch nicht perfekt ist). Auf dem Screenshot unten ist die Schärfe leider nicht gut erkennbar, weil ich den kleiner gemacht habe. Außerdem zeigt das Zyklusblatt nun nur noch die Symptome an, die auch eingetragen wurden. D. h. wenn man nie Brustsymptom einträgt, fällt das raus. Dadurch ergibt sich für Minimalisten eine super schlanke Kurve.
So, viel Spaß beim Ausprobieren. Hier nochmal der Link: myNFP Mobile im Play Store.