Was bedeutet "fühlen"?

Auswertung, Beobachtung, Unregelmäßigkeiten
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Mirli_
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Was bedeutet "fühlen"?

Beitrag von Mirli_ »

Hallo zusammen, ich bin neu hier und an meinem ersten Zyklus Postpill :wave:

Wie viele andere auch, habe ich Mühe meinen Zervixschleim richtig einzuordnen... :roll: Genauer gesagt das "Fühlen" des Zervixschleims!

Im Wissensteil unter my NFP steht dazu folgendes:

Fühlen. Nehmen Sie den Schleim mit einem Finger ab, pressen Sie die Finger zusammen und ziehen Sie sie wieder auseinander, um den Schleim auf Dehnbarkeit zu testen. Reiben Sie die Fingerspitzen übereinander als wollten Sie jemanden bestechen und prüfen Sie, ob der Schleim sich trocken, ölig, glatt oder feucht anfühlt.

Heisst das nun, dass ich Zervixschleim am Scheideneingang abnehmen kann, ihn zwischen den Fingern "verreibe" und dann beurteile, ob sich dieser trocken, ölig, glatt, nach nichts oder feucht anfühlt? Dies plus das Empfinden (ohne Anfassen) kommt dann in die Spalte Empfinden/Fühlen?

Aber der Schleim kann sich ja beim Verreiben zwischen den Fingern eben auch cremig, oder flüssig anfühlen, dies wird aber dann bei der Spalte Aussehen eingetragen?
Viele der Eigenschaften der Tabelle in der Spalte Empfinden/Fühlen beziehen sich bei mir eher auf das Empfinden z.B. nass, feucht, nichts gefühlt?

Heute habe ich mich beispielsweise feucht gefühlt (Empfinden), habe etwas weisses, ziemlich flüssiges gesehen (Aussehen), zwischen den Finger hat sich das ganze ölig, cremig angefühlt (Fühlen), was ist denn das nun? :crazy:

Habe hier im Forum auch schon gelesen, dass das Fühlen gut mit dem Toilettenpapier getestet werden kann, wenn es sehr gut drüber gleitet, ist es dann eben rutschig glitschig!

Also wie macht ihr das mit dem Fühlen? :eh: Lieben Dank für alle Rückmeldungen!
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Cornella
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Re: Was bedeutet "fühlen"?

Beitrag von Cornella »

Ich mach das nach Gefühl :D
Im Zweifelsfall trage ich lieber zu viel als zu wenig ein. Sehen ist ja eindeutig (da bin ich nur jedesmal am Überlegen ob es glasig, glasklar oder glasig-durchscheinend ist :roll: ). Bei "Gefühl" nehme ich mit rein, wie ich mich über den Tag gefühlt habe (ob ich gemerkt habe, das der Slip ev. feuchte Stellen hat, ob es "glitscht" beim gehen, ob es juckt unter Tags, etc.) und auch wie sich die Entnahme des Schleims schon angefühlt hat (ob der Scheideneingang weich war oder trocken, ob ich leicht "rein" gekommen bin oder nicht, etc.)

Aber das ist halt meine Technik. Du stehst ja noch ganz am Anfang. Du wirst das schon noch lernen und die richtige Auswertungsmethode für dich finden ;)
Hibellig seit August 2015 und derzeit in ÜZ 50 für das erste Kind
1. IVF 05/2019 - Negativ
2. ICSI 08/2019 - abgebrochen
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3. Kryo 02/2020 - positiv - und endlich da
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SunnyFrani
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Re: Was bedeutet "fühlen"?

Beitrag von SunnyFrani »

Also wie macht ihr das mit dem Fühlen?
Vorweg: ich gehöre zu den ToiPa-Frauen. Und weil ich damit auch immer gleich vorpresche, war das wahrscheinlich sogar ein Posting von mir, das Du da gelesen hast :lol:
Ich erledige das Fühlen nur noch über das ToiPa. Für die ZS-Bestimmung lange ich mit dem Finger gar nicht mehr an den SE. Ich bin damals am Anfang früh dahin umgestiegen, weil es mir praktisch & aufgeräumt vorkam, es ist klar abgegrenzt bzgl. Abnahmeort und von den anderen Beobachtungsformen Empfinden und Sehen, und erspart mMn einiges an Verwirrung.

Zum Tipp mit dem Wissensteil: wenn das da so steht, und ja, das Verreiben mit dem Finger, dann kannst Du das auch so machen. Und ja, "Dies plus das Empfinden (ohne Anfassen) kommt dann in die Spalte Empfinden/Fühlen?" - genau.
Aber der Schleim kann sich ja beim Verreiben zwischen den Fingern eben auch cremig, oder flüssig anfühlen, dies wird aber dann bei der Spalte Aussehen eingetragen?
Das Attribut ist halt sowohl hier, als eben auch in der offiziellen ZS-Tabelle unter Sehen einsortiert. Aber wenn Du den ZS so fühlst, dann wähle es aus. Bspw. empfinde ich rinnend, wähle es aber halt dann bei Sehen aus. Wichtig ist vielmehr, dass Du grundsätzlich weißt, welche Attribute zu welcher ZS-Qualität gehören - siehe im übernächsten/letzten Punkt.
Viele der Eigenschaften der Tabelle in der Spalte Empfinden/Fühlen beziehen sich bei mir eher auf das Empfinden z.B. nass, feucht, nichts gefühlt?
Das macht nichts, dann ist das eben bei Dir jetzt so.
Ich denke, bei vielen Frauen bilden sich je nach individuellem ZS-Muster Schwerpunkte heraus. Manche sehen mehr, manche machen mehr über die andere Beobachtungsformen. Wichtig ist auch hier nochmal das Bewusstsein für die Theorie: die anderen Beobachtungsformen nicht komplett unter den Tisch fallen lassen, wissen, wenn man doch mal etwas auf anderem Wege feststellt, dies auch gleichberechtigt in die Bestimmung mit einzubeziehen.
Wie Cornella schon sagte: mit der Zeit wirst Du routinierter und auch okönomischer in der Art & Weise, wie Du Deinen ZS bestimmst. Lass Dir ein paar Zyklen Zeit und mache es möglichst täglich, um den Verlauf bzw. Dein ZS-Muster wirklich gut kennenzulernen.
Heute habe ich mich beispielsweise feucht gefühlt (Empfinden), habe etwas weisses, ziemlich flüssiges gesehen (Aussehen), zwischen den Finger hat sich das ganze ölig, cremig angefühlt (Fühlen), was ist denn das nun?
Du verfährst so: zu welchen ZS-Qualitäten gehören jeweils die Attribute? Ausschlaggebend ist dann die höchste Qualität.
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_ZaRa_
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Re: Was bedeutet "fühlen"?

Beitrag von _ZaRa_ »

Hallo SunnyFrani, ich würde mich gerne hier einschleichen und auch ein paar Sachen fragen, wenn es okay ist. Prüfstt du das Fühen und Sehen in ein und dem selben Toilettengang oder machst du das getrennt voneinander? Ich frage deshalb, weil ich mir vorstelle, wenn ich erst mit dem Toilettenpapier darüber wische und das Fühlen so bestimme und danach für das Sehen nochmal über den SE fahre, dass dann nicht mehr so viel ZS übrig ist. Genauso auch andersrum: erst für das Sehen darüber fahren und dann für das Fühlen mit dem Toilettenpapier darüber wischen. Oder ist es so, dass du erst mit dem Toilettenpapier darüber wischst, dir das Gefühlte merkst und danach den Schleim direkt vom Toilettenpapier runter nimmst, um das Sehen zu identifizieren? Was mich noch interessiert ist, ob du die zwei Sachen jeweils vor oder nach dem Toilettengang prüfst. Entschuldige bitte die vielen Fragen. Ich versuche gerade mehrere Möglichkeiten und Techniken kennen zu lernen bzw. davon zu hören, damit ich dann nach Ausprobieren die für mich bessere Lösung wählen kann und bei der Technik dann auch bleiben kann.
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SunnyFrani
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Re: Was bedeutet "fühlen"?

Beitrag von SunnyFrani »

ZaRa44, nö ich wische nur hernach ab, und so, wie immer schon im Leben. Da hat sich nichts geändert. :)
Durch die STM hab ich mir halt nur angewöhnt, a) wenn ich dann beim Abwischen was Auffallendes fühle, dann merke ich mir das entsprechend. Und b) zu guter Letzt werfe ich noch einen Blick aufs ToiPa, und das war es dann.

Ich hatte am Anfang mal probiert, vorher einmal zu wischen, hab es aber oft vergessen und wenn, dann nix feststellen können. Hab das Gefühl, erst durch die Entspannung beim ToiGang löst sich ZS, und ist dann via Fühlen und Sehen feststellbar. Aber ich verliere da nix.

Prinzipiell ist es quasi so geworden: ich scanne rasch nach den paar typischen Eigenschaften, die meine individuell höchste ZS-Qualität eben immer so hat. Und dann ist es eigentlich ganz einfach: entweder wenigstens ein solches Attribut ist erfüllt => höchste Qualität erreicht, Thema erledigt; oder ich kann kein solches Attribut feststellen => ist der ZS halt schlechter. Aber wie genau schlecht der dann ist, spielt keine Rolle.
Das geht mit je mehr Erfahrung immer schneller. Anders gesagt: dann muss man immer seltener den ZS irgendwie "gründlich untersuchen" und befummeln. Aber ja, anfangs habe ich das oft gemacht.
Mittlerweile prüfe ich z.B. die Dehnbarkeit nur noch gelegentlich. Ob fadenziehend, spinnbar oder bloß dehnbar, ist völlig wurst, wenn ich glasklaren ZS im ToiPa sehe, reicht mir das schon, ist ja auch schon S+. Also ich nehme nur noch selten runter, vom ToiPa, um die Ziehbarkeit testen. Und wenn, dann eher aus Spaß an der Freud'. ;)
Sicherlich gibt es aber auch Anwenderinnen, für die die ZS-Konsistenz ein wichtiges Attribut ist und die den oft vom ToiPa runternehmen oder mit den Finger anstupsen.

Und Empfinden ist ja wie so ein Hintergrundprogramm im Hirn den ganzen Tag auf Stand-By und meldet sich dann schon.
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Mirli_
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Re: Was bedeutet "fühlen"?

Beitrag von Mirli_ »

Vielen Dank für die Rückmeldungen :thumbup:
Vielleicht muss ich wirklich noch etwas Geduld haben und erkenne dann ein Muster im Zervixschleim! Hatte ja bisher auch noch keinen Eisprung, vielleicht merke ich dann auch nochmals einen Unterschied! Geduld ist nicht meine Stärke :shamebag:
Werde das mit dem Toilettenpapier auch mal Testen, so ist das Aussehen und Empfinden und das Gefühl beim drüber Wischen eher getrennt :)

Lieben Dank!
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_ZaRa_
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Re: Was bedeutet "fühlen"?

Beitrag von _ZaRa_ »

Auch ich danke dir für die ausführliche Antwort. Ich glaube, ich mache es erst weiter mit dem Finger, bis ich mehr Erfahrung habe. Bisher weiß ich nur, dass es selten Tage gibt, wo ich nichts sehe und dass ich fast immer weiß sehe (trüb, klumpig, cremig, aber immer weiß). Was ich auch festgestellt habe ist, dass ich das S+ fast immer meinem Empfinden zu verdanken habe. Und ansonsten habe ich eben "nur" S. Ob ich das Weiße auch auf weißem Toilettenpapier sehen würde, weiß ich nicht so recht (v.a. das Weiß-Trübe). Dann würde ich evtl. fälschlich nichts sehen und wäre evtl. im Zusammenspiel mit Empfinden und evtl. bei nichts oder feucht statt S... Naja, Übung macht den Meister. Danke nochmal :flower:
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