Falsche automatische Auswertungt?

Messweise, Thermometer usw.
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linkegirl
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Falsche automatische Auswertungt?

Beitrag von linkegirl »

Hallo liebe Community!

Meine Frau befindet sich gerade im dritten Zyklus nach der Pille. Der zweite ist etwas lang ausgefallen, eigentlich hat sie die Pille bereits im April abgesetzt.
Beim jetzigen hatten wir ein ziemlich gutes Gefühl, da es der erste war, der ziemlich normal verlief und man die entsprechenden Zusammenhänge bezüglich des Eisprungs klar sehen konnte.

Er wurde, soweit ich das beurteilen kann, automatisch und korrekt mit der 1. Ausnahmeregel ausgewertet. Allerdings fällt die Temperatur am 5. Tag auf die Hilfslinie, heute, am 6. Tag ist er sogar unter die Hilfslinie gefallen.
Ich konnte über die Suche nur Beiträge finden, in denen erklärt wird, dass das so nicht möglich sei. Es bleibt also nur die Möglichkeit, sollte richtig ausgewertet worden sein, dass die Hochlage diesmal sehr kurz ist und ihre Periode in den nächsten Tagen einsetzt.

Oder darf man in diesem fall, sollte die Temperatur wie hier fallen, gar keine Auswertung vornehmen?

Hier der Link:
https://www.mynfp.de/display/view/5skt8mqdr2ox/" target="blank

Ich wäre sehr dankbar, falls uns jemand ein paar Gedanken dazu schenken könnte. Für Anfänger wie uns ist das alles recht aufregend. :)

Liebe Grüße,

Matthias
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Libby
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Re: Falsche automatische Auswertungt?

Beitrag von Libby »

Ich kann mir vorstellen, dass die Auswertung zufällig zustande kam.
Die Werte, die dafür in Frage kamen, liegen im Vergleich mit den anderen beiden Zyklen alle eher noch im üblichen TL-Bereich.
linkegirl
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Re: Falsche automatische Auswertungt?

Beitrag von linkegirl »

Genau das war mein Gedanke. Andererseits ist das ja erst der dritte Zyklus. Und ausgehenden davon, dass bereits ein anovulatorischer Zyklus vorlag, liegt bei mir die Vermutung nahe, dass ihr Körper mit der Hormonumstellung nach der langen Zeit ziemlich zu kämpfen hat und sich noch einpegeln muss.

Kann es denn sein, dass sich der TL-Bereich im Schnitt noch ändert? Oder müsste er gleich bleiben?
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Libby
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Re: Falsche automatische Auswertungt?

Beitrag von Libby »

Es kann sein, dass sich das sich das TL-Niveau im Lauf der Postpill-Umstellung nochmal ändern kann und sich auf einen "festen" Schwankungsbereich einpendeln muss. Leichte Abweichungen und Schwankungen sind da anfangs sicher nicht ungewöhnlich.
Aber das alles ist natürlich, wie sovieles Andere am persönlichen Zyklus, auch ganz individuell. Da heißt es eben abwarten und weiter beobachten.
Klar wäre im aktuellen Fall auch eine sehr kurze HL durchaus im Bereich des Möglichen, aber das kann man eben nicht mit Sicherheit sagen, nicht bevor die Mens wirklich eintrifft.
Im Zuge der Verhütungssicherheit würde ich daher eher erstmal von einer zufälligen Auswertung ausgehen und noch nicht freigeben.
linkegirl
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Re: Falsche automatische Auswertungt?

Beitrag von linkegirl »

Vielen Dank für deine Hilfe! :)

Eine Frage hab ich dazu aber noch:
Der Schleimhöhepunkt wurde ausgewertet. Der stimmt mit dem Zeitpunkt ja überein. Ohne hätte das ganze ja nicht ausgewertet werden dürfen.

Wenn die Auswertung zufällig war und in den nächsten Tagen eine echte 1hM auftaucht - wie passt das dann damit zusammen?
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Libby
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Re: Falsche automatische Auswertungt?

Beitrag von Libby »

Wenn eine plausiblere/tatsächliche ehM noch bevorsteht, könnte es auch zu einem erneuten SH kommen. Es ist nicht ungewöhnlich, wenn man gerade in etwas längeren Zyklen zwei oder mehrere SH feststellen kann.
Andernfalls wäre es auch möglich, dass kein neuer SH mehr auszuwerten ist, was wiederum mit dem Postpill-Modus zusammenhängen kann.
Weiterhin möglich wäre, dass auch keine plausiblere ehM mehr auszuwerten ist.
Es gibt viele Möglichkeiten, über die man spekulieren kann, aber (annähernd) Gewissheit hat man erst, wenn der Zyklus zu Ende ist.
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SunnyFrani
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Re: Falsche automatische Auswertungt?

Beitrag von SunnyFrani »

Matthias, die Eizellreifung kann wellenförmig verlaufen, und dann gibt es eben die von Libby erwähnten 2 oder mehr Höhepunkte der Östrogenzeichen.
In solchen Fällen braucht es quasi mehr als einen "Anlauf", bis eine Eizelle endlich hüpft.

Zum Temperaturniveau lies mal im Praxisbuch den Absatz nach auf S. 73 oben (Aufl. 2013, gehört zum Abschnitt "Beginn der unfruchtbaren Phase nach dem Eisprung". Ich weiß nicht, ob der Absatz in der neuen Auflage auf derselben Seite, oder auf -/+ 1 ist).
Da geht es darum, dass Anwender eine rein methodisch richtige Auswertung (was die automatische Auswertung auch im vorliegenden Fall ist - an & für sich richtig, aber evtl. zufällig, wie es so schön heißt) immer auch mit ihrem Erfahrungswissen in Sachen ZS-Muster und Temperaturniveaus abgleichen sollten (was Du erkannt hast). Und wenn etwas davon deutlich aus der Reihe fällt, dann eben, wie Libby schon sagte, lieber weiter verhüten und weiter beobachten.

Euer Kurvenverlauf ist eigentlich ziemlich ruhig, ich finde auch für postpill kann man da schon längst verlässlich ablesen, dass die Schwankungsbreite eurer TL bis mindestens ,50° geht.
Apropos Buch, postpill, einpegeln: S. 95, Kasten "Zyklusverlauf nach der Pille": "... bis zum 9. Zyklus nach dem Absetzen nach der Pille wieder weitgehend normalisiert... ." Also: vielleicht mögen sich in eurem Zyklus noch so einige andere Sachen einspielen müssen, aber ich denke, das TL-Niveau ist schon mal ok.

Und weil ich da grad den langen 2. Zyklus sehe: es wurde 2 Tage lang eine normal starke Blutung erreicht (ZT 45 + 45). Eigentlich darf man da bei Sensiplan einen neuen Zyklus anfangen (Grundregel und das Zauberwort hierzu siehe S. 38 oder im Wissensteil unter Postpill). D.h. der 2. Zyklus wäre anovulatorisch gewesen und dafür, witzigerweise, gäbe es im 3. Zyklus eine ehM an ZT 13 (was wiederum damit zusammenpassen würde, dass nach anovulatorischen Zyklen ein ES etwas früher als sonst stattfinden kann (hat ja lange Zeit gehabt, zu reifen)).
Mit Trackle als Thermi in Zyklus Nr. 60+.
Verhütung bis Nr. 54. – ☆ in Nr. 55, Juni '18. – Schwanger in Nr. 58, Geburt im Juni '19.
linkegirl
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Re: Falsche automatische Auswertungt?

Beitrag von linkegirl »

Danke für die ausführliche Antwort! :)

Bezüglich der Blutung im zweiten Zyklus: Es war klar ersichtlich, dass das nicht die eigentliche Menstruation war. Das Blut war hellrot, klar und dünn, wie beim Nasenbluten. Es hat sich klar unterschieden. Das kommt so wie ich erfahren habe nur vor, wenn eben kein Eisprung vorlag, der Körper die üblichen Vorgänge für die Menstruation trotzdem durchführt. (Sorry - ich hab mir das nur sehr unwissenschaftlich gemerkt, es war auf der Seite aber logisch beschrieben) Daher haben wir uns dazu entschlossen, das nicht als Mens zu werten.

Mal so als Update:
Sie hat den ganzen Tag über jetzt schon starke Unterleibschmerzen, die nach beiden Seiten ausstrahlen. Typisch für ihre Mens. Ist sozusagen ein Indiz auf eine sehr kurze HL.
iSprung
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Re: Falsche automatische Auswertungt?

Beitrag von iSprung »

linkegirl hat geschrieben:Danke für die ausführliche Antwort! :)

Bezüglich der Blutung im zweiten Zyklus: Es war klar ersichtlich, dass das nicht die eigentliche Menstruation war. Das Blut war hellrot, klar und dünn, wie beim Nasenbluten. Es hat sich klar unterschieden. Das kommt so wie ich erfahren habe nur vor, wenn eben kein Eisprung vorlag, der Körper die üblichen Vorgänge für die Menstruation trotzdem durchführt. (Sorry - ich hab mir das nur sehr unwissenschaftlich gemerkt, es war auf der Seite aber logisch beschrieben) Daher haben wir uns dazu entschlossen, das nicht als Mens zu werten.

Mal so als Update:
Sie hat den ganzen Tag über jetzt schon starke Unterleibschmerzen, die nach beiden Seiten ausstrahlen. Typisch für ihre Mens. Ist sozusagen ein Indiz auf eine sehr kurze HL.
Ja, rein definitorisch kommt es nach einem anovulatorischen Zyklus zwar nicht zu einer Periode im regulären Sinne sondern zu einer sog. Durchbruchsblutung (das war der Terminus, wenn ich mich recht entsinne) - es ist jedoch aufgrund der Tatsache, dass nach anovulatorischen Zyklen die ehM gerne mal nach vorne rutscht, zu empfehlen, dass die Zyklen im Falle einer solchen Blutung getrennt werden. Sonst wird eine evtl. früheste erste höhere Messung, die sich verkürzend auf die Länge der unfruchtbaren Zeit am Zyklusanfang auswirken würde, nicht berücksichtigt durch den Algorithmus hier.
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