Hallo auch von mir,
Love_Faith_Hope.
Dass Ihr beide erst mal geschockt seid über die Diagnose, kann hier wohl jede verstehen. Umso besser, dass Ihr nicht in Schockstarre verfallt, sondern die Sache progressiv und zügig angeht! Das macht total Sinn! Bei einer solchen Diagnose sind auch nicht mehr das Alter oder die bereits erfolglos verstrichenen Monate von Belang. Es wird ja nun nicht besser und somit besteht definitiv eine Kiwu-Klinik-Indikation. Das Kontoll-SG würde ich definitiv auch, wie die Mädels schon gesagt haben, in einer Kiwu-Praxis machen lassen. Bei uns war es übrigens möglich, das noch vor dem Erstgespräch dort durchführen zu lassen. In unserer Praxis war das eh eine Privatleistung (ich glaube, es liegt daran, dass dort kein Androloge beschäftigt ist, sondern nur Gynäkologen und die dürfen das nicht mit den Kassen abrechnen.) Kostet aber auch "nur" 60,-€ - im Kiwu-Geschäft also wirklich Peanuts...
Apropos Kosten: Vielleicht macht es Sinn, dass Ihr Euch relativ zügig mit der Kostenübernahme-Situation auseinandersetzt. Bei den privaten Krankenkassen (PKV) gilt generell das Verursacherprinzip. Das heißt also, dass der Versicherte der Verursacher der Kinderlosigkeit sein muss, sonst zahlen die nichts. Bei den gesetzlichen Krankenkassen (GKV) gilt das Körperprinzip. Das heißt, dass die Krankenkasse das (anteilig, 50%-100%) übernimmt, was an dem Versicherten durchgeführt wird - hier fällt der Löwenanteil meist auf die Frau. Die Frage wäre also, wie Dein Mann versichert ist. Je nach Konstellation lohnt sich definitiv ein KK-Wechsel! So ne ICSI liegt im Schnitt immerhin bei etwa 7.000 €. Um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, macht es daher Sinn, sich da möglichst früh Gedanken drum zu machen.
"Kurz" zu uns: PCO-Diagnose mit Anfang 20, erstes Kind spontan und überraschend mit 36; 2. Kind kam trotz Bemühungen nicht; Ärztemarathon (keiner hat uns ernst genommen, weil es ja schon mal geklappt hatte). Nach ewiger Odyssee dann Hormonbehandlung, irgendwann dann doch auch mal SG: Asthenoteratozoospermie. Die erste ICSI hat dann geklappt und ich bin jetzt mit Zwillingen schwanger. Ab und an schleiche ich mich aus alter Gewohnheit einfach trotzdem noch mal hier rein...

Das SG meines Mannes war übrigens um Welten schlechter als das Deines Mannes. Für die Entscheidung, welche Behandlung die richtige ist, gibt es bestimmte Grenzen für Spermienanzahl und -qualität. Die Kiwu spricht dann eine Empfehlung aus, die man zum Stück weit beeinflussen kann. Ob z. B. IVF oder ICSI von der Kasse genehmigt wird, ist definitiv vom SG abhängig und wenig bis nicht beeinflussbar. Da die Befruchtungsraten bei einer ICSI deutlich besser sind als bei einer IVF war ich also nicht traurig darum, dass das Ergebnis so eindeutig war. Bei einer IUI liegt die SS-Wahrscheinlichkeit bei 20%, dafür ist die Belastung (finanziell und körperlich) natürlich viel geringer als bei einer IVF/ICSI. Ich war froh, dass das bei uns nicht zur Debatte stand, aber viele der Mädels hier wollten unbebedingt vorher ein paar IUI's und waren auch im Nachhinein sehr zufrieden mit der Entscheidung - unanbhängig davon, ob es nun am Ende doch noch zu einer IVF/ICSI kam oder schon mit der IUI geklappt hat. Aber das wird sich wahrscheinlich schon im ersten Gespräch in der Kiwu klären. Meist ergibt sich die Vorgehensweise und man hat sich vorher 1.000 Gedanken umsonst gemacht...
Mich kurz zu fassen, werde ich wohl nicht mehr lernen in diesem Leben... verzeiht bitte...
Ich wünsche Euch allen einen ganz schnellen Erfolg. Vor allem auch Dir,
Allegra! Dein Weg ist nun schon so lang und so viel liegt hinter Dir. Dein Happy End muss jetzt einfach hinter der nächsten Kurve lauern! Ich umarme Dich von Herzen.