
Mit so einem SG wie jetzt bleibt uns ja wahrscheinlich nur eine ICSI übrig? Oder sehe ich das zu negativ?
MamaMuh hat geschrieben:Das Thema scheint zwar schon einen Monat tot, aber ich hol es nochmal kurz hoch.
Mein Mann hatte auch ein recht mieses SG und ich selbst ja zunächst dank PCOS gar keine ES. Uns hat man auch gesagt, es bleibt nur die ICSI und das war der allergrößte geldschneidende Unsinn, den ich je gehört hab (also, zumindest in unserem konkreten Fall).
Mein Mann hat sich einen guten Urologen gesucht, der ihn mit Clomi behandelt hat. Ja, Clomi. Und ich hab ihm zusätzlich zuerst Orthomol fertil und dann Amitamin Fertilsan M (ist billiger als Orthomol) dazu verordnet. Das SG 3 Monate später war gut und es hat im nächsten Zyklus direkt geklappt. Ob man jetzt an den Nutzen dieser Vitaminpräparate glaubt, lass ich mal dahingestellt. Aber das Clomi war auf jeden Fall eine gute Idee.
Wir haben nicht wirklich speziell nach einem Arzt gesucht, der so behandelt. Mein Mann ist einfach in Luxemburg zum ersten Urologen gegangen, der er gefunden hat und der hat das dann vorgeschlagen. Das scheint auch noch nicht so weit verbreitet zu sein, obwohl der Artikel oben sich doch ganz positiv liest (und meine Clara ist der lebende Beweis, dass es funktionieren kann)Die Gabe von Antiöstrogenen (=anti-weibliche Hormone) bewirkt beim Mann eine Erhöhung der Ausschüttung von FSH und LH aus der Hirnanhangsdrüse und führt so zu einer Erhöhung der Testosteronspiegel im Blut. Inzwischen gibt es eine Reihe von qualitativ hochwertigen Studien mit den Antiöstrogenen Clomifen und Tamoxifen zur Therapie der männlichen Fruchtbarkeit. Analysiert man alle Studien zusammen, ergibt sich insgesamt eine um den Faktor 2,5 höhere Schwangerschaftsrate in der Behandlungsgruppe mit den Antiöstrogenen im Vergleich zur Placebo Medikation. Ursächlich hierfür ist eine nahezu Verdopplung der Spermienwerte welche insbesondere die Spermienkonzentration aber auch die Spermienbeweglichkeit und den Anteil der normalgeformten Spermien betrifft. Auch im Anbetracht der geringen Kosten (ca. 12 € monatlich) sind die Antiöstrogene eine interessante Behandlungsoption. Zusammenfassend scheint aufgrund der heutigen Studienlage eine vorsichtige Empfehlung der Therapie mit Antiöstrogenen bei Männern mit nicht zu schweren Fertilitätsstörungen analog den therapeutischen Grundsätzen für Behandlungen im Rahmen eines individuellen Heilversuches gerechtfertigt.