Trauer, Verzweiflung, Enttäuschung...

Wenn die fruchtbare Zeit sich dem Ende zuneigt
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_Lexa_
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Trauer, Verzweiflung, Enttäuschung...

Beitrag von _Lexa_ »

Hallo Ihr Lieben,

ich weiß nicht so recht, ob ich hier richtig bin, muss aber heute mal meinen Kummer loswerden, sonst platze ich womöglich. Sorry, aber es wird ein langer Text. :-(

Ich war nach meiner Zysten-OP und anderen Problemen mit den Eierstöcken, die seit ca. 1 Jahr bei mir bestehen, bei einem Endokrinologen. Er hat meine Hormone überprüft. Die Ergebnisse haben mich nun völlig aus der Bahn geworfen und ich könnte eigentlich nur noch heulen. Lt. dem Arzt drohen mir die frühzeitigen Wechseljahre - und mehr noch - mein AMH Wert liegt nur noch bei <0,16 (FSH 14,1). Blutentnahme war etwa 4 Tage nach ES. Das Gute ist, dass ich einen halbwegs funktionierenden Zyklus habe (Zuhilfenahme von Tees) und auch einen Eisprung. Das große Problem ist aber nun die Zeit, die ich nicht mehr habe. Bin erst 30 Jahre (im August 31) !!!

Ich habe mir immer Kinder gewünscht, auch wenn dieser Wunsch erst in den letzten Jahren wirklich prominent wurde. Mein Freund, den ich überalles liebe und mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen kann, will JETZT keine Kinder und WEISS auch nicht, ob er jemals welche haben will. Er kann weder Ja noch Nein sagen, macht daraus aber keinen Hehl und betont, dass er mir in der Hinsicht nichts vormachen will. Ich soll tun, was ich für richtig erhalte und auch nicht für ihn diesen Wunsch aufgeben. Der Hintergrund ist einfach, dass er sich noch einige Träume erfüllen und völlig finanziell absichern will, bevor er überhaupt über mögliche Kinder nachdenken will. Das ist natürlich sehr vernünftig und ich kann seinen Standpunkt sehr verstehen. Kinder bringen eben auch Nachteile mit sich, die man in Kauf nehmen will oder eben nicht so gern. Aber das bringt mich ja erstmal nicht weiter. Prinzipiell bin ich überzeugt, dass er zu Kindern bzw. zum Kind tendieren würde, wenn seine ihm selbst vorgezeichneten Bedingungen erfüllt wären. Wann es soweit ist, steht in den Sternen. Er beginnt gerade erst damit, sich selbstständig zu machen. Bis vor kurzem dachte ich noch, dass mir noch ein wenig Zeit bleibt, die ich ihm diesbezüglich lassen kann, doch das Schicksal meint es wohl nicht gut mit mir. :-(

Mein Standpunkt ist, dass ich aus heutiger Sicht Kinder nur mit ihm haben will und mir absolut nicht vorstellen kann, mich von ihm zu trennen, um diesen Wunsch mit jemand anderen umzusetzen. Bevor ich mit meinem Freund zusammen war, hatte ich mir das Ziel gesteckt, dass wenn ich bis 30 J. keinen potentiellen Vater kennenlernen sollte (Worst-Case-Szenario), ich andere Wege gehen würde, um mir den Wunsch zu erfüllen. Ich für mich allein würde finanziell durchaus auskommen, auch mit Kind und allein (im äußersten Fall). Ich habe eine gute Ausbildung und bin seit über 10 Jahren fast durchgängig berufstätig, verdiene (aus meiner Sicht) gut. Meine Mutter bzw. meine Familie würde voll hinter mir stehen.

Wenn ich daran denke, diesem unglaublich starken Drang nachzugeben, Mutter zu werden, und zwar jetzt, um keine Zeit zu verlieren, und dafür meine derzeitige, gut funktionierende Beziehung aufzugeben, zerreisst es mir sprichwörtlich das Herz. Ich habe das Gefühl, dass ich beides verlieren würde, selbst wenn mir eine Schwangerschaft gelingen würde. Wie wäre dieses Leben ohne ihn? Würde es genauso viel Wert sein, wie ich es mir erträumt habe? Muss ich mich damit abfinden, dass ich nicht beides haben kann, meinen Freund und ein Kind von ihm? Das sind die Fragen, die mich gerade permanent beschäftigen, sodass ich mich auf nichts mehr konzentrieren kann.

Wisst ihr was das ganze so tausendfach schlimmer macht? Vor knapp zwei Wochen fragte er mich, ob ich bei ihm einziehen will. Das war einer der schönsten Augenblicke meines Lebens, ich habe mich SO gefreut und habe sofort zugesagt. Er war so süß und hat direkt angefangen, für meine Sachen Platz zu machen (Schränke und so). Und nun weiß ich gar nicht mehr, ob ich das durchziehen will, mit der Aussicht vielleicht nie Kinder bekommen zu können, wenn ich mich für ein Leben mit ihm entscheiden würde. Selbst wenn er in 2-3 Jahren soweit ist, Vater zu werden, wird es mir noch möglich sein, schwanger zu werden? Ich habe solche Angst, dass es nicht gehen wird. Und ich habe Angst, dass wenn dieser Wunsch unerfüllt bleibt, ich auf Dauer nicht damit klarkomme und eh alles den Bach runter geht.

Mein Arzt hat mir therapeutisch die Pille Belara verschrieben, um die Eierstöcke bzw. den Zyklus fürs Erste einzufrieren. Mir ist klar, dass die Wechseljahre dadurch nicht abgewendet werden, aber zumindest verbrate ich nicht mehr sinnlos meine restlichen Eizellen. Wie eigentlich erwartet, geht es mir unter der Pille wieder nicht so gut. Werde sie dann wohl auch nicht vertragen, wie zig andere vor ihr. Oder mein Zustand rührt gar nicht wirklich davon, sondern ist nur psychischer Natur.

Ich hoffe, hier einen Rat oder einfach nur Trost zu finden. War/ist vielleicht jemand von Euch auch in einer solchen Situation und wie habt Ihr Euch entschieden? Würdet Ihr nochmal so entscheiden oder habt Ihr es bereut?

Lieben Dank für's Lesen und auch schonmal für Eure Antworten.

LG
die Tanicka
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vanessa73
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Re: Trauer, Verzweiflung, Enttäuschung...

Beitrag von vanessa73 »

hi,

hast du mit ihm schon mal darüber gesprochen? - also über die gesundheitliche Problematik?

lG
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_Lexa_
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Re: Trauer, Verzweiflung, Enttäuschung...

Beitrag von _Lexa_ »

Hi... ja habe ich.

Er beharrt darauf, dass er sich im Moment überhaupt nicht in eine Vaterrolle hineinversetzen kann. Zudem spielen bei IHM eben die finanziellen Aspekte eine große Rolle. Ihm ist klar, dass er mir damit weh tut, aber er ließe sich in der Sache JETZT nicht breitschlagen. Ich WILL ihn auch gar nicht dazu zwingen, jetzt der Vater meiner Kinder zu werden. Ich WILL dass er es WILL. Die gegenwärtige Entscheidung überlässt er nun mir; wenn ich jetzt Kinder will, muss ich mich wohl anderweitig umsehen. Wenn ich warten will, dann aber nicht mit der Hoffnung, dass sich seine Meinung ändert. Sie KANN, MUSS aber nicht.
Tja... so sieht es aus.
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un-kompliziert

Re: Trauer, Verzweiflung, Enttäuschung...

Beitrag von un-kompliziert »

Hey du arme...
Nur kurz denn ich schreib vom Handy aus.

Die Belara habe ich 10 Jahre lang gut vertragen. Sie wurde mir wegen schlimmer Akne und PMS Schmerzen verschrieben und hat gegen beides auch geholfen. Nach dem absetzten jetzt ist meine Haut immernoch gut.

Auch ohne drohende Wechseljahre ist 30 nicht mehr besonders jung. Das ist keine. Empfehlung aber ich selber würde nicht mehr mit einem Mann zusammen sein können, der mit über 30 noch nicht weiß wann er Kinder will.
Bös gesagt kann ein Mann mit einer jüngeren Frau noch mit 60 Vater werden. Vielleicht sehen die es deshalb lockerer.

Einen anderen Msnn müsstest du auch erstmal kennenlernen bevor du weißt ob er der Richtige ist.

Bei mir ist es so, dass ich echt ein verbitterter Mensch werden könnte, wenn mein Kinderwunsch daran scheitert, dass mein Partner sich nicht entschließen konnte. Du hast Lebenserfahrung, familiären Rückhalt und es ist finanziell machbar.

Ich würde mit meinem Partner die Diagnose besprechen. Auf natürlichem Weg kann es auch ein Jahr lang dauern, da sollte alles Gesundheitliche bei euch beiden geklärt sein.
Auch solltest du einen Zeitrahmen festlegen in dem er sich endgültig entscheidet und du dich auch ob du ihm zuliebe auf ein Kind verzichtest.
Aber nicht ins Blaue hinein hoffen dass er sich ändert. Das wäre frustrierend für dich undysuch für ihn, weil er so geliebt werden will wie er ist.

Ihr seid noch nicht so lang zusammen, oder?

Dass ist in jedem Fall eine sehr harte Entscheidung die du treffen musst. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Zuversicht!
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_Lexa_
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Re: Trauer, Verzweiflung, Enttäuschung...

Beitrag von _Lexa_ »

Danke dir erstmal für deine Anteilnahme und ehrliche Meinung! :flower: @un-kompliziert
un-kompliziert hat geschrieben:
Auch ohne drohende Wechseljahre ist 30 nicht mehr besonders jung. Das ist keine. Empfehlung aber ich selber würde nicht mehr mit einem Mann zusammen sein können, der mit über 30 noch nicht weiß wann er Kinder will.
Bös gesagt kann ein Mann mit einer jüngeren Frau noch mit 60 Vater werden. Vielleicht sehen die es deshalb lockerer.
Genau DAS ist es auch meistens... :-(
un-kompliziert hat geschrieben: Einen anderen Msnn müsstest du auch erstmal kennenlernen bevor du weißt ob er der Richtige ist.
Ebenfalls richtig und auch mit ein Grund dafür, es sich GANZ genau zu überlegen, ob man das, was man hat, für etwas ungewisses wie diese neue Suche, aufgeben möchte. Hab von Geschichten gelesen, die so wirklich schief gelaufen sind. Die Frau hat es hinterher auch bereut, ihren damaligen Partner verlassen zu haben. Denn Kinder hat sie hinterher auch nicht mehr bekommen, weil sie keinen neuen Partner mit Kinderwunsch finden konnte.
un-kompliziert hat geschrieben: Bei mir ist es so, dass ich echt ein verbitterter Mensch werden könnte, wenn mein Kinderwunsch daran scheitert, dass mein Partner sich nicht entschließen konnte.
Dies kann ich bei mir auch nicht ausschließen...
un-kompliziert hat geschrieben: Ich würde mit meinem Partner die Diagnose besprechen. Auf natürlichem Weg kann es auch ein Jahr lang dauern, da sollte alles Gesundheitliche bei euch beiden geklärt sein.
Auch solltest du einen Zeitrahmen festlegen in dem er sich endgültig entscheidet und du dich auch ob du ihm zuliebe auf ein Kind verzichtest.
Aber nicht ins Blaue hinein hoffen dass er sich ändert. Das wäre frustrierend für dich undysuch für ihn, weil er so geliebt werden will wie er ist.

Ihr seid noch nicht so lang zusammen, oder?

Dass ist in jedem Fall eine sehr harte Entscheidung die du treffen musst. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Zuversicht!
Dieses Gespräch hatten wir schon. Ihm tut die Diagnose leid, aber seine Einstellung bleibt die gleiche. Mein Ziel ist momentan einfach erstmal zur Ruhe kommen. Die Sache ist noch sehr frisch und ich muss sie erstmal sacken lassen und einen klaren Kopf bekommen. Momentan bin ich zu geschockt um einen großartig konstruktiven Gedanken dazu zu fassen, glaube ich. Innerlich weiß ich, dass ich lange nicht mit der Entscheidung warten werde. Die Zeit wird da viel beitragen, denke ich. Und es wird nicht einfach... Wer weiß, ob das Thema uns irgendwann eh den "Rest" gibt. Wir sind 2,5 Jahre zusammen. Streiten uns NIE und passen in vielerlei Hinsicht wirklich gut zusammen. Es ist so unendlich schade und traurig, dass es genau in diesem Punkt aber doch korrelliert.
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Leuchtkäferchen
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Re: Trauer, Verzweiflung, Enttäuschung...

Beitrag von Leuchtkäferchen »

Ich kenne mich mit dem Thema nicht so aus, aber wäre es nicht eine Möglichkeit Eizellen einfrieren zu lassen? Damit würdest Du Zeit gewinnen. Falls er sich doch noch umentscheidet könnt ihr es erst mal auf dem natürlichen Weg versuchen und falls es dafür bei dir schon zu spät ist habt ihr noch die eingefrorenen Eizellen. Ist natürlich auch ein Kostenfaktor.

Natürlich gibt es keine Garantie, dass du schnell genug DEN Mann kennen lernst der der Vater für deine Kinder und ein Partner für dich sein könnte, aber ich denke wenn man einen starken Kinderwunsch hat und dieser nicht erfüllt wird, dann wird man das nicht los. Irgendwann (vor allem falls die Beziehung irgendwann doch aus welchem Grund auch immer auseinander geht) bereust du es vielleicht nicht alles versucht zu haben, nur weil dein Partner es nicht wollte. (Das soll jetzt kein Rat zur Trennung sein.)
Bild - momentan noch eher sporadisch zur Beobachtung
Mama von J. *31. August 2012 (41+2; 51 cm, 3615 g, 36,5 cm KU) und E. M. *3. Juli 2014 (39+3; 51 cm, 3810 g, 36,5 cm KU)!
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D_
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Re: Trauer, Verzweiflung, Enttäuschung...

Beitrag von D_ »

Tanicka1983 hat geschrieben: Mein Ziel ist momentan einfach erstmal zur Ruhe kommen. Die Sache ist noch sehr frisch und ich muss sie erstmal sacken lassen und einen klaren Kopf bekommen. Momentan bin ich zu geschockt um einen großartig konstruktiven Gedanken dazu zu fassen, glaube ich. Innerlich weiß ich, dass ich lange nicht mit der Entscheidung warten werde. Die Zeit wird da viel beitragen, denke ich.
Ja, das wird sie. Ist ja kein Wunder, wenn Du derzeit kaum weißt, wo Dir der Kopf steht, nach der Diagnose.

Wenn Du Dir Zeit nimmst, um in Ruhe darüber nachzudenken, bedenke auch das:
Tanicka1983 hat geschrieben: Mein Freund, den ich überalles liebe und mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen kann, will JETZT keine Kinder und WEISS auch nicht, ob er jemals welche haben will. Er kann weder Ja noch Nein sagen, macht daraus aber keinen Hehl und betont, dass er mir in der Hinsicht nichts vormachen will. [...]Prinzipiell bin ich überzeugt, dass er zu Kindern bzw. zum Kind tendieren würde, wenn seine ihm selbst vorgezeichneten Bedingungen erfüllt wären.
Bist Du Dir sicher, dass das tatsächlich so ist und nicht Deiner Wunschvorstellung entspricht, weil Du Dir ein Leben ohne Kinder nicht vorstellen kannst? Wie geht Dein Freund z.B. mit Kindern um, wenn er mit welchen zu tun hat?

Ich stelle die Frage, weil ich die andere Seite aus persönlicher Erfahrung sehr gut kenne: Als ich Ende 20 war, war ich mit einem gleichaltrigen Mann zusammen, der später Familie wollte. Er liebte Kinder, hatte seinen 8 Jahre jüngeren Bruder schon als Jugendlicher betüddelt, für ihn war ein Leben ohne Kinder einfach nicht vorstellbar. Für mich hingegen schon. Mehr noch: Für mich war sogar klar, dass ich keine Kinder wollte. Ich sagte ihm das auch, aber er "überhörte" es, glaubte, ich sei einfach noch zu jung, meine biologische Uhr würde noch nicht ticken, das werde sich ändern usw., wir würden doch ohnehin erst ab Mitte 30 mit der Familiengründung anfangen! Wenn er mich und meine Familie bzw. mein Verhalten gegenüber Kindern besser beobachtet hätte, hätte es ihm die Augen geöffnet? Ich glaube nicht, er wollte es nicht sehen. Ich habe mich dann von ihm getrennt - weil MIR klar war, dass es keinen gemeinsamen Lebensentwurf gab. Kinder sind ein so elementarer Wunsch, dass es da keine Kompromisse, keine Halbherzigkeiten geben sollte - aber das ist meine persönliche Meinung dazu.

Wir sind heute wieder befreundet. Er sagte mir vor ein paar Jahren, er habe es tatsächlich nie wirklich nachvollziehen können, dass jemand keine Kinder will und habe es deshalb damals einfach nicht glauben können und könne es immer noch nicht ganz glauben, dass jemand ohne Not auf Kinder verzichten will. Er ist inzwischen liebevoller Vater und ich bin immer noch kinderlos. Wir sind beide so glücklich, hätten aber niemals eine gemeinsame Zukunft gehabt.

Deshalb mein Rat an Dich: Frag Dich, ob Dein Freund einen positiven Bezug zu Kindern in seinem Umfeld hat. Ob er nicht nur Erzeuger, sondern auch Vater sein kann.

Eins noch: Seine Aussage, dass er die Entscheidung, weiter mit ihm zusammenzuleben, auch wenn es vielleicht von seiner Seite aus niemals einen Kinderwunsch geben könnte, allein Dir überlässt, finde ich übrigens reichlich daneben, was glaubt er, wo DU stehst? :shock:
D_ hat über 25 Jahre durchgehend erfolgreich mit nfp verhütet :thumbup:
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_Lexa_
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Re: Trauer, Verzweiflung, Enttäuschung...

Beitrag von _Lexa_ »

Hallo und Danke @D_


Auf die Frage, wie mein Freund mit Kindern umgeht kann ich berichten: Ausgesprochen gut! Er mag Kinder und kann sich Stunden mit ihnen beschäftigen. Einer seiner "besten Freunde" ist der kleine Sohn (2 oder 3 J. alt) seines Kumpels. Hab ihn auch mit anderen Kindern erlebt, die stehen total auf ihn und er hat Spaß mit ihnen. Er sagt aber auch, dass er froh ist, dass es nicht seine eigenen sind und er sie quasi wieder zurückgeben kann.

Deine anderen Worte nehme ich natürlich zu Herzen. Meine kleine Hoffnung besteht aber darin, dass mein Freund dazu neigt, zu einigen grundlegenden Sachen sehr pessimistisch eingestellt zu sein, es sich aber hinterher doch anders zu überlegen. Er wollte zunächst keine Beziehung, nach nem halben/dreiviertel Jahr dann doch - und hat es nach 2,5 Jahren keinen Tag lang bereut (O-Ton). Er wollte so bald nicht zusammenziehen, schon gar nicht ín seiner derzeitigen Wohnung. Er wollte sich seinen Freiraum bewahren. Nach einigen unkomplizieren, lockeren Gesprächen zu dem Thema und ebenfalls einer Zeitspanne von etwa einem Jahr, hieß er kürzlich, lass uns zusammenziehen, in dieser Wohnung, die er vorher zu klein für zwei hielt... Genau diese seine Art lässt mich hoffen. Aber der Dämpfer von gestern (unser Gespräch wegen der Diagnose) sitzt tief. :-(
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Re: Trauer, Verzweiflung, Enttäuschung...

Beitrag von D_ »

Tanicka1983 hat geschrieben: Auf die Frage, wie mein Freund mit Kindern umgeht kann ich berichten: Ausgesprochen gut! Er mag Kinder und kann sich Stunden mit ihnen beschäftigen. Einer seiner "besten Freunde" ist der kleine Sohn (2 oder 3 J. alt) seines Kumpels. Hab ihn auch mit anderen Kindern erlebt, die stehen total auf ihn und er hat Spaß mit ihnen. Er sagt aber auch, dass er froh ist, dass es nicht seine eigenen sind und er sie quasi wieder zurückgeben kann.
Das klingt wirklich positiv, zumal viele Männer mit so kleinen Kindern nichts anfangen können :thumbup: Auf mich stehen Kinder übrigens auch (leider), aber wohl eher, weil ich kein Interesse zeige & das immer interessanter ist als die Tanten, die das Kind unbedingt betüddeln wollen. ;)
Tanicka1983 hat geschrieben: Deine anderen Worte nehme ich natürlich zu Herzen. Meine kleine Hoffnung besteht aber darin, dass mein Freund dazu neigt, zu einigen grundlegenden Sachen sehr pessimistisch eingestellt zu sein, es sich aber hinterher doch anders zu überlegen. Er wollte zunächst keine Beziehung, nach nem halben/dreiviertel Jahr dann doch - und hat es nach 2,5 Jahren keinen Tag lang bereut (O-Ton). Er wollte so bald nicht zusammenziehen, schon gar nicht ín seiner derzeitigen Wohnung. Er wollte sich seinen Freiraum bewahren. Nach einigen unkomplizieren, lockeren Gesprächen zu dem Thema und ebenfalls einer Zeitspanne von etwa einem Jahr, hieß er kürzlich, lass uns zusammenziehen, in dieser Wohnung, die er vorher zu klein für zwei hielt... Genau diese seine Art lässt mich hoffen. Aber der Dämpfer von gestern (unser Gespräch wegen der Diagnose) sitzt tief. :-(
Vielleicht fühlt er sich tatsächlich vor allem bedrängt? Wenn Du ihn in dem Punkt gut einschätzen kannst, hat Dein Schock wegen seiner Reaktion evtl. noch eine andere Ursache? Immerhin hast Du einen Partner, der im ersten Moment bei Deinem Sturz ins Loch nicht emotional oder auch handelnd auffängt, sondern sogar zurückweicht. DAS ist immer ein Schock, Tanicka, vom konkreten Thema mal ganz abgesehen.
D_ hat über 25 Jahre durchgehend erfolgreich mit nfp verhütet :thumbup:
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_Lexa_
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Re: Trauer, Verzweiflung, Enttäuschung...

Beitrag von _Lexa_ »

@D_ Kann sein, dass du recht hast, wobei ich mich eigentlich nur in Bezug auf das Thema "jetzt ist kinderkriegen angesagt" im Stich gelassen fühle. Er hat gewissermaßen versucht, mich zu trösten, hat die Sache nicht totgeschwiegen, WOLLTE dieses Gespräch führen... Andere hätten es vielleicht als ein unangenehmes Thema abgelehnt und völlig dicht gemacht. Mein Freund aber, hat versucht, trotz seines momentan unbeirrbaren Standpunktes ehrlich und fair zu sein, auch wenn ich diese "Vielleicht, mach dir aber keine Hoffnung"-Taktik nicht begrüsse und sie mir zusetzt. Aber im Endeffekt kann ich nicht in seinen Kopf sehen. Er sagt mir sicher nicht absolut alles, entweder weil er mir nichts versprechen will, was er später nicht halten kann oder weil er Angst hat, mich wirklich sehr schlimm zu verletzen... Ich weiß nicht. Meine bisherigen Erfahrungen mit ihm (seine Art Entscheidungen zu treffen) lassen mich insgeheim hoffen. Aber ich versuche, sie zugunsten einer wohl überlegten Entscheidung zu unterdrücken.
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