Selin611 hat geschrieben: ↑Sonntag 21. Juli 2024, 12:21
Leonie hat geschrieben: ↑Dienstag 16. Juli 2024, 06:41
Das stimmt, der Tempi-Anstieg wird durch Progesteron ausgelöst.
Ja, der Anstieg erfolgt dann auch "nur" durch das Medikament, auch ohne ES.
Der Einfachheit sagen Ärzte oft "Einnahme ab Tag 14", was aber daran liegt, dass viele Frauen nicht wissen, wann ihr ES ist. Das ist dann so ein Ungefähr-Wert. Genauer wäre es, wenn Du es ab dem 2. Tag der HL oder nach abgeschlossener Auswertung nimmst, um die HL zu unterstützen.
Der Gedanke dahinter: Oft sind dann Zysten vorhanden, die unter Progesteron nicht so sehr wachsen sollen. Und Progesteron ist bei PCO eher generell wenig.
Gleichzeitig gibt es oft verspätete oder ausbleibende ES, was es dann fraglich macht, ob das funktioniert mit dem Warten auf den ES und dann mit Progesteron unterstützen, wenn der ES nur alle paar Monate kommt.
Das Duphaston soll dann die Symptome verbessern, wichtig ist natürlich, was hier nicht Thema ist, dass PCO oft noch ganz andere Aspekte hat, die durch Duphaston nicht beeinflusst werden wie Insulinresistenz, mehr männliche Hormone... Ein schwieriges Thema.
Ja genau das hat mir die Ärztin auch gesagt, das es gegen die anderen Symptome nichts hilft, es ist wohl ein reiner Schutz für die Gebärmutterschleimhaut. Allerdings ist bei mir ja die erste Zyklushälfte das Problem, die ist super unregelmäßig. Die zweite ZH ist immer auf den Tag genau stabil mit 12 Tagen HL... deswegen verstehe ich den Sinn nicht ganz, mein Progesteron ist ja eigentlich nicht das Problem....
Selin611 hat geschrieben: ↑Sonntag 21. Juli 2024, 12:21
Leonie hat geschrieben: ↑Dienstag 16. Juli 2024, 06:41
Das stimmt, der Tempi-Anstieg wird durch Progesteron ausgelöst.
Ja, der Anstieg erfolgt dann auch "nur" durch das Medikament, auch ohne ES.
Der Einfachheit sagen Ärzte oft "Einnahme ab Tag 14", was aber daran liegt, dass viele Frauen nicht wissen, wann ihr ES ist. Das ist dann so ein Ungefähr-Wert. Genauer wäre es, wenn Du es ab dem 2. Tag der HL oder nach abgeschlossener Auswertung nimmst, um die HL zu unterstützen.
Der Gedanke dahinter: Oft sind dann Zysten vorhanden, die unter Progesteron nicht so sehr wachsen sollen. Und Progesteron ist bei PCO eher generell wenig.
Gleichzeitig gibt es oft verspätete oder ausbleibende ES, was es dann fraglich macht, ob das funktioniert mit dem Warten auf den ES und dann mit Progesteron unterstützen, wenn der ES nur alle paar Monate kommt.
Das Duphaston soll dann die Symptome verbessern, wichtig ist natürlich, was hier nicht Thema ist, dass PCO oft noch ganz andere Aspekte hat, die durch Duphaston nicht beeinflusst werden wie Insulinresistenz, mehr männliche Hormone... Ein schwieriges Thema.
Ja genau das hat mir die Ärztin auch gesagt, das es gegen die anderen Symptome nichts hilft, es ist wohl ein reiner Schutz für die Gebärmutterschleimhaut. Allerdings ist bei mir ja die erste Zyklushälfte das Problem, die ist super unregelmäßig. Die zweite ZH ist immer auf den Tag genau stabil mit 12 Tagen HL... deswegen verstehe ich den Sinn nicht ganz, mein Progesteron ist ja eigentlich nicht das Problem....
Es gibt bei PCOS nicht
gleichzeitig Zysten, sondern PCOs-Zysten sind im Prinzip nur nicht herangereifte Eibläschen. Diese sind an sich völlig unproblematisch, sie sind ein Symptom des ausbleibenden/verzögerten ES (deshalb kann man auch allein aufgrund dieser Zysten kein PCOs diagnostizieren, auch wenn es immer wieder gemacht wird. Diese Eibläschen können auch bei gesunden Frauen entstehen, bei PCOs werden es dann halt immer mehr.
Was bei PCOs durcheinander ist, ist das Gleichgewicht von LH und FSH sowie der Androgenhaushalt, was sich wiederum gegenseitig bedingt. Dann kommen noch Insulin und andere Hormone mit dazu. Dieser Teufelskreis wird NICHT durchbrochen nur weil ich Progesteron dazu nehme. Und "Schutz" für die Gebärmutterschleimhaut? - Die wird doch in erster Linie "geschützt", indem sie wieder abgebaut wird (durch eine Blutung). Aber die setzt doch ein, wenn Progesteron abfällt. (?) und das tut es doch immer irgendwann nach dem Eisprung. Vielleicht stehe ich aber auch auf dem Schlauch.
Wer hier viel im Forum liest, kenn sicher auch meine Einstellung zu PCOs und Ärzten und wie ICH mit der Erkrankung umgehe. Sorry daher, falls es immer die gleiche Leier ist
), aber: Nichts, von dem was die "schulmedizinische" PCOs-Behandlung betrifft, ist logisch im Sinn von "in sich konsistent". Das liegt einfach daran, dass der Hormonhaushalt (gerade der weibliche) ein komplexes und in sich verschachteltes System ist: Unser Schlafwachryhtmus, Stress, Hunger und Sättigungsgefühl, die Lust auf Sex, wann wir am produktivsten Sinn, absolut ALLES wird hormonell gesteuert - und interagiert miteinander. Darum haben folgende "Maßnahmen" auch kein Hand und Fuß:
1. "Die Pille soll den Zyklus regulieren und die männlichen Hormone "ins Gleichgewicht bringen" (ist Bullshit, die Pille legt den Zyklus komplett lahm)
2. EIN bestimmtes Hormon verabreichen, in der Hoffnung, dass sich dann alles normalisiert (wie in deinem Fall).
Das macht gerade bei Progesteron absolut keinen Sinn, da es, wie du schon angemerkt hast, durch den Eisprung ausgelöst wird. Aber du hast ja eine normale Lutealphase (ich übrigens auch, trotzdem wollte mir ein Gyn eine Gelbkörperschwäche diagnostizieren mit einem Wert, der mit hoher Wahrscheinlichkeit aus der Folikelphase stammt). Abgesehen davon sind auch bioidentische Hormone, Hormone - fände ich absurd, wenn ich doch gerade von der Pille (Hormone) wegkommen will.
3. die Unterteilung in PCOs mit und ohne Kinderwunsch: Will die Frau schwanger werden bekommt sie etwas, was die Eizellreifung anregen soll. Damit die Frau möglichst schnell schwanger wird. Besteht kein Kinderwunsch gibt es die Pille, um andere Symptome zu unterdrücken. Was einem aber keiner sagt: PCOs betrifft den kompletten Körper (insbesondere den Stoffwechsel) - verzahntes Hormonsystem usw.
- und kann dabei diverse Erkrankungen begünstigen. Diese Stoffwechselkomponente wird aber durch all diese Maßnahmen (auch die Progesterongabe) nicht addressiert. Das hatte Leonie ja auch bereits geschrieben. Und: wenn ich schwanger werden möchte UND mich dabei wohl in meiner Haut fühlen will (Akne, Hirsutismus) werden die meisten Ärzte sagen, dass das parallel nicht möglich ist. Denn die Pille geht ja nicht und die meisten Mittelchen zum auf die Haut schmieren, sollte man in der Schwangerschaft nicht nehmen.
Es gibt zwar Hormone, die man im Zuge von PCOs "regulieren" kann, um dann so in den kompletten "Teufelskreis" der bei PCOs besteht, einzugreifen. Das ist aber
nicht Progesteron, sondern z.B. Cortisol (Stress!), Insulin ( nicht alle Frauen mit PCOS haben eine Insulinresistenz, trotdem sollten wir alle darauf achten, den Blutzucker stabil zu halten, auch, um einer IR vorzubeugen) und Östrogen. Gleichzeitig haben sehr viele Frauen mit PCOS erhöhte Entzündungswerte, auch etwas, wo man ansetzen kann, gerade wenn hier das Hauptproblem liegt.
Doch für all dies gilt:
Alles, was du isst (worin du es kochst), wie uns wie viel du schläfst, die Kosmetik, die du nutzt, das Waschmittel, das du verwendest, wie viel du dich bewegst, ob du Stress hast oder nicht... hat Einfluss auf den Hormonhaushalt -
und damit darauf, wie stark PCOs ausgeprägt ist und ob es überhaupt auftritt (Stichwort Epigenetik). Unser Genpool ändert sich nur sehr langsam (wir haben quasi immer noch die Steinzeitgene). Trotzdem gibt es in den letzten 50 Jahren immer mehr Frauen mit PCOs - und zwar in erster Linie in westlichen Gesellschaften. Weil unser Lebensstil da zu großen Teilen mit reinspielt.
Im "Down to Earth-PCOs-nutrition-Podcast" (sehr empfehlenswert, ist das Beste und mE Kompetenteste, was ich bisher zum Thema PCOs gefunden habe - wenn man Englisch kann) habe ich mal ein schönes Sinnbild gefunden:
Wir alle putzen uns jeden Tag die Zähne. Vielleicht nehmen wir zusätzlich noch eine Mundspülung, aber niemand käme auf die Idee, um Karies und Co. zu bekämpfen, nur noch den Mund zu spülen. Das Zähneputzen ist die Basis. Die Spülung kommt on top. Und genauso sehen es mittlerweile auch immer mehr Ärzte in Bezug auf PCOs. Studien haben schon lange gezeigt, dass Ernährung und Co. einen viel größeren Impact bei Hormonstörungen haben als Medikamente (z.B. Metformin). Trotzdem wird das Thema PCOs von medizinischer Seite immer noch sehr oberflächlich behandelt. Ich hatte Glück eine Ärztin zu finden, die mir meinen "Weg" zumindest nicht versucht, auszureden.
Klar, kann man auch mit Medikamenten (z.B. Metformin) oder Nahrungsergänzungamitteln etc. "arbeiten", aber es ist halt viel mehr eine Ergänzung. Wenn die Basis nicht stimmt, wird sich auch mit Inositol, Mönchspfeffer (ohnehin seehr problematisch bei PCOs) nicht viel verbessern. Mein Rat wäre daher immer:
Frag deine Ärztin ganz genau, WARUM du etwas nehmen sollst, was es genau in deinem Körper bewirken soll. - es kommt stark darauf an, wie unregelmäßig der Zyklus ist, wenn du alle 3 Monate blutest, muss man dann aus medizinischer Sicht soweit ich weiß ach nichts unternehmen.
Wobei sich mir nicht erschließt, inwiefern Progesteron, so wie Monala schrieb, zu regelmäßigeren Zyklen führen soll.
Wie man vielleicht gemerkt hat, hinterfrage ich alles sehr kritisch, was Ärzte so machen. Eben weil sie es sehr selten wirklich plausibel erklären können. Oft wissen sie es selbst nicht so genau
.
Auch würde ich mich, wie gesagt, fragen, ob ich jetzt für den Rest meines Lebens Hormonersatzpräparate nehmen will (denn genau das ist auch Duphaston, ein Gestagenpräparat). PCOs ist eine lebenslange Erkrankung, sie ist nicht heilbar, wenn auch mit den richtigen Maßnahmen gut in den Griff zu kriegen ( es gibt nicht wenige Frauen, bei denen es dann sogar klinisch nicht mehr nachweisbar ist). Setzt du das Duphaston ab (sollte es überhaupt etwas bringen), kommt das PCOs normalerweise mit all seinen Begleiterscheinungen wieder zurück. Willst du schwanger werden, kommen dann noch Medikamente wie Clomifen hinzu, die auch nicht ohne sind.
Letztendlich muss das jede Frau für sich selbst wissen und ich gebe zu, ich habe auch Tage, da denke ich mir " nehme ich einfach die Pille und gut ist" (auch wenn unter der Pille eigentlich gar nichts "gut" war). Aber ich finde eben, wir Frauen sollten uns viel mehr empowern, viel mehr hinterfragen und zu den Expertinnen unseres eigenen Körpers werden. Genau das ist ja auch der Kengedanke von NFP. Wenn man dann auf Basis dieses Wissens sagt, man möchte Clomifen, Duphaston, metformin, die Pille... oder whatever nehmen: go for it. (Ob ich dann einfach ein anderes Hormon nehmen würde, wenn ich meine natürliche Fruchtbarkeit nicht beeinflussen will, ist eine andere Frage). Aber ich habe das Gefühl, dass wir, gerade was Frauengesundheit angeht von ärztlicher Seite nicht oder nur sehr schlecht aufgeklärt werden. Und, wie man vielleicht merkt, versetzt mich das immer wieder in Rage
Ist wieder lang geworden, respekt, wenn du trotzdem bis hierhin gelesen hast.
zu Hauptfrage: Störfaktoren, wenn du es wirklich erst nach der Auswertung nimmst (wobei die Hochlage ja schon früher beginnt), sehe ich nicht so das Problem. Generell würde ich aber mehrere Zyklen dann mal beobachten und schauen, ob das alles in sich stimmig ist.