Irgendwann zu spät für Kinder?
Verfasst: Freitag 30. Juni 2023, 11:03
Hallo zusammen,
ich weiß nicht, ob das hier das richtige Forum ist, falls nicht, dürft ihr meinen Beitrag gerne wieder verschieben.
Ich bin, was das Thema Kinder angeht, aktuell sehr hin und hergerissen und habe das Gefühl, dass das niemand so richtig nachvollziehen kann. Vielleicht bekomme ich hier etwas Input oder neue Denkanstöße.
Ich bin, wie man vielleicht an meiner Jahreszahl sehen kann, 31 und seit etwa zwei Jahren in meiner ersten richtigen Beziehung. Davor hat es leider nie geklappt, was sicher auch mit meinem früher nicht so guten Selbstwertgefühl zusammenhing. Daher hatte ich lange Zeit das Gefühl, dass etwas mit mir nicht stimmt bzw. etwas zu verpassen. Auch für meinen Freund ist es die erste Beziehung, er ist allerdings ein paar Jahre jünger als ich. Hinzu kommt, dass ich die letzten Jahre sehr viele Probleme hatte und auch den ein oder anderen Schicksalsschlag erlebt habe.
Auch beruflich bin ich noch nicht wirklich "gesettelt". Ich bin zwar kein wirklicher Karrieremensch, aber hätte schon gerne einen Job, der mich erfüllt und mit dem ich mich identifizieren kann. Im Moment tut sich in der Hinsicht zwar einiges, jedoch bin ich definitiv noch nicht "angekommen" und es ist alles gerade von großer Unsicherheit geprägt. Soweit so gut.
Nun zu meinem "Problem": In meinem Umfeld gibt es gefühlt nur Leute die a) Kinder haben oder aktuell haben wollen oder b) schon jetzt, wissen, dass sie auf keinen Fall Kinder möchten. Und ich, ja ich bin halt irgendwo dazwischen: Ich bin mir ziemlich sicher, später einmal Kinder zu wollen, aber eben noch nicht jetzt. Genauso wie ich mir JETZT überhaupt nicht vorstellen könnte, ein Haus zu bauen, auch wenn ich es mir in ein paar Jahren durchaus vorstellen könnte. Meinem Freund geht es ähnlich, wobei er sein Leben generell kaum plant. Auch er hat aktuell keinen Kinderwunsch, könnte aber auch nicht sagen, wie sich das in den nächsten Jahren entwickelt. Also im Prinzip ticken wir da recht ähnlich. Er versteht nur nicht, wieso mich das so beschäftigt. (Als Mann ist das von der biologischen Uhr her aber auch irgendwie einfacher )
Es ist, als wäre ich, biologisch betrachtet, viel älter als ich es vom Kopf her bin. Als wäre ich einfach mit allem zu spät dran. Auch hier im Forum sind alle Frauen, die sich derartige Gedanken machen, so viel jünger. Die haben mit Anfang 30 schon so viel gemacht, schon lange ihren absoluten Traumjob gefunden, hatten mehrere Beziehungen etc. Ich fühle mich immer noch eher wie Mitte 20, obwohl ich einen vergleichsweise "spießigen" Lebensstil habe
Aber dennoch fühle ich mich für all das noch so gar nicht "bereit", verspüre aber den Druck, mich doch jetzt bereit fühlen zu müssen. Zumal ich PCOs habe und es da ja angeblich, "besonders schwierig werden kann, schwanger zu werden (auch wenn ich meine Symptome sehr gut im Griff habe und bei meinem Zyklus (regelmäßige ES, optimale Lutealphase) eventuell nicht mal medizinische Hilfe nötig wäre). Dadurch wird der empfundene Druck aber noch größer. Als müsste ich mich, wenn überhaupt, in den nächsten zwei Jahren definitiv für oder gegen Kinder entscheiden. Denn Ü35 und eine eingeschränkte Fruchtbarkeit? Dann kann man es doch eigentlich gleich lassen, oder?
Und was ist, wenn mein Freund dann eben noch nicht soweit ist? Sollte ich mich jetzt von meinem Partner trennen, nur weil das in ein paar Jahren vielleicht mal Thema werden könnte? Oder weil für ihn Familienplanung im Moment kein Thema ist (ist es für mich ja eigentlich auch noch nicht)? Oder sollte ich jetzt ein Kind kriegen, das ich eigentlich (noch) gar nicht haben will, nur weil mir die Natur irgendwann einen Strich durch die Rechnung machen KÖNNTE? Das wäre doch total absurd. Trotzdem fühle ich mich oft fast schon "schuldig" dafür, wie ich mein Leben lebe - als hätte ich an irgendeinem Punkt versagt. Als hätte ich mich nicht rechtzeitig um all die anderen Dinge gekümmert.
Kann das irgendjemand nachvollziehen? Ich kann mir einfach auch nicht vorstellen, dass ich damit so ein "Alien" bin und bei allen anderen Frauen das Leben total gradlinig verläuft.
Danke für eure Antworten
ich weiß nicht, ob das hier das richtige Forum ist, falls nicht, dürft ihr meinen Beitrag gerne wieder verschieben.
Ich bin, was das Thema Kinder angeht, aktuell sehr hin und hergerissen und habe das Gefühl, dass das niemand so richtig nachvollziehen kann. Vielleicht bekomme ich hier etwas Input oder neue Denkanstöße.
Ich bin, wie man vielleicht an meiner Jahreszahl sehen kann, 31 und seit etwa zwei Jahren in meiner ersten richtigen Beziehung. Davor hat es leider nie geklappt, was sicher auch mit meinem früher nicht so guten Selbstwertgefühl zusammenhing. Daher hatte ich lange Zeit das Gefühl, dass etwas mit mir nicht stimmt bzw. etwas zu verpassen. Auch für meinen Freund ist es die erste Beziehung, er ist allerdings ein paar Jahre jünger als ich. Hinzu kommt, dass ich die letzten Jahre sehr viele Probleme hatte und auch den ein oder anderen Schicksalsschlag erlebt habe.
Auch beruflich bin ich noch nicht wirklich "gesettelt". Ich bin zwar kein wirklicher Karrieremensch, aber hätte schon gerne einen Job, der mich erfüllt und mit dem ich mich identifizieren kann. Im Moment tut sich in der Hinsicht zwar einiges, jedoch bin ich definitiv noch nicht "angekommen" und es ist alles gerade von großer Unsicherheit geprägt. Soweit so gut.
Nun zu meinem "Problem": In meinem Umfeld gibt es gefühlt nur Leute die a) Kinder haben oder aktuell haben wollen oder b) schon jetzt, wissen, dass sie auf keinen Fall Kinder möchten. Und ich, ja ich bin halt irgendwo dazwischen: Ich bin mir ziemlich sicher, später einmal Kinder zu wollen, aber eben noch nicht jetzt. Genauso wie ich mir JETZT überhaupt nicht vorstellen könnte, ein Haus zu bauen, auch wenn ich es mir in ein paar Jahren durchaus vorstellen könnte. Meinem Freund geht es ähnlich, wobei er sein Leben generell kaum plant. Auch er hat aktuell keinen Kinderwunsch, könnte aber auch nicht sagen, wie sich das in den nächsten Jahren entwickelt. Also im Prinzip ticken wir da recht ähnlich. Er versteht nur nicht, wieso mich das so beschäftigt. (Als Mann ist das von der biologischen Uhr her aber auch irgendwie einfacher )
Es ist, als wäre ich, biologisch betrachtet, viel älter als ich es vom Kopf her bin. Als wäre ich einfach mit allem zu spät dran. Auch hier im Forum sind alle Frauen, die sich derartige Gedanken machen, so viel jünger. Die haben mit Anfang 30 schon so viel gemacht, schon lange ihren absoluten Traumjob gefunden, hatten mehrere Beziehungen etc. Ich fühle mich immer noch eher wie Mitte 20, obwohl ich einen vergleichsweise "spießigen" Lebensstil habe
Aber dennoch fühle ich mich für all das noch so gar nicht "bereit", verspüre aber den Druck, mich doch jetzt bereit fühlen zu müssen. Zumal ich PCOs habe und es da ja angeblich, "besonders schwierig werden kann, schwanger zu werden (auch wenn ich meine Symptome sehr gut im Griff habe und bei meinem Zyklus (regelmäßige ES, optimale Lutealphase) eventuell nicht mal medizinische Hilfe nötig wäre). Dadurch wird der empfundene Druck aber noch größer. Als müsste ich mich, wenn überhaupt, in den nächsten zwei Jahren definitiv für oder gegen Kinder entscheiden. Denn Ü35 und eine eingeschränkte Fruchtbarkeit? Dann kann man es doch eigentlich gleich lassen, oder?
Und was ist, wenn mein Freund dann eben noch nicht soweit ist? Sollte ich mich jetzt von meinem Partner trennen, nur weil das in ein paar Jahren vielleicht mal Thema werden könnte? Oder weil für ihn Familienplanung im Moment kein Thema ist (ist es für mich ja eigentlich auch noch nicht)? Oder sollte ich jetzt ein Kind kriegen, das ich eigentlich (noch) gar nicht haben will, nur weil mir die Natur irgendwann einen Strich durch die Rechnung machen KÖNNTE? Das wäre doch total absurd. Trotzdem fühle ich mich oft fast schon "schuldig" dafür, wie ich mein Leben lebe - als hätte ich an irgendeinem Punkt versagt. Als hätte ich mich nicht rechtzeitig um all die anderen Dinge gekümmert.
Kann das irgendjemand nachvollziehen? Ich kann mir einfach auch nicht vorstellen, dass ich damit so ein "Alien" bin und bei allen anderen Frauen das Leben total gradlinig verläuft.
Danke für eure Antworten