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Sterilisation - Erfahrungen? (auch Vasektomie)

Verfasst: Freitag 19. Februar 2021, 15:18
von Mitch
Hallo zusammen :)

Mein Freund und ich haben uns lange ausgetauscht und überlegt, ob wir Kinder möchten.
Grundsätzlich war es für uns beide schon bevor wir uns kannte klar, dass kein KiWu besteht.

Grundsätzlich bin ich extrem vorsichtig bei der Verhütung. 🙈 Ich vertraue NFP, aber eben nur NFP. Wir haben hier Kondome, Diaphragma usw. liegen, das Dia nutze ich auch manchmal zusätzlich, doch wir haben eigentlich immer nur nach dem ES Sex. Das schränkt halt echt ein, aber ich schaffe es einfach nicht, mich auf die anderen Mittel zu verlassen (wir hatten auch schon Sex um den ES und dann mit Dia+Gel, Kondom und CI gleichzeitig- hab mich nicht wohl gefühlt dabei).

Meine Überlegung war, dass sich einer von uns sterilisieren lässt. Wahrscheinlich wäre es dann er, einfach weil der Eingriff ein deutlich kleinerer ist.
Ich gehe davon aus, dass ich aber nach der OP trotzdem noch das Dia nutzen würde um den ES. :D

Jetzt aber zu meiner eigentlichen Frage;
Ich las jetzt in Foren schon oft von Frauen die trotz Steri (bei sich oder dem Partner) schwanger wurden.
Habt ihr Erfahrungen? Evtl auch im Freundeskreis?

Re: Sterilisation - Erfahrungen? (auch Vasektomie)

Verfasst: Freitag 19. Februar 2021, 15:38
von Krachbum
Hallo :flower:

Ich habe 2 Freundinnen, die erfolgreich durch Sterilisation keine Kinder mehr bekommen. Eine ist seit fast 3 Jahren sterilisiert, die andere seit einem Jahr.
Der Bruder einer Schulfreundin ist wohl trotz Vasektomie entstanden, aber das ist ja wirklich extrem selten.
Durch eine Vasektomie beim Mann erhöht sich signifikant das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken. Das wird sehr gerne in der Öffentlichkeit und von Urologen heruntergespielt, weil die Mechanismen dahinter nicht klar sind.
https://www.prostata-hilfe-deutschland. ... statakrebs
Der Eingriff bei der Frau geschieht mittels eines minimalinvasiven Eingriffs und wird meist ambulant durchgeführt. Nach dem was ich weiß Ist das also kein nennenswert größerer Eingriff als beim Mann. Mich hindern bisher tatsächlich die Kosten ;)

LG

Re: Sterilisation - Erfahrungen? (auch Vasektomie)

Verfasst: Samstag 20. Februar 2021, 10:35
von -V-
Was genau bringen dir Anekdoten zur Sicherheit aus dem weiteren Bekanntenkreis von irgendwelchen Menschen in einem Forum? Wenn man googelt findet man zu jedem Thema Horrorgeschichten ;).
Die relevante Kennzahl bei der Einschätzung der Sicherheit von Verhütungsmethoden ist der PI, und der ist bei der Sterilisation sehr gut.

Re: Sterilisation - Erfahrungen? (auch Vasektomie)

Verfasst: Sonntag 21. Februar 2021, 15:19
von Badewannennilpferd
Mach der Sterilisation eines Mannes muss mit 2 Spermiogrammen nachgewiesen werden das keine Spermien mehr im Ejakulat sind. Das erstreckt sich über einen Zeitraum von mind. 6 Monaten. Die Männer die nach einer Sterilisation gezeugt haben waren meist nicht bei den Nachuntersuchung oder hatte zu früh nach der Operation ungeschützten Geschlechtsverkehr. Nach der Sterilisation sind 15-25 Ejakulation noch fertil.
Natürlich gibt es vereinzelt Rekanalisierungen. Aber die meisten werden durch die Kontrolle der Spermiogramme erkannt. Die Späterekanalisierung ist sehr unwahrscheinlich.

Das es eine Rekanalisierung gibt gilt übrigens auch für die Sterilisation der Frau.
Nur kann hier nicht einfach nachgewiesen werden die Operation Erfolg hatte im Gegensatz zum Mann.

Bei Männer gibt es außerdem die Möglichkeit die Fertilität wiederherzustellen wenn auch mit geringen Erfolgsquoten und Sperma kann leichter und besser Kryokonserviert werden wenn man(n) sich doch nicht zu 100%sicher ist.

Die Sterilisation der Frau ist obwohl laparoskopisch dennoch der größere Eingriff als beim Mann.

Lasst euch am besten von Ärzten beraten die die Eingriffe häufig durch führen und eure Fragen und Bedenken im Gespräch ernst nehmen.
Das Internet ist bei vielen medizinischen Fragen kein guter Berater.
Ich hoffe ihr findet einen Verhütungs-Weg unbeschwert Sex zuhaben wann ihr es wollt.

Re: Sterilisation - Erfahrungen? (auch Vasektomie)

Verfasst: Donnerstag 25. Februar 2021, 12:54
von moonshadow
https://www.prostata.de/magazin/prophyl ... rilisation

Einer großen aktuellen Studie zufolge erhöht eine Sterilisation durch Vasektomie beim Mann nicht das Risiko, Jahrzehnte später an Prostatakrebs zu erkranken.

Bei der Vasektomie werden die Samenleiter durchtrennt und so ein Samentransport Richtung Prostata und Harnröhre verhindert. Bei dem komplikationsarmen Eingriff handelt es sich um eine sehr sichere Verhütungsmethode. Daher wird er häufig durchgeführt, deutschlandweit bei rund 50.000 Männern jährlich.

Fraglich ist jedoch schon seit geraumer Zeit, inwieweit eine Vasektomie das Risiko, an Hoden- oder Prostatakrebs zu erkranken, erhöht. Für Hodenkrebs ließ sich in bisherigen Untersuchungen kein erhöhtes Risiko feststellen. Und auch das Risiko für eine Prostatakrebserkrankung ist durch die Sterilisation nicht erhöht. So lautet das Ergebnis der bislang größten Studie zu dem Thema – eine Analyse der amerikanischen Cancer Prevention Study II (CPS II). Dafür wurde ein möglicher Zusammenhang zwischen einer Vasektomie und einer Prostata-spezifischen Sterblichkeitsrate (Mortalität) bei 363.726 Männern untersucht. Von ihnen starben im Untersuchungszeitraum 7.451, wobei jedoch kein Zusammenhang zwischen Eingriff und Tod festgestellt wurde.
Kein Anlass zur Sorge?

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt die Analyse einer separaten Untergruppe von 66.542 Männern (CPS II Nutrition Kohorte). Hier erkrankten zwar 9.133 Probanden an einem Prostatakarzinom. Ein erhöhtes Risiko für die Erkrankung aufgrund einer Vasektomie konnte aber nicht nachgewiesen werden. Zudem interessant: Bei den vasektomierten Männern wurden aggressive Tumoren mit einem Gleason-Score von 8 oder höher sogar seltener diagnostiziert.

Merke: Eine Studie ist keine Studie......