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Hallo meine Lieben,

ich befinde mich gerade in einer sehr belastenden Situation.

Ich (41) bin seit einem halben Jahr mit meinem Partner (52) zusammen. Als er 17 Jahre alt war, wurde er von einem Hund angegriffen und im Genitalbereich schwer verletzt. Die Ärzte sagten ihm damals, dass die Verletzungen so schlimm wären, dass er niemals Kinder zeugen könne. Das Spermiogramm fiel auch dementsprechend schlecht aus.

Er hat daher niemals verhütet; und weder wurde seine Ex-Frau in 12 Jahren Ehe noch seine letzte Partnerin, mit der er 8 Jahre zusammen war, in der Zeit schwanger.
Da ich gestern 5 Tage überfällig war, habe ich einen Ss-Test durchgeführt, und heute noch einmal wiederholt: Beide waren in null komma nichts positiv!
Eigentlich habe ich den Test nur "just for fun" gemacht und überhaupt nicht damit gerechnet, dass er positiv ausfallen würde. Meine Periode kommt sonst immer sehr pünktlich. Dass ich überfällig bin, habe ich auf die OP in Vollnarkose vor 2 Wochen geschoben.

Ich bin gerade sehr schockiert und kann es nicht glauben. Wie wahrscheinlich bitte ist das denn, dass jemand, der die Diagnose "zeugungsunfähig" erhält, nach so langer Zeit plötzlich doch wieder fruchtbar ist? (Und nein, ich hatte definitiv nichts mit einem anderen!)
Ich habe nach Gründen für einen falsch positiven Test gegoogelt und bin dabei auf Krebserkrankungen gestoßen, die HCG produzieren und somit einen positiven Ss-Test erzeugen.
Ich bin jetzt in heller Panik, weil ich das irgendwie für wahrscheinlicher halte, als dass ein 52-jähriger mit seinen "verkrüppelten" Spermien meine ollen Eier befruchtet.

Auch, dass die Testlinien innerhalb weniger Sekunden knallerot wurden, macht mich stutzig. Ist das normal in so einem frühen Stadium der Ss? So weit kann ich ja noch nicht sein, wenn meine letzte Periode am 4.9. war.( Meine Zyklen dauern durchschnittlich 26-30 Tage und ich bin um den 4.10. davon ausgegangen, dass meine Periode kommt)
Wird die Testlinie schneller rot, je mehr HCG enthalten ist?

Ich bin momentan fix und fertig, auch weil Wochenende ist und kein Arzt auf hat, der mal gucken könnte, was da los ist. Diese Ungewissheit macht mich krank.
Ich weiß, hier kann mir auch keiner helfen, aber ich musste das mal loswerden.

LG
Gräte

Hallo Gräte!

Ich denke, dass es dann doch wahrscheinlicher ist, dass ein Schwimmer seinen Weg gefunden hat. Sowas gibt es immer wieder und ist nicht sooo außergewöhnlich.

Und ja, je mehr hcg, desto schneller und deutlicher ist ein Test positiv.

Hast du schon mit deinem Partner gesprochen? Vielleicht kehrt ja nach dem Schock noch Freude ein?

Ich wünsche euch auf jeden Fall starke Nerven!

Krachbum hat geschrieben: ↑Samstag 10. Oktober 2020, 14:57 Hallo Gräte!

Ich denke, dass es dann doch wahrscheinlicher ist, dass ein Schwimmer seinen Weg gefunden hat. Sowas gibt es immer wieder und ist nicht sooo außergewöhnlich.

Nein? Ich halte mich eigentlich nicht für naiv, aber für mich bedeutet zeugungsunfähig auch wirklich zeugungsunfähig und nicht "aber so ein Ausrutscher kann schon mal passieren". Ich habe immer sehr penibel verhütet, weil ich selber nie Kinderwunsch hatte. Aber ehrlich gesagt war ich schon froh, dass ich den ganzen Verhütungskram nun weglassen konnte, weil ich darauf vertraut habe, dass nichts passieren kann

Krachbum hat geschrieben: ↑Samstag 10. Oktober 2020, 14:57 Hast du schon mit deinem Partner gesprochen? Vielleicht kehrt ja nach dem Schock noch Freude ein?

Ich wünsche euch auf jeden Fall starke Nerven!

Ja, ich habe ihn sofort informiert. Er sieht das Ganze etwas gelassener als ich. So ganz behagt ihm der Gedanke zwar auch nicht, mit 52 (das erste Mal) Vater zu werden, aber er mag Kinder (hätte sich früher auch welche gewünscht) und ist grundsätzlich nicht abgeneigt. Er ist der Meinung, dass wir das schon schaffen. Immerhin eine Sorge weniger...

Ich danke dir für deine Einschätzung, Krachbum

Ich bin ja kein Arzt, aber auch hier im Forum liest man das dann doch ab und an. Es zeugen ja auch Männer trotz Vasektomie Kinder. Spermiogramme sind immer nur Momentaufnahmen etc. Aber klar, ich hätte mich da wohl auch drauf verlassen.

Ich sag dann mal vorsichtig Glückwunsch zur Überraschung

Huhu,

also ich kann dazu sagen, ja, das gibt es auf jeden Fall, einer meiner Neffen ist so ein Fall. Da hieß es auch, dass die Spermien meines Schwagers so schlecht sind, dass er unfruchtbar ist und die beiden hatten darauf hin nicht verhütet, weil sie sich auf die Aussage verlassen haben. Sie wollten auch keine weiteren Kinder (meine Schwester hatte schon zwei aus erster Ehe mitgebracht). Tja, eines dieser unfruchtbaren Spermien ist inzwischen 5 Jahre alt.

Dass es so viele Jahre bei deinem Partner gut gegangen ist, lässt das ganze natürlich erstmal total unwahrscheinlich aussehen, aber man muss ja auch bedenken, dass nicht alle Frauen gleich fruchtbar sind und manchmal sogar auch die Paarkombination unfruchtbar ist, obwohl jeder für sich allein fruchtbar ist. Ja, das ist seeeeeehr unwahrscheinlich, dass das bei beiden vorigen Damen so war, aber leider ist es nunmal auch nur das: eine Wahrscheinlichkeit. Möglich ist es also alle mal.

Und man hat ja auch schon von Paaren gehört, die Jahre lang erfolglos versucht haben, Nachwuchs zu bekommen und keine Behandlung hat angeschlagen, und dann wurde sich damit abgefunden, dass da nie was kommt, aber natürlich nicht verhütet, weil wozu? Und dann kam irgendwann unverhofft doch Nachwuchs.

Lange Rede, kurzer Sinn: Unmöglich ist es definitiv nicht, dass du schwanger bist. Aber ganz sicher wird es dir natürlich nur der Arzt sagen können. Ich hoffe jedenfalls, dass es kein Krebs oder was ähnlich schlimmes ist, auch wenn eine Schwangerschaft auch nicht unbedingt das ist, was du wolltest

Hallo zusammen,

sorry für die späte Rückmeldung und vielen Dank für eure Antworten und Erfahrungen.
Also scheint es tatsächlich nicht sooo ausgeschlossen zu sein, dass sich trotz Zeugungsunfähigkeit schon mal ein Spermium seinen Weg bahnt, wie ich bisher dachte. Ich hätte mir nur ehrlich gewünscht, dass es jemanden "trifft", der sich wirklich darüber freuen würde.

Hinzu kommt meine Sorge hinsichtlich meines ungesunden Lebenswandels. Wie im Eingangspost schon erwähnt, hatte ich vor 3 Wochen (nicht wie fälschlicherweise angegeben 2 Wochen) eine OP in Vollnarkose und die ersten Tage danach regelmäßig Novalgin oder Diclofenac eingenommen. Ich rauche und trinke Unmengen an Energy Drinks. Das kann doch nicht gesund für das Baby gewesen sein.
Ich habe gestern noch gegoogelt und gelesen, dass das Kind die erste Zeit noch nicht am Blutkreislauf der Mutter angeschlossen ist, aber widersprüchliche Angaben darüber gefunden, wie lange. Ich weiß ja nicht mal, wie weit ich bin.

Ich werde direkt morgen früh meine FÄ anrufen und hoffe, dass ich direkt für den selben oder nächsten Tag einen Termin bekomme.

LG
Gräte

Hallo Gräte, hab deinen Beitrag gerade entdeckt. Weißt du schon mehr? Ich finde solche Geschichten ja total spannend und bin jetzt neugierig.

Ich wünsch dir auf jeden Fall alles Gute