myNFP

Hallo zusammen,

ich hoffe, ich bin im richtigen Unterforum. Ich habe eine reine Verständnisfrage zum Thema Minus 8 Regel - derzeit nutze ich Nfp wegen Kinderwunsch, aber das wird sich irgendwann wohl wieder ändern.

Die Klammerregel 5 besagt ja: wenn ein Wert während des Anstiegs einen Störfaktor aufweist, bei dem noch nicht aus Vorerfahrungen ausgeschlossen werden kann, ob er stört oder nicht, muss dieser Wert ausgeklammert werden. Das bedeutet ja, dass die sicherheitshalber 1.hM nach hinten verschoben wird, um nicht zu früh frei zu geben.

Wenn in diesem Fall aber z.B. der Anstieg wirklich die 1. hM ist und geklammert wird, erzeugt man ja unter Umständen eine verfälschte früheste 1.hM oder?

z.B. bisherige früheste 1.hM an ZT 15 - daher nach 12 ausgewerteten Zyklen 7 Tage unfruchtbar am Zyklusanfag oder? (außer ZS ist fruchtbar); Dann Anstieg in einem Zyklus ab ZT 13, wird aber mit ZT 14 geklammert, da gestört - daher bliebe die früheste 1.hM an ZT 5. --> Was aber, wenn die 1. hM wirklich bereits an ZT13 gewesen wäre, man aber geklammert hat um nicht zu früh frei zu geben... nimmt man dann nicht für alle späteren Zyklen zu lange unfruchtbar am Zyklusanfang an??


Ich hoffe, ich konnte meine Frage halbwegs verständlich formulieren. Gibt es in der Praxis eine Lösung für das "Problem"?

Nikma0824 hat geschrieben: Wenn in diesem Fall aber z.B. der Anstieg wirklich die 1. hM ist und geklammert wird, erzeugt man ja unter Umständen eine verfälschte früheste 1.hM oder?

Das hast du sehr richtig erklärt und verstanden. Genau das kann ein Problem sein, wenn man die ehM klammert, aber...

Nikma0824 hat geschrieben:Gibt es in der Praxis eine Lösung für das "Problem"?

...normalerweise bemerkt man, ob eine geklammerte ehM eine fehM wird. Daher wird hier im Forum eigentlich das Vorgehen praktiziert, dass man für den akuten Zyklus klammert und die Klammer nach Ende der Auswertung wieder löst. Dadurch wird die mutmaßliche fehM in der automatischen Auswertung berücksichtigt, du gehst aber auch im Zyklus, in dem das passiert, kein Risiko ein.

Danke für deine Rückmeldung... Das klingt nach einem gangbaren Weg (sofern ich jemals in diesem Dilemma stecken sollte)!

Mir ist nur wichtig alles richtig zu verstehen

Eigentlich müsste man nicht unbedingt die Klammer wieder rauslöschen, oder? So weit ich weiß, genügt es auch, die neue, sicherheitshalber angenommene fehM in den Zykluseinstellungen einzutragen.

Das sehe ich anders. Entweder es ist definitiv eine ehM oder der Wert ist gestört und wird geklammert und ist dann auch in allen Hinsichten "nicht existent".

Man muss sich auch folgendes Überlegen: Wie wahrscheinlich ist es, dass genau dieser geklammerte Wert genau die potentiell früheste ehM ist? Wenn man zu frühen ehMs neigt, werden die sich sehr wahrscheinlich auch wiederholen. In wie vielen Fällen kann man die freie Zeit der -8 tatsächlich voll ausnutzen, meistens macht einem da der Schleim einen Strich durch die Rechnung. Ich denke, da muss man nicht übervorsichtig sein und da braucht man sich über einen geklammerte potentielle ehM keinen Kopf machen. Man hat sich ja im Idealfall schon beim Klammern was dabei gedacht .

Naja der Punkt ist, dass man eben nicht zu 100% sagen kann ob der Wert gestört ist oder nicht, weil zb ein neuer Störfaktor oder eine neue Kombination aus Störfaktoren...

Zur Wahrscheinlichkeit : meine früheste 1. hM ist an ZT 15 und kommt auch öfter so vor - einen Wert an ZT 14 habe ich einmal geklammert weil gestört und der meiner Meinung nach auch sonst nicht passt zu den Ovus/BS etc.

Bei mir spielt es keine Rolle weil ich nicht verhüte aber irgendwann könnte es eine Rolle spielen...

Wobei du natürlich Recht hast und der ZS einem sowieso einen Strich durch die Rechnung machen würde

Nikma0824 hat geschrieben: Zur Wahrscheinlichkeit : meine früheste 1. hM ist an ZT 15 und kommt auch öfter so vor - einen Wert an ZT 14 habe ich einmal geklammert weil gestört und der meiner Meinung nach auch sonst nicht passt zu den Ovus/BS etc.

Das kann man anhand von Ovus/BS allerdings gar nicht ausschließen. Ovus sind dahingehend wenig aussagekräftig und das BS kann in manchen Fällen sogar in der Tieflage vorkommen. Daher wäre das kein "sicheres" Zeichen dafür, dass die tatsächliche ehM nicht womöglich doch an ZT 14 war. Inwiefern das nun nachträglich eine Rolle spielt, kann man sich sicherlich überlegen, aber ich wollte dich nochmal dafür sensibilisieren.
Grundsätzlich denke ich, dass unsere Antworten auf die Frage auch etwas aus unserem eigenen Sicherheitsbedürfnis herrühren. Nichtsdestotrotz hat -V- natürlich Recht; bei mir hat der ZS eine fehM bislang auch immer zuverlässig angezeigt.