myNFP

Hallo ihr Lieben,

wie ihr in meiner Signatur sehen könnt - bin ich noch ziemlich am Anfang mit nfp.
Derzeit verhüte ich mit Kondomen, wobei ich dort auch immer ein bisschen Angst im Hinterkopf habe, dass etwas schief gehen könnte weil meine Zyklen noch nicht so ganz eindeutig einschätzbar sind. Leider ist mir mein Freund dabei absolut keine große Hilfe diese Angst zu verlieren, denn seiner Meinung nach bin ich paranoid oder zu über vorsichtig. Letzte Nacht wollten wir miteinander schlafen und laut Auswertung vermute ich das demnächst der ES stattfinden wird. Jedenfalls habe ich gestern sehr stark darauf geachtet, wo er überall mit seinen Händen war und was mich berührt hat. Aber er kann es dann auch einfach nicht akzeptieren wenn etwas, was er gerne macht - an manchen Tagen einfach nicht geht. (Achtung jetzt wirds intim ) Er reibt gern seinen Penis an meinen Schamlippen oder dazwischen.. das aber alles ohne Kondom und das habe ich gestern unterbunden, weil es mir einfach viel zu gefährlich war das etwas schief geht. Danach hat er mit seiner Hand seinen Penis berührt und den Lusttropfen/Sperma mit einer Hand abgewischt. Als ich das gesehen habe - habe ich darauf bestanden, dass Kondom überzuziehen, weil ich wusste, dass meine Hände noch rein sind aber es war so glibschig das ich, dass nicht so schnell hinbekommen habe und in dieser Sekunde nimmt er die selbe Hand mit der er gerade seinen Penis trocken gemacht hat und umfasst das halb ausgerollte Kondom oben und rollt es mit der anderen Hand ab. Daraufhin habe ich ihm gesagt, das ich das Kondom nicht mehr benutzen möchte und er war sofort beleidigt - behauptete ich habe eine Paranoia und dass ich ihm die Lust und den Spaß am Sex nehmen würde.

Als ich vor 3 Monaten mit nfp angefangen habe, haben wir uns beide für diesen Schritt entschlossen, inzwischen habe ich das Gefühl, dass ich diese Entscheidung nur alleine trage weil er keinerlei Rücksicht auf die Sicherheit nimmt. Er meinte auch bereits zu mir, dass Ihn die Kondome nerven und er nicht mehr hinter dieser Entscheidung steht und ihn das nervt, das er nicht mehr alles machen kann was er will.

Liebe Mädels, bitte gebt mir einen Rat - ich bin verzweifelt. Mach ich mir wirklich zu viele Sorgen und hab unbegründete Angst vor einer Schwangerschaft?
ich bin total verunsichert und weiß auch nicht ob NFP das richtige für mich ist.

Ich glaube schon, dass nfp das richtige für Dich sein kann: Es ist völlig normal, dass man am Anfang unsicher und "paranoid" ist, wenn man diese Technik völlig neu lernt und erst herausfinden muss, wann man sich wie sicher fühlen kann. Das ging bzw. geht sehr vielen von uns so. Die Sicherheit kommt mit der Zeit, man muss ein sehr gutes Gespür für den eigenen Zyklus entwickeln und das geht nur mit Messen, Auswerten, Vergleichen, Schlüsse ziehen, Muster erkennen.

Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob der Mann der richtige für Dich ist. Klingt krass, ich weiß, lass den Gedanken aber mal nüchtern zu: Du hast einen Partner, für den Verhütung bisher sehr bequem war. Das ist jetzt nicht mehr so und zack, beginnt es ihn zu nerven, weil alles nicht innerhalb von ein paar Wochen "unbeschwert" klappt und er mitdenken muss. Wirft der immer so schnell die Flinte ins Korn, wenn er gefordert ist, mitzudenken, mitzuhandeln, eigene Wünsche & Vorstellungen zurückzustellen und sich nach dem Tempo des anderen zu richten?

nfp fordert Männer sehr viel stärker asl die Pille. Seine Rolle ist es jetzt, genauso wie Du auf Sicherheit zu achten. In der ersten Zeit kann das abturnend sein, ja. Aber das ist kein Grund rumzuquengeln und zu drängeln.

D_ hat da eben sehr treffende Worte gefunden. Allgemein stufe ich die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft aufgrund des Lusttropfens am Finger, der dementsprechend schon beginnt, zu trocknen, zwar als relativ gering ein, allerdings geht es hierbei nicht nur um die Tatsachen an sich, sondern auch um dein Bedürfnis nach Sicherheit. Insbesondere das sollte dein Partner respektieren und solange du dich bei solchen Dingen unwohl fühlst, auch Rücksicht darauf nehmen. Sex ist schließlich nicht nur Nehmen bzw. das Befriedigen der eigenen Lust. Ich kann natürlich verstehen, wenn man "im Eifer des Gefechts" womöglich doch einmal unvorsichtiger wird. Aber wenn du das nicht willst, finde ich es sehr berechtigt, wenn du da ein Veto einlegst. Ich empfinde das weder als kleinlich noch übertrieben.
Leider (oder vielleicht auch zum Glück) ist NFP eine Verhütungsmethode, bei der beide Partner dafür sensibel sein müssen. Ich finde es in Ordnung, wenn der Partner sich entscheidet, nicht jeden Schritt der Auswertung absegnen zu müssen, aber ein gewisses Interesse erwarte ich schon. Darunter verstehe ich auch, dass man darüber spricht, was noch in Ordnung ist und was dein Bedürfnis nach Sicherheit aber an seine Grenze treibt.
Sicherlich mag die Pille ein bequemes Verhütungsmittel für den Partner sein. Aber wenn man unter der Pille der Einzige Leidtragende ist, ist das auch nicht schön. NFP verteilt da die Verantwortung etwas mehr, das gefällt mir. Allerdings müsst ihr auch nicht auf Kondome ausweichen, wenn ihr nicht wollt. Vielleicht fühlst du dich sicherer, wenn du z.B. ein Diaphragma verwendest oder sogar beides, Kondom und Diaphragma. Wobei ich das nicht tun würde, nur weil mein Partner meine Grenze nicht akzeptiert! Das wäre für dich lediglich eine Möglichkeit, wenn du berechtigt Bedenken hättest, dass das Kondom reißt oder du einfach das Gefühl vom "doppelten Boden" brauchst. Eine andere Alternative wäre auch, enthaltsam über die fruchtbare Zeit zu bleiben. Wobei das den meisten Männern noch weniger zusagt, was ich nachvollziehen kann. Und denke bitte nicht, dass du das Problem bist! Manche Dinge brauchen einfach Zeit - genauso das Vertrauen in NFP zu entwickeln. In der Hochlage spricht schließlich nichts gegen solche Spielereien und ich weiß von einigen Frauen hier, die vor der (voraussichtlichen) ehM besonders vorsichtig sind. Das ist doch völlig legitim.

Ich schließe mich den beiden an. Auch er trägt Verantwortung und die Nachteile und Verantwortung bei der Pille hast nur du. Das ist unfair. Und ich bezweifle das dein Freund tollen Sex hat wenn du ständig Kopfkino hast und dich nicht entspannen kannst. Und das sollte ihm doch auch wichtig sein oder?

Vielleicht sprechtv ihr beide nochmal über die Regelb und Grenzen mit Nfp und auch über Alternativen zu Nfp.Aber lass dich nicht zur Pille bequatschen wenn du es nicht willst nur damit er sich zurücklehnen kann.

Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für die aufmunternden Worte. Ich kann euch versichern, dass ich nicht wieder zur Pille greife - ich möchte diese Probleme mit übelriechendem Ausfluss nicht mehr zurück haben. Kein Arzt wollte mir helfen und ich hab mich über 1 Jahr lang damit geschämt und es wurde immer schlimmer. Dank nfp ist alles wieder normal - auch wenn meine Haut schlechter ist und ich noch ziemlich mit der Umstellung zu kämpfen haben - bin ich froh mich nicht mehr diesem Scham aussetzen zu müssen.

Auf euren Rat hin habe ich nochmals mit meinem Freund geredet und wir haben über die Probleme und meine Angst geredet. Wir haben zu dem Zeitpunkt wohl aneinander vorbei geredet, denn ihm war nicht klar - das ich in dieser Phase stecke. Auch habe ich mir gewünscht, dass er etwas mehr Interesse daran zeigt, in welcher der Phasen ich mich befinde und ich ihm sage wie vorsichtig wir sein müssen. Wir werden in der Zeit um die ehM wohl vorerst auf Sex verzichten und zu anderen Methoden greifen wie Oralsex oder Petting.

Ob ich NFP ewig treu bleiben werde, weiß ich nicht - aber die Hormone will ich nie wieder zurück!

Vielen Dank an euch!

Prima! Das freut mich für euch