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Hilfe! Schwanger unter Medikamenten?!

Verfasst: Freitag 23. Juni 2017, 15:44
von Denaturierung
Hi,

ich bin gerade ganz verwirrt. Ich habe gerade 3 Schwangerschaftstests durchgeführt: 1 x Clearblue, 2 x Billigschnelltests: Alle 3 eindeutig positiv - und das war nicht mal Morgenurin.
Wir hibbeln schon sehr lange und ich habe mich schon seelisch damit abgefunden, dass ich im Herbst eine Eileiterdurchgängigkeitsprüfung lassen mache, wenn es bis dahin nicht geklappt hat. Das war zumindest die Empfehlung der Kinderwunschklinik bei der wir aus lauter Frust zwischenzeitlich waren und die ausser einem hochgradigen Vitamin D-Mangel bei mir nichts zu beanstanden hatte.
Jetzt habe ich totale Angst: Ich hatte am Di., den 13.6. einen sehr schweren Autounfall. Mir ist auf der Autobahn ein BMW ungebremst aufgefahren, weil der LKW vor mir bremsen musste und ich entsprechend auch. Ich wurde mit meinem Kleinwagen in den LKW geschoben.
Jeder, der mein Auto sieht, fragt mich, warum ich das überlebt habe. Und ich weiß das selber nicht. Das Auto ist ein Totalschaden und ich habe abgesehen von zwei gebrochenen Rippen, diversen Prellungen, Blutergüssen und einem Schleudertrauma nichts Gravierendes.
Seit dem Unfall nehme ich sehr starke Schmerzmittel: Paracetamol Comp.( mit Codein) 1-2 x Täglich, vorher Tilidin, das hab ich aber nicht gut vertragen und nach einem Tag abgesetzt, sowie das Schlafmittel Valocordin-Doxylamin das hab ich bisher ca. 3-4 x genommen, wenn ich nicht schlafen konnte.
Ich wurde direkt nach dem Unfall mit dem Rettungswagen in die Notaufnahme der Uni-Klinik gebracht, liegender Transport mit Blaulicht - volles Programm! Vor Ort haben die sofort einen SST gemacht, der war natürlich noch negativ. Da war es aber erst 6 d nach dem Herzeln. Das habe ich dem Notarzt auch gesagt aber der guckte mich nur verständnislos an. Der Gute hat wohl nicht viel Ahnung von NFP?! ;-)
Als der Test negativ ausfiel, haben sie sich röntgenologisch bei mir richtig ausgetobt insgesamt inkl. heute wurde ich locker 12 mal geröngt. Eigentlich wollten sie mich am Unfalltag sogar ins CT schieben, da habe ich dann mein Veto eingelegt, da ich selber im medizinischen Bereich tätig bin und täglich Strahlung ausgesetzt bin und es mir ja offensichtlich gut ging.

Es hätte mich nicht gewundert, wenn nach dem Unfall mein Zyklus deutlich länger wird( unter Stress kann mein Körper das auf 36 d hinauszögern!), deshalb habe ich mir auch keine Gedanken gemacht und das man unter solchen Umständen schwanger werden könnte, habe ich im Leben nicht erwartet. Entsprechend habe ich auch meine Folsäure nicht so brav wie sonst genommen und auch nicht brav die Temparatur gemessen - was mich jetzt natürlich maßlos ärgert. Aber ich muss zu meiner Verteidigung sagen, dass ich die letzten Tage andere Sorgen hatte...
Heute bin ich an Zyklustag 30 und habe vorhin eher zum Spass getestet, weil ich immer noch keine Regelschmerzen hab( spätestens heute hätte unter normalen Umständen meine Regel einsetzen müssen) und nun verstehe die Welt nicht mehr...

Ich habe versucht rauszufinden, ob die Medikamente den Test verfälscht haben könnten, finde aber nichts dergleichen. Weiß das vielleicht einer von Euch? Ich finde nur, dass sie in der Frühschwangerschaft Missbildungen beim Fetus auslösen können und das Codein sogar den Fetus abhängig macht...
Weiß da von Euch evtl. jemand mehr?
Ich habe schon versucht die Pharmafirmen zu kontaktieren aber die sind ja alle schon im Wochenende... :-(
Das sind doch denkbar ungünstige Bedingungen für einen Start ins Leben oder? Allein das Schleudertrauma, der Gurtstraffer und die Prellungen am Bauch hätten doch eine Einnistung verhindern müssen, oder nicht?!
Ich habe Montag früh einen Not-Termin bei meinem Gynäkologen(als ich vorhin direkt nach dem Testen da angerufen habe war es 15 min vor Feierabend). Bis Montag werde ich dann wohl ein sehr schmerzhaftes und schlafloses Wochenende haben... Da ich mich ja nun gar nicht mehr traue die Medikamente zu nehmen...

Es ist nicht so, dass ich mich nicht freue aber irgendwie habe ich mir das anders vorgestellt und möchte für unseren Nachwuchs gerne gesündere Lebensbedingungen. Nicht jetzt und nicht so bitte und ich möchte keinesfalls, das der Wurm bleibende Schäden von diesem Unfall oder den Medikamenten davonträgt.
Kann mir irgendjemand bzgl. der Medikamente und des Röntgens irgendwas sagen, bevor ich hier total durchdrehe...
Oder auch einfach nur seelischen Beistand geben, damit ich dieses elend lange Wochenende überstehe?!
Verwirrt und traurige Grüße

Denaturierung

Re: Hilfe! Schwanger unter Medikamenten?!

Verfasst: Freitag 23. Juni 2017, 16:17
von Nikma0824
Hi,
also erstmal tut es mir leid was du gerade durchmachen musst... Es melden sich bestimmt auch noch Leute die sich besser auskennen aber:

In dieser frühen Phase der Schwangerschaft gilt noch das alles oder nichts Prinzip - das heißt hätte die Eizelle Schaden genommen, wäre sie abgegangen.

Dass du trotzdem positiv getestet hast ist somit auch ein gutes Zeichen.

Hier ein Link zu diesem Thema... Vielleicht kannst du die Gesamtbelastung an Röntgenstrahlen im Krankenhaus erfragen?

http://www.netdoktor.at/familie/schwang ... chaft-5129" target="blank

Hier ein Auszug :

Findet eine übermäßige Belastung in der Zeit der Einnistung statt, so wirkt das Prinzip "alles oder nichts". Entweder ist es also in Ordnung oder es kommt zu keiner Einnistung. In der ersten Zeit der Organreifung kann es zu Missbildungen kommen, vor allem zu Fehlentwicklungen oder Unterentwicklungen einzelner Strukturen.

Alles Gute für dich und dein Baby!!

Re: Hilfe! Schwanger unter Medikamenten?!

Verfasst: Freitag 23. Juni 2017, 18:21
von Denaturierung
Dankeschön Nikma für die schnelle Antwort und die lieben Worte!

Jetzt macht mir das Röntgen doch am meisten Sorgen. Die ersten sechs Bilder wurden direkt am Unfalltag in der Klinik gemacht. Darunter natürlich auch Bauchraum und Becken jeweils ohne Schutz um nach Frakturen zu suchen. Alle anderen Aufnahmen wurden mit Bleischürze über dem Lendenbereich gemacht.
2 Tage nach dem Unfall beim Überweisungsarzt wurden dann noch mal 3 Brustkorbaufnahmen gemacht(mit Schutz) und da ich heute immer noch Schmerzen habe auch noch mal 3 Brustkorbaufnahmen wieder mit Bleischürze. Erst heute hat der Arzt dann endlich die gebrochenen Rippen gefunden also war das heutige Röntgen gut und wichtig.
Aber wegen dem Kleinen mache ich mir jetzt doch ein bisschen Sorgen. Da es ja jetzt schon einige Tage nach Einnistung ist, könnte das ja heute richtig gefährlich gewesen sein... das werde ich dann vermutlich wohl erst am Montag mit dem Gynäkologen ausdiskutieren können... :-(
Habe jetzt auch ganz viel über Entzugserscheinungen gelesen und dass das zu Fehlgeburten führen kann. Ich bin jetzt seit 8 d auf Codein. Dann sollte ich das wohl lieber langsam ausschleichen statt es sofort abzusetzen, oder? Oder lieber normal weiter nehmen und dann nach Absprache mit dem Gynäkologen absetzen?
Hilfe! Es wäre schön, wenn sich dazu noch jemand äußern könnte.

Dankeschön!
Nervöse Grüße
Denaturierung

Re: Hilfe! Schwanger unter Medikamenten?!

Verfasst: Freitag 23. Juni 2017, 21:41
von Kimmy1989
bei Embryotox kann man sehen wie sich Medikamente in der Schwangerschaft auswirken.

Bei Codein findet man folgendes: "Aus den Daten von etwa 1700 prospektiv ausgewerteten Schwangerschaftsverläufen ergab sich kein Hinweis auf ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko."

Quelle: http://www.embryotox.de/codein.html" target="blank

wie bereits gesagt gilt am Anfang "alles oder nichts"... ob das Röntgen jetzt schlimm war kann wohl leider keiner sagen. Wegen den Medikamenten weiß ich auch nicht so richtig, aber einfach absetzen und (große?) Schmerzen leiden würde ich wohl nicht. Aber das muss jeder selbst für sich entscheiden. Ich wünsch dir gute Besserung und hoffe der Krümel hält sich gut fest und ist gesund ?


Edit: wegen den Medikamenten kannst du am WE vielleicht auch im KH nachfragen (oder beim bereitschaftsärztlichen Notdienst) was du jetzt nehmen kannst?

Re: Hilfe! Schwanger unter Medikamenten?!

Verfasst: Montag 26. Juni 2017, 22:35
von Denaturierung
Vielen Dank für die lieben Antworten!
Hier unser kurzes Update:

Wir waren heute beim Gynäkologen und auch der Urintest dort war eindeutig positiv.
Sie hat mich auch direkt beruhigt und hat bzgl der Röntgenstrahlen in so frühem Stadium das bereits hier angesprochene "Alles-oder-Nichts-Prinzip" bestätigt. Entweder das Kleine nistet sich ein oder es schafft es nicht. Die Medikamente, die ich genommen habe sind alle nicht embryotoxisch und sollten keinerlei Auswirkungen haben. Sie meinte, dass viele Frauen erst spät erfahren, dass sie schwanger sind und bis dahin Alkohol trinken, rauchen, fliegen usw. und da geht trotzdem alles gut.
Wir sind heute laut Gyn bei 4+4. Da mein Eisprung aber erst 14 d später war, gehe ich eher von 2 -3 Wochen aus.
Im Ultraschall war abgesehen von einer hoch aufgebauten Gebärmutterschleimhaut natürlich noch nichts zu sehen. Blut wurde abgenommen und sie schallt nächste Woche noch mal.
Zuhause sind die Banden der gefühlten tausend Schnelltests, die ich übers Wochenende gemacht habe, täglich stärker geworden, ich spüre es im Unterleib ordentlich ziepen, bin totmüde und habe wahnsinnige Angst.

Wir bangen und hoffen weiter, dass das Kleine diese Strapazen gut übersteht...

Re: Hilfe! Schwanger unter Medikamenten?!

Verfasst: Dienstag 27. Juni 2017, 09:28
von Nikma0824
Danke für das Update - klingt doch schon mal alles sehr beruhigend!

Wünsche dir/euch alles Gute und hoffe, dass alles gut ausgeht :flower:

Re: Hilfe! Schwanger unter Medikamenten?!

Verfasst: Montag 17. Juli 2017, 17:44
von SophiaMaria
Hey,
wie geht es Euch?
Ich wollte nur schreiben, dass so kleine Krümel schon super Kämpfer sind. Versuch, Dir und ihm und der Natur zu vertrauen. Dass was Deine Ärztin gesagt hat ist spitze. Ich hoffe es geht Euch gut :flower:

Re: Hilfe! Schwanger unter Medikamenten?!

Verfasst: Mittwoch 19. Juli 2017, 12:11
von Cyanistes
Ich wollte mich nochmal kurz einklinken zum Thema der Medikamente, da ich da ganz "gute" Erfahrungen habe.
Ich habe aus ungeklärter Ursache seit vielen Jahren alle paar Wochen so starke Bauchkrämpfe im Bereich Leber/Galle, dass ich Morphin nehmen muss, weil ich auf viele andere Mittel, die vielleicht auch helfen würden (Ibuprofen und Novaminsulfon z. B.) heftig allergisch reagiere.

Natürlich hab ich mir da in der Schwangerschaft auch übelste Sorgen gemacht, aber es ist alles gut gegangen! Meine Hebamme meinte nur schulterzuckend: "Ach, im Zweifel schlafen die Kleinen im Bauch davon ein!" und meine Schmerztherapeutin meinte sogar, dass Opioide in der Schwangerschaft wesentlich ungefährlicher sind als Paracetamol. Und eine Abhängigkeit ist nach so kurzer Zeit oder wie eben bei mir, wenn man es nur einmal alle paar Wochen nimmt, auch nicht zu befürchten. Oder hast Du selbst Entzugserscheinungen?

Wie immer ist es die Dosis und bei den meisten Medis gibt es eben - abgesehen von den Daten auf Embryotox, die schlicht auf Erfahrungsberichten über Frauen beruhen, die eben was nehmen MUSSTEN - kaum Hinweise, ob und was es beim Baby auslöst. Glücklicherweise werden ja keine Menschenversuche an Schwangerern unternommen!

Also weiterhin alles Gute für die Schwangerschaft! :flower: