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Erster manuell ausgewerteter Zyklus
Verfasst: Dienstag 20. Dezember 2016, 17:28
von dunja
Hallo zusammen
Ich mache seit 5 Zyklen NFP. Die fünf könnten alle ausgewertet werden, wobei ich die ersten 4 automatisch habe auswerten lassen (und nicht wusste, wie das rückgängig gemacht werden kann, um noch einmal selber auszuwerten(geht das?)). Deswegen habe ich den 5. nun manuell ausgewertet und würde mich nur gern rückversichern, dass er in Ordnung aussieht. Die mögliches Störfaktoren, wie spätes Schlafengehen oder Alkohol, habe nicht mehr notiert (nachlässig, ich weiß). Zumindest eins von beiden, wenn nicht beides kommt halt, zumindest ab und an, 2-3 mal in der Woche vor. Frage dazu: Ist es unbedingt notwendig diese zu notieren, wenn mein Zyklus davon nicht beeinträchtigt scheint oder kann ich das jetzt einfach noch nicht einschätzen?
https://www.mynfp.de/display/view/lkhv01sogcur/" target="blank
Danke schon mal und noch einen schönen Abend,
Katja
Re: Erster manuell ausgewerteter Zyklus
Verfasst: Dienstag 20. Dezember 2016, 21:39
von Ratzfatz
Vorallem zu Beginn würde ich auf jeden Fall "besondere Ereignisse", u.a. auch Alkoholkonsum etc. dokumentieren. Solange du deinen Zyklus noch nicht so gut kennst, sind diese Infos wertvoll um Störfaktoren auszumachen. Du scheinst dich noch nicht mit den Klammer-Regeln auseinander gesetzt zu haben. Man kann sehr deutlich sehen, dass die Temperatur an manchen Tagen gestört war. Das solltest du für eine sichere Anwendung von nfp berücksichtigen.
Re: Erster manuell ausgewerteter Zyklus
Verfasst: Dienstag 20. Dezember 2016, 21:43
von iSprung
Manuelles Auswerten funktioniert für jeden Zyklus über den Schraubendreher-Icon in der Icon-Leiste rechts oberhalb des Zyklusblattes. Der Auswertungsmodus wechselt automatisch, wenn Du die Auswertung abspeicherst.
dunja hat geschrieben:Die mögliches Störfaktoren, wie spätes Schlafengehen oder Alkohol, habe nicht mehr notiert (nachlässig, ich weiß). Zumindest eins von beiden, wenn nicht beides kommt halt, zumindest ab und an, 2-3 mal in der Woche vor. Frage dazu: Ist es unbedingt notwendig diese zu notieren, wenn mein Zyklus davon nicht beeinträchtigt scheint oder kann ich das jetzt einfach noch nicht einschätzen?
Ich finde es nicht gut, dass Du die potentiellen Störfaktoren nicht protokollierst. Wie willst Du dadurch denn im Rückblick herausfinden, welche Umstände konsequent stören und welche nicht? Dass ein Störfaktor konsequent stört, ist ja (ausgenommen des Temperaturanstieges) notwendige Bedingung dafür, dass man überhaupt klammern darf. Ohne ordentliche Buchführung weißt Du doch schon nach einer Woche nicht mehr, an welchem Zyklustag nun welche Störungen vorgelegen haben und kannst Dir auch kein vollständiges Bild über Deine individuellen Störfaktoren machen.
Deine Kurve sieht schon verhältnismäßig unruhig aus und als Außenstehende fragt man sich dann schon, ob die vereinzelten Ausreißer nach oben mit dem Vorliegen von Störfaktoren verbunden sind respektive die Umstände, die bei einzelnen Messwerten stören, dies bei anderen wiederum nicht tun. Was tust Du, wenn Deine Auswertungen (auch) durch Störwerte zustandekommen, Dir das aber nicht unbedingt klar ist, wenn Du die Störfaktoren nicht protokollierst? Zum Beispiel an ZT 16 und 19 im verlinkten Zyklus, gab's da irgendeinen Störfaktor, von dem Du nicht ausschließen kannst, dass er gestört hat? Dann
musst Du sogar klammern, damit der Beginn der postovulatorischen unfruchtbaren Zeit nicht zu früh ausgewertet wird. (Klammerregel Nr. 5 hier:
http://www.nfp-forum.de/viewtopic.php?t=22815" target="blank) Klar ist es Dir überlassen, wie gründlich Du die Sache angehst, aber so, wie Du es aktuell hältst, bringst Du Dich mMn ein Stück weit um die eigentliche Sicherheit von sensiplan.
Was mir noch auffällt: Du trägst in der ZS-Zeile nur Beobachtungen ein. Was ist mit dem Empfinden und Fühlen? Diese Dinge musst Du auch berücksichtigen.
Re: Erster manuell ausgewerteter Zyklus
Verfasst: Mittwoch 28. Dezember 2016, 23:13
von dunja
Vielen Dank für eure Antworten, ich habe leider sonst keine Personen mit denen ich so etwas besprechen kann, mein Freund hat das Buch aber zu Weihnachten bekommen und mischt sich hoffentlich demnächst auch mit solchen Hinweisen ein. Wir sind in einer Fernbeziehung, muss ich mich nicht ständig damit beschäftigen, ob ich schonf reigebe oder nicht. Ab nächsten Zyklus werde ich versuchen die Störfaktoren zu notieren und bei der ZS-Auswertung auch Fühlen/Empfinden zu berücksichtigen.
Mit den Klammerregeln habe ich mich tatsächlich noch gar nicht beschäftigt, weil ich immer wieder mitbekommen habe, dass Anfängerinnen davon abgeraten wurde zu klammern. Jetzt kann ich aber den Zusammenhang nachvollziehen, dass ich erst einmal die Störfaktoren notieren muss, um irgendwann zu wissen, wann ich klammern kann bzw. muss.
Mich hat NFP leider am Anfang sehr gestresst, weil ich nie das Gefühl hatte, mich nicht ausreichend darauf konzentrieren zu können, weswegen die Reduktion dazu geführt hat, dass ich überhaupt dachte, dass ich es schaffen könnte vielleicht so längerfristig zu verhüten. Habt ihr eventuell einen Ratschlag? Für eine App ist mein Handy leider nicht geeignet. Deswegen trage ich meine Daten, wenn ich ein bisschen Ruhe habe, auf dem Laptop nach.
Re: Erster manuell ausgewerteter Zyklus
Verfasst: Donnerstag 29. Dezember 2016, 01:52
von SunnyFrani
Ich sehe da eine frühere ehM.
In der TL sparsam klammern & sich mit Klammerregeln beschäftigen: das eine schliesst das andere nicht aus
Im Gegenteil, gehört eig. sogar zusammen.
Diese ganzen Störfaktoren im Anstieg: also dass die jetzt da stehen, liegt an o.g. bisher fehlendem STF-Protokoll?
Nun, jetzt im Anstieg wiederum muss man sogar wg. KR 5 klammern. STFs sortieren kann man aber effektiv nur in der TL wg. der Vergleichbarkeit (an anderer Stelle im Störfaktor-Unterforum hab ich das kürzlich beschrieben).
Keine App bzw. kein geeignetes Smartphone zwecks mobiles Surfen: dann würde ich vorschlagen, dass Du die Malteser-Druckvorlage verwendest. Da gibt es Felder für STFs, ZS-Attribute und Notizen (aka Besonderheiten), da kannst Du das Wichtigste in Stichpunkten eintragen. Parallel dazu - oder ohne Papierkurve - kannst Du Dir ja Notizen in einem Kalender oder Notizbuch machen, falls Du sowas immer bei Dir im Tascherl hast.
Also lieber schnell auf Papier etwas festhalten, bevor Du nicht jedem Tag am Computer bist und dann vergisst, was Du alles an welchem ZT eintragen wolltest.
Re: Erster manuell ausgewerteter Zyklus
Verfasst: Donnerstag 29. Dezember 2016, 08:21
von iSprung
Hallo dunja,
es stimmt, dass am Anfang empfohlen wird, nicht zu viel zu klammern, das Klammern bei Vorliegen von Störfaktoren im Anstieg ist aber auch dann noch obligatorisch. Und sieh es mal so: Bei dem Zoo an Störfaktoren, die regelmäßig bei Dir vorliegen zu scheinen, musst Du gemäß der Klammerregel 5 aktuell eine ganze Reihe der Anstiegswerte klammern. Auch im laufenden Zyklus, die mögliche Freigabe verschiebt sich dann entsprechend nach hinten. Um dieses Klammern im Anstieg wirst Du ohne Sicherheitseinbußen nur dann herumkommen, wenn Du durch Beobachten/Protokollieren der Störfaktoren herausgefunden hast, welche der potentiellen Störfaktoren bei Dir stören und welche nicht. Denn die Klammerregel 5 greift ja gerade dann, wenn Störfaktoren vorliegen, bei denen Du auf Grundlage Deiner bisherigen Erfahrungen (noch) nicht ausschließen kannst, dass sie stören. So müsstest Du im laufenden Zyklus bisher jeden von Dir sogar ausgewerteten Anstiegswert im Grunde klammern, da Störfaktoren vorliegen, die Du bisher noch nicht einschätzen kannst. Es ist auch die Frage, ob es nicht wirklich im Gegenteil eine frühere ehM gab, die aber aufgrund zu spät begonnener Messungen und einer unerkannten/nicht protokollierten Störung an ZT 11 nicht ausgewertet werden kann. (Meintest Du das Frani?)
Die eigenen Temperaturniveaus und Reaktionen auf Störfaktoren kennenzulernen braucht Zeit und auch ein wenig Geduld. Das ist bei allen hier so und klingt am Anfang sicherlich schlimmer, als es in Wirklichkeit ist: Ein ganz, ganz großer Teil dieses Lernprozesses besteht einfach nur darin, überhaupt erst einmal hinzuschauen. Wenn man nicht nach seinen Temperaturniveaus und möglichen Störfaktoren schaut, wird man auch nach zwei Jahren Zyklus"beobachtung" kein genaues Bild entwickelt haben. Also fang einfach damit an, nicht im nächsten Zyklus, sondern gerne auch jetzt schon, es ist ja kein großer Mehraufwand. Und sieh es so: Dadurch, dass Du derzeit in einer Fernbeziehung bist, hast Du auf jeden Fall die Zeit, das Thema für Dich in Ruhe und in Deinem Tempo anzugehen! Vielleicht nicht ganz allein, sondern auch gerne mit gelegentlicher Rücksprache hier im Forum oder mit Deinem Partner, aber geh es an. Du kannst davon meiner Meinung nach nur profitieren.
Dass Dich das Thema anfangs so gestresst hat, tut mir leid. Ich verstehe Deinen Gedanken, teile aber nicht die Meinung, dass es grundsätzlich ein sinnvoller Umgang mit der Methode ist, denStress dadurch zu verringern, dass man sich nicht näher mit ganz wesentlichen Elementen der Verhütungsmethode - Berücksichtigung von Fühlen/Empfinden bei der Beurteilung des Zervixschleims, Beurteilung von Temperaturniveaus, Störfaktoren und erfolgten Auswertungen - befasst. Für den Moment mag das entlastend wirken, hat aber den Nachteil, dass Du, falls mal Fehler passieren, den Blick dafür nicht hast: Weil Du ihn nie geschult hast. Und je nach dem, wie sicher Du derzeit verhüten möchtest, können sich solche Fehler im Falle von Freigaben problematisch entwickeln respektive Dir einen Heidenschreck einjagen, wenn Du sie rückblickend bemerkst. Beim Erlernen von sensiplan gibt Dir niemand die Lernkurve vor: Mache das in Deinem Tempo und in einer Weise, die Dich nicht zu sehr unter Druck setzt. Wenn es für Dich überfordernd ist, am Anfang auf "alles" zu achten: Nimm Dir nach und nach einzelne Punkte vor und betrachte das Ganze als Lernphase. Wenn Du zur Zeit ohnehin nicht freigibst, kann Dir ja nichts passieren. Im schlimmsten Fall lernst Du halt was dazu. (; Nicht zuletzt gibt es die Möglichkeit, die Methode Sensiplan, auch gemeinsam mit dem Partner, in einem Kurs bei dafür geschulten Personen zu lernen. Sicherlich hilft es, beim Lernen von außen angeleitet zu werden und Feedback zu erhalten.
Wenn ich mal längere Zeit nicht dazu komme, meine Eintragungen täglich hier zu machen, schreibe ich mir die relevanten Sachen (Temperatur, Uhrzeit des Messens, mögliche STF, Beobachtung von Zervixschleim und Muttermund) in der Regel einfach auf ein Stück Papier und lege es zur Seite, bis ich wieder zum Eintragen bei myNFP komme. Eine Alternative wäre aber auch das parallele Führen einer Papierkurve, wie Frani vorgeschlagen hat. Wenn sich Dein Smartphone nicht für die App eigenet, Du aber dennoch regelmäßig mobil im Internet bist, kannst Du aber auch vom Smartphone aus die Browserversion von myNFP nutzen, soweit ich weiß.