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Icsi und Arbeit

Verfasst: Samstag 6. August 2016, 13:00
von Mimi864
Ich weiß nicht ob ich hier richtig bin. Ich war mal im Hibbel Forum....Bin jetzt im 15 ÜZ und bald steht die erste Icsi an.

Bei uns kam raus, dass mein Mann erst Tetrazoospermie hat und im neuen Spermiogramm OAT I
Bei mir wurde bis jetzt ausser dem Faktor 5 Leiden nichts festgestellt. Eventuell nur Gelbkörperschwäche, Eizellreifungsstörung und Verdacht auf Endometriose (nur durch die Schmerzen vor Periode, kein Befund im Ultraschal).
Man möchte mich aber nicht weiter untersuchen, weil man der Meinung ist das mit dem Spermiogram sowieso nur eine Icsi in Frage kommt.
Unser Kiwu Arzt sagt das selbst wenn ich eine Eizellreifungsstörung habe, diese durch die Gabe der Hormone keine Rolle spielt. Wir stimulieren ja. Der AMH ist bei 5,7 (bin 30)
Und die Endometriose wäre auch irrelevant, da wir ja direkt einsetzen.

Diese Diagnosen sind schon schwer genug und ich bin heute wieder so ein Wrack und am weinen und weiß nicht womit wir das verdient haben. Jetzt aber mein größtes Problem....

Ich weiß, dass viele eine Icsi mit ihrer Arbeit vereinbart kriegen. Heimlich usw. Das geht bei mir absolut nicht. Wir sind zwar ein Großbetrieb, ich bin aber in einer kleinen Abteilung tätig wo jedes Personal jeden Tag zu 100 % wichtig ist.
Unser Arbeitsklima ist sehr gut und wir sind alle so gut wie nie krank.
Ich bekomme bald den Icsi Plan und werde ja die ganzen Ultraschal Termine haben (ich hoffe ich kann die einigermaßen arbeiterfreundlich legen), ABER werde ich aus verschiedenen Gründen (Vorschlag des Arztes)nach Punktion oder Transfer krankgeschrieben für 10 14 Tage. Bis zum Bluttest.
Die Icsi wird wenn alles gut läuft im September stattfinden. Im September ist eine Kollegin im Urlaub und wenn ich auch die Icsi mache, bricht der Laden zusammen. Das ist leider so.

Mein Mann sagt mir ständig, dass ich nichts dafür kann und ich das durchziehen muss und der Chef es mir nicht extra dankt wenn ich die Icsi sausen lasse. Und es nicht mein Problem ist. Ich kann aber nicht Sicherheit sagen, dass der Laden sogst wie zumachen kann wenn 2 Kollegen weg sind.

Ich bin auch jemand der sich nie was zu Schulden kommen lassen hat und auch sehr selten bis gar nicht krank bin. Trotzdem wird das Gespräch mit meiner Vorgesetzten ein Alptraum. Ich träume jetzt schon davon und habe Angst dass sie mir die Icsi verbietet oder mich sogar kündigt. Sie ist eigentlich nett und verständlich, neigt aber auch schnell dazu überfordert zu sein, wenn jemand mal nicht da ist. Bei uns kann man Arbeit auch nicht "liegen" lassen.

Wie würdet ihr agieren? Heimlichtuerei ist absolut nicht mein Ding. In manchen Betrieben geht das sicher, aber ich kann nicht 6 Ultraschalltermine rechtfertigen und dann den Krankenschein. So was stresst mich um so mehr und ich bin sowieso momentan auf einem Stresspegel von 25546534651461 und neige sehr immer depressiver zu werden. Glaub schon gar nicht mehr an ein Baby.

Re: Icsi und Arbeit

Verfasst: Sonntag 7. August 2016, 09:21
von Anja289
Hallo,

bei mir ist es ähnlich wie bei dir: Bin im 15 ÜZ, werde bald 30. Haben uns nach 1 Jahr Kinder Wunsch im 13 ÜZ an den Gynäkologen gewandt. Dieser empfahl auch den Besuch beim Urologen. 1. Spermigramm meines Partners ergab OAT 2. Wir müssen noch das Kontrollspermiogramm abwarten und die Gespräche mit Urologen und Gynäkologen. Wird noch bis Anfang September dauern. Laut Gynäkologen ist bei mir alles in Ordnung. Zumindest, was Zykluskurven, gynäkologische Untersuchung, Ultraschall, TSH und Progesteron-Blutwerte angeht. Weitere Dinge wurden noch nicht abgeklärt.

Denke mir, wenn das Ergebnis nicht besser ist, wird uns sicherlich das Aufsuchen eines KiWu-Zentrums geraten. Dann wird es wenn man Google glaubt bei OAT 2 wohl auf eine ICSI hinauslaufen.

Wenn es soweit kommt und wir uns dazu entschließen sollten: Dann ist meine größte Sorge, wie man das auf der Arbeit regelt. Habe einen Chef, der meist schon ein Drama macht, wenn man wenige Tage wg. Krankheit ausfällt. Noch dazu würde ich ihm nicht den wahren Grund erzählen wollen, weil ich Bedenken habe, dass er mich im schlechtesten Fall kündigt und es noch dazu nicht für sich behält.

Ich kann dich also voll verstehen, aber leider keinen Tipp geben.

Mein Partner würde es wahrscheinlich ähnlich wie dein Mann sehen.

Bei meiner letzten Arbeitsstelle war eine Kollegin in KiWu-Behandlung über längere Zeit. Es war nur eine kleine Firma und daher ein recht vertrauensvoller Umgang miteinander. Sie hat vor Beginn der KiWu-Behandlung mit dem Chef gesprochen und dann auch mit uns Kollegen. Denke, in diesem Fall

Re: Icsi und Arbeit

Verfasst: Sonntag 7. August 2016, 09:35
von Anja289
... war es die richtige Entscheidung es zu erzählen. Wir haben die Arbeit auch ohne sie hin bekommen, auch wenn es manchmal sehr stressig war. Die Konzequenz für meine Kollegin war aber, dass wir bestens über den Stand der KiWu-Behandlung informiert waren. Sodass sie dann immer mit der Frage konforntiert war "Und, hat es diesmal geklappt?". Das war für sie sicherlich sehr belastend,immer gleich Bericht zu erstatten. Noch dazu kamen zwischendurch immer mal so Fragen der anderen Kollegen zur KiWi-Behandlung auf. Leider dann manchmal auch gut gemeinte Ratschläge wie "Fahrt doch mal in den Urlaub. Dann klappt es bestimmt." Als ob sie das nicht bereits die letzten Jahre seit KiWu getan hätten *kopfschüttel*.

Wenn du also offen mit dem Thema umgehen möchtest auch gegenüber deinen Kollegen, bedenke dass diese Fragen und Tipps kommen werden.

Vielleicht wäre es damals für meine Kollegin besser gewesen, wenn sie uns gesagt hätte "Mein Mann und ich machen eine KiWu-Behandlung. Wir wünschen uns schon sehr lange ein Kibd

Re: Icsi und Arbeit

Verfasst: Sonntag 7. August 2016, 09:44
von Anja289
... aber es klappt auf natürlichem Weg nicht. Ich werde daher in den nächsten Wochen häufiger Termine wahrnehmen müssen und auch einige Tage ausfallen. Daher hoffe ich in dieser Zeit auf eure Unterstützung und bin euch dafür sehr dankbar. Da der unerfüllte KiWu sehr belastend ist, versteht bitte, dass ich dazu keine weiteren Fragen beantworten möchte"... Solch eine klare Ansage hätte bei den Kollegen vielleicht geholfen, dass sie Tipps und Fragen lassen...

Re: Icsi und Arbeit

Verfasst: Sonntag 7. August 2016, 10:30
von Mimi864
Liebe Anja, deine Antwort war einfach perfekt und kam im richtigen Moment.
Das hilft mir schon sehr weiter.

Ich weiß auch rechtlich eigentlich, dass man mich nicht kündigen kann . Also man kann es, aber da gibt es ja Kündigungsschutzgesetze.
Ja so stark denke ich schon an dieses Gespräch, dass ich mich da schlau gemacht habe. Aber ich hoffe so weit geht es nicht.

Ich hoffe und denke aber, dass es gut geht. Mich haben so Meinungen interessiert von euch allen :)


Man das ist doof bei dir mit deinem Chef. Ich finde generell, dass man viel zu wenig Gesetze und Hilfe hat für Frauen mit Kinderwunsch. Nur für die, die Kinder haben. Aberwir können ja eben (noch) nicht :thumbdown:

Ja OAT 2 ist schon Icsi Indikation. Wenigstens ist aber bei dir alles gut :)))) Da hast du beste Voraussetzungen.

Drück dich, und wünsche uns allen, dass es bald klappt!!!!!!

Re: Icsi und Arbeit

Verfasst: Dienstag 9. August 2016, 08:27
von Dezemberbraut
Ich kann euch verstehen. Ich war/bin auch immer sehr pflichtbewusst und mir wäre das auch unangenehm (musste solche Gespräche zum Glück nie führen).

ABER: Euer Kinderwunsch ist euch doch wichtiger (nehme an, sonst würdet ihr keine ICSI versuchen). Stellt euch vor in 30 Jahren unterhaltet ihr euch auf dem Klassentreffen und hört euch sagen "Ja, wir hatten die Chance eine ICSI zu machen, aber ich musste ja arbeiten." Hört sich komisch an, oder?
Wenn ihr es vorher ankündigt, können die Chefs wenigstens reagieren...und schonmal üben für den Mutterschutz. Vom Kreißsaalbett werde ihr auch nicht aufspringen, weil irgendjemand auf Arbeit überfordert ist. ;)
Und ja, ich finde auch, Familienangelegenheiten ganz allgemein werden immer noch zu wenig unterstützt und die Toleranz bei Arbeitgebern ist oft nicht wirklich vorhanden (mein Mann gehört zu denen, die ein schlechtes Gewissen gemacht bekommen, wenn sie Elternzeit nehmen...2 Monate!). Uns ist aber beiden klar, dass kein guter Job, kein Geld, keine Karriere die Zeit mit Baby/Kind aufwiegen kann.

Re: Icsi und Arbeit

Verfasst: Donnerstag 8. September 2016, 07:08
von sunnysideup
Ich habe die Erfahrung gemacht dass, wenn Kollegen oder Chefs nachfragen und eine Antwort bekommen die im gyn. Bereich liegt, diese kaum mehr nachfragen.
Ich hatte nach der Punktion ein Überstimu-Syndrom und wurde auch krank geschrieben. Auf Nachfrage gabs die Info dass ich eine Zyste hätte die akut behandelt werden musste. Alle waren zufrieden mit der Info und keiner wollte mehr wissen- verständlicherweise, meistens sind gyn Probleme nicht so gerne besprochene Themen, vor allem wenn Männer dabei sind.

Ich habe alles mit der "Zyste" verbunden, zuvor die US, wo ich schon sagte, da ist was das beobachtet werden müsse.... Und dann eben dass es akut wurde. Vllt wäre ein halbe Antwort für dich auch passend?