1. Ich bin da wohl so ein Sonderfall. Mein Partner hat NFP vorgeschlagen. Ich kannte vorher nur die Temperaturmethode und war skeptisch. Aber: Ich hab mich darauf eingelassen. Ich habe den Wissensteil hier sehr ausgiebig studiert und mit dem Messen und Schleim beobachten angefangen. Und schwupps war ich infiziert. Allerdings habe ich bereits seit vielen Jahren keine Pille mehr genommen, sondern aufs Kondom gesetzt. Nach dem was ich hier so lese, hilft es vielen Partnern auch den Wissensbereich zu lesen und das Buch Natürlich & sicher mit durchzuarbeiten. Zusätzlich kann es helfen die ersten Kurven hier im Forum anhand konkreter Fragen durchzugehen. Und so noch einmal von erfahrenen Anwenderinnen Zuspruch zu erhalten. Es ist wichtig, die Regeln von Sensiplan selbst definitiv verstanden zu haben und sich nicht auf die automatische Auswertung zu verlassen. Die automatische Auswertung ist lediglich eine Hilfestellung, aber eben keine verlässliche Verhütung. Es bedeutet etwas Arbeit und Engagement.
2. Ich war relativ schnell sicher, weil sich meine Kurven gut auswerten ließen. Am Anfang sollte für Dich gelten: Messen, so viel wie möglich (mögliche Störfaktoren) in den Notizen vermerken, Schleim oder Muttermund beobachten und warten, warten, warten. Es kann sein, dass Deine erste Kurve auswertbar ist, es kann aber auch sein, dass sie es nicht ist. Solange Du unsicher bist, nutzt ihr eben Kondome oder lebt enthalsam - das ist natürlich die nicht so schöne Option
Gerade am Anfang fühlen sich nach meiner Wahrnehmung die meisten sicherer erst zum Ende des Zyklusses, also dann wenn ein Eisprung wirklich sicher ausgewertet ist freizugeben und den Zyklusanfang ausnahmslos als fruchtbar anzunehmen. Nach der Pille kann es dauern, bis sich der Zyklus wieder eingespielt hat. Du hast alle Zeit der Welt. Niemand zwingt sich sofort auf zusätzliche Verhütung zu verzichten. Es ist alleine Eure Entscheidung, wann es so weit ist. Die einen fühlen sich im ersten gut ausgewerteten Zyklus sicher, die anderen erst nach fünf. Das ist ganz individuell und alles ist okay. Auch hier gilt: Bei Unsicherheiten wirf Deinen Zyklus ins Forum und frage hier nach, ob andere Deine Auswertung für plausibel halten.
3. Ob Albträume bei Dir ein Störfaktor sind oder nicht, ist auch individuell - genauso wie bei Stress. Schreibe dir am Anfang so viel wie möglich auf und klammere erstmal wenig. Im Zweifel kommt es dann im Zyklus nicht zu einer fehlerhaften Freigabe. Bei mir zum Beispiel stört Alkohol enorm. Gestörter Schlaf stört nur, wenn ich nachts aufwache und zur Toilette gehe. Wache ich lediglich auf, hat das keinen wirklichen Einfluss. Genauso sind unterschiedliche Messzeiten bei mir egal, die Schlafdauer hingegen hat Einfluss. Aber das habe ich erst nach einer Weile identifizieren können.
Du kannst all das mit der Zeit aus Deinen Zyklen herauslesen, wenn Du entsprechende Aufzeichnungen machst. Nur Mut!
Mein Zervixschleim war mir am Anfang ein großes Rätsel: Ich konnte schwer einschätzen, ob der jetzt flüssig oder cremig ist. Im Zweifel habe ich mich für flüssig entschieden, weil das die fruchtbarste Kategorie ist. Mit dieser Auswahl war ich auf der sicheren Seite und das besagen auch die Regeln.
Und auch wenn ich es schon geschrieben habe noch mal: Niemand zwingt Dich freizugeben, wenn Du Dir unsicher bist. Es wird möglicherweise eine Weile dauern, bis Du dein persönliches Schleimmuster und deinen Temperaturverlauf kennst. Solange setzt ihr eben auf andere Verhütungsmittel - das Warten ist es definitiv wert. Der Wissensbereich und das Buch lassen sich immer wieder aufblättern, um Regeln und Informationen nachzulesen. Das ist vielleicht etwas zeitaufwendig, aber ich habe im letzten Jahr so viel über mich und meinen Körper gelernt, das möchte ich nicht mehr missen.