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Aufklärung vor Pille
Verfasst: Mittwoch 11. Mai 2016, 15:16
von Juhuuu
Wie gut klären Ärzte/Ärztinnen auf bevor sie einer Frau die Pille verschreiben? Da ich in diversen Forenbeiträgen und auch aus persönlicher Erfahrung das Gefühl bekommen habe, dass die Aufklärungskultur in dieser Hinsicht ziemlich mangelhaft ist dachte ich mir eine Umfrage wäre interessant, schließlich bekommt man in Foren oft eher nur die promlematischen Erfahrungen zu hören
Bin gespannt!
PS: Die Umfrage richtet sich natürlich auch an alle, die die Pille verschrieben bekommen sollten, auch wenn sie dann andere Optionen gewählt haben
Re: Aufklärung vor Pille
Verfasst: Mittwoch 11. Mai 2016, 16:16
von _Mirjam_
Ich finde es schwer, die Frage jetzt mit einigen Jahren Abstand zu beantworten. Damals als junges Mädchen fühlte ich mich gut beraten, hatte mich meine Ärztin doch über sichere Anwendung, Thromboserisiko usw. aufgeklärt. Die Nebenwirkungen, die ich unter der Pille jedoch hatte, erwähnte sie nicht. Ich habe sehr viel Zeit benötigt, um herauszufinden, warum ich derart oft an Migräne litt, Wasser einlagerte und mich irgendwie unter einer 'Käseglocke' fühlte. Im Nachhinein würde ich demnach sagen, sie hat mich nicht wirklich (gut) beraten. Nur damals kam es mir anders vor.
Re: Aufklärung vor Pille
Verfasst: Mittwoch 11. Mai 2016, 17:27
von mme_alina
Meine Ärztin hat mir damals fast nichts zu den Nebenwirkungen erzählt. Am kritischsten war noch mein Vater, er wollte mir davon abraten und hat mir von den ganzen Nebenwirkungen erzählt. Natürlich habe ich nicht auf ihn gehört ...
Im Nachhinein natürlich ein Fehler.
Meine Ärztin hat mir, als ich Nebenwirkungen hatte, dann auch immer neue Präparate verschrieben, auch - dem Beipackzettel nach zu urteilen - schlimmere, also mit mehr/größeren Risiken. Das Ganze auch ohne mich mal auf Alternativen hinzuweisen, bis ich dann irgendwann selbst "bestimmt" habe, die Pille ganz abzusetzen.
Re: Aufklärung vor Pille
Verfasst: Sonntag 15. Mai 2016, 11:44
von WolpertingerX
Hallo
Meine Aufklärung in Bezug auf die Pille kann ich als mangelhaft einschätzen. Es wurde mir erklärt, was die Pille macht und wie sie wirkt, jedoch nicht was das im weiteren für mich und mein Wohlbefinden bedeuten
könnte. Auch wurde nie erwähnt, dass im Endeffekt dem Körper eine Schwangerschaft vorgespielt wird.
Nach erstmaligem Anmerken von Nebenwirkung (damals "nur" Verdauungsprobleme, Unruhe) wurde mir ein anderes Präperat verschrieben, das ganze wiederholte sich 2 mal bis ich nur noch die Evaluna 30 nahm, da es sowieso nichts wirklich brachte. Nach der Diagnose Reizdarm (5 Jahre später) war mir dann klar, dass da irgendwas nicht stimmen kann. Etliche Diskussionen hatte ich mit meiner FA und mir wurden immer nur hormone angedreht, da alles andere "unsicher" ist.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Aufklärung, jein. Wirkungsweise wurde erklärt. Folgen, Risiken nein.
Umgang mit Nebenwirkungen, anderes Mittel dann wird das schon.
Alternativangebot? Ja und zwar Hormonspirale, yaaay.
Aktuell habe ich den FA gewechselt, denn dieser ist Pro-NFP.
Re: Aufklärung vor Pille
Verfasst: Sonntag 15. Mai 2016, 11:48
von iSprung
WolpertingerX hat geschrieben:Auch wurde nie erwähnt, dass im Endeffekt dem Körper eine Schwangerschaft vorgespielt wird.
Das tut die Pille auch nicht wirklich - Du wirst lediglich in eine langanhaltende Hochlage versetzt. 'Ne Hochlage hast Du aber auch während Deines natürlichen Zyklus, ohne dass es zwangsläufig zu einer Schwangerschaft kommt. (Die ja dann eher durch das Vorhandensein von hCG als durch eine bloße Hochlage zu charakterisieren wäre...)
Re: Aufklärung vor Pille
Verfasst: Sonntag 15. Mai 2016, 12:42
von martina1992
Bei einer Freundin (damals 14!) wurde nicht einmal richtig über die Einnahme (Pillenpause o.ä.) aufgeklärt, was dann damals eine gleichaltrige Freundin übernommen hat.
Ende vom Lied: Sie traut bis heute der Sicherheit der Pille nicht wirklich und hat totale Panik schwanger zu werden. Auch in doppelter Verhütung mit Kondom ( und da ist sie kein Einzelfall in meinem Bekanntenkreis
). Dass die Pille den Eisprung unterdrückt, wusste bevor ich es erklärt habe, auch keine.
Ich wurde vergleichsweise "gut" aufgeklärt, auch über Neben- und Wechselwirkungen. Alternativen wurden leider keine genannt, nur dass ich wiederkommen soll, wenn ich Nebenwirkungen hätte und dann ein anderes Präparat bekäme.
Nach 3 Monaten wurde ich dann überredet, das Ding mindestens 6 Monate zu nehmen, weil die "Nebenwirkungen" sich dann noch geben könnten. Meine damalige Nachfrage nach der symptothermalen Methode (wurde mir von der Hausärztin, die meine Nebenwirkungen ernstgenommen hat, empfohlen) wurde abgewimmelt. Nach den 6 Monaten hab ich die Pille dann auf eigene Faust abgesetzt. (Schade, dass über die hormonfreien! Alternativen nicht oder nicht richtig aufgeklärt wird). Viele Ärzte haben z.B. auch keine Ahnung von passenden Kondomen. (Auf Nachfrage: "Viele Männer stellen sich da halt an") Da hätte mir eine richtige Auskunft sehr weitergeholfen!
So war die Pille damals für mich alternativlos...
(Leider ist es für viele Mädels immer noch so
)
Re: Aufklärung vor Pille
Verfasst: Sonntag 15. Mai 2016, 15:35
von Juhuuu
martina1992 hat geschrieben:
So war die Pille damals für mich alternativlos...
Mulan hat geschrieben: Damals als junges Mädchen fühlte ich mich gut beraten
Ja so war es damals für mich auch.. ich wusste nicht wirklich über gute Alternativen bescheid und man hört ja schon immer von allen Seiten, dass die Pille die sicherste Verhütung ist. Also bin ich zum Frauenarzt gegangen mit der Erwartung die Pille verschrieben zu bekommen - insofern fühlte ich mich damals auch gut beraten, weil ich die Pille prompt bekommen habe ohne viel Nachfragen etc (als junges Mädchen bei den ersten FA-Besuchen hofft man eh immer es geht so schnell wie möglich wieder vorbei
). Ich wurde weder über Nebenwirkungen, noch über Alterntativen informiert, es wurde kein Bluttest gemacht auf besondere Neigung zu Thrombosen gemacht, was die Risiken sein können war auch nicht Thema.. aber wie gesagt - mit 17 fühlte ich mich troztzdem gut beraten, weil ich bekommen habe, was ich wollte ohne viele unangenehme Fragen (da denkt man immer man ist schon so reif, aber irgendwie wars wohl doch nicht so
) Naja im Nachhinein bin ich dann schon schön von alleine draufgekommen was an Aufklärung gefehlt hat aber es hat Jahre gedauert und bei manchen Dingen bin ich erst nach meinem selbstbestimmten Absetzen draufgekommen, dass das auch Nebenwirkungen waren.. aber jetzt gehts mir großteils wieder gut und ich bin froh sie los zu sein - never again
Re: Aufklärung vor Pille
Verfasst: Sonntag 15. Mai 2016, 17:32
von Miralissa
War bei mir alles ähnlich. Ich bin mit 16 zum Gyn, weil ich die Pille haben wollte. Hatte grad meinen ersten Freund und meine Aufklärung bis dato bestand aus dem Inhalt der Bravo und nem Aufklärungsbuch für junge Mädchen, das ich zum 11. Geburtstag bekommen hatte. Ich wusste also immerhin, dass es zur Verhütung Pille und Kondome gibt. In dem Buch wurde auch der weibliche Zyklus erklärt, mit Eisprung etc, aber ich habe das damals alles irgendwie noch gar nicht wirklich verstanden.
Der Arzt hat mir dann auch direkt sehr willig die Pille verschrieben, und mir lediglich erklärt, wie ich sie einzunehmen habe (immer zur gleichen Uhrzeit, Pillenpause etc). Dass das Ding Nebenwirkungen hat? Dass es Alternativen dazu gibt (seien sie hormonell oder hormonfrei)? Nope, darüber wurde kein Wort verloren!
Dass die Pille Nebenwirkungen haben kann habe ich dann selbst natürlich irgendwann mal mitbekommen, irgendwann liest man ja auch mal die Packungsbeilage und hört/liest halt Entsprechendes. Grund zum Absetzen war das für mich nie, alle Alternativen empfand ich als zu unsicher (intensiv schlau gemacht habe ich mich natürlich nie darüber) und ich hatte auch mit Pille eigentlich keine Beschwerden die man auf Nebenwirkungen hätte zurückführen können.
Zu nfp bin ich dann tatsächlich erst letzten Sommer (nach 15 Jahren Pille mit Ausnahme der ersten Schwangerschaft) gekommen, als ich mich online schlau machen wollte, was man tun kann um das Eintreten einer Schwangerschaft zu fördern. Nachdem ich dabei über nfp und Zyklusbeobachtung zu eben jenem Zwecke gestolpert bin, und mich mit dem Thema mal beschäftigt habe, habe ich für mich entschieden, dass auch nach der Schwangerschaft keine Hormone mehr ihren Weg zu Verhütungszwecken in meinen Körper finden werden! Mein Gyn wird begeistert sein, der hat mir ja schon erklären wollen, dass zur Bestimmung der fruchtbaren Tage Ovu-Tests wesentlich besser sind als die STM
Re: Aufklärung vor Pille
Verfasst: Montag 30. Mai 2016, 10:36
von Morimi
Ich habe mit 17 die Pille verschrieben bekommen, es fand kein Aufklärungsgespräch statt, ich wurde auch nicht zu meiner Familiengeschichte bzgl Thrombosen befragt obwohl mir eine der "gefährlichen" Pillen (Petibelle) verschrieben wurde. Mir wurde lediglich gesagt dass dies eine der Pillen sei, die "schön machen", mein Hautbild würde sich verbessern und dann würde ich ggf noch etwas abnehmen. Als ich mit NW wiederkam, wurde auch das abgetan als "kann nicht an der Pille liegen".