Guten Morgen ihr Lieben,
anbei mein Bericht über den Infoabend gestern.
Wir sind rechtzeitig Zuhause los gefahren und waren ca. 20 Minuten vorher schon vor Ort. Im Kreißsaal war gerade eine Geburt in Gange, denn man hat eine Frau weinen und stöhnen hören. Das war schon ein seltsames Gefühl.
Es ging dann püntklich los. Neben uns waren noch 3 weitere Paare zu dem Abend gekommen. Es war also eine kleine, nette Runde. Den Vortrag haben 4 Leute übernommen. Ein Assistenzarzt, ein "fertiger" Arzt, eine Dame aus dem Labor und eine Dame, die für die Abrechnung zuständig war.
Zuerst wurde das komplette Team des Reproduktionszentrums vorgestellt. Ich bin froh, dass es sich hier um ein relativ kleines Team handelt, sodass man eventuell nicht mit gefühlten 100ten von Ärzten zu tun haben wird.
Danach wurden die Diagnostikmaßnahmen vorgestellt. Unter anderem eben auch Diagnostischer Zyklus, Spermiogramm, Eileiterdurchlässigkeit, etc. Dort wurde auch erwähnt, dass man alles erdenkliche versucht um einer Bauchspiegelung aus dem Weg zu gehen und diese wirklich nur im äußersten Notfall macht. Darüber bin ich sehr froh und das hat mir die Klinik gleich nochmal sympathischer gemacht.
Anschließend ging es mit den Behandlungsmöglichkeiten weiter. Die Klinik versucht auch hier die IVF/ICSI nur in den Fällen anzustreben, in denen das Spermiogramm so schlecht ist, dass GV nach Plan und IUI keinen Sinn mehr machen. Ansonsten sind wirklich erst mal die beiden Möglichkeiten anzustreben. Ich bin sehr froh, dass sie so positiv gegenüber der IUI sind. Dies begründen sie auch damit, dass sie eben eine öffentlich-rechtliches Organ sind und somit nicht ganz so auf die Gelder der Patienten angewiesen sind. Zudem haben sie auch gesagt, dass wenn IVF/ICSI in frage kommt, dass dann dort sofort ICSI gemacht wird, weil man dann ausschließen kann, dass aus irgend einem Grund die Befruchtung nicht stattfindet. Das kann ja bei der IVF auch passieren.
Es wurden auch die Erfolgschancen aufgezeigt und ich bin froh, dass ich noch so jung bin. Denn es ist tatsächlich so, dass schon mit 35 die Chancen bei einer künstlichen Befruchtung (die eigentlich gar keine ist, denn es ist ja weiterhin eine natürliche Befruchtung, es wird nur nachgeholfen, der Begriff hat sich nur so eingebürgert) rapide sinken.
Auch waren sie so ehrlich und haben gesagt, dass sie 20-30% einfach nicht zu einem Kind verhelfen können, weil es einfach nicht klappt. Ich bin froh, dass man wirklich so ehrlich mit diesem Thema und auch mit dem Thema Abort umgegangen ist. Ca. 30% aller Schwangerschaften, auch der natürlichen, enden in einem Abort (darunter auch Frühabort, den man evtl. gar nicht mitbekommt). Ich bin froh, dass solche Dinge wirklich ganz offen dargelegt wurden.
Danach wurde die Kosten angesprochen und es wurde der Unterschied zwischen den Krankenkassen und auch den Selbstzahlern erklärt. Da konnte man einen guten Einblick bekommen, was da an Kosten auf einen zukommt. Hier wurden auch Hilfestellungen Zwecks Krankenkassen mit 100% etc. gegeben.
Danach ging es an die rechtlichen Sachen. Sprich, was ist in D erlaubt und was nicht. Lustig ist, dass die Samenspende erlaubt ist, aber die Eizellenspende nicht. Zudem ist auch die Embryospende erlaubt und man soll sich jetzt schon mal Gedanken machten, ob für uns eine Kryo und Frage kommt (die man ja selbst zahlen muss) oder ob man die übrigen Embryone spenden möchte. "Weggeschmissen" werden darf ja nichts.
Anschließend durfte man Fragen stellen und man hat bei den Fragen dann auch rausgehört, dass es bei dem einen Paar aufgrund einer Vasektomie nicht klappt (ja auch nicht klappen kann) und bei dem 2. Paar wohl aufgrund von verschlossenen Eileitern und einer Fehlbildung der GM der Kinderwunsch bislang nicht in Erfüllung gegangen ist. Das weitere Paar und wir hatten eigentlich keine großen Fragen mehr. Ich gehe also davon aus, dass bei dem weiteren Paar wohl auch noch keine genaue Diagnostik vorliegt. Ich war übrigens die jünste Teilnehmerin des ganzen Abends. Alle anderen Paare waren schon Mitte bis Ende 30.
Nachdem alle Fragen beantwortet waren durfte man sich noch diverses Infomaterial mitnehmen (ich habe gleich alles mitgenommen
) und dann ging es los mit der Führung durch die Klinikräume. Viele Räume waren es letztendlich gar nicht. Es ist wirklich sehr familär gehalten. Es gibt 2 Behandlungszimmer, ein Zimmer für die Blutentname, ein Zimmer für die Herren der Schöpfung (sogar mit Fenster)
, ein Labor für die Bluttest, ein Raum in dem die ganzen eingefrorenen Embryone, Eizellen und Spermien waren und der Raum der Räume
- sprich der Raum in dem die Spermien aufbereitet werden und die Eizellen befruchtet und "ausgebrütet" werden. Es durften ausnahmslos alle Räume betreten werden, was ich wirklcih toll fand. Man konnte sich da ein wirklich tolles Bild über die Klinik machen.
Alles in allem war es ein toller Abend mit wirklich freundlichen, sympathischen Ärzten und einer angenehmen Atmosphäre. Man hat sich gleich aufgehoben gefühlt. Ich werde nächste Woche nun den Termin beim FA abwarten und mal hören was er spricht. Sollte da wieder nur Müll bei rum kommen werde ich mir im Januar bei der normalen Vorsorge eine Überweisung geben lassen und dann kann der große Gesundheitscheck in der Kinderwunschklinik losgehen.