Ich hatte bei der Familienplanung das Problem, dass ich zunächst die Grundlage dafür schaffen musste. Als ich meinen Mann kennengelernt habe, teilte er mir bereits beim ersten Date mit, dass er sterilisiert ist. Normalerweise hätte ich sofort weglaufen müssen, da ich schon immer Kinder haben wollte, doch die Anziehung war stärker. Nach und nach wurde klar, dass er durchaus bereit wäre, die Sterilisation wieder rückgängig zu machen. Ich habe angefangen, mich damit umfassend zu befassen und fand auch eine Klinik, die es recht erfolgreich durchführte. Im siebten Jahr unserer Beziehung hat mein Mann den Eingriff schließlich bei sich machen lassen. Alles ist gut verlaufen, Spermien waren in ausreichender Zahl vorhanden.
Als wir das erste Mal hätten loslegen können, das war im Februar 2014, sagte er mir plötzlich, ob ich schon wirklich dafür bereits sei, immerhin hätte ich momentan soviel zu tun etc. Das hat mich einfach nur verletzt, weil ich das Gefühl hatte, dass er kein Kind will. Danach folgten Wochen der Enthaltsamkeit.
Zwischendurch haben wir zwar immer wieder das Thema angesprochen, wobei er als Argument für seinen Kinderwunsch die OP angab, doch ich hatte noch immer das Gefühl, dass er blockiert. Erst letzten Monat scheint der Knoten geplatzt zu sein, als meine Mens kam und ich nur noch traurig da gehockt und geweint habe. Ob es daran lag, dass ich ihn irgendwie in meinen Zyklus eingebunden habe? Keine Ahnung. Normalerweise ist ihm alles, was mit dem weiblichen Zyklus und der Spermienqualität etc. zusammenhängt, höchst peinlich.
Ich habe schon fast das Gefühl, dass Männer, die wirklich aktiv am Kinderwunsch arbeiten, recht selten sind. Die meisten machen sich dadrum keinen Kopf und schauen, ob es passiert oder nicht. Von diese Lockerheit sollten wir uns Frauen ab und zu auch mal eine Scheibe abschneiden. Wenn ich mir allein die Notizen und Auswertungen zu den Kurven anschaue, könnte man meinen, dass jede zweite von uns fast jeden Monat eine Scheinschwangerschaft durchlebt. So war es bei mir letzten Monat. Ich habe mich geweigert, Kisten hochzuheben, aus Angst, die Einnistung könnte gefährdet werden. Ich habe mich selbst wie ein rohes Ei behandelt, nur weil ich geglaubt habe, Symptome einer SS zu erkennen. Echt....frau kann es sich schon schwer machen
Letztens meinte noch meine Mutter zu mir, dass meine Cousine, die ebenfalls Probleme hatte, schwanger zu werden, nach über 1 Jahr ÜZ im Urlaub schwanger wurde. Die Entspannung scheint ein durchaus nicht unwichtiger Faktor zu sein.