Fredi, Natalie, CaKaFi und Co – so allgemein zum Kinderwunsch als Teil des Alltags (Achtung, Textbrocken
)
Irgendwie gut, zu sehen dass man nicht allein so bekloppt ist. Was man alles mit Kindern machen kann, so eine Liste haben wir auch. Wir sind so oft unterwegs, und dann sieht man was, druckst rum, und am Ende sagt man doch „dass man sich das ja mal merken kann… für später“. Das passiert ihm wie mir gleichermaßen. Manchmal sitzt Er am Frühstückstisch und dann sagt er aus dem blauen raus, wie schön es wäre, wie oft er sich vorstellt, dass wir hier mal zu viert sitzen. Oder wenn ich backe, dann kommt er und sagt, wie schön die Vorstellung ist, dass ich irgendwann mal für unsere Kinder backe – und dass seine Kinder die tollsten Geburtstagstorten haben werden. Wir haben in unserer (zugegebenermaßen riesigen) Wohnung auch drei ‚Schlafzimmer‘ – das eine ist als Arbeitszimmer gut genutzt, das andere seit unserem Umzug als ‚Kaninchenzimmer‘ getarnt (soll ja nicht gleich die ganze Familie wissen, wie sehr man schon jahrelang Kinder plant). Nachdem die letzten aber in diesem Sommer auch in das Außengehege gezogen sind, ist das Zimmer leer. Schon beim Einräumen der Wohnung zum Einzug stelle sich raus, dass unsere Möbel das Wohnzimmer in keinster Weise füllen. Und schon da hat mein Mann, obwohl das aktive Kinderkriegen damals noch lange nicht losgegangen war, beschlossen, dass die eine Ecke sich ja super als Spielecke für die Kids eignen würde. „Unsere Kinder“ haben seit Jahren zwei richtig fürchterliche Spaßnamen (die sind absichtlich meeega blöd und albern gewählt, damit das ganze Gerede und Geträume von ihnen nicht so emotional gefährlich wird, sondern immer diesen Anschein von Späßchen bewahrt). Bei der Umgestaltung des Gartens haben wir auch so eine Ecke vom Rasen komplett frei gelassen („irgendwo muss ja später der Sandkasten hin“). Wir haben beide den Knall, dass wir in der Adventszeit beide abends nebeneinander sitzen und fast eine Stunde lang online-Adventskalender-Gewinnspiele machen, und dieses Jahr hat mein Mann sich sogar bei so einem Kalender bei einem Papa-Portal betätigt. Immer schön unter dem Vorwand, dass da ja was für unser Patenkind (2) oder meinen Neffen (8) dabei sein könnte. Gestern gab‘s wohl ne Wickeltasche zu gewinnen – das hat er laut in den Raum gesagt, dann kurz nix mehr, und dann ‚Ach… hm… hab ich jetzt auch einfach mal abgeschickt.“ Als mein Vater vor 3 Monaten erzählt hat, dass er 4 Säcke von Spielsachen von meinem Neffen zur Sozialstation gefahren hat, weil er dafür ja zu alt ist und sich jetzt sicher andere Kinder darüber freuen, habe ich danach den ganzen Abend ärgerlich zuhause gesessen. Obwohl ich gar kein Anrecht darauf habe und es auch total gut finde, die Sachen ins Sozialkaufhaus zu geben. Aber ich hab immer noch gedacht: Man, Papa, das hätten wir doch noch brauchen können. Alle anderen Eltern lauern so kurz nach der Hochzeit auf Enkel,… Also kurzum: Auch bei uns ist das so unglaublich präsent, so ein großer Wunsch, fester Teil unserer Zukunft. Seit wir uns kennengelernt haben war klar, dass wir beide eine Familie wollen.
Ja, wir haben auch schon mal gesprochen was sein mag, wenn das nicht geht – schon bevor wir die Verhütung abgesetzt haben (das ging bei uns einfach von der Lebenssituation her lange nicht). Wobei wir natürlich noch weit davon entfernt sind, dass das eine Wahrheit wird. Und trotzdem – auch da muss man als erklärte Unke schon mal drüber nachdenken. Ich glaube durchaus, dass für uns dann Dinge wie Adoption oder Pflegefamilientum ernsthaft in Betrachtung kämen. Aber ich kann natürlich nicht nachfühlen,
Fredi, wie es ist, akut in dieser Situation zu stecken in der man darüber nachdenkt, weil es sich wie eine Wahrheit anfühlt. Und nein, es ist absolut nicht blöd, oder albern, oder verfrüht, darüber nachzudenken. Denn wenn Du das gerade fühlst, dann fühlst Du es, und da hilft dann kein rationales Denken, egal wie sehr man das will. Mir persönlich hilft das Nachdenken über Alternativen immer ein wenig, um eine Balance zu finden. Egal worum es geht, wenn ich die noch nicht durchdachten Alternativen zu einem bestehenden Plan etwas ausleuchte, dann fühle ich mich wohler. Dann ist halt der Gedanke weg, dass man plötzlich im Dunklen steht. Wie nachts an einer Kreuzung: Wenn nur eine der drei Straßen vor und neben mir Beleuchtung hätte, dann würde ich die anderen beiden auch nicht so sympathisch finden. Ich wünsche Dir trotzdem, dass Du dich wieder ein wenig in Balance bekommst und ein bisschen mehr Licht siehst. Gerade bei eurer doch nicht ganz banalen Ausgangssituation ist es sicher wichtig, sich mit Alternativen oder auch nur mit anderen Blickwinkeln zu befassen. Da kannst Du vermutlich nicht so leicht gucken „was die anderen in einer solchen Situation so tun“, weil sie wie du schon sagst, zum Teil ganz andere Möglichkeiten haben.
Darum möchte ich Dir, liebe
Fredi, aber auch gern sagen dass ich es toll finde – ich kenne eure Situation natürlich nicht genau, aber allein mit dem Wissen, dass der Partner keine gesundheitlich großartige Zukunft vor sich hat aufrecht zu stehen, voran zu gehen und ohne jede Zweifel bei demjenigen zu bleiben (denn das lese ich bei Dir), das ist wundervoll. Ich wünsche euch sehr, dass das belohnt wird für Dich und für Euch. Und wie CaKaFi schon sagte: Noch sind da noch so viele Möglichkeiten für euch – ich hoffe und drücke die Daumen, und ich glaube, an dem Punkt an dem ihr steht kann man das guten Gewissens und völlig rational auch tun
Bin da ganz bei
Ms_Trillian : Die Sachen im Keller sind absolut noch nicht ‚übertrieben‘ oder vermessen, sondern können ja gut und gern da schonmal stehen weil es alle Chancen gibt, dass sie noch genutzt werden. Solang sie dich nicht belasten.
Natalie ein Hoch auf ehrliche Worte zum Elternsein. Das kommt gern zu kurz, weil es gesellschaftlich so unerwünscht ist, das zu hören. Das man seine Kinder am Liebsten hat, wenn sie schlafen. Wobei ich glaube, dass man das so langsam auch lauter sagen darf – erlebe aber andersherum auch noch immer im Bekanntenkreis diese „was-für-eine-Rabenmutter“-Reaktionen, wenn jemand mal durchblicken lässt, dass die eigenen Kinder nicht immer das Größte auf der Welt sind.
Laryana Viel Erfolg heute für ein gutes Gespräch und vor allem, dass die Sympathie zwischen Dir und der Therapeutin passt – so ein bisschen reden, mit jemandem der einen klaren Blick hat und nicht in der Situation steckt, das kann Gold wert sein. Ich weiß gar nicht, wer es sagte – Fliegerliebe? Ms_Trillian? Auf jeden Fall fand ich das Wort „Coaching“ da sehr angemessen – vielleicht einfach so sehen, als ‚Anstupstermin‘, und weniger als langfristige ‚Therapie‘
Lara Dann wünsche ich Dir absolut, dass Du die Option bekommst, Dich vornehmlich von der sympathischen Assistenzärztin betreuen zu lassen. Das wäre doch auch ein gangbarer Weg, insbesondere wenn da auch die Kompetenz passt. Des Weiteren bin ich ganz bei
Anna – solche Sorgen in Bezug auf die Beziehung könnt ihr hoffentlich miteinander thematisieren. Denn sowas mit sich allein auszufechten kann ja kaum gut ausgehen für deinen Kopf und dein Gemüt…
Anna Aura im Sinne einer Migräneaura – nichts esoterisches (da bin ich ja so GAR nicht für
), bei mir in erster Linie eine Sehfeldbeeinträchtigung/Sichtstörung. Ich hatte echt gehofft, dass das mit dem Absetzen der Pille weggeht, weil ich auch erst MIT der Pille solche Migräneanzeichen entwickelt habe. Glücklicherweise bis auf diese Sehfeldgeschichte bei mir alles total mild. Aber schöner wäre es komplett ohne. Ansonsten geht es mir heute bis jetzt tatsächlich deutlich besser, war auch gestern nix wildes, nur viel auf einmal. Vielleicht kommt die Mens, ich hab mal gelesen, dass Migränen oft mit dem Hormonumschwung zur Menstruation hin assoziiert sind und Rückenschmerzen habe ich auch, die sind bei mir eigentlich auch typisch…
Danke für die Liste!