Meine beiden Geburten waren im Krankenhaus. Es folgen meine beiden Geburtsberichte (Sorry, kann mich schlecht kurzfassen
)
K1 2018
Zwei Tage vor ET hatte ich abends das Gefühl sehr feucht zu sein. Immer beim Aufstehen tröpfelte es etwas. Aber sonst merkte ich nichts. Nach einiger Googlerecherche kramte ich meine pH-Teststreifen raus und versuchte einige Tropfen aufzufangen. Ergebnis: neutral. Das hieß also dass es vermutlich Fruchtwasser war.
Mein Mann und ich waren aber total entspannt und beschlossen, erstmal (ein letztes Mal zu zweit
) spazieren zu gehen (21 Uhr).
Da das Tröpfeln unverändert blieb, wollte ich gern die Nacht abwarten und erst am Morgen im Kreißsaal anrufen. Ich hoffte, dass nachts einfach die Wegen einsetzten und wir dann sowieso los müssen.
Tja. Die Nacht blieb ruhig. Rückblickend war das vermutlich sehr gut, denn so konnten wir beide nochmal gut Kraft tanken. Nach dem Duschen und einem entspannten Frühstück rief ich also im Kreißsaal an. Die Hebamme am anderen Ende bat uns reinzukommen, um zu überprüfen ob es wirklich Fruchtwasser sei.
Wir schnappten also unsere Kliniktaschen und fuhren gegen 9:30 Uhr ins Krankenhaus. Dort angekommen mussten wir einige Zeit warten. Mir ging es unverändert gut. Keine Wehen in Sicht. Als erstes wurde ein CTG gecshrieben. Darauf war natürlich auch nichts zu sehen. Baby ging es auch gut. Gegen 11 waren wir dann bei der Oberärztin, die zunächst schallte, das Baby vermaß und dann das Fruchtwasser mittels Test bestätigte. Der Muttermund war weich, aber nur 1cm geöffnet. Die Fruchtblase war noch gut gefüllt und so vermutete sie einen hohen Riss.
Da wir aber erst so spät ins KH kamen und keine Wehen da waren, wurde uns eine Einleitung mit Prostaglandinen nahe gelegt, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Wir willigten ein und um 12 bekam ich meine erste (und letzte) Tablette, die ich im Mund zergehen lassen sollte.
Wir bezogen ein Zimmer auf der Wöchnerinnenstation und sollten uns melden, wenn es Fortschritte gab. Gegen 13 Uhr merkte ich die ersten schwachen Wehen, die sich anfühlten wie leichtes Mensziehen. Sie wurden kontinuierlich stärker. Gegen 14 Uhr war dann schon ordentlich was los und mit einem großen Schwall platzte dann auch die Fruchtblase und entleerte sich aufs Bett
Ich wechselte meine Sachen und bekam mein erstes Netzhöschen samt Surfbrett-Einlage. Ich wehte weiter vor mich hin. Gegen 15 Uhr bot die diensthabende Hebamme mir nach dem Abtasten des Muttermunds (unverändert) einen Einlauf an, da das den Geburtsprozess manchmal noch ankurbeln konnte. Ich hielt das fur eine gute Idee. Und tatsächlich: Danach legten die Wehen nochmal gut zu.
Daher zogen wir gegen 16:00 Uhr in das Wehenzimmer im Kreißsaal um. Ich wurde ans CTG angeschlossen, um die Herztöne dauerhaft zu überwachen. Viel bewegen konnte ich mich also nicht mehr. Dort ging es mir dann aber auch nicht mehr so gut. Die Wehen waren sehr heftig und ich hatte keinen Appetit mehr. (Das letzte, dass ich gegessen hatte, war eine Suppe zum Mittag gegen 12Uhr) Die Hebamme dort empfahl mir ein Buscopanzäpfchen. Ich war mittlerweile weit entfernt von meinem Vorsatz, es ohne Schmerzmittel zu versuchen und nahm alles an
Der Muttermund öffnete sich sehr langsam. Aber es ging voran. Irgendwann gegen 18 Uhr (der MuMu war ersr bei 3 cm) fragte ich nach einem Schmerzmittel, weil ich die Wehen nicht mehr aushalten konnte. Das mit dem Atmen hatte ich damals überhaupt nicht ernst genommen ...
Es gab dann also eine Spritze in den Po. Danach war ich sehr müde und habe viel gedöst. Deswegen verschwimmen hier meine Erinnerungen etwas.
Irgendwann nach 20 Uhr sind wir dann in den richtigen Kreißsaal umgezogen. Vom Schmerzmittel noch beduselt konnte ich kaum laufen. Die Wehen wurden stetig stärker, ich hatte aber kaum noch Kraft. Deshalb bekam ich einen Zugang gelegt und Glucoselösung, um mich bei Kräften zu halten. Um die Wehen weiter anzukurbeln, (weil sie immer unregelmäßiger wurden), sollte ich mich dann hinstellen. Da ich es im Stehen aber kaum noch aushielt und einen starken Pressdrang verspürte (obwohl der MuMu erst bei 9 oder 9 1/2 cm war), bekam ich dann Lachgas und kniete auf der Liege, sodass ich mich am hinteren Rand abstützen konnte. Irgendwann in diesem Zeitraum (zwischen 21 und 22 Uhr) habe ich dann auch die Antibiose erhalten, da seit dem Riss der Fruchtblase mehr als 24h vergangen waren. Als die durchgelaufen war, gabs dann doch noch den Wehentropf hinterher. Und die Wehen wurden wieder regelmäßig. Gegen 22:20 Uhr war dann der Muttermund endlich verstrichen und ich durfte mitpressen. Kniend auf der Liege, mit der Lachgasmaske und meinem Mann vor mir. Es fühlte sich so gut an, endlich aktiv mitmachen zu können. Die Hebamme war echt klasse und hat mich sehr gut angeleitet. Und dann war 22:47 unser erstes Wunder geboren. Diesen Moment werde ich wohl nie vergessen. Ich nahm ihn alleine hoch an meine Brust und legte mich mit Hilfe (ich hing ja immer noch am Tropf und am CTG) aufs Bett um zu kuscheln. Der kleine Mann war perfekt, trotz enorm verformten Kopf
Nachdem die Plazenta ebenfalls geboren war, durchtrennte mein Mann die Nabelschnur und ich wurde kurz an den Vulvalippen genäht. Dort waren zwei kleinere Risse. Sonst gab es keine Verletzungen. Wir blieben dann noch drei Tage im Familienzimmer.
K2 2021
An ET-4 hatte ich früh gegen 3 das erste Mal Wehen. Ich habe mich gefreut wie verrückt und schon geplant, wie mein Mann den großen in die Kita bringt und wir im Anschluss ins KH fahren. Dort würden wir dann die Oma anrufen, die sowieso am Nachmittag zu uns kommen würde. Aber zu früh gefreut - als ich dann gegen 7:30 aufstand um mich fertigzumachen, nahmen die Wehen wieder ab und nach kurzer Zeit war nichts mehr zu spüren. Das wiederholte sich am nächsten Tag. Und danach war Ruhe. Obwohl wir so einiges versuchten (Treppen steigen, Heiß baden, Romantische Zweisamkeit), tat sich nichts.
Am ET hatte ich früh einen Termin zum CTG und auch dort waren keine Wehen. Ich war mir sehr sicher, dass ich den nächsten Termin in drei Tagen noch wahrnehmen würde.
An diesem Abend, als ich auf meinen Mann wartete, der den Großen ins Bett brachte, fühlte ich mich schlagartig anders. Ich weiß nicht warum, aber ich wusste urplötzlich, dass es jetzt soweit ist.
In der Nacht gegen 3 Uhr setzten dann wieder Wehen ein. Sie hielten an, bis ich gegen 7:30 aufstand um zu duschen. Dann wurden sie wieder unregelmäßig und schwächer. Den ganzen Vormittag wehte ich so vor mich hin. Mal kamen sie im 5Minutentakt, dann war mal wieder eine halbe Stunde Pause. Frustriert rief ich meine Hebamme an, die mich in die Badewanne schickte, um zu sehen ob es "echte" Geburtswehen waren. Gegen 10 lag ich also in der heißen Badewanne und die Wehen ließen nach. Ich beschloss, mich hinzulegen und Schlaf nachzuholen.
Gegen 12:30 Uhr wurde ich von einer ziemlich heftigen Wehe geweckt.
Und so ging es weiter:
Immer wieder regelmäßige Wehen, die plötzlich unregelmäßig werden. Aber hinzugekommen war rosa, schleimiger Ausfluss. Ich nahm an, dass sich der Schleimpfropf löste.
Wir beschlossen trotz Unregelmäßigkeit in den Kreißsaal zu fahren. Notfalls schickten sie uns wieder nach Hause. Wir warteten auf meinen Schwiegervater, der sich in unserer Abwesenheit um den Großen kümmern sollte und waren etwa 16Uhr im Kreißsaal. Dort war viel los. Meine Wehen zwischenzeitlich sehr selten, aber intensiv. Auf dem CTG, dass ca. 1h dauerte, waren also kaum Wehen zu sehen. Bei der Untersuchung durch die Ärztin
17:15 Uhr war der MuMu weich, aber nur 1cm geöffnet. Ich hatte wohl wenig Fruchtwasser, die Fruchtblase war intakt, und unser Baby wurde auf ca. 3200g geschätzt. Die Ärztin riet uns, einen Spaziergang zu machen und dann zu entscheiden, ob wir nochmal nach Hause fahren oder bleiben wollen.
Also machten wir von 17:30-18:15 Uhr eineb Spaziergang ums Krankenhaus und holten uns beim Bäcker etwas zu essen. Kaum hatte ich das Krankenhaus verlassen, kamen die Wehen alle 4-5min und waren inzwischen sehr intensiv.
Wir entschieden uns also hier zu bleiben. Es wurde
wieder CTG geschrieben (dass meine Wehen nicht erfasste) und gegen 19:00 Uhr erfolgte die Aufnahme ins Wehenzimmer. Wir hörten Podcast und unterhielten uns. Die Wehen waren stark, aber gut auszuhalten. Ich genoss es sehr, nicht dauerhaft am CTG zu hängen und die Bewegungsfreiheit. Trotzdem ging es mir im Liegen am besten. Gegen 22:00 Uhr kam eine Hebamme um den MuMu nocheinmal zu untersuchen: 2-3cm. Sehr ernüchternd. Sie bot mir einen Einlauf und danach ein BuscopanZäpfchen an. Das hatte bei der ersten Geburt ja auch gut geklappt.
Die Wehen wurden daraufhin deutlich intensiver und die Abstände immer kürzer.
Um 0:40 Uhr war ich dann so erschöpft und bat um ein Schmerzmittel. Dazu musste aber erstmal wieder ein CTG geschrieben werden, um zu sehen, wie es dem Baby geht. Während des CTGs wurde der Druck nach unten dann mit einem Mal unglaublich stark und ich verspürte
ca. 1:10 Uhr einen starken Pressdrang. Ich klingelte nach der Hebamme und schrie sie fast an, weil ich mich schon so aufs veratmen konzentrieren musste. Sie versuchte mich zu beschwichtigen, dass es noch nicht so weit sei und schaute auf das CTG (wo wieder kaum Wehen zu sehen waren). Dann tastete sie nochmal den MuMu ab und rief dann hektisch nach ihrer Kollegin. Ich hörte sie nur etwas von "Saum übrig" und "einfach hier" murmeln und wusste, jetzt geht's los.
Auf dem Bett wurden schnell einige Wasserdichte Unterlagen ausgebreitet und Handtücher geholt. Ich bekam ein großes Polsterstück, auf dem ich mich abstützen konnte und kniete mich hin. Es dauerte nur wenige Presswehen und mit einem großen Schwall Fruchtwasser war um 1:39 Uhr unser zweites Wunder geboren. Wohl mit einer Hand am Kopf - unser kleiner Superman.
Ich zog mich aus und nahm ihn auf meine Brust, während die Hebammen, die Unterlagen austauschten und mich untersuchten. Ich hatte nur kleine Schürfwunden an den inneren Vulvalippen, so dass nichts genäht werden musste. Die Plazenta wurde ebenfalls komplikationslos geboren und wir konnten ungestört kuscheln und stillen
Da wir nur ambulant entbinden wollten, mussten wir noch auf den Kinderarzt warten, der 7:30 Uhr wieder Dienst hatte. Gegen 10 waren wir dann zu Hause.
Die KiwuZeit war bei beiden nicht so lang. 2017 habe ich im August die Pille abgesetzt. Nach 60 Tagen hatte ich die erste Mens und dann war mein Zyklus relativ regelmäßig. Geklappt hat es dann im Januar, also ÜZ 4. 2020 hat es dann 5 ÜZ gedauert - endete aber leider schon in SSW 5. Danach hat es dann wieder im 3. ÜZ geklappt.
Sorry für den langen Beitrag