Bei mir haben die Veränderungen im Zyklus auch mit Mitte 30 angenfangen, ziemlich zeitgleich mit einer Konisation. Organisch dürften da wenig Zusammenhänge existieren, aber mich hat die damalige (telefonisch mitgeteilte) Diagnose total unerwartet den Boden unter den Füßen weggerissen, da ich ob des Befundes quasi sofort hätte operiert werden sollen..... Eine Zeit danach fingen dann die Beschwerden an, vornehmlich kann ich mich daran erinnern, dass die Unterleibsschmerzen so schlimm waren, dass ich wieder Meds nehmen mußte. Was ungefähr 10 Jahre lang nicht nötig war (habe die Pille mit Mitte 20 abgesetzt). Ich verhütete damals nur mit Kondom, Schleimbeobachtung und eben mittels achten auf weitere Begleiterscheinungen wie BS usw., um meinen Zyklus einigermaßen zu bestimmen. So weit war das alles für mein Empfinden ok, aber da ich die Temperatur nicht gemessen habe, kanns natürlich sein, dass ich damals schon anovulatorische Ausreißer hatte. Keine Ahnung. Ende 30 hatte ich dann die ersten überlangen Zyklen, die mir dann mehrmals den Schweiß auf die Stirn trieben, da ich zu der Zeit einen neuen Partner hatte und mir nicht mehr sicher war, ob meine Verhütungsmethode tatsächlich noch so ne gute Idee ist (Umstieg auf Diaphragma, ja, auch sehr oldschool, grins, aber war sehr zufrieden damit, abgesehen von der permanenten Angst einer Schwangerschaft). Rückblickend kamen diese langen Zyklen jedoch vermutlich durch das Absetzen des Progestogels zustande, das ich seinerzeit mal vorübergehend wegen der starken BS und PMS nahm. Danach war dann erstmal alles außer Kontrolle. Kurz darauf kam ich zu NFP und seitdem weiß ich genau, was los ist (oder eben auch nicht).
Definitiv im Wechsel bin ich für mein Empfinden seit ca. 2 Jahren, als sich noch nächtliches Herzrasen, Hitzewallungen und wie gesagt vermehrt überlange, anovulatorische Zyklen hinzugesellten und ich zum ersten Mal, auch psychisch, so richtig merkte: oha, da kommt was mit ner neuen Qualität auf mich zu.
Die Fruchtbarkeit, auch wenn ich sie für mich nie in Anspruch genommen habe, ist ein Teil von mir, von dem es sich jetzt zu verabschieden gilt. Das erfüllt mich mit einer gewissen Trauer, auch wenn ich es tatsächlich nie bereut habe, keine Kinder bekommen zu haben. Das ist also alles ok. Ich habe auch Angst vor dem Älterwerden, was nicht unwesentlich mit meiner persönlichen Lebensgeschichte zu tun haben dürfte. Weiter ins Detail möchte ich aber nicht gehen, das ist mir zu privat. Ich habe auch ziemlich Schiss vor der postmenopausalen Androgenisierung. Alle Frauen in meiner Familie jenseits der Fruchtbarkeit sehen aus wie Kerle. Mir graut es davor ehrlichgesagt sehr.
Es fängt jetzt schon mit vereinzelten Borstenstoppeln am Kinn und anderen möglichen und unmöglichen Körperstellen an. Regelmäßig muß ich da mit der Pinzette ran. Ich hab da echt Kopfkino.
Fitnesstechnisch bin ich, dank weitesgehend gesundem Lebensstil, gut dabei. Meine Blutwerte sind top und ich bin soweit fit. Trotzdem merke ich speziell im Bewegungsapparat zum Teil üble Beschwerden (morgens steife Finger, Rückenbeschwerden, HWS-Probleme). Das war früher in diesem Maße nicht. Ich denke aber, dass das auch was mit den Hormonen zu tun hat, denn ich merke da eine Affinität der Beschwerden zum Zyklus.
Bor, und was mir grad noch so einfällt: es hat mich jetzt auch erwischt mit dieser schlaffen Haut unterm Kinn. Was hab ich damals immer über meine Oma gelacht, die sich mit dem Handrücken die Creme untem Kinn einklopfte. Und jetzt seh ich - quasi von gestern auf heute - selber aus wie ein Gockel. Das finde ich ganz, ganz schrecklich!